Es bleibt kompliziert. Das Haus, was wir besichtigen wollten, wollen die Besitzer nun doch nicht mehr verkaufen. Schade eigentlich. Dafür sind wir über zwei schöne Bungalows gestolpert, die wir am Samstag besichtigen. Mal schauen. Bei der letzten Haussuche haben wir 2 Häuser angesehen, das zweite war es dann. Diesmal scheint das nerviger zu werden. Alles, was interessant sein könnte, ist binnen 1 Woche "sous compromis", also quasi verkauft. Da könnte dann nur noch die Finanzierung platzen und das passiert so gut wie nie.
Das bedeutet für uns, täglich die neuesten Angebote zu studieren. Ich habe schon von der Immosuche geträumt. Daneben haben Chris und ich in den letzten zwei Wochen viel geputzt und geschrubbt. Ich quasi den ganzen Tag, Chris in der Mittagspause und nach Feierabend. Am Freitag kommt die Maklerin und wird unser Haus bewerten. Ich habe beim Großputz tatsächlich Stellen gefunden, die ich sonst irgendwie immer übersehen hatte. Der Hammer war eine hölzerne Gitterabdeckung vor der Heizung, von der ich sicher war, dass die sich nicht rausnehmen lässt. Tut sie doch, wenn auch arg kompliziert und tricky. Was sich da an Hundehaaren gesammelt hatte...
Morgen noch die Böden und dann sind wir fertig. Dann gibt es aber keinen Winkel im Haus mehr, der nicht mit einem Wischmopp, Putztuch, Teppichreiniger, Staubsauger oder der Waschmaschine in Berührung gekommen ist. Boah ne, ich bin heilfroh, wenn wir da morgen durch sind. Immer schön von oben nach unten und von innen nach außen. Ich putze eigentlich sehr gern, aber dieses Programm ist eine echte Herausforderung, die ich abendlich an meinem Rücken merke. So "Großreinschiff" mache ich noch nicht mal beim Frühjahrsputz.
Eine Wohltat in der Putzerei sind die Hundespaziergänge. Tano war heute das dritte Mal offline beim großen Spaziergang und es scheint ihm sehr gut zu tun. Das scheint für ihn so auslastend zu sein, dass er weniger Zeit damit verbringt, mit Kalle zu toben. Was Kalle etwas irritiert zurück lässt.
Allerdings sind Offline-Spaziergänge mit Tano-vorsichtig ausgedrückt-eine Herausforderung. Er läuft nicht weg, sondern bleibt hängen und zwar da, wo er einen Krater buddeln kann, in dem er dann verschwindet und nur noch sein Hintern rausschaut. Es reicht, dass irgendwo eine Wurzel rausschaut und er legt los. Dann ist auch nichts mehr mit Abruf. Ich bin sicher, dass er mich dann tatsächlich nicht mehr hört, weil er sehr überrascht ist, wenn ich neben ihm auftauche. Heute habe ich mal ausprobiert, ab wann er nachkommen würde, wenn wir vorausgehen. Um ihn im Blick halten zu können, habe ich ihm eine neongelbe Signalweste angezogen und bin da mit den Hunden gegangen, wo es großflächig übersichtlich ist.
Tano tobte zuerst fröhlich mit Lotta über die Felder, ging dann schnüffeln und blieb an einer Wurzel hängen. Wir gingen weiter. Und weiter. Und noch weiter. Aus der Entfernung sah ich den "leuchtenden Fleck" Tano buddeln. Der hat nicht ein mal nach uns geschaut und uns erst wieder bemerkt, als wir ihn später einsammelten. Die gute Nachricht ist, dass er nicht stiften und jagen geht. So richtig bestärkt fühle ich mich aber nicht in meiner Hundeerziehung gg. Gleichzeitig fand ich sein Glück und seine Begeisterung anrührend. Diese energische Verbissenheit, dass die Wurzel raus muss, koste es, was es wolle. Dreißig Zentimeter pralles Selbstbewusstsein und wilde Entschlossenheit.
Wir werden ihm zukünftig die Gelegenheit geben, auf den langen Spaziergängen zumindest einen großen Teil offline zu sein, damit er seinem Hobby nachgehen kann. Dazu müssen wir die Routine und die Wegstrecke ein bisschen umstellen, aber das passt schon. Natürlich schauen wir genau, wo er buddelt, bevor wir ihn machen lassen, damit er keinen Schaden anrichtet. Sagte ich schon mal, dass so was kleines Russeliges eigentlich nie, nie niemals auf meiner Wunschliste stand?