Chris erster Arbeitstag lief gut, morgen ist er allerdings freigestellt und kam heute auch erstaunlich früh nach Hause. Das Problem ist, wie mir Chris gestern schon prophezeit hat, sein Zugang zum Computer. Die IT-Abteilung hat es nicht geschafft, ihm pünktlich einen Computerzugang zu verschaffen. Ohne Computer kann er aber nicht arbeiten. Da er frühestens Freitag einen Zugang haben wird, hat er morgen erst mal frei.
Er war sich gestern schon sicher, dass es Probleme geben wird, weil auf keiner Arbeitsstelle, die er angetreten hat, der Computerzugang am ersten Tag funktionierte. Einmal dauerte es eine Woche, ansonsten waren es 2-3 Tage, bis es lief. Er kennt auch keinen Kollegen, bei dem es am ersten Tag geklappt hat. Immerhin war er pünktlich da, hat seinen Arbeitsvertrag unterschrieben, eine Einführung bekommen, das halbe Team (die andere Hälfte ist im HO) und seinen Chef aus der Schweiz erstmals persönlich getroffen und beim Mittagessen schon etwas kennengelernt.
Bis Januar gilt die Regelung "Zwei Wochen Büro, zwei Wochen HO im Wechsel". Ab nächsten Jahr gilt die etwas flexiblere Regel, dass maximal 60% der Arbeitszeit im Büro gearbeitet werden darf. Genial.
Bisher lag sein Arbeitsgebiet in Schweden, Dänemark, Deutschland und der Schweiz. Nun sind es Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland. In die südlichen Länder muss er sich erst mal einarbeiten, was er super spannend findet.
Unsere Catsitterin hat während unseres Urlaubs einen guten Job gemacht. Zwischendurch hatte sie Sorge, weil sie Xaroula und Lucky nie gesehen hat. Wir haben sie beruhigt, dass sich Xaroula sicher gut versteckt und Lucky auf Achse ist. Als wir heimkamen und mit der Nachbarin redeten, hörte uns Muffin und plärrte im Garten. Als wir ins Haus gingen, eilte er uns entgegen, reagierte kurz entsetzt, als Kalle seine nasse Nase schnaufend schnuffelnd in sein Fell packte und ihm dann über den Kopf leckte, erinnerte sich dann aber daran, dass das harmlos ist und war fortan so, als wären wir nicht weg gewesen.
Trevor sauste uns vom Ende des Gartens entgegen, gab an alle Hunde und Menschen Köpfchen, strich um die Hunde und ab da war alles wie gewohnt. Allerdings sahen wir weder Xarou noch Lucky. Bei Lucky war uns klar, er ist unterwegs. Xarou kommt aber sicher nicht über den Zaun, musste also im Haus sein. Da wir ihre Fähigkeiten, sich zu verstecken, kennen, machten wir gar nicht erst den Versuch, sie zu finden. Auch, um sie nicht zu stressen.
Wir waren zwei Stunden zuhause und hatten ausgepackt und die Waschmaschine gefüllt, als uns auffiel, dass die Fernbedienung für die Hundetür fehlte. Die lag auf dem Sideboard, auf dem der Fernseher steht. Wir haben überlegt, ob eine Katze sie vielleicht runtergepfeffert hat und ich leuchtete mit der Taschenlampe unter das Sofa. Da war zwar keine Fernbedienung, aber in der tiefen Ecke hockte Xaroula, eifrig blinzelnd. Ich begrüßte sie kurz mit "Da bist Du ja" und zog mich mit der Taschenlampe zurück, um sie nicht zu bedrängen. Wir fanden die Fernbedienung übrigens unter dem Sideboard und Xarou kam weitere 2 Stunden später geduckt unter dem Sofa hervor und erwartete, gefressen zu werden. Da das nicht passierte, wetzte sie sich die Krallen auf dem Teppich und legte sich auf ihren Lieblingsplatz mitten in den Flur.
Heute morgen war dann auch endlich wieder Lucky wieder im Katzenzimmer. Uns war klar, dass er etwas brauchen würde, waren aber trotzdem froh, als wir ihn sahen. Er wirkte übrigens keinesfalls ängstlich, sondern aalte sich oben auf den Kratzbaum, wobei er uns aus den Augenwinkeln beobachtete. Als Chris heute Abend das Futter hochbrachte, sprang er begeistert und miauend von ganz oben auf den Boden neben Chris, um sich auf den Napf zu stürzen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er seine Neurosen auch gerne etwas pflegt.
Ich hatte es noch gar nicht geschrieben, aber leider kann Stasik nicht zu uns kommen. Bei ihm ist FIP ausgebrochen. Er wird behandelt und die Behandlung schlägt an, aber der Transport nach D wäre zu viel. Wir hatten lange gehofft, ob er vielleicht doch noch fit genug wird, aber leider kam irgendwann das endgültige Aus und wir mussten uns vom Gedanken verabschieden, dass er zu uns kommt.
Wir wurden gefragt, ob wir uns vorstellen könnten, einer anderen Katze ein Zuhause zu geben. Natürlich waren wir dazu bereit. Wenn Stasik nicht kommen kann, kann vielleicht eine andere Mieze hier glücklich werden, die sonst vielleicht nicht so viel Chancen hat. Wir entschieden uns für Noel:
Er kommt am 29.10. Da hat eine liebe Freundin Geburtstag und das ist ein gutes Zeichen. Noel wird seinen Namen behalten, weil wir ihn sehr schön finden. Ich bin gespannt, wie er wirklich aussieht, weil sein Fell auf einigen Bildern rot aussieht und auf anderen zimtfarben. Die Augen sind der Hammer. Auf den Bildern sieht er noch arg gerupft aus, aber wenn er sich berappelt hat, ist er sicher traumschön.
Meinem zweiten Kater Leolo aus dem TH Berlin fehlte auch die Vorderpfote. Er hat den Stumpf trotzdem benutzt und hatte dort eine dicke Schicht Hornhaut entwickelt. Er war so ein toller Kater und so ungeplant. Ich besuchte Freundinnen in Berlin und sie brachten mich zum Berliner TH, weil ich dummerweise am Vorabend nach einer Flasche Wein was von einer "zweiten Katze" rumgesponnen hatte. Ich versuchte noch, aus der Nummer rauszukommen, indem ich auf eine behinderte Katze bestand. Der Tierpfleger übernahm und meinte: "Da hab ich was für Sie. Toller Kater, super lieb, ein Traum auf drei Pfoten." Er holte Leolo aus der Krankenstation und drückte ihn mir in den Arm. Leolo drückte seinen Kopf an meine Wange und schnurrte. Das wars.
Das TH telefonierte mit der Lufthansa, ob ich den Kater in der Abendmaschine mitnehmen dürfe. Ging klar. Das TH wollte nur eine Spende, aber ich bezahlte den normalen Satz, kaufte noch eine Transportbox und nahm den Kleinen mit. Wir fuhren zu meiner Freundin nach Hause, ließen Leo in der Wohnung laufen und packten ihn abends wieder ein, um zum Flughafen zu fahren. Dort wurden wir problemlos eingecheckt. Die Stewardessen fanden ihn bezaubernd und mein damaliger Freund, der mich vom Flughafen abholte, auch, obwohl es für ihn eine Überraschung war. Vom Flughafen brauchten wir noch 1,5 Stunden bis nach Hause, die Leo problemlos meisterte. Daheim angekommen, stapfte er aus der Box und war zuhause. Völlig entspannt untersuchte er die Wohnung, fraß eine Riesenportion und schlief danach tief und fest. Er wurde 14 Jahre und lebte somit 13 Jahre bei mir. Wir haben uns gegenseitig heiß und innig geliebt.
Ich hoffe, dass Noel sich ebenso leicht tut und bin gespannt, wie er auf das Haus und den Garten reagiert. Ich hoffe, dass er ein bisschen frech wird und ein selbstbewusster mutiger dreipfötiger Kater wird. Ich bin gespannt und freue mich schon so auf die Zeit, in der er zeigt, dass er langsam ankommt.