WTF ?!-Thread

Und das soll kein ostdeutsches Problem sein? Naja vielleicht nicht ausschliesslich, aber doch in großen Teilen mMn
 
Nicht nachvollziehbar für mich. Egal was alles an Erklärungen angeführt wird.
Ich kenne aus den Familienkreis meines Freundes viele aus Thüringen und Sachsen, Leute die die DDR noch kannten. Vieler dieser Menschen haben echt ein krankes Meinungsbild was Politik und Gesellschaft angeht und zweifeln ganz offen an der Demokratie. Ich bekomme Gänsehaut und muß mich beherrschen, wenn wir über politische Themen sprechen. Tue ich nicht mehr. Da kommst Du nicht gegen an. Sieht man ja an den verzweifelten Versuchen von Kretschmer.
 
Ich denke manchmal - aber ich lass mich gern korrigieren, das sind ja sehr akademische Überlegungen - als es im Osten noch ein Regime gab und man nicht mitbestimmen konnte, war es einfach, immer „jemandem“ die Schuld zu geben.

Man selbst konnte ja wenig ausrichten, also war grundsätzlich jemand anders verantwortlich.

Dann kam die Demokratie - und die große Enttäuschung, als sich herausstellte, dass damit auch lange nicht immer alles so läuft, wie man es gern hätte.

Weil ja, oh Wunder, andere Leute auch mal anderer Meinung sind.

Und auf einmal war früher doch nicht alles so schlecht, denn da war wenigstens klar, wer Schuld war, wenn was schief lief.

:gruebel:
 
Ich denke manchmal - aber ich lass mich gern korrigieren, das sind ja sehr akademische Überlegungen - als es im Osten noch ein Regime gab und man nicht mitbestimmen konnte, war es einfach, immer „jemandem“ die Schuld zu geben.

Man selbst konnte ja wenig ausrichten, also war grundsätzlich jemand anders verantwortlich.

Dann kam die Demokratie - und die große Enttäuschung, als sich herausstellte, dass damit auch lange nicht immer alles so läuft, wie man es gern hätte.

Weil ja, oh Wunder, andere Leute auch mal anderer Meinung sind.

Und auf einmal war früher doch nicht alles so schlecht, denn da war wenigstens klar, wer Schuld war, wenn was schief lief.

:gruebel:
Irgendwie sowas muß es sein.
 
Ich denke manchmal - aber ich lass mich gern korrigieren, das sind ja sehr akademische Überlegungen - als es im Osten noch ein Regime gab und man nicht mitbestimmen konnte, war es einfach, immer „jemandem“ die Schuld zu geben.

Man selbst konnte ja wenig ausrichten, also war grundsätzlich jemand anders verantwortlich.

Dann kam die Demokratie - und die große Enttäuschung, als sich herausstellte, dass damit auch lange nicht immer alles so läuft, wie man es gern hätte.

Weil ja, oh Wunder, andere Leute auch mal anderer Meinung sind.

Und auf einmal war früher doch nicht alles so schlecht, denn da war wenigstens klar, wer Schuld war, wenn was schief lief.

:gruebel:
Ich weiß nicht...der Mauerfall ist ja nun auch schon ein paar Jahre her.
Wenn man dann noch berücksichtigt, dass man die ersten paar Lebensjahre eh nix mit Politik am Hut hat, sind alle die, die das noch so wie du beschreibst, erlebt haben, bereit über 45 - 50 Jahre alt.
d.h., auf alle jüngeren trifft diese Erklärung meiner Meinung nach nicht mehr zu, aber auch diese Altersgruppe unterscheidet sich doch, von dem, was sie wählen usw, von den in Westdeutschland aufgewachsenen Leuten
 
Ich finde die Entwicklung echt ein bisschen zu schlimm als dass man das 33 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch nur auf die eingeschnappten Ossis schieben könnte, denen ihre Landschaften nicht schnell genug geblüht haben.
 
Das sind ja schön einfache Erklärungen, super :dafuer:

Mein Vorstellungsvermögen ist diesbezüglich halt begrenzt… :nixweiß:

Und dann denke ich mir: Die AfD-Wähler lieben offenbar einfache Erklärungen und Lösungen. Möglicherweise ist die zugrunde liegende Erklärung dann auch nicht übermäßig kompliziert?
 
Das was ich hier beschrieben habe, ist meine persönliche Erfahrung und natürlich keine Pauschalisierung für alle Ossis. Die Leute mit denen ich sprach, haben genau solche "einfachen" Argumente gebracht. Ich meine AfD-Wähler. Da kann ich nun mal nix dran ändern, das war so. Du kannst denen mit Demokratie, Freiheit, Wirtschaft etc. nicht kommen. Ich kann auch nur mitteilen, was ich gehört habe, in die Köpfe kann ich nicht hineinschauen.
Geht einfach mal in ein 600 Einwohner Dorf Mitten in Thüringen und spricht mit den Leuten. Das ist was komplett anderes als es von der Couch zu beurteilen.
Die haben Frust und sind enttäuscht. Ich bin aber auch keine Psychologin oder Politikerin und kann Ihnen da nicht weiterhelfen und ja, ich will es auch nicht (mehr).
Und natürlich gibt es auch andere, die wählen auch nicht AfD. Ich kenne da ja ne Menge Leute. Es gibt auch welche, denen alles so ziemlich egal ist, die gerne ihre Ruhe haben möchten und es gibt welche, die sich sehr für Demokratie, Frieden und Fortschritt engagieren.
 
Klar gibt es auch andere, ungefähr 2/3 in Thüringen, lt. dem von @bxjunkie verlinkten Bericht.
Trotzdem: 1/3 potenzielle AfD-Wähler, und dies damit die stärkste Partei im Land, ist verdammt erschreckend. Und das gerade in dem Bundesland, wo diese Partei als gesichert rechtsextrem gilt. Was auch jeder weiß, was also dann bewusst gewählt wird.
 
Naja, „wissen“ ist so ne Sache…

Mir ist in der COVID-Zeit bei den Impfdiskusssionen eines aufgefallen, und das war eine erstaunliche Parallele zwischen Impfgegnern aus dem Osten und Impfgegnern unter den ehemaligen Zeugen Jehovas.

Und zwar war das Argument: „‚Man‘ hat uns jahrelang abverlangt, alles brav zu glauben, und kommt jetzt schon wieder mit hanebüchenen Argumenten an, die kein Mensch versteht? - Ich glaub nie wieder was einfach so, und schon gar nicht, weil angeblich jemand anders es besser weiß als ich! - Was qualifiziert den denn? Ich weiß, was ich für mich will, und wenn jemand was anderes verlangt und einfach sagt, er weiß es besser, bin ich aus Prinzip dagegen! Der kann es gar nicht ehrlich meinen, das kenn ich zu Genüge!“

Und genau so kommt mir die „Die AfD ist rechtsextrem“-Debatte vor.

„Die vertreten doch meine Meinung in ganz vielem - die können nicht soo schlecht sein. Und „rechtsextrem“ ist wieder so ein besserwisserisches westliches Totschlagargument, das immer dann ins Spiel kommt, wenn die im Westen nicht mehr weiter wissen und uns mundtot machen wollen.“

Und jedes (noch so absurde) Argument aus der Ecke wird dann geglaubt, alles andere aber nicht.

Eins war zB: „Niemand hat so viele Flüchtlinge aufgenommen wie die armen östlichen Bundesländer“ - das ließ sich einfach widerlegen, allein NRW hatte soviel wie ich meine sogar alle im Osten zusammen, in absoluten Zahlen. (Pro Kopf waren es in NRW in der Tat etwas weniger).

Es lässt sich nachprüfen - das tut aber komischerweise keiner.

Es wurde einfach beschlossen, dass die eine Seite vertrauenswürdig ist, die andere aber nicht.
 
2 Beispiele:
Ich war vor 2 Wochen in Thüringen. SchwiVa hatte einen Treppensturz, Hirnblutung mußte ins Krankenhaus. Mittlerweile ist alles geregelt, SchwiVa geht es soweit gut. Die Schwiegereltern sind jetzt in Reha und im Pflegeheim. Wir haben dort im Elternhaus übernachtet in einem 300 Seelendorf, während wir uns um die Formalitäten etc. gekümmert haben. Es gibt in diesem Ort gar nix, nur eine Kneipe, wo man auch essen kann. Das ist auch der einzige Anlaufpunkt für die Einwohner dort, dort feiern sie ihre Familienfeste etc. Jeder kennt jeden. Wir waren also abends dort essen und haben uns dort natürlich auch mit den "Einheimischen" unterhalten. Es war für mich so schrecklich den Gesprächen zuzuhören. Es gibt dort keine Asylanten in den Dorf, dennoch waren 5 von 12 Leuten dort extrem rechts eingestellt.
Andere Situation: Plauen/Sachsen, dort haben wir auch Verwandte und Bekannte und sind öfter mal im Jahr dort. Erschreckend was da abends/nachts in der Stadt los ist. Extrem viel Gewalt...Rechtsextremismus... Sogar ein guter Freund meines LG, sehr gut situiert mit eigener Firma und großem Anwesen wählt mittlerweile AfD. Nicht wegen dem Heizungsgesetz, sondern wegen seinem "Problem mit Asylanten".
Wenn man so etwas selbst erlebt, ist es etwas ganz anderes, als wenn man es in den Nachrichten hört oder liest.
Mich nimmt das wirklich mit.
 
Hat er denn ein (konkretes) Problem mit Asylanten?
 
Naja, „wissen“ ist so ne Sache…
So gesehen hast du natürlich recht. Wenn man's einfach nicht glaubt, "weiß" man es auch nicht.
Aber damit kann man doch nicht ernsthaft argumentieren?
Die Information ist da, sie ist verfügbar, sie wird veröffentlicht. Wenn ich es nicht wahr haben will, ist das was anderes, als wenn es nicht bekannt wäre.
 
Also, irgendwie höre ich sowas am häufigsten von Leuten, die sich selbst als „zu kurz gekommen“ empfinden (wobei es manche auch nach meinem Ermessen sind und andere eher nach ihrem eigenen)…

Also, Beispiel meine verstorbene Schwiegermutter, die insgesamt ziemlich einfach gestrickt war… Info-Quellen Bild, Fernsehgarten und diverse Klatschblätter.

Sämtliche Verwandtschaft relativ einfache, hart arbeitende Leute mit moderaten Verdienst.

Die hat sich erstmal permanent über „die aus dem Osten“ aufgeregt, die „alles vorn und hinten reingeschoben kriegen“… und sehen konnte man das daran, dass die ja „alle“ im örtlichen Neubaugebiet gebaut hatten, und zwar „viel größer als unsereins sich das leisten kann“.
Dass da insgesamt nur Leute bauen konnten, die sich das leisten konnten, und es genug „Ossis“ vor Ort gab, die ganz normal zur Miete wohnten… wurde nicht gesehen und sich maximal für zwei Minuten gemerkt.

Und dann, bei jeder Einwanderungswelle, dieselbe Litanei: „Ach Gott, ach Gott… erste die aus dem Osten und jetzt auch noch die Schwatten/die Asylanten, denen man alles hinten und vorn reinschiebt - und für uns normale Leute bleibt nichts übrig!!!!“

(Ich muss dazu sagen, dass sie und ihr Mann nicht reich waren, dass sie aber ihr gutes Auskommen hatten, und keine materiellen Sorgen.)

Zweites Beispiel:

Das große Ü hatte einen Klassenkameraden, der aus Kamerun stammte und mit dessen Mutter ich immer noch regelmäßig schwätze, wenn wir uns mal sehen.

Und der fing nach 2015 an, rechtsradikale Parolen von sich zu geben und besonders gegen Einwanderer aus Afrika zu hetzen.

Denn: „Die kommen her und nehmen uns alles weg, die wollen hier nur Geld abgreifen, und sorgen dafür, dass wir, die wir legal hier sind, blöd angemacht werden. Die sollen alle zurück.“

(Worauf er von seiner Mutter erstmal für die Ferien zurückverfrachtet wurde, um mal zu wissen, wovon er spricht. Hat geholfen, so hörte ich.)

In Duisburg wählen vor allem Russlanddeutsche AfD - denn „die wollen dafür sorgen, dass nur echte Deutsche das bekommen, was ihnen zusteht.“

Und für die AfD sind Russlanddeutsche jedenfalls bessere Deutsche als Leute mit türkischen oder syrischen Wurzeln…

Für viele alteingesessene Deutsche, auch wenn sie wie ich ruhrpottpolnische Nameb haben, aber nicht.

Ich sehe da schon gewisse Gemeinsamkeiten.
 
Also, irgendwie höre ich sowas am häufigsten von Leuten, die sich selbst als „zu kurz gekommen“ empfinden
also hier im Westen kann ich das so definitiv nicht unterschreiben

Das große Ü hatte einen Klassenkameraden, der aus Kamerun stammte und mit dessen Mutter ich immer noch regelmäßig schwätze, wenn wir uns mal sehen.

Und der fing 2015 an, rechtsradikale Parolen von sich zu geben und besonders gegen Einwanderer aus Afrika zu hetzen.
wie alt war der denn 2015?
 
9 oder 10.

Aber er wollte seine Mutter zu ihrem Entsetzen überzeugen, dass sie AfD wählen sollte.

Der war übrigens auch auf dem Gymnasium in der Parallelklasse - ein sehr nettes und intelligentes Kind.
 
Ja. Ein Jahr später. Und das Ü war in seiner Klasse der Jüngste, der fiel grade noch unter die Schulpflicht.

Jetzt lass mich überlegen… erzählt hat sie mir das in der 5. Klasse (da habe ich sie im Auto zum Elternabend mitgenommen - die sind für den ganzen Jahrgang immer am selben Tag).

Das war 2018. Nach Kamerun zu den Großeltern geschickt hatte sie ihn in den Sommerferien davor.

Und angefangen hat das, „nachdem die viele Asylbewerber gekommen sind und auch im Ort herumliefen.“ Das kann frühestens 2015 gewesen sein, wahrscheinlicher 2016, weil da meine ich eine Schule umgewidmet wurde und auch einige Kinder von dort an unsere Grundschule kamen.

Oder irgendwann in der Zeit dazwischen.
 
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