Ich dachte es mir so: Wenn Jin durch welchen Umstand auch immer Nieren hätte, die grauenvoll aussehen, aber ihren Zweck noch vollkommen
erfüllen - dann würde nie jemand nachschauen, ob er damit ein Problem hätte. Warum auch, er hat ja keines. Und also wüsste niemand davon.
Tritt dann etwas auf, das ein Nierenproblem sein könnte, schaut man sich die Nieren an - und voila, sie sehen grauenvoll aus.
Der Schluss, das Blut im Urin käme von den katastrophalen Nieren, ist da nur logisch. Wäre aber unter diesen Umständen trotzdem evtl. falsch.
Ich denke, es kommt drauf an, von welcher Richtung der Anpassung man ausgeht: Dass der Körper sich langsam an eine immer schlechter werdende Nierenfunktion und die resultierenden schlechten Werte gewöhnt hat, wie du schreibst - oder dass die Nieren, auch wenn sie zB nach einer schweren Infektion als Welpe bescheiden aussehen, es irgendwie geschafft haben, sich so zu erholen, dass sie bis jetzt diesen Schaden kompensiert haben, sodass die Werte nicht schlecht
sind....
Das würde auch erklären, warum der Hund noch munter herumläuft, während der TA überzeugt davon ist, dass er das nicht mehr können dürfte.
Ich habe beides schon erlebt: schwerstkranke jugendliche Patienten, von denen man erwartet hätte, dass sie sauerstoffpflichtig in Zeitlupe durch die Gegend wanken - die munter durch die Gegend gesprungen sind, und wenn's zuviel war, sind sie halt kurz weggenickt, dann ging es weiter - weil der Körper sich eben allmählich an diesen Zustandg gewöhnt hatte...
Und Patienten, bei denen Ärzte, weil sie eine Vorerkrankung nicht gekannt hatten, zunächst von einer falschen, viel zu schlimmen Diagnose ausgegangen sind, weil sie die vorhandenen Symptome unter diesen Umständen erstmal nicht richtig eingeordnet hatten.