Hallo miteinander, ich hatte diesen Thread ganz vergessen. Ich möchte kurz meine Erfahrungen schildern.
Nach eurem Hinweis habe ich mich an RA Weidemann gewandt welcher meinte "Die Staffel in der Stadt ist ein ziemlicher Schützenverein" und ich solle es verweigern meine Hunde dem Polizisten zu zeigen.
Dieser hatte mich auf das Revier beordert zur Begutachtung der Hunde. Im Telefonat hatte er angedeutet dass er per se beiden Hunden Leinenzwang und evtl Maulkorbzwang wegen potenzieller Gefährlichkeit auferlegen will, sie seien nicht sozialisiert worden sonst hätten sie sowas nicht getan. Ich habe zusammen mit einer RA Kanzlei gearbeitet und diese haben mich auch damit instruiert die Aussage zu verweigern, was ich dann auch getan habe. Der Polizist war sehr wütend am Telefon "Sie müssen ja etwas zu verbergen haben" und ähnliche Provokationen, auf die ich an der Stelle nicht weiter eingegangen bin. Der Fall wurde somit an das Veterinäramt der Stadt übergeben.
Diese schickten mir daraufhin einen Bogen den ich ausfüllen sollte mit dem Tathergang usw und einer genauen Beschreibung. Meine RA hat den Inhalt gegengelesen und ich habe den Bogen plus Kopien der Impfpässe, Papiere, Eignungstest der Rettungshundestaffel, einer Skizze des Tatherganges und einer Kopie der Tierarztrechnung geschickt. Diese bekam ich im Januar und der Betrag war tatsächlich "nur" 55€ hoch.
In dem Bogen hatte ich die Ausbildung der Hunde angesprochen (war mit beiden von Welpenalter an in Hundeschulen und Vereinen) und als nächstes wollte das Amt eine Beschreibung und Auflistung der Ausbildung meiner beiden Hunde.
Das habe ich dann auch zusammengekramt und auf kürze der Zeit konnte ich von den verschiedenen Schulen keine Bestätigungen einholen o.ä., deshalb habe ich noch 2-3 aussagekräftige Bilder hinzugefügt und jeden Trainingsabschnitt (z.b. Rettungshundestaffel) mit inhaltlichen Details zum Training beschrieben.
Das Amt hat daraufhin mitgeteilt, dass die Sache at acta gelegt wird und es keine weitere Konsequenzen gibt. Durch die Beschreibungen war ersichtlich, dass es ein blöder Zwischenfall war (und hoffentlich bei diesem einem bleiben wird).
Ich bin natürlich sehr erleichtert darüber!
Weil die Frage weiteren aufkam: nein mein Hund ist nicht aggressiv. Er ist grundsätzlich sozialverträglich, aber von Natur aus eher ein Eigenbrötler und sympathisiert nicht mit jedem, er duldet allerdings andere Rüden, "wenn es sein muss", Hündinnen jeden alters sind kein Problem. Wenn er von einem Hund mehrmals angekläfft wird merkt er sich das und hat dabei ein Gedächtnis wie ein Elefant, auch wenn er scheinbar gelassen und unbeirrt an der Leine daran vorbei läuft. Er ist per se kein Jäger, in der dunklen Jahreszeit sehen wir aber häufig Wild und er geht stark auf Sicht (und Nein, ich lasse ihn dann natürlich nicht wildern sondern habe ihn an der Schnalle). Es ist also manchmal ein erst sehen, dann nachdenken bei ihm.
Der andere ist vorlaut, aber harmlos. Dafür eben ein typischer Mitläufer der mehrere Meter Sicherheitsabstand zum Geschehen hält, dennoch schön mitkläfft.
Viele Grüße!