Lara, vormals Speranza, ist da

Gestern lief sie schon wieder besser, wenn auch noch lange nicht so "gut" wie zuvor. Der Doc strahlte aber über den Unterschied zum Vortag, als er sie laufen sah.

Die Kniereflexe waren im linken, dem besseren Bein auch wieder da, wenn auch nicht in normaler Stärke. Im rechten Bein nur teilweise. Beim frontalen Schlag aufs Knie tat sich noch nichts, beim seitlichen war ein leichter Reflex da. Möglich, dass sich das noch bessert.

Jedenfalls sprach sie auf die Spritzen an.

Leider sprach sie auch auf das Zusammenkommen von Metacam und Kortison an. Sie hat seither Durchfall wie Brühe. Tagsüber haben wir es immer geschafft, ihr rechtzeitig die Tür zu öffnen, denn sie läuft inzwischen zuverlässig zur Terrassentür, wenn sie "muss". Heute Nacht waren wir, obwohl wir sie trapsen hörten und herunter schossen, zu langsam. Ich putzte heute Nacht um Vier die Laufwege im gesamten EG, mit dem Löwenanteil vor der Terrassentür.

Das kann so nicht weiter gehen, und so haben wir heute das Loch in der Nebeneingangstür wieder geöffnet, wo mal die Hundeklappe war. Das hatten wir nur mit aufgeschraubten Sperrholzplatten verschlossen, das steht jetzt offen. Und der Weg zur Terrassentür ist provisorisch versperrt, so dass sie den Weg zur Nebeneingangstür nehmen muss. Ich hoffe, sie kapiert das heute, so dass sie es im Notfall heute Nacht hinkriegt.

Noch mehr hoffe ich allerdings, der Durchfall ginge vorbei.

Zur weiteren Therapie haben wir uns geeinigt, es erst mal konservativ zu versuchen. Ich habe gestern ein weiteres Schmerzmittel bekommen, das im Gegensatz zum Novalgin auf Dauer gedacht ist. Im Moment bekommt sie beides. Das neue Mittel muss erst eingeschlichen werden.

Der Doc ist recht zuversichtlich, dass wir sie schmerzfrei bekommen, hat aber Bedenken, ob unter der konservativen Behandlung der Nerv nicht durch den Druck der Bandscheibe weiter geschädigt wird. Deswegen neige ich dazu, irgendwann doch das CT und ggfs. die OP machen zu lassen. Aber das ist jetzt nicht zeitkritisch, das muss ich nicht übers Knie brechen. Ich denke, diesen Monat nicht mehr. Vielleicht nächsten Monat das CT, und dann weiter sehen.

Ach ja, und ich finde, heute läuft und steht sie schon wieder besser als gestern.
 
Die Kreuzreaktion Cortison und Metacam hat den Möggelbären seinerzeit beinah sein Leben gekostet, kaum zu stoppende Darmblutungen. Ich würde diesen Mix definitiv sofort absetzen, das ist lebensgefährlich! Frisst sie noch? Moggi tat es 9 Tage nicht, und ich spritzte ihm Buscopan und mehrere andere Medikamente. Es war wirklich knapp. Ich hoffe ihr findet einen anderen Weg.
 
Laura, sie bekommt nicht beides parallel. Das Metacam ist selbstverständlich abgesetzt. Aber am Montag Morgen hatte ich es ihr halt noch gegeben, und nachmittags bekam sie die Kortisonspritzen als Notfallmaßnahme. Das reichte offenbar für diese üble Reaktion. Ja, sie frisst. Ein wenig mäkelig, aber sie frisst.
 
Gut. Gut das sie frisst und nicht beides parallel bekommt. Ich hoffe ihr schafft es ihr zu helfen.
 
Der Durchfall war nach dem Unfall vorgestern Nacht vorbei.
Und gestern Abend war sie bewegungstechnisch wieder die Alte, galoppierte bei ihrer letzten Pippirunde erstmals wieder ums Gehege. Was war ich froh.

Aber heute Morgen hatte sie schon wieder einen Schmerzanfall. Während sie durch die Küche trapste, um vielleicht doch etwas besseres zu finden als das ungeliebte Trofu in ihrem Napf, fing sie wieder an zu humpeln. Dann merkte sie, dass sie dringend mal raus musste, und auf diesem Weg lief sie immer schlechter. Schmerzgekrümmt, und zuletzt hoppelnd wie ein Kaninchen, schaffte sie es aufs Gras, erledigte so, im Hoppeln, ihr großes Geschäft und schleppte sich danach krumm und schwach wieder ins Haus.

Ich beschloss an der Stelle, doch nicht lange zuzuwarten, sondern das CT in Angriff zu nehmen.

Ein paar Minuten später, als wir beim Frühstück saßen, erhob sie sich aber schon wieder von ihrem Lager, um sich ein "Bett zu bauen" und bewegte sich dabei wieder für ihre Verhältnisse normal.
 
Kann ich verstehen, dieses auf und ab macht einen fertig. Unschöne Tatsachen kann man schlucken und sich notgedrungen damit abfinden, um das Beste draus zu machen.

Aber diese Schmerzschübe haben mich beim Monte restlos fertig gemacht, weil man so machtlos ist.

Es muss einfach möglich sein, dem Hund ein erträgliches Leben zu ermöglichen.
 
Mögliche weitere Baustelle außer der Bandscheibengeschichte: kaputte Zähne bzw. Zahnwurzeln, bei Interesse im Gesundheitsforum nachzulesen.

Hier was anderes.

Heute waren wir lange fort, ca. 6 1/2 Stunden. Zum ersten Mal, seit sie hier ist. Weil sie ja jetzt selbständig hinaus kann und das auch weiß, trauten wir uns.
Dieses Experiment brachte zwei Ergebnisse.
1. Sie ging anscheinend nicht hinaus, während wir weg waren, denn ihre Blase war bei unserer Rückkehr voll.
2. Sie führte zum ersten Mal einen richtigen Freudentanz auf, als wir heim kamen. :love:

Dass bei diesem Freudentanz ihre volle Blase nicht standhielt, ist unter diesen Umständen sekundär, nicht wahr?
 
jepp, ich hätte das mit der Blase dann auch unter "dumm gelaufen" abgelegt und mich aufrichtig darüber gefreut, dass Hund langsam emotional bei Euch anzukommen scheint - freut mich für Euch
 
das nächste mal hund raus lassen und erst auf den rasen begrüssen;)
 
Während Lara den offensichtlichen Weg zur Terrassentür ja schon alleine ging, muss ich sie auf dem neuen Weg immer noch leiten. D.h. ich weiß nicht ob ich es wirklich muss, ich tue es, weil sie ihn jedenfalls auf Anhieb nicht nimmt.
Oft ist es auch so, dass sie sich an Alex und / oder Hella nicht vorbei traut, wenn die im einen oder anderen Flur rum liegen. Dann führe ich sie vorbei, und Hella steht von sich aus oft auf, wenn wir kommen, und geht vor uns her nach draußen.

Heute Morgen so gegen fünf hörte ich Lara unten wieder trapsen und lief hinunter, Hella mit mir. Ich versuchte Lara nicht zu führen, sondern zu locken, aber sie blieb oben an der Stufe bei der Kellertür stehen. Hella ging ihr voraus, aber Lara folgte nicht. Da hielt Hella an, drehte sich nach ihr um, stand Nase an Nase, ein paar Sekunden lang, und ging dann wieder Richtung Ausgang.
Es sah aus als würde sie sagen, komm doch mit. Und ich glaube, es war auch so gemeint. Echt süß fand ich das. Hella ist schon ne Feine. :)


Heute Mittag geht's zum CT. Ich bin ein wenig nervös, man könnte auch sagen gespannt.
 
Es wurde doch ein MRT. Ich ließ mich "überzeugen", dass man drauf einfach noch mehr sieht, und ein CT nicht in jedem Fall jeden Aufschluss gibt.
Das MRT zeigte zwei deutliche BS-Vorwölbungen an den beiden hintersten Lendenwirbeln und einige ganz leichte an der Brustwirbelsäule.
Darüber hinaus Spondylosen im hinteren LW-Bereich (Cauda equina), die aber nicht das Rückenmark tangieren.

Diese Befunde erklären lt. Arzt nicht die neurologischen Ausfälle (Stellreflex und Kniereflexe). Das sei eine neuronale Sache, die nicht durch das MRT hergeleitet werden konnte.
(Anmerkung: hätte ich "nur" das CT gemacht, stünde jetzt wohl im Raum, ich hätte an der falschen Stelle gespart und man hätte mit dem MRT mehr sehen können. Jetzt hat auch das MRT darüber keine Aufklärung gebracht.)

Von einer Bandscheiben-OP riet er ab. Das sei ja eine Geschichte, die schon länger besteht, und es gebe ja so was wie ein Schmerzgedächtnis. Darüber hinaus ist Lara nicht nur an der Hinterhand, sondern auch am Rücken extrem schwach bemuskelt und überhaupt in keiner guten physischen Verfassung, so dass sie die Op auch von daher schlecht wegpacken könnte.

Er rät zu konservativer Behandlung, sprich Schmerzmittel, Physiotherapie, und Muskelaufbau, Muskelaufbau, Muskelaufbau. Später ggfs. Anabolika zu diesem Zweck. Auf meine Nachfrage: auch Akupunktur, wenn ich einen Arzt finde, der dafür zertifiziert ist.

Eine OP sei zwar möglich, aber er rät definitiv bei Lara nicht dazu. In seinen Augen käme eine OP bei einem Hund wie Lara nur als ultima Ratio in Betracht, wenn alles andere nicht mehr hilft, und da sieht er sie nicht.

Nach dem MRT, noch bevor die Bilder mit mir besprochen wurden, wurde ich gefragt, ob man nicht gleich die Zähne reinigen sollte, wenn sie schon in der Narkose liegt. Ja klar, bietet sich an, ließ ich also machen. Fragte allerdings, ob es mit einer Reinigung getan sei, denn einige Zähne sehen für mich alles andere als gesund aus. Wurde zur Kenntnis genommen, und tats. wurde ein Zahn auch gezogen. Die anderen blieben erst mal drin, obwohl einige wackeln und einer tot ist, aber die alle vermutlich aktuell keine Beschwerden machen.

Die mögliche Baustelle Zähne steht also noch im Raum, wenn auch erst mal angeblich nicht akut.

So, das war's, soweit ich das jetzt im Kopf habe. Die Bandscheiben-OP ist also erst mal vom Tisch. Als nächstes, wenn Lara die heutige Untersuchung und Narkose weggesteckt hat, werde ich einen Termin beim Physiotherapeuten machen.
 
Klar hat ein alter Hund "Altlasten", aber muss das alles so viel sein?
Wenigstens hat das MRT Dir dazu verholfen die Entscheidung "keine OP" zu treffen. Ein Teil schon mal abgehakt auf der langen Liste.

Ich drücke ganz fest die Daumen, dass die Physio und entsprechende Bewegung Lara zu einem schnellen Muskelaufbau verhilft.

Da muss ich ja fast froh sein, dass Vito "nur Ehrlichiose und zu hohe Phosphatwerte" hat.
 
Da muss ich ja fast froh sein, dass Vito "nur Ehrlichiose und zu hohe Phosphatwerte" hat.

... und ansonsten den alten Hund nicht mal erahnen lässt. Doch, da kannst du froh sein, auch wenn es nicht das ist, was du wolltest. :)

Von einem "schnellen Muskelaufbau" träume ich bei Lara nicht mal. Dafür fehlt die Grundlage. Ich bin froh, wenn sich da überhaupt noch was spürbar aufbauen lässt.
Das Problem ist ja, dass wir nahe Null anfangen. D.h., wir müssen anfangs sehr vorsichtig dosieren, denn sie hat nur Kraft für wenige Minuten. Dann fängt sie an, hinten einzusacken, und das ist mit Sicherheit kontraproduktiv.

Deshalb wird mein nächster Weg zum Physiotherapeuten sein, und von dem erhoffe ich mir u.a. Anleitung für das, was ich selbst optimal tun kann.
 
das liest sich ja dann wie eine Aneinanderreihung von Horror-Stories und nicht wie eine Diagnose :heul:

so ein Mist, da hätte es ja schon die Hälfte übrig getan .... :unsicher:

aber möglicherweise hört sich das jetzt alles auch schlimmer an als es am Ende tatsächlich im Alltag ist - ich wünsche Euch auf alle Fälle, dass das mit dem Muskelaufbau tatsächlich zu bewerkstelligen ist und Lara das Leben hier zumindest noch für eine Weile wirklich unbeschwert und unbelastet geniessen kann
 
Tja, Biggy, wie schlimm ist etwas im Alltag? Man arrangiert sich ja letzten Endes mit dem, was man hinnehmen muss.
Mit dem, was vor dem - ich nenn's mal Einbruch - war, hatte ich mich ja schon arrangiert. Dass sie nicht groß spazieren gehen kann, sondern ihre Runden im Garten dreht. Zu Muskelaufbau reicht das halt nicht. Also müssen wir versuchen, an dieser Stellschraube vorsichtig zu drehen. Sehen, was möglich ist. Und uns damit dann wieder arrangieren.
Schlimm wäre, wenn wir sie nicht schmerzfrei kriegen. Das ist das Kriterium.
 
wenn man eine haltevorrichtung macht der unter dem bauch durchgeht, dann kann man sie unterstützen sodas sie doch ein paar schritte mehr machen kann ohne gleich einzusacken. vielleicht kann sie schwimmen das könnte auch noch helfen.

alles gute!
 
Zur Not führe ich sie schon so, z.B. heute aus der TK zum Auto, als sie noch ein wenig schwach war. Vorne das Geschirr, und hinten die Leine nochmal unterm Körper durch zur Stabilisierung. Hab sie zu Hause in Schwächephasen auch schon mit einem Schal unterm Bauch geführt. Inwiefern ich das systematisch machen kann / soll, werde ich mit dem Physiotherapeuten besprechen.
Schwimmen ist theoretisch natürlich auch eine sinnvolle Option. Kann der Physiotherapeut auch bieten, und wenn es klappt, ich selbst im Teich ja auch. Ob sie mitmacht oder Panik schiebt, ist die Frage. Hier ist sie ja ganz am Anfang ein, zwei mal "in den Teich gefallen", also nicht wirklich, sondern nur am Rand, weil es stufenweise rein geht, eine Stufe runter gestolpert, und halt sehr erschrocken. Da bleibt es auszuprobieren, ob sie da mitspielt oder im Wasser zu viel Angst hat.
 
Ist vielleicht jetzt, wo sie noch ganz wackelig ist, noch keine Option, aber schau Dir mal den Biko Expander an:


Den Tip hatte ich hier im Forum bekommen - Bei Tiptoe hat er gut stabilisierend gewirkt (nur das Einsacken nach unten verhindert er natürlich nicht); nur um noch einen Muskelaufbau zu erreichen, hab ich ihn leider zu spät besorgt.

Sie hatte ihn auch erstaunlich gut angenommen; hätte ich vorher nicht gedacht.
 
Danke für den Link, Marion. Ich hatte davon hier im Forum schon mal gelesen, hätte es aber nicht mehr gefunden. Damals hatte ich ja keinen Bedarf.
Ich werde den Physiotherapeuten danach fragen, ob er es für Lara für sinnvoll hält.
 
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