Ich sehe in D tatsächlich zwei gleich große Probleme: Die Rechten und die Islamisten, weil beide demokratiefeindlich sind. Manchmal habe ich aber in eher linken Kreisen den Eindruck, dass die Gefahr von rechts wahrgenommen wird, die Gefahr ausgehend vom Islamismus aber unterschätzt wird
Ich haltbe beide für sehr gefährlich, aber auf komplett unterschiedliche Weise.
Ich halte die Islamisten für gefährlicher für Einzelpersonen (durch Attentate) - und die äußersen Rechten für gefährlich für die Grundstruktur unseres Staates und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft´.
Das macht aber den direkten Vergleich - und auch den Vergleich der Reaktionen darauf - sehr schwierig, weil eben die Bedrohung auf ganz verschiedenen Ebenen erfolgt und verschiedene Maßnahmen erfordert.
Wer was wie einschätzt, hängt in meinem Umfeld maßgeblich von der politischen Grundeinstellung ab:
Eher konservative Leute - zB die CDU-Wähler in meinem Umfeld - halten - naheliegenderweise - die Islamisten für "schlimmer". "Die Rechten" sind (oder waren teils) ja irgendwo noch "welche von uns", und "lieben ja eigentlich Deutschland", dann kann es mit denen ja so schlimm nicht werden.
Oder man weiß aus leidvoller eigener Erfahrung, dass das so ein Querulantenhaufen ist, dass die von sich aus sowieso nicht viel schaffen werden...
(was aber nicht mit einbezieht, dass jemand im Hintergrund (in Russland zB) großes Interesse daran hat, die Partei funktionstüchtig zu erhalten, und aktiv daran mitarbeitet, dass das so bleibt.)
Und die Linken finden die Rechten gefährlicher oder beunruhigender als die Islamisten. Weil sie meinen, dass die ein Fall für Staatsschutz und Polizei sind, während man gegen die Rechten politischen Widerstand leisten muss.
Mir gefällt die zweite Variante etwas besser, weil sie beide Gefahren klar verschiedenen Bereichen zuordnet. Allerdings würde ich mir auch von der Politik diesbezüglich mehr Engagement wünschen, statt alles, auch die Verantwortung, für die Terrorbekämpfung auf die Verwaltung abzuwälzen.
Damit meine ich nicht Politiker, die aktiv gegen EInwanderung Stimmung machen. Sondern mehr Politiker:innen, die sich darum bemühen, Maßnahmen und eine Gesetzgebung anzuleiern, die den Ordnungsbehörden und der Verwaltung helfen, ihre Arbeit zu tun, statt alles immer komplizierter zu machen.