Helki hat natürlich völlig Recht mit ihrem Beitrag. Das Problem daran ist: Selbst wenn wir nicht die Politiker wählen würden, sondern andere, hätte das kaum bis gar keinen Einfluss auf den Lobbyismus und der mächtigen Konzerne, die von genau dieser Politik profitieren. Die wählen wir nämlich nicht, die sind einfach da und werden immer da sein. Das Vermögen ist längst viel zu ungerecht verteilt und die Schere klafft immer weiter auseinander. Ich kann nur immer wieder auf die Enttäuschung Tsipras verweisen. Das war doch genau so ein Hoffnungsträger, wie ihn viele wünschen. Was ist daraus geworden ?
Ähnlich würde es hier der Linken ergehen, die würde über kurz oder lang im Mittelmaß versinken, weil der Wind auf der Regierungsbank rauher weht als in der Opposition. Auch die würden schnell feststellen, wer eigentlich wirklich das Sagen in diesen Dingen hat.
Deshalb sehe ich tatsächlich die Zukunft rabenschwarz. Ich wüsste nicht, wie das zu stoppen sein soll.
Ich würde das gar nicht alleine an der Politik festmachen wollen.
Man kann sich ja auch überlegen, was man im Kleinen vielleicht tun kann. Vielleicht doch die eine oder andere Kaufentscheidung genauer überdenken und ggf. auch andere Aspekte als nur den Preis oder den eigenen Komfort einbeziehen. Den Politikern vielleicht auch einfach mal in anderen Dingen auf die Füße treten, als nur beim eigenen Wohl … Kann man soziale Netzwerke nicht vielleicht auch nutzen, um Druck zu machen, dass im Umgang mit Ländern, aus denen Flüchtlinge kommen, neue Schwerpunkte gesetzt werden? Hier möchte ich mal wieder das Beispiel Afrika und die Folgen der Freihandelsabkommen erwähnen. Kann man soziale Netzwerke nicht vielleicht auch nutzen, um Druck zu machen, auf dass die Politik sich tatsächlich mal für eine Abkehr von nicht erneuerbaren Ressourcen stark macht (zumindest nach Wegen sucht, statt sich so abhängig von Ressourcen aus anderen Ländern zu machen)? Dass Sozialabgaben gerecht verteilt werden? Dass das Sozialwesen vielleicht wichtiger sein könnte als Prestigeobjekte? Dass ein Flughafen Berlin eigentlich nicht witzig ist und dafür jemand gerade stehen sollte? Und so weiter und so fort ...
Und ich finde, man muss aufpassen, dass man sich nicht in die am einfachsten erscheinende Richtung – „Buhmänner“ unter denen ausmachen, die wirklich ganz unten in der menschlichen Hackordnung stehen – lenken lässt und die anderen A…löcher, die Kapitalprofiteure, einfach fröhlich und widerspruchslos weitermachen lässt, weil es sich halt irgendwie eben doch leichter nach unten als nach oben treten lässt und echte Veränderungen eben ggf. auch für einen selbst mit Einschränkungen verbunden wären.
By the way: Ich nehme mich bei diesen von mir genannten Punkten selbst nicht aus.
Keine Ahnung, ob sich (schnell genug) was erreichen ließe. Es würde mMn aber zumindest das Miteinander schon mal um einiges angenehmer machen. Vielleicht ist es naiv von mir, aber ich habe mir den Glauben bewahrt, dass in Sachen Verbesserung vielleicht doch was drin wäre, wenn die Bevölkerung sich mal wieder als der Souverän begreifen würde.