Jo, aber 230 km durch's Land fährt man doch mit dem Stadtbus, und die Leute ziehen ja nur durch, das macht doch den Slowenen nichts aus... das tangiert sie praktisch nicht...
Selbst wer nur an zwei Tagen dieses Land durchquert, muss da schlafen und essen, und wenn er weg ist kommt der nächste und der nächste und der nächste... und so sind dann permanent Leute im Land, die auf Ressourcen zugreifen, die das Land nicht hat - das nennt man ein Fließgleichgewicht.
In ganz Slowenien leben so viele Leute wie in Hamburg nebst Umland - so um die 2 Millionen. Die Infrastruktur ist definitiv nicht auf sowas angelegt, da geht es eher ruhig zu. (In Notfällen wird dann das Militär zugezogen, auch bei Naturkatastrophen etc., weil die Polizei und die freiwilligen Kräfte nicht ausreichen - das ist mW nicht unüblich dort.)
Und ein Großteil der Flüchtlinge auf der Balkanroute geht jetzt dort durch. Große Teile der Grenze nach Österreich sind Hochgebirge, da kommt man nicht eben mal so zu Fuß rüber, und in dieser Jahreszeit je nach Wetter schon dreimal nicht. Ungarn oder Italien ginge wohl rein geografisch gesehen besser, aber zumindest nach Ungarn will glaub ich keiner freiwillig, und das kann man niemandem verdenken, wenn man auch nach Österreich kommen könnte.
Sprich, an den wenigen Stellen, wo es geht, staut sich alles, wie in einem Flaschenhals.
Das
kann nicht gut gehen, und das kann Slowenien auch als reines Durchreiseland für all diese Menschen ebensowenig stemmen, wie es Hamburg könnte.
Wenn es hier allerorten
so aussähe - dann dürften wir alle aus tiefstem Herzen sagen: "Wir schaffen das nicht!" - Denn das wäre die Wahrheit.