Der Nicht-Mutti-Strang - für gewollt kinderlose Frauen

Es kommt immer drauf an. Ich fahre ja - wenn nicht gerade eine Pandemie ihr Unwesen treibt - immer mit einer Freundin in Urlaub, die ein Kind hat. Das bleibt halt Zuhause. Es gibt ja auch noch einen Vater.
Also, es gibt gute Beispiele.
Aber ja, ich kenne auch die anderen.

Allerdings kenne ich auch beide Sorten von Hundehalter*innen, also erträgliche und unerträgliche :D
 
  • 16. Juni 2024
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Hi Lille ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich finde tatsächlich, dass es mitunter schwierig ist den Kontakt aufrecht zu erhalten, wenn Freunde Kinder kriegen.

Deswegen hab ich auch gesagt, dass das dann längstens ihre Freunde gewesen wären :sarkasmus:
Im Ernst. Plötzlich ist man nur noch Mutti.
"Nein, heute ist Kinderturnen."
"Wie blöd, heute haben wir Krabbelgruppe."
"Ach Mensch, ganz schlecht. Wir sind heute bei ...."

Wir haben das damals bei ehemals echt guten Freunden mehrfach versucht. Vergiss es.
Da auch keine Reaktion kam, im Sinne von "Mist, passt heute wieder nicht, aber lass uns mal den ××××× vormerken", haben wir es irgendwann halt auch sein lassen.
Pech. :kp:
 
Für mich ging das tatsächlich nie, daß Kontakte dauerhaft eng blieben, wenn Kinder ins Spiel kamen. Nicht, weil ich das bewusst so entschieden habe, sondern weil es sich so ergab. Beide Seite verloren dermaßen das Interesse am Lebensmittelpunkt des anderen, daß schließlich nicht mehr viel Gemeinsamkeit blieb.
Fand ich aber nie schlimm. Ist okay. Lebenswege trennen sich nun mal.
 
Deswegen hab ich auch gesagt, dass das dann längstens ihre Freunde gewesen wären :sarkasmus:
Im Ernst. Plötzlich ist man nur noch Mutti.
"Nein, heute ist Kinderturnen."
"Wie blöd, heute haben wir Krabbelgruppe."
"Ach Mensch, ganz schlecht. Wir sind heute bei ...."

Ja, die ersten paar Jahre ist das tatsächlich so, das stimmt. Das gibt sich aber, wenn die Kinder älter werden. ;)

Ich hab meine Kinder ja tatsächlich deutlich später gekriegt als alle meine Freundinnen (obwohl ich die einzige war, die immer welche haben wollte, aber so kann's gehen) - und habe das tatsächlich, als die Mütter wurden und ich nicht, auch so miterlebt, wie du es beschreibst.

Mir war das aber nicht fremd - ich bin ja auch zuhause die Älteste und habe schon durchaus bei meinen Geschwistern mitgekriegt, dass und wie kleine Kinder Arbeit machen und Zeit kosten. Ich war also nicht überrascht, dass die neu gewordenen Eltern erstmal andere Dinge im Kopf hatten.

Ich hab da aber kein Problem mit - dann hat man halt ein paar Jahre Sendepause, und dann, so ab dem Kindergartenalter, geht's dann langsam wieder.

Klar - mit einigen ist dann über die Jahre trotzdem der Kontakt abgebrochen, teils dann, weil die Kinder zu weit auseinander liegen und miteinander nicht viel anfangen konnten... die einzigen Freundinnen, mit denen ich tatsächlich wirklich noch regelmäßig Kontakt habe, ob nun aus der Schulzeit, dem Studium oder später, sind die, die selbst keine Kinder bekommen haben.

Das kann aber Zufall sein. Ich hab im RL keinen so großen Bekanntenkreis.

Auch über die Kinder nicht. Bekannte, ja. Freunde eher nicht.
 
Ja, die ersten paar Jahre ist das tatsächlich so, das stimmt. Das gibt sich aber, wenn die Kinder älter werden. ;) .

Also, um es mal bockig auszudrücken. Dann bin ich aber nicht mehr da :lol: Ich sitze ja nicht jahrelang und warte, bis es wieder genehm ist. :kp:
Und wie gesagt, an meinem konkreten Beispiel, es geht doch um das signalisieren dass man noch Interesse hat. Also wenn wir dreimal fragen, ob die mitkommen wollen und dreimal kommt "oh, *Mutters name* ist schon wieder unterwegs beim ..." dann hätte ich mir gewünscht einfach zu sagen "ihr fragt jetzt schon das dritte mal und immer ist irgendwas. Lass jetzt mal nen Tag vormerken damit es endlich wieder klappt".
Wenn es ihnen wichtig gewesen wäre.

Ist nicht so. Okay. Dann nicht :kp:
Ihr meldet euch von euch aus nicht mehr? :kp: okay. Dann nicht.
 
Sehe ich ganz genauso.
Aber grundsätzlich, nicht nur wenn es um Freunde mit Kindern (oder ehemalige Singles, die jetzt einen Partner haben etc) geht.
Ich lauf niemandem mehr nach.

Entweder da kommt auch was vom Gegenüber - oder eben gar nix mehr.
 
Vielleicht haben die anderen aber auch gedacht, Paare ohne Kinder hätten irgendwann kein Interesse mehr am Kontakt zu Paaren mit Kindern? - Weil, kennt man ja...? :gruebel:

Ich ticke da irgendwie anders - ich breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich einfach im Laufe der Zeit immer mal wieder nachfrage, wie es denn geht...? Das ist nicht oft - vielleicht einmal im Jahr oder sogar noch seltener... wenn's bei mir grad mal passt.

Das hat doch nix mit Nachlaufen zu tun?

Und vielleicht bleibt es dann so, dass man einmal alle paar Monate voneinander hört, oder seltener, und das ist dann auch ok... keine Ahnung.

Sicher sind auch mir über die Jahre manche Kontakte eingeschlafen, aber... das lag jetzt nicht grundsätzlich an den Kindern.
 
Ich habe es schon mal erlebt, dass die Person plötzlich nur noch dieses eine Thema kannte und sich wirklich gar nicht mehr für mich interessiert hat. Das war mir dann schon zu einseitig. Aber das war so krass echt nur bei einer Person.
 
Ich habe es schon mal erlebt, dass die Person plötzlich nur noch dieses eine Thema kannte und sich wirklich gar nicht mehr für mich interessiert hat. Das war mir dann schon zu einseitig.

Ja, das gibt's. Ist ja nicht so, als würde ich das abstreiten.

Frauen beim ersten Kind (grade solche, die vorher schon einiges anderes gemacht haben) sind nach meiner persönlichen Erfahrung im ersten halben Jahr dezent gewöhnungsbedürftig für alle anderen (außer Mit-Mütter)... :D
Und bei manchen bleibt das evtl. so.

Kann gut verstehen, wenn man dann meint, es passt halt nicht mehr. Ist dann ja wohl auch so.

Aber, wie gesagt, so eine absolute und dann auch dauerhafte Persönlichkeitstransformation machen zum Glück nicht alle Eltern durch. :D

Ich verstehe die Ungeduld einiger Mitschreiberinnen nicht - und das sage ich jetzt aus der Pespektive der Nicht-Mutter. "Wie lange soll ich denn warten, ob Person X mal Zeit für mich hat?" - "Ich lauf doch keinem nach oder warte jahrelang, um einen Kontakt aufrecht zu erhalten..."

Warum eigentlich nicht? - Läuft einem das Leben weg, wenn man eine bestimmte Person mal eine Zeit lang nicht dauernd anruft/sieht?

Kann man dann nicht mehr befreundet sein, weil man nicht ständig Kontakt hat?

Was hindert einen daran, dann eben 2 Jahre später mal wieder zum Telefon zu greifen?

Aber ich habe auch keine Freunde, mit denen ich ständig etwas unternehme. Hatte ich irgendwie auch noch nie - vielleicht ist das hier also gerade ein bisschen wie mit einer Blinden über Farben reden. ;) (Blind wäre dann in dem Fall ich.)
 
Ich habe es schon mal erlebt, dass die Person plötzlich nur noch dieses eine Thema kannte und sich wirklich gar nicht mehr für mich interessiert hat. Das war mir dann schon zu einseitig. Aber das war so krass echt nur bei einer Person.

Das ist interessant. Denn in meinem Umfeld war diese Ausnahme die Regel. ;) Mir fällt auf Anhieb tatsächlich nur eine Bekannte ein, die sich durch ihre Mutterschaft nicht in einen völlig anderen Menschen transformiert hat...

Könnte natürlich auch an mir und meiner Wahrnehmung liegen, keine Ahnung. Oder an beiden Seiten, denn ich kann nun wirklich nicht abstreiten, daß mich all diese (Baby- und Klein-)Kinderthemen leider noch weniger als gar nicht interessieren. Und wahrscheinlich ist es spätestens nach der Geburt auf der "anderen Seite" genauso?
 
Naja, dass einen gar nichts anderes mehr interessiert, stimmt einfach nicht.

Aber zumindest so ein Baby hält einen doch je nach Ausprägung ganz schön beschäftigt, da kommt man tatsächlich für ne ganze Weile zu nicht viel anderem, zumindest wenn man keinen hat, der einem das Kind mal abnimmt. Ob man nun "will" oder nicht.

Und das ist ne ganz schöne Umstellung, das hält auch den Kopf beschäftigt.

Aber irgendwann ist das durch und die Gewöhnung abgeschlossen. Nur sind dann, wenn ich das so lese, Freunde ohne Kinder dann öfters nicht mehr da, weil sie keinen Bock haben, ewig zu warten - und ja ehrlich gesagt auch nicht wissen können, ob das Warten sich lohnt.
 
Nur sind dann, wenn ich das so lese, Freunde ohne Kinder dann öfters nicht mehr da, weil sie keinen Bock haben, ewig zu warten
Das ist aber sehr verallgemeinert, das hat genau eine hier geschrieben....

Und es gibt durchaus Fälle, wie oben geschrieben, wo gar kein Interesse mehr vorhanden ist. Das ist schon schwach, denn ich meine damit nicht das erste halbe Jahr.
Und dann gibt es in meinem Umfeld Mütter, denen das klar ist und die das ansprechen, dann kann man doch damit umgehen? Und dann eben solche, die sowieso froh sind, wenn sie mal nicht über Windeln reden müssen.
 
:gruebel: Naja – Hand aufs Herz
Sind nicht Hundehalter, gerade Ersthundehalter, die gerade einen kleinen niedlichen Welpen – oder Traumhund – bekommen haben, nicht auch so völlig verliebt und kreisen gedanklich und überhaupt erstmal (manchmal auch für immer) ständig und ausschließlich um diesen.
Ich finde das schon miteinander vergleichbar ;)
Mütter reden über ihre Kinder und Hundehalter über ihre Hunde.

Übrigens eine echte Freundschaft sollte sowas aushalten.
Genau wie evt Partnerschaft und Lebensumstände/Änderungen des Anderen. Oder auch örtliche Entfernungen.

Ich habe eine Freundin – seit 44 Jahren :)
Da gab es sogar einige Jahre zwischendurch wo der Kontakt selten bis nicht vorhanden war, einfach wegen den verschiedenen Lebenswegen. Jetzt wo die Kinder aus dem Haus sind (und die Partner auch :lol: ), haben wir wieder regelmäßig Kontakt und unserer Vertrautheit und Freundschaft haben diese Jahre nicht geschadet.
 
Ich habe eine Freundin – seit 44 Jahren :)
Da gab es sogar einige Jahre zwischendurch wo der Kontakt selten bis nicht vorhanden war, einfach wegen den verschiedenen Lebenswegen. Jetzt wo die Kinder aus dem Haus sind (und die Partner auch :lol: ), haben wir wieder regelmäßig Kontakt und unserer Vertrautheit und Freundschaft haben diese Jahre nicht geschadet.


Hier war es auch so, ich habe meine jetzige beste Freundin vor gut 20 Jahren, kurz nach der Geburt meines Sohnes kennengelernt. Wir haben in den Jahren immer 1 Tag ( Abend ) pro Woche für uns gehabt, ohne Anhang. Als wir weiter auseinander gezogen sind gab’s manche Monate nur Telefonate.

Sie ist ungewollt kinderlos geblieben. Jetzt hat sie Kitty und wir machen weiter mit unsrem einen Tag, vorher sind wir schwimmen oder aus gegangen nun gehen wir mit den Hunden.

Momentan fragt mich jeder wie ich damit klar komme, das mein Sohn ausgezogen ist. Er ist doch das letzte Jahr eh nur noch zum schlafen da gewesen. Wird Zeit, das er lernt was das Leben kostet, ist meine Antwort, glauben tut er mir eh kaum noch was.

Aber ich war nicht anders, hab mir auch kaum was sagen lassen und war froh das ich zu Hause raus war.
 
Das ist aber sehr verallgemeinert, das hat genau eine hier geschrieben....

Na, es waren schon mehrere. Und ich spreche nicht von einem halben Jahr, sondern eher von 2 oder 3en.

Aber ich meinte das auch gar nicht vorwurfsvoll - jedenfalls nicht so, wie es sich anscheinend liest.

Ich hatte ja auch geschrieben, ich verstünde das, denn eine Garantie dafür, dass Eltern irgendwann aus der Anpassungsphase wieder auftauchen und sich wieder mehr wie ihr altes Selbst verhalten, gibt es ja genau genommen nicht.

Wenn sowas passiert, ist das vielleicht einfach an sich schon ein Zeichen, dass die jeweiligen Lebensvorstellungen nicht mehr zusammenpassen. Ohne Wertung, welcher davon nun besser oder schlechter ist. Einfach weil man sehr unterschiedliche Zeitvorstellungen hat.

Brille hat es perfekt zusammengefasst:

Da gab es sogar einige Jahre zwischendurch wo der Kontakt selten bis nicht vorhanden war, einfach wegen den verschiedenen Lebenswegen. Jetzt wo die Kinder aus dem Haus sind (und die Partner auch :lol: ), haben wir wieder regelmäßig Kontakt und unserer Vertrautheit und Freundschaft haben diese Jahre nicht geschadet.

Genau so war und ist es bisher bei fast allen meinen guten Freunden gewesen.

Wenn der Kontakt eingeschlafen ist, hatte das jeweils andere Gründe als Kinder oder nicht Kinder.

Edit: Und ich hatte übrigens auch geschrieben, dass ich auch solche Fälle von permanenter Totaltransformation kenne. Und will hier nochmal betonen, dass ich die auch als etwas verstörend empfinde.
 
Es ging mir einfach um den krassen Unterschied. Ich kenne vielleicht ´3, 4 Frauen, für die sich mit dem Muttersein die Welt komplett verschoben hat und die nur noch mit anderen Müttern reden mochten, weil sie davon total absorbiert waren. Davon eine nur vom Hörensagen.

@sleepy aber schrieb, alle ihre Freundinnen und Verwandte mit Kindern hätten sich so verändert.

Und ich habe versucht, eine Erklärung dafür zu finden, wie es zu dieser unterschiedlichen Wahrnehmung kommt.

Dass vor allem Frauen gedanklich nur um ihr Kind oder Kinder kreisen, ist zumindest beim ersten Kind nicht selten. Dass das permanent so bleibt - also auch nach 4, 5 Jahren noch - habe ich wie gesagt eher selten erlebt.

Allerdings kann da eben ein Unterschied in der Wahrnehmung dessen vorliegen, was als "angemessen" erwartet wird.

@Lille schreibt zB was von nem halben Jahr, der Gesetzgeber setzt ein ganzes an, und ich würde denken, so bis 2, 3 Jahre, wenn's Kind in den Kindergarten geht, kann das je nach Kind dauern.

Und mein Gedanke war einfach: Nach 2 Jahren denkt sich der eine oder andere kinderlose Freund vielleicht: "Wenn die Olle jetzt noch Sputnik spielt und um ihr Kind rotiert, ändert sich das nie mehr. Danke, aber nein, Danke! . Denn schließlich... würd man doch ertwarten, nach 6 Monaten ist der Käse gegessen und die Frau wird langsam wieder normal!"

Versteht einer, worauf ich hinauswill? :crazy:
 
Na, es waren schon mehrere. Und ich spreche nicht von einem halben Jahr, sondern eher von 2 oder 3en.

Um das mal zu ergänzen: Weiter oben schrieb ich was von einem halben Jahr.

Da meinte ich im Grunde alle Frauen und den Umstand, dass man sich ans Kinderhaben gewöhnen muss.

Aber letztlich hält einen ein Kind ungefähr bis ins Alter von 3 Jahren - wenn es dann so etwa in den Kindergarten kommt - ganz gut auf Trab, und je nach Kind, Mutter und häuslicher Konstellation kann es in der Zeit mit Treffen schwierig werden. Entweder, weil das Kind krank ist, oder weil man es mitnehmen muss, was je nach Kind und Umstand evtl. für keinen Beteiligten ein Vergnügen ist, oder, oder...

Die für eine Freundschaft kritische Phase sehe ich also bis zum Kindergartenalter, evtl. bis zur Einschulung.

Aber die wenigsten Mütter, die ich kenne, bleiben bis dahin im rotierenden Über-Mutter-Modus.

Aber, wie gesagt, solche gibt es natürlich auch. :hallo:
 
Jein.
Ich habe z. B. grundsätzlich gar kein Problem damit, wenn man sich länger nicht hört. Das ist ja auch aufgrund anderer Lebensumstände manchmal so.
Aber wenn man mich dann einlädt und es dann zwei Stunden lang ausschließlich nur um das Kind geht und nicht mal gefragt wird, wie es mir in der Zwischenzeit ergangen ist, dann kann ich das mit nichts anderem als absolutem Desinteresse erklären. Und das von einer vormals sehr engen Freundin. Dann braucht man mich auch nicht einladen und das ist schon noch was anderes, als sich gar nicht zu melden oder auch viel über das Kind zu reden.
Für mich gehört zu einer Freundschaft dazu, dass man sich für den anderen interessiert zeigt.
Und ich habe FreundInnen, wo es natürlich - für mich - anstrengend ist, weil gerade ihr Leben ums Kind kreist, die mir aber trotzdem noch zu verstehen geben, dass sie an meinem Leben teilhaben möchten, wenn auch vielleicht vieles, was man vorher gemacht hat, so nicht mehr geht.
Das ist für mich schon ein großer Unterschied.
 
Ich hatte eine allerallerbeste Freundin. Nicht gerade eine Kindergartenfreundin, aber wir waren 19 und 21 als wir und trafen und vom ersten Tag an beste Freundinnen waren. Wir studierten das selbe, lernten zusammen und feierten zusammen. Als mein Mann (damals noch Freund) eine schwere Krise hatten, zog ich zuhause aus und bei ihr ein. Als ich mich mit meinem Mann wieder zusammen gerauf und sie aber Liebeskummer hatte, zog sie bei uns mit ein. Wir hingen nächstelang zusammen rum, gingen aus. Irgendwann kam sie mit einem guten Freund meines Mannes zusammen und das war toll - wir hingen auch noch ständig zu viert ab, sie zogen in die Nachbarschaft. Es war perfekt.

Und das endete als ich mir einen Hund anschaffte (wir hatten in all den Jahren vorher tatsächlich nie über Hund egesprochen). Und es ging ganz bös auseinander. So bös, dass die beiden 3 Jahre später meinen Mann zu ihrer Hochzeit einluden, aber nur wenn er mich nicht mitbrächte. Das hatte vielerlei Gründe und es würde sich vermutlich aus unseren beiden Mündern sehr unterschiedlich anhören, was nun der eigentliche Grund war...

Fakt ist: Sie mochte keine Hunde. Sie hat immer eine Hundephobie vorgeschoben und dafür hätte ich großes Verständnis gehabt und ihr mit viel Geduld und Empathie versucht, diese zumindest vor meinem Hund zu nehmen. Aber die Art und Weise, wie sie über Hunde und Hundehalter sprach... Selbst wenn sie sich vor mir versuchte zusammenzunehmen, ihre Gesichtsausdrücke wenn sie darüber sprach. Oder was sie sagte, wenn sie nicht mitbekam, dass ich mithörte. Diese wirklich tiefe Abneigung - die sie dann als Angst tarnte, um mehr Verständnis dafür zu bekommen. Die abwertende Art und Weise, wie sie über Menschen sprach, für die ihre Hunde "Kinderersatz" sind und die ohnehin "meist asozial" sind, "weil sie ihren Hund über alles andere stellen"... Das war mein Grund, warum ich irgendwann nicht mehr wollte.
Und ihr Grund war sicher, dass ich genau zu so einer "asozialen Hundehalterin" mutiert war. Und dass - tatsächlich, obwohl es NUR um die Anschaffung eines Hundes ging - sich eigentlich alles an mir dadurch veränderte.
Ich war vorher kein Hundemensch - eigentlich war ein Hund nur ein Zugeständnis an meinen Mann gewesen. Ich hätte keinen gewollt. Und dann kam Shiwa. Und durch Shiwa kam ich in Kontakt zum Tierschutz, zur KSG. Und ich lebenslange Stubenhockerin, fuhr plötzlich mitunter 1-2 Stunden einfache Strecke, um mit anderen KSGlern Gassi zu gehen. Jedes Wochenende trafen wir andere Hundehalter. Fuhren sogar auch über Nacht zu Treffen mit Hunden. Statt mich auf Weiberabenden aufzuhübschen zog ich immer seltener Kleider, Stiefeletten und Co an und deckte mich mit Treckingschuhen und Jeans ein, weil ich stundenlang durch Wälder und auf Halden rumstreifte. Ich half in Tierheimen als GAssigängerin, führte TH-Hunde zur Verhaltensprüfung, lief auf SOKA-Runs mit. Insbesondere das Thema "Kampfhundaufklärung" nahm meinen ganzen Ehrgeiz in Anspruch... Ganztägige Ausflüge und Treffen - gar mit Übernachtung - waren kaum möglich, wer bleibt beim Hund? Und mitnehmen durften wir sie ja nie - meine Freundin wünschte keinen Kontakt. Bat mich gar, wenn sie zu uns in den Garten zum Grillen kamen, den Hund so lange im Haus einzusperren... Was verband uns denn noch? Wir brachen den Kontakt ab und ich holte Hund 2... Was bei ihr passierte kriegte ich nicht mehr mit, sie zogen auch weiter weg.

Wenn schon die Anschaffung eines Hundes solche Veränderungen mit sich bringt... Und was denkt ihr wieviel umfassender dies noch ist, wenn man ein Kind bekommt? Lustig an oben geschilderten Fall ist übrigens: Nach 5 Jahren Kontaktabbruch fanden wir uns wieder - in einem Mütterforum im Internet. Zufällig! Wir hatten beide Töchter bekommen und kriegten danach Söhne. Und plötzlich teilten wir wieder eine Welt. Und waren quasi sofort wieder befreundet (wenn auch nicht in der Tiefe wie vorher, bestimmte Dinge vergisst man halt auch nicht - insbesondere die Anschaffung von Micki hat da auch nochmal alte Wunden aufgerissen und dass sie Micki nie kennenlernen wollte hat mich wieder sehr verletzt).

Ich habe heute kaum noch kinderlose Freunde. Okay okay, ich hatte allerdings nie viele Freunde. Dennoch. Ich wollte mit niemandem befreundet sein, der keine Hunde mag und von dem ich wusste, dass sie quasi alles was ich tue dahingehend beäugt, ob ich jetzt auch eine der Asi-Halter geworden bin. Und auch die Perspektive, dass sie meinen Hund irgendwann mal akzeptiert und vielleicht erlaubt, dass er uns bei einem Spazierang angeleint begleitet, hätte mir schlicht nicht gereicht. Und der Terz wohlmöglich bei jedem neuen Hund von vorne... ansonsten
Und ich möchte heute keine Freunde, die (meine) Kinder nicht mögen. Sie nur akzeptieren oder sich halt auch mal anhören, was sie so machen, weil das dazu gehört. Und mich beäugen, ob ich jetzt auch so eine übergluckende Helikoptermum geworden bin. Das ist mir schlicht zu anstrengend.

Die wenigen kinderlosen Freunde, die ich habe, die lieben meine Kinder. Sie toben, schmusen und spielen mit ihnen, bringen ihnen Dinge mit, stellen Fragen über sie, weil es sie wirklich interessiert, was sie machen. Reden mit mir gern über Kita, Schule, Kinderkrankheiten etc. Weil es eigentlich ausnahmslos selbst Erzieher, Lehrer oder Kinderärzte sind. Ich möchte mit niemandem berfreundet sein, der mit Kindern nichts anfangen kann. Meine Kinder sind mein Leben.

Und nein, mich interessiert ehrlich gesagt nicht mehr besonders, wie die Karrierefortschritte meiner ehemaligen Freundinnen aussehen - weil das nicht mehr mein Leben ist. Wenn sie von ihren Promotionen, Forschungsvorhaben, Habilitation etc. sprechen ist das aus einem anderen Leben, das ich bewusst hinter mir gelassen habe und es langweilt mich zu Tode. Warum sollte ich dafür Interesse vorgaukeln? Warum sollten sie Interesse an Details der Leben meiner Kindern vorgaukeln - wenn es doch viel einfacher ist, dass wir und jeder mit unseresgleichen umgeben?
Das klingt vielleicht härter als es gemeint ist: Natürlich freut es mich, wenn ich höre, dass es gut bei ihnen läuft. Ich bin auch als Überraschung auf der Defense einer vormals guter Freundin aufgetaucht, weil ich ihr Mut zusprechen wollte. Aber mir reicht es eben zu wissen, was so grob passiert und dass es ihr gut damit geht. Ich möchte nicht über Forschungsprojekte sprechen, ihre möchte keine Doktorarbeit lesen oder im Detail über die Bücher und Artikel reden, die sie schreibt. Obwohl es sogar auch mein Fachgebiet war. Aber ich lese heute lieber Kinderbücher (eine echte Sucht, wir haben über 600 Stück) und kann mich damit stundenlang beschäftigen, ich schreibe z.B. für Antolin Quizze. Das widerum langweilt meine ehemaligen Freundinnen... Mein Thema ist eben eher der letzte Elternabend als der letzte Forschungskongress...

Und es ist auch einfacher so, weil ich mich beim Treffen nicht drum kümmern muss, dass die Kinder uns möglichst nicht stören (wann wird es der Freundin zu viel, zu nervig, immer wieder unterbrochen zu werden? Werden da auch direkt die Augen vedreht, weil ich mir vermeintlich auf der Nase rumtanzen lasse uns jetzt so ne Asi-Mutter bin, die sich alles gefallen lässt?). Weil meine Kinder bei meinem Mütter-Freundinnen einfach mit deren Kindern spielen können.

Ich bedauere Kontaktabbrüche eigentlich nicht. Ich hatte eine dieser kinderlosen Karrierefreundinnen tatsächlich mal gefragt, ob sie Patin eines meiner Kinder sein will. Sie hat abgelehnt. Ich war damals einen kurzen Moment sehr gekränkt, aber ich bin heute sehr sehr danakbar dafür - hab ich das auch nochmal gesagt. Es ist nicht ihr Ding. Okay. Besser gleich nein sagen als dann den Erwartungen nie gerecht werden. Für mich war das aber tatsächlich der letzte Nagel im Sarg der Freundschaft. Nicht weil ich deshalb sauer war, sondern weil es einfach der letzte Beweis war, dass es keine Überschneidungen in unserem Leben mehr gibt... Ich wollte ihr Verantwortung für das Wichtigste in meinem Leben anvertrauen und für sie wäre es eine Bürde gewesen.

Ich mag sie trotzdem sehr und wünsche ihr alles Liebe und ab und an sehen wir uns an der Uni und quatschen und das ist dann schön!!! Aber ich bedauere nicht, dass es nicht häufiger ist. Vielleicht eines Tages, wenn die Kinder aus dem Haus sind, und wir dann wieder irgendein verbindendes Thema haben. Vielleicht auch nicht. Ich finde verschiedene Freunde für verschiedene Etappen des Lebens nichts falsches. Überdauernd reichen mir Partner und Familie.
 
:)
Würde mich jemand ernsthaft interessiert fragen, warum ich völlig entspannt und ohne jedes Bedauern auf Freundschaften mit Müttern verzichte, obwohl ich mit denen doch vor den Geburten ihrer Kinder "immer eng" war, würde ich demjenigen einfach nur dieses Statement von Natalie zu lesen geben. Da steht alles drin.
;)
 
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