Nein hätte man nicht zwingend.
Es gibt einen ziemlich grossen Anteil an Brüchen, die man erst nach einigen Tagen oder Wochen sieht. Wenn die Knochenheilung einsetzt.
Also meinen Bruch am Arm haben die Ärzte auch nicht gesehen.
Ich habe den Notaufnahmetermin trotzdem als komplett inkompetent in Erinnerung.
Ich bin auf der Arbeit die Treppe herunter gefallen, während ich im Fallen war, habe ich mit der rechten Hand das Geländer ergriffen und konnte mich abfangen. In dem Moment, als ich mich abgefangen haben, krachte mein Arm gleichzeitig gegen das Geländer, weil die Treppe dort einen Bogen machte. An dieser Stelle gab es dann den Bruch.
Obwohl es ersichtlich war, an welcher Stelle ein möglicher Bruch war, haben die halt einfach von der anderen Seite geröntgt.
Das sichtbare "Ei" war unter dem Arm, die haben den Arm von oben geröntgt und dann noch von der Seite. Auch hier war das "Ei" bei der Aufnahme unten und der gesunde Teil oben. Ich bin jetzt kein Arzt, ich habe mich aber echt gefragt, wie die da einen Bruch sehen wollen, wenn sie zwei Mal von der falschen Seite röntgen? Wenn der Knochen nicht gesplittert oder verschoben ist, überlagert doch der gesunde Knochen den Riss?
Die Ärztin im Praktikum hat wegen der Zubildung am Arm noch die Oberärztin konsultiert und meinte zu ihr, dass das vielleicht doch ein Bruch ist. Sie fände die Symptome typisch.
Dabei wurde sie von der Oberärztin rund gemacht, jemand in meinem Alter könne sich nach der Schilderung so keinen Arm brechen. Das Gespräch fand im nicht abgeschlossenen Nebenraum statt und ich konnte alles mithören.
Mein Arm war halt trotzdem gebrochen.
Wenn Ärzte so vorgehen, wundert mich jetzt auch nicht, dass "ein ziemlich großer Anteil der Brüche erst nach Tagen/Wochen" erkannt wird.