WTF ?!-Thread

[helki-reloaded]

Na ja, aber so mancher Kopf der AfD kommt aus dem Westen. Höcke kommt meines Wissens aus Lünen, Weidel aus Gütersloh... Gegründet wurde die Partei in Oberursel. Da kann man sich als "Westen" (Deutschlands) mMn nicht rausziehen.

Ich glaube eher, dass die durchaus auch westlichen Macher im Osten einfach geschickt manipuliert haben. Da muss man sich mMn an eine gesamtdeutsche Nase fassen und macht es sich zu leicht, die Problematik als vorwiegend ostdeutsches Problem "auszulagern".

 

[bxjunkie]

egal wo die Köpfe der Partei herkommen, den meisten Zulauf haben sie nun einmal im Osten des Landes.

 

[MissNoah]

Es gibt eigentlich recht viel Forschung, Studien und Untersuchungen dazu. Das ist ja kein Thema der letzten 5-8 Jahre, sondern schon deutlich länger zu beobachten.

 

[Lucie]

Nur noch Bekloppte unterwegs.

 

[lektoratte]

weil da meine ich eine Schule umgewidmet wurde und auch einige Kinder von dort an unsere Grundschule kamen

Damit meine ich: Eine leerstehende Schule in unsrem Ort wurde zu einem Wohnheim umgewidmet, sodass die Bewohner öfters im Ort unterwegs waren (mW bisher ohne größere Vorkommnisse) - und einige der dann dort eingezogenen Kinder kamen an „unsere“ Grundschule.

 

[lektoratte]

@helki-reloaded

Aber die Partei, die im Westen mal gegründet wurde, hat sich schon deutlich von der Partei unterschieden, die jetzt vorwiegend im Osten Erfolge feiert… viele der Gründungsmitglieder sind gar nicht mehr dabei, und deren Themen (der Euro zB) spielen gar keine Rolle mehr.

Und natürlich finden die auch im Westen Zulauf - hast du nicht irgendwas vom konstanten „braunen Bodensatz“ geschrieben, neulich, oder schreib ich dir das irrtümlich zu?

Aber halt doch deutlich weniger. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Bleibt doch die Frage, woran das liegt…

 

[snowflake]

Ich finde schon, dass das in erster Linie ein Problem im Osten ist. Ich finde die Grafik selbsterklärend.

 

[fusselchen]

Wobei die Wahlergebnisse in einigen Orten in Bayern zB auch erschreckend hoch sind. Das fällt nur im Mittel mit den großen Städten dann raus, glaub ich. Man müsste also ne Karte mit Bevölkerungsdichte bzw Ballungsraum vs Land drüberlegen, um auszuschließen, dass es auch daran liegt.

 

[lektoratte]

Bei uns in NRW ist es nicht einfach Stadt-Land. Es gibt Städte, da ist die Quote niedrig und welche, da ist sie in einigen Wahlbezirken extrem hoch.

Es gibt auch Gegenden im Westen, die waren „ schon immer“ rechts und sind es auch jetzt noch.

In Bremen zB hatte Bremerhaven schon in meiner Jugend die einzigen DVU-Abgeordneten in der Bürgerschaft bundesweit.

Und dann Jahre später einige Zeit auch eine AfD-Fraktion, bis die sich komplett zerstritten hat… die sie aber mit Sicherheit auch wieder haben würden, wäre der Landesverband nicht unterdessen so heillos zerstritten, dass es mittlerweile zwei davon gibt, die sich weigern, den jeweils anderen zu akzeptieren.

 

[helki-reloaded]

Aber die Partei, die im Westen mal gegründet wurde, hat sich schon deutlich von der Partei unterschieden, die jetzt vorwiegend im Osten Erfolge feiert… viele der Gründungsmitglieder sind gar nicht mehr dabei, und deren Themen (der Euro zB) spielen gar keine Rolle mehr.

Ich fand die schon bei Gründung suspekt und mMn war auch da schon relativ absehbar, wohin die Reise gehen würde.

Und natürlich finden die auch im Westen Zulauf - hast du nicht irgendwas vom konstanten „braunen Bodensatz“ geschrieben, neulich, oder schreib ich dir das irrtümlich zu?

Das ist richtig. Das habe ich geschrieben und das ist auch nach wie vor meine Meinung - wir haben ein gesamtdeutsches bzw. gesamtgesellschaftliches Problem mit rechtsextremem Gedankengut.

Bleibt doch die Frage, woran das liegt…

Richtig die bleibt. Und ich persönlich halte es für falsch, da nur im Osten nach Ursachen zu suchen und quasi den "Besserwessi" rauszukehren. Der Westen hat da schon auch einiges verbockt, was dazu geführt hat, dass sich viele Menschen dort (mMn nach zu Recht) verhohnepiepelt gefühlt haben.

Und ein mMn sehr wichtiger Punkt ist der, dass in der Nachwendezeit gesamtdeutsch viel, viel, viel zu lasch mit rechten Strömungen und rechten Straftaten im Osten umgegangen wurde (Stichwort Baseballschlägerjahre), wobei da auch westdeutsche Nazis im Hintergrund und auch vor Ort mit aktiv waren.* Ich will nicht sagen, dass sie den rechten Schmonz in den Osten getragen haben, aber das war eine gefundene Spielwiese für viele Rechte aus dem Westen, wenn ich das recht in Erinnerung habe.** Irgendwie ist mein Eindruck auch, dass im Osten im Zuge der Baseballschlägerjahre in Sachen rechte Bedrohung und Gewalt das fortgesetzt und noch extremer wurde, was hier im Westen in den 80ern begonnen hatte (und womit mMn auch viel zu lasch umgegangen wurde). Und manchmal frage ich mich, ob die Typen, die damals mehr oder weniger ungehindert mit Baseballschlägern Jagd auf "die anderen" machen konnten, heute in Parlamenten sitzen oder eben die AfD wählen.

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[Schorschi]

So schildern die beiden anderen Beifahrer, was passiert ist.

 

[heisenberg]

Hat er denn ein (konkretes) Problem mit Asylanten?

Nein, persönlich überhaupt nicht. Das ist ja das fatale. Jedenfalls nicht, dass ich es wüßte.

 

[bxjunkie]

Der Artikel ist von 2017 und liest sich wie von heute...

 

[lektoratte]

So schildern die beiden anderen Beifahrer, was passiert ist.

Ah… ich hatte nach der Beschreibung tatsächlich schon befürchtet, dass sowas dahintersteckt… Kein willentliches Anrollen, sondern aus Versehen wieder eingekoppelt und in der Hektik auf‘s falsche Pedal getreten (oder den Motor mit einem Satz abgewürgt) oder tatsächlich diese ätzende Selbstfahrautomatik…

Der Dienstwagen vom GG hat das auch. Kurz Fuß von der Bremse und du rollst los. Oder, wenn das ausgestellt ist, nur minimal das Gas angetippt, und das Gleiche passiert.

Ich sag mal so: Bevor man als Polizist den Fahrer irgendwie angeht, sollte man sicherstellen, dass der Wagen wirklich aus ist. Weil man sonst immer mit sowas rechnen muss. Und einem der andere sonst vielleicht vor Schreck über die Füße fährt.

(Und weil man zB bei einem E-Auto auch nicht hört, ob der Motor noch läuft.)

Bzw. als Angehaltener sollte man besser den Hebel auf P stellen/ den Motor ausmachen, bevor man als angeblich „Flüchtender“ erschossen wird.

Menschliches Totalversagen, wenn es wirklich so war.

Und wahrscheinlich wär das so durchgegangen, wenn es nicht gefilmt worden wäre.

 

[lektoratte]

Der Artikel ist von 2017 und liest sich wie von heute...

Ja, weil sich im Grunde wenig geändert hat.

Wobei an sich tatsächlich nach meiner Erinnerung die AfD bis COVID nach 2017 schon wieder auf dem absteigenden Ast war - und sich dann an die Impfgegner rangeschmissen hat und jetzt halt die Putin-verstehen-Woller für sich rekrutiert…

Also jeden Trend nutzt, der sich irgendwie nutzen lässt.

 

[heisenberg]

Interessante neue Studie und das deckt sich auch weitestgehend mit meinen Erfahrungen/Gesprächen, die ich geführt habe:

Studie für Ostdeutschland Sehnsucht nach "autoritärem Staat"​

Stand: 28.06.2023 15:31 Uhr

Eine Studie zu politischen Einstellungen zeigt das geringe Vertrauen in die Demokratie bei vielen Menschen in Ostdeutschland. Profitieren kann davon vor allem die AfD.

Die Skepsis gegenüber dem Funktionieren der Demokratie ist im Osten Deutschlands weiterhin besonders ausgeprägt. Zu dem Schluss kommt eine neue repräsentative Studie des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts der Universität Leipzig zu "Autoritären Dynamiken und der Unzufriedenheit mit der Demokratie". Demnach zeigte sich nicht einmal die Hälfte der Befragten zufrieden mit dem Zustand des politischen Systems. Zwei Drittel hielten es gar für sinnlos, sich politisch zu engagieren.

Demgegenüber steht, dass rund ein Viertel der Befragten sich selbst zu den Verlierern der Wende zählte. Mehr als zwei Drittel gaben an, froh zu sein, die DDR noch selbst zu erlebt haben. "Rückblickend ist die Zufriedenheit unter den Befragten mit ihrem Leben in der DDR hoch", sagte Co-Studienleiter und Sozialpsychologe Oliver Decker.

und hier eine weitere journalistische Aufarbeitung zur Studie:

​

 

[Bulliene]

Dieses Bild hatten wir jetzt die Tage erst ungewollt im Briefkasten. *kotz*
Ich denke viele wählen stumpf die AFD ohne sich auch nur 1mm mit dem Parteiprogramm auseinander gesetzt zu haben. Es klingt toll (die AfD greift ja alle Bürgerfrustthemen auf ohne Lösungen zu präsentieren). Gerade auf den Dörfern ist so viel Frust spürbar, so viel Unzufriedenheit und rechtes Gequatsche. Erschreckend und nach meinem Eindruck hat das Corona Thema das deutlich angeheizt und die AFD dadurch sehr Zulauf erhalten.
Was ich aber absolut nicht mehr hören kann ist dieser Osten gegen Westen sche****. Wenn man nicht endlich mal anfängt von einem Land zu sprechen und immer mit dem Finger auf den Anderen zeigt, braucht man sich nicht wundern, dass man einen guten Nährboden geschaffen hat. Und das höre ich tatsächlich auf den ostdeutschen Dörfern oft, sie fühlen sich vom westlichen Teil abgehängt und als Idioten hingestellt und das Gefühl, dass Westdeutschland sieht "den Osten" / "die Ossis" als dümmer an.

 

[Lucie]

Ich hatte es nicht im Briefkasten, aber den Rest kann ich bestätigen, im Bekanntenkreis und auch was ich so bei FB mitbekomme. Schwierig und gruselig, aber solange alle die warnen und mahnen sofort in die rechte Ecke gepackt werden wird das nichts, mich erinnert das an die verlorene Ehre der Katharina Blum, hätte mir das vor 4 Jahren jemand prophezeit hätte ich ihn für verrückt erklärt.
OT falls mich da auch wieder jemand hinpacken möchte, ich war 2021 traurig dass Habeck wegen der Frauenquote nicht Kanzlerkandidat wurde, heute sehe ich es anders, er wäre kein Deut besser gewesen als der Grinsekeks oder der mit Erinnerungslücken.

 

[lektoratte]

@Bulliene

Und wahrscheinlich haben sie ebenso oft mit echten Wessis gesprochen, wie einen echten Asylbewerber getroffen.
Also, seltener als ich im äußersten Westen mit „echten Ossis“ gesprochen habe.

So ist es zumindest mit den Leuten daheim auf dem platten Land, die sich „wegen der Asylbewerber“ einen Kopf machen.

@Lucie

Ich frage mich aber ganz ernsthaft, wer wohl unter den gegebenen Umständen überhaupt eine gute Figur gemacht hätte.

Ich denke fast, da kann man es nur falsch machen.

Edit: Erziehungszeiten werden doch bereits auf die Rente angerechnet?

Oder spinn ich?

 

[pat_blue]

Ah… ich hatte nach der Beschreibung tatsächlich schon befürchtet, dass sowas dahintersteckt… Kein willentliches Anrollen, sondern aus Versehen wieder eingekoppelt und in der Hektik auf‘s falsche Pedal getreten (oder den Motor mit einem Satz abgewürgt) oder tatsächlich diese ätzende Selbstfahrautomatik…

Der Dienstwagen vom GG hat das auch. Kurz Fuß von der Bremse und du rollst los. Oder, wenn das ausgestellt ist, nur minimal das Gas angetippt, und das Gleiche passiert.

Ich sag mal so: Bevor man als Polizist den Fahrer irgendwie angeht, sollte man sicherstellen, dass der Wagen wirklich aus ist. Weil man sonst immer mit sowas rechnen muss. Und einem der andere sonst vielleicht vor Schreck über die Füße fährt.

(Und weil man zB bei einem E-Auto auch nicht hört, ob der Motor noch läuft.)

Bzw. als Angehaltener sollte man besser den Hebel auf P stellen/ den Motor ausmachen, bevor man als angeblich „Flüchtender“ erschossen wird.

Menschliches Totalversagen, wenn es wirklich so war.

Und wahrscheinlich wär das so durchgegangen, wenn es nicht gefilmt worden wäre.

Er kann ja jetzt auch behaupten, was er will. Zu dem im Video Gesagten gibts ja nun auch deutlich andere Meinungen von mehreren Stellen, wie auch zu den vorangegangenen Handlungen....

Und wie genau willst du sicherstellen, dass der Kontrollierte PW der Motor ausmacht, wenns der Fahrer nicht tut? Rein greifen? Und er ist nicht angeblich geflüchtet, das hatte er bereits ein 1. Mal hinter sich.