Was mir im November auffiel als ich wegen Herzproblemen im Kreiskrankenhaus lag war, das es unglaublich viele " Ausländer" im weißen Kittel gab. Auf meiner Station war lediglich der Oberarzt ein Deutscher, der sich jedoch auf Fortbildung befand. Aber sämtliche Nationen waren da vertreten. Manchmal nicht ganz einfach weil man sie trotz recht gutem Deutsch doch nicht immer gleich verstanden hat.
Angenehm aufgefallen ist mir das menschliche übrigens. Kein Gehabe vonwegen Götter in weiß wie man oder besser ich es sonst so kannte.
Fragte mich aber warum es heute so wenig deutsche Ärzte gibt.
Die Frage kann ich dir beantworten da ich für meine Firma als Klinikreferentin tätig war. Um Assistenzärzte wird sich förmlich geprügelt. Sie haben aufgrund des Kostendrucks mörderisch viel zu tun, da Stationen meist knapp besetzt sind und zu ihrer Tätigkeit am Patienten kommen immer mehr Dokumentationsaufgaben. Deutsche Assistenzärzte wählen oft eine Niederlassung, manchmal mit vorheriger Facharztweiterbildung um die Berufsaussichten zu verbessern. Manche gehen auch in die Forschung oder in die Industrie.
Zu dem sind sie auch manchmal weiblich. Ein Kind ist meist noch unter zubringen, bei zweien wird es oft unmöglich.
Einzige Aufstiegsmöglichkeit ist Oberarzt und dann Chefarzt und da kann sich jeder ausrechnen wieviel oder eher wie wenig Chancen er hat.
Ausländische Ärzte verdienen hier mehr als im Heimatland. Kommen also deshalb nach Deutschland. Oft ist ein Chef- oder Oberarzt dieser Nationalität bereits vor Ort und zieht dann, da er um die Situation in seinem Haus weiß, weitere Ärzte seiner Nationalität nach.
In Kleve zum Beispiel Griechen, in Kevelaer Russen u.s.w.
Die Ärzte sind oft hervorragend ausgebildet. Eine Bekannte von mir gibt von den Krankenhäusern organisierte Sprachkurse um einige dieser Ärzte möglichst schnell für die Kommunikation mit dem Patienten fit zu machen.