Was ist es dann?
Wir leben in einer rationalen Welt. So ziemlich alles ist erklärbar oder wird es sein.
Dem setzt man aber eine höher gestellte Existenz/Macht entgegen, nur um sich selber ein wohliges/besseres Gefühl zu geben.
„Entgegen“ setzen das nur jene, die auch die Evolutionstheorie ablehnen bzw. die Bibel (die Thora, den Koran….) wortwörtlich nehmen. Das ist aber ja nun keineswegs die Mehrheit der Gläubigen. Man darf „Glaube“ nicht grundsätzlich mit „Religiosität“ gleichsetzen. Religiosität ist eher kirchennah, Glaube kann völlig unabhängig von kirchlichen Lehren sein, er schöpft aus der Spiritualität. Letztere ist Menschen mMn gegeben oder eben nicht gegeben.
Selbst unter Naturwissenschaftlern gibt es Gläubige bzw. Spirituelle. Sie sehen keinen Widerspruch zwischen einem spirituellen und einem wissenschaftlichen Blick auf die Welt und ihre Naturgesetze. Der Biophysiker Markolf H. Niemz hat sein Verständnis von Spiritualität sogar so zusammengefasst: „Spiritualität ist Wahrheit, die von innen kommt.“[Wikipedia]
Also nix mit „Lüge“
In Goethes „Faust“ heißt es: „Kein persönlicher Gott mehr, keine Konfession, keine Glaubensgemeinschaft, keine Kirche, keine damit verbundene sittliche Weltordnung – aber das Gefühl einer Allheit und Allverbundenheit, emotionale Übereinstimmung mit dem Weltganzen, das Absolute als Chiffre für die Liebe.“