Hallo.
Ich habe mir nun die ganzen Seiten hier durchgelesen.
Erstmal möchte ich sagen, armer Hund.
Hier wird viel diskutiert, ob es ein mitverschulden der Besitzer war oder ob der Hund, ich möchte mal sagen, nicht ganz klar im Kopf war.
Vielleicht kann es auch beides gewesen sein. Ich sage immer, der Hund spiegelt seinen Besitzer wieder. Aber leider muss ich auch sagen, das wir auch schon einen Golden hatten, der Urplötzlich solche Ticks bekommen hat.
Ich nenne es bewusst Ticks, denn ich kann nicht behaupten, das Timmy Agressiv war im sonstigen Zusammen leben.
Zu Timmy: Timmy war knapp über zwei Jahre alt, als er zu meinen Eltern kam.
Unsere züchterin hatte ihn aufgenommen, weil er angeblich immer wieder zugeschnappt hat.
Sie hat Timmy mehrere Wochen bei sich auf dem Hof gehabt, er ist im Rudel mitgelaufen und zeigte keinerlei Agressionen oder hat versucht zu schnappen.
Er war lieb zu Kindern, verschmust, verspielt und immer darauf bedacht alles richtig zu machen.
Als meine Eltern sich entschlossen sich wieder einen Hund zu holen, schlug unsere Züchterin guten Gewissens Timmy vor.
Timmy fügte sich gut in die Familie ein, ging gerne mit auf den Hundeplatz, hatte keine probleme mit anderen Hunden und wenn mal meine Schwester versehentlich über ihn fiel, blieb er liegen und bewegte sich kein stück.
Der erste Vorfall ereignete sich abends. (Ich habe im Haus gegenüber meiner Eltern gewohnt.) Mein Telefon klingelte ob ich mal eben rüber kommen könnte, es wäre dringend. Ich ging über die Strasse und da standen mein Vater und meine Stiefmutter mit meiner kleinen schwester. Handtuch um den Unterarm gewickelt.
Timmy war wie jeden Abend mit den Mädchen im Kinderzimmer gewesen und hatte ihr dann urplötzlich in den Unterarm gepackt. Nun konnten wir bei dem Vorfall aber nicht Ausschließen, ob die beiden vielleicht nicht etwas zu wild gespielt hatten.
Die wunde war auch nicht tief, musste nicht genäht werden oder sonstiges.
Dennoch beobachteten wir den Hund, da er ja angeblich immer gebissen hat.
Uns viel allerdings nichts weiter auf. Timmy benahm sich wie immer,lieb und herzlich.
Bis wieder mein Telefon morgens klingelte und meine Stiefmutter hysterisch in den Hörer brüllte: Komm sofort rüber.
Ich bin rübergerannt, hatte ja einen schlüssel, kam rein und sie stand in der Flurtür und zeigte nur ins wohnzimmer.
Und was sich da zeigte, is mir bis heute unbegreiflich.
Meine kleine Schwester lag auf dem sofa und schlief.Sie SCHLIEF.
Timmy stand vor ihr, ein total anderer Hund, angespannt, starr,kalter blick und knurrte dieses schlafende kind an!!
Ich bin dann in die Hocke und hab ihn gerufen, aber er neigte nur leicht den Kopf und knurrte vermehrt.
Wir wagten es nicht auf den Hund zuzugehen,aus Angst er geht nach vorne.
Ich bin in den Flur Leine und Leckas holen. Hab mit der Lecka dose gerappelt und gewartet. Interessierte ihn nicht. Er ging nicht von diesem Kind weg.
Aber so plötzlich wie das kam, war es dann auch wieder weg. Timmy kam auf uns zugelaufen,schwanzwedelnd.
Ich packte ihn am Halsband und hab ihn erstmal draussen ins Auto gesetzt.
Nach einer halben stunde hab ich ihn rausgeholt und er war wie immer. Als ob er davon garnichts wusste.Bin dann eine kleine runde mit ihm gegangen, damit sich alle beruhigen können.
Wir sind dann zum TA, da eine bekannte mal einen Labrador hatte,der im Welpenalter auch aufeinmal immer solche Ticks bekam und sich herausstellte das der Hund einen Gehirntumor hatte.
Aber der TA konnte nichts bei Timmy feststellen. Aber einschläfern lassen wollten wir ihn auch nicht. Was die TA uns sofort vorschlug.Timmy ging zurück zur Züchterin.
Alles was wir dann noch von dem Hund hörten war, das er 2 Jahre unauffällig bei einem Ehepaar lebte und als sie nach dem spaziergang die Pfoten abtrocknen wollte, hat er ihr auch in arme und hände gebissen.
Sie haben den Hund einschläfern lassen.
Sowas gibt es tatsächlich und ich kann wirklich nicht sagen: man sieht es seinem Hund an!
Aber ich möchte auch nicht ausschließen, das die Besitzer Charly vielleicht nicht richtig behandelt haben.
Denn ein noch so lieber Hund,egal welcher Rasse, wird bei schlechter erziehung, umgang,handhabung,wie auch immer, sich irgendwann wehren. Ich finde es nur schade, das der Hund so schnell eingeschläfert wurde.
Denn kein Hund beisst ohne Grund. Und auch in Timmys fall gab es ja wahrscheinlich einen Grund.
Das es meinen Eltern zu gefährlich war, das Tier weiter im Haus zu haben mit 2 kleinen Kindern kann ich verstehen.
Es gibt auch bestimmt mehrere solcher Vorfälle,aber ich kann mir auch gut vorstellen, das nicht jeder darüber redet.
Denn zum Beispiel der golden ist ja ein "typischer" familienhund und oftmals der ersthund von jemanden. wo sich die leute dann vielleicht sagen,das war meine schuld und sowas garnicht weiter hinterfragen. Denn der Hund MUSS ja lieb sein, darauf wird ja hingezüchtet.
Sowas habe ich hier bei uns in der OG schon oft gehört. Ein Golden würde nie beissen,die sind ja so lieb.
Fakt ist aber nunmal, das jeder Hund beissen kann.
Es wird nur leider öfter darüber berichtet wenn es eine gewisse Hunderasse ist.
Ich lasse auch keine fremden an meinen Hund. Denn wenn mein Hund noch so lieb zu mir und meiner Familie ist, lege ich keine Hand dafür ins Feuer, das er sich von fremden auch alles gefallen lässt.
Ich finde es nur zum Kotzen, das die hunde dann sofort eingeschläfert werden.