Der Nicht-Mutti-Strang - für gewollt kinderlose Frauen

ehrlich gesagt, ich glaube schon. was keine pauschalisierung sein soll, nur unstruktierte beobachtungen
 
Die paules Beobachtungen in einer vermutlich ähnlichen Bevölkerungsschicht völlig widersprechen.

Die paar Kinder hier in meinem Umfeld wirken glücklich und zufrieden. Sind aber deutlich zu wenige, um irgend etwas zu "beweisen". ;)
 
Ich kenne auch Kinder, die, ich würde es eher als überfordert bezeichnen, nicht wirklich ausgeglichen wirken.

Meiner Meinung nach liegt das, auch schon im kindlichen bzw. jugendlichen Alter am Erfolgsdruck, der auf ihnen lastet.
Und das nicht nur in Akademikerhaushalten, die sicherlich viel von ihrem Nachwuchs erwarten. Auch andere "Schichten" üben Druck auf die Lütten aus: "Du sollst es mal besser haben als wir.", "Du mußt es zu etwas bringen.", "Dir stehen alle Wege offen, also nutze sie auch." usw..

Es ist bestimmt gut gemeint und soll Ansporn sein, geht aber leider oft in die Richtung der Überforderung:(

Kinder sind glücklich, wenn sie sich zu Hause wohl und geliebt fühlen. Sie wollen ihre Grenzen austesten und ggfs. auch überschreiten. Sie wollen spüren, daß sie das wichtigste im Leben ihrer Bezugspartner sind. Sie sind lernbegierig, wissendurstig und noch unvoreingenommen.

Preßt man sie in eine Form, verkümmern sie. Sie werden unglücklich und letztendlich sogar krank, psychsich und auch körperlich.
 
lektoratte schrieb:
... jemand hier gepostet hat, sie kenne "sehr viele Familien mit Kindern, die überhaupt nicht glücklich sind".

Und das brachte mich auf den Gedanken (ich kam nur nie dazu, ihn zu posten), dass an "Familie" (mit Kindern) und "Familienleben" von recht vielen Leuten eine enorm hohe Messlatte angelegt wird - auch und gerade von denen, die keine haben, gern auch mal als Begründung dafür, warum sie keine haben wollen.

Für mich kann ich dazu nur sagen, dass die Entscheidung, keine Kinder zu wollen, ausschließlich in mir selbst begründet liegt und ich dafür nie eine Begründung oder "Rechtfertigung" außerhalb gesucht habe. Ich wollte nie Kinder. Das war einfach so. Punkt.

Wie glücklich oder unglücklich andere Leute mit ihrem Leben / ihrer Lebensform sind, ist für mich kein Maßstab. Wenn andere als Familie mit Kindern glücklich sind, heißt das nicht, dass ich es auch wäre. Sind sie es nicht, hat das ebenso wenig mit mir zu tun.
 
lektoratte schrieb:
... jemand hier gepostet hat, sie kenne "sehr viele Familien mit Kindern, die überhaupt nicht glücklich sind".

Und das brachte mich auf den Gedanken (ich kam nur nie dazu, ihn zu posten), dass an "Familie" (mit Kindern) und "Familienleben" von recht vielen Leuten eine enorm hohe Messlatte angelegt wird - auch und gerade von denen, die keine haben, gern auch mal als Begründung dafür, warum sie keine haben wollen.

Für mich kann ich dazu nur sagen, dass die Entscheidung, keine Kinder zu wollen, ausschließlich in mir selbst begründet liegt und ich dafür nie eine Begründung oder "Rechtfertigung" außerhalb gesucht habe. Ich wollte nie Kinder. Das war einfach so. Punkt.

Wie glücklich oder unglücklich andere Leute mit ihrem Leben / ihrer Lebensform sind, ist für mich kein Maßstab. Wenn andere als Familie mit Kindern glücklich sind, heißt das nicht, dass ich es auch wäre. Sind sie es nicht, hat das ebenso wenig mit mir zu tun.

Mee too. Hab's mit 18 schon gesagt und jetzt bin ich über 50 und hab's nicht bereut, obwohl ich Kinder liebe. Momentan ist mein Neffe 2, 3 Mal die Woche hier. Ich glaube, es gibt Leute, die brauchen einfach keine (eigenen) Kinder. Und nein, ihnen fehlt auch nix.
:hallo:
 
mhm also da ich in meinem umfeld eher sowas wie eine rarität bin, muss ich sagen - kein einziges kind würde ich als unglücklich ansehen. mhm vllt. komm ich aber auch aus einer "schicht" (das klingt jetzt irgendwie schon sehr arrogant, aber eigentlich habe ich nur freunde mit M.A. MA Dipl.-irgendwas oder höher, soll s aber nicht, ich kanns nur nich schöner umschreiben) wo man das kind "schon schaukelt", ob wunschkind oder nicht.


Das klingt jetzt insofern komisch, als man das dahingehend verstehen könnte, das Glück oder Unglück einer Familie oder der Kinder hinge von dem Bildungsniveau ab. Meintest du das?

schwieriges Thema... und wiedermal was was definitiv nicht pauschal betrachtet werden kann..

Ich war einige Jahre in der Jugendarbeit aktiv und hatte Kinder aus sozialen Brennpunkten sowie aus den dicken Einfamilienhäusern in idylischen Wohngegenden...
Da gabs die sozial dauerkämpfende Mutti mit 3 Kindern von 3 Väter + 2 Patchworkkinder, den Geld-spielt-Keine-Rolle-Star-Architekt, Eltern mit Alkoholproblemen, die 8-Kinder-Familie, die Klassische-Mutter-Vater-2 Kind-Reihenhaus-Familie... wirklich queer beet...

Wenn wir nach 10 Tagen aus der Freizeit zurück kamen, waren alle Kids glücklich und rannten freudestrahlend zu ihren Eltern... somit waren die wohl "glücklich"...

Einen Jungen hatten wir mal... der wollte nicht zurück... der bekam zuhause einfach null Beachtung, wurde null gefördert und niemand interessierte sich für ihn... der wurde halt vor die Konsole / Fernseher gesetzt und war somit versorgt! Klar für den waren 10 Tage Feriencamp natürlich der Himmel auf Erden....
Der eigentlich unscheinbare, verschlossene Aussenseiter-Junge wuchs über sich in der Zeit hinaus... er war immer präsent, war an allem interessiert... ob das Feuerholzsammeln war oder beim Kochen... der war so begierung zu helfen, teilzunehmen und kam sogar mit den anderen klar...

Meiner Meinung nach, hängt Glück von Aufmerksamkeit ab... Kinder, die Aufmerksamkeit kriegen, mit denen sich beschäftigt werden, die in den Alltag eingebunden werden, die gefördert und gelobt werden, denen man zuhört, das sind meiner Meinung nach glückliche Kinder... unabhängig von Bildung und Sozialstand.
 
Meiner Meinung nach, hängt Glück von Aufmerksamkeit ab... Kinder, die Aufmerksamkeit kriegen, mit denen sich beschäftigt werden, die in den Alltag eingebunden werden, die gefördert und gelobt werden, denen man zuhört, das sind meiner Meinung nach glückliche Kinder... unabhängig von Bildung und Sozialstand.
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Ohja, so ist es:)

super formuliert:)
 
Ich glaube, dass die Arten der Verwahrlosung und Vernachlässigung sich zwischen den Sozialschichten unterscheiden. In sozial niedrigeren Schichten tritt es eher offener zu Tage als in höheren Schichten, wo es kaschiert wird. In niedrigen Schichten sind es oft wirklich auch banale Dinge, die den Kindern vorenthalten werden, auch häufiger wirklich körperliche Gewalt - in höheren Schichten eher emotionale Erpressung, emotionale Verwahrlosung (statt direkt sichtbare körperliche) usw.
Schlimm ist für Kinder ganz sicher beides.

Ich hab jetzt grad das Buch gelesen "Die Schakkeline is voll hochbegabt, ey" - das sind wahre Erlebnisse einer Familienpsychologin, die aus ihrer täglichen Arbeit als Sachverständige beim Familiengericht erzählt. Die meisten Fälle sind schon in den unteren Schichten - aber eben auch, weil es da oft offensichtlicher ist. Sie schildert aber auch Fälle, wo Eltern vollkommen überfordert sind oder auf ganz hanebüchene Art und Weise mit ihren Kindern umgehen aus "gutem Hause". Nur weil die eben dann intelligenter sind, kann man da noch weniger machen...
 
Das habe ich auch gelesen und war echt schockiert.

Ich glaube wer so etwas erlebt und nur begrenzt handeln kann, der macht wirklich einen Knochenjob. Und da hätten sich mal fast ausnahmslos alle lieber gegen Kinder entscheiden sollen :(

Sowas kannst du wirklich nur Eltern vorwerfen, kinderlose machen derartige Fehler nicht die Leben von anderen versauen und derart negativ beeinflussen. (Da passt auch wieder der Spruch "out of the gene pool")
 
Ich hab einmal richtig weinen müssen beim Lesen ("Mitkommen!" :heul: :heul: :heul:). Und ein zweites mal hatte ich echt einen Klos im Hals.
Und in dem Kapitel, wo ganz offen ihre Kinder bedroht werden, falls sie ihr Gutachten nicht so ertellt wie der Vater das will - puuuh, also wirklich. In der Situation möchte ich nicht sein...

Ich hab da wirklich auch ganz fassungslos gelesen. Selbst die eher "humoristisch" dargestellten Geschichten sind ja für die Kinder selbst meist alles andere als lustig. Und Eltern, die dan zustimmen "Ja klar, können Sie die Kinder mitnehmen, aber das Kindergeld steht mir zu, ich hab die schließlich geboren!" :uhh: :(
 
Einen Jungen hatten wir mal... der wollte nicht zurück... der bekam zuhause einfach null Beachtung, wurde null gefördert und niemand interessierte sich für ihn... der wurde halt vor die Konsole / Fernseher gesetzt und war somit versorgt! Klar für den waren 10 Tage Feriencamp natürlich der Himmel auf Erden....
Der eigentlich unscheinbare, verschlossene Aussenseiter-Junge wuchs über sich in der Zeit hinaus... er war immer präsent, war an allem interessiert... ob das Feuerholzsammeln war oder beim Kochen... der war so begierung zu helfen, teilzunehmen und kam sogar mit den anderen klar...

Sowas würde mir ja im Herzen weh tun, zu sehen, wie der Junge aufblüht und ihn nach der schönen Ferienzeit dann wieder den Null-Bock-Eltern übergeben zu müssen.

Wie man als Eltern seine Kinder aus Bequemlichkeit einfach so verkümmern lassen kann...das kann ich nicht nachvollziehen und finde es furchtbar traurig.
Irgendwann werden die Kinder es dann vermutlich als normal empfinden, abstumpfen und von selbst gar kein Interesse/ keinen Tatendrang mehr aufbringen können :(
 
Sowas würde mir ja im Herzen weh tun, zu sehen, wie der Junge aufblüht und ihn nach der schönen Ferienzeit dann wieder den Null-Bock-Eltern übergeben zu müssen.

das ging es uns auch allen... vorallem weil der so aufblühte, wir hatten das Kind ja auch unter der woche einen Abend in den Gruppenstunden... und da war der immer schwierig..

Leider kannste da nichts machen... der war echt auch klug und super interessiert... an wirklich allem...

Ich sehe heute 10 Jahre später noch den Blick...
 
Wäre echt mal interessant zu wissen, was aus dem geworden ist...
 
Bei dem war ich gestern auf einem Vortrag, sehr lustig, sehr wahr. Ich fand es ziemlich aufschlussreich.

 
Ist von der Prozentzahl her wohl auch ein nicht zu beachtender Teil?

Wie gesagt, bin da wohl etwas voreingenommen wegen meiner eigenen Kindheit. Finde aber jedes Prozent, egal ob Heim, Pflegefamilie, komplettes Strassenkind oder "zu Hause" im Chaos lebend zu viel.
Die rosarote -alle lieben Ihre Kinder, nur weil sie sie gebärt haben- Welt gibt es bei mir nicht.
Ich freue mich aber für und über jede Familie, in der es anders läuft.
 
Drei tote Kinder pro Woche
Yagmur aus Hamburg, Lea-Sofie aus Köln oder Anna aus Bad Honnef: Es sind Kinder, die von ihren Eltern gequält wurden. Pro Woche gibt es in Deutschland drei tote Kinder als Folge von Quälerei und Gewalt. 70 Kinder erleiden pro Woche schwere Verletzungen durch Misshandlungen. Zwei Berliner Rechtsmediziner halten das ganze Kinderschutzsystem in Deutschland inzwischen für so krank, dass sie ein Protestbuch geschrieben haben. Ihre Forderungen stoßen aber auch auf Kritik.


 
Ja das kinderschutzsystem funktioniert einfach nicht.

Versagen auf ganzer Linie. Brauchst du Hilfe, bist du verloren. Wenn du dich da nicht hinter klemmst und alles selbst in die Hand nimmst, hilft dir niemand.

Furchtbar :(

Und ich glaube auch nicht das alle automatisch lieben. Was da alles passiert, ich mag nicht drüber nachdenken.
 
"Alle" hat ja auch niemand behauptet, hier redete man von 40 Prozent oder ähnlich schwindligen Zahlen.
Die absolute Mehrheit der Eltern liebt ihre Kinder, davon bin ich felsenfest überzeugt. ;)
 
Ja das denke ich auch.
Ich denke selbst Kinder denen es nicht gut geht, werden auf ihre Art und Weise geliebt, die Eltern sind nur überfordert oder/und geistig minderbemittelt das sie selbst es nicht schaffen ihren Kindern gerecht zu werden. Und ohne Hilfe.... Das geht schief :(

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte das Mütter die ihre Kinder nicht lieben auf irgendeine Art und Weise degeneriert sind. Wenn ihnen dann nicht geholfen wird, endet es für die Kinder oft tödlich.

Aber 40% finde ich auch zu viel. Und wer entscheidet wie viel liebe sein muss, wie viel zu wenig und wie viel zu viel ist?
 
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