Moinsen,
Du hast aber an anderer Stelle behauptet, ein Ranking wäre für dich absolut undenkbar
"Behauptet" klingt so wackelig. Richtig ist, dass es so ist und ich dazu stehe.
und du würdest nie und nimmer dein Kind, so du denn eins hättest, deinem Hund vorziehen.
Das klingt so einseitig. Ich würde nie und nimmer irgendwem für den ich Verantwortung habe einem anderen vorziehen.
Also auch niemals den Hund dem Kind, das eine Kind dem anderen oder das Pferd der Ente.
Das heißt, auf das obige bezogen, dass du das letzte Stück Brot nicht deinem Kind geben würdest, sondern es unter deinem Kind und all deinen Tieren verteilen würdest.
Nein, das heißt es nicht, sondern das ist lediglich das was Du interpretierst.
Heißen tut meine Einlassung dazu, dass ich mir die Frage ob ich das letzte Brot dem Hund oder dem Kind gebe einfach gar nicht stelle.
Deswegen schreib ich doch ewig lange Beiträge hier
Um
das absolut deutlich zu machen:
Wenn ich zwei Kinder habe fragt mich (hoffe ich mal) niemand ernsthaft, welchem von beidem ich das letzte Stück Brot gäbe bzw ob ich es noch aufteilen würde, selbst wenn Kind A viel bessere Chancen/einen höheren Nutzen für die Familie hat als Kind B.
Der Grund warum diese Frage nie gestellt wird (neben der Tatsache, dass das ne ziemlich taktlose Frage wär) ist doch einfach der, dass keiner von uns befürchten muss in eine Lage zu kommen in der er zwischen dem Wohle seiner Kinder (egal ob 2, 6 oder 10) entscheiden muss.
Aber wenn es um Kinder und Hunde gibt wird diese imaginäre Frage aufeinmal so wichtig, dass viele hier sich nicht nur selbst ein Ranking zurecht legen (was ich völlig ok finde) sondern auch von jedem anderen erwarten, dass er es tut und das finde ich eben äußerst merkwürdig.
Und das wäre für eine Mutter schon eine fragwürdige Einstellung, finde ich.
Und ich finds fragwürdig warum man von anderen erwartet bei der Konstellation "Kind/Tier" das gleiche Ranking wie man selbst an den Tag zu legen obwohl die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Notwendigkeit
so gering ist, dass niemand der bei Trost ist eine Mutter mit mehren Kindern fragen würde "Welchem würdest Du das letzte Stück Brot geben?".
Andere Meinungen als "Quatsch" zu bezeichnen oder an der Erwachsenheit eines Menschen zu zweifeln, der persönlich beleidigend wird, weil jemand eine andere Meinung hat als er selbst sollte doch ein deutlicher Unterschied sein.
Ja, stimmt, das ist ein deutlicher Unterschied. Im ersten Fall wird nur eine Meinung diskreditiert, im zweiten die ganze Person. Das ist wesentlich gravierender.
Weswegen sich meine in Fragestellung einer erwachsenen Persönlichkeit auch nicht auf den Menschen bezog der andere Meinungen als Quatsch bezeichnet hat (sollte das so gewirkt haben entschuldige ich mich in aller Form, das war nie meine Absicht) sondern lediglich auf Beitrag #129 weil ich dieses Verhalten "Ich sag nun etwas, dass nichts, aber auch gar nichts zur aktuellen Diskusion beiträgt sondern nur dem einen Zweck dient, nämlich eine Person deren Meinung ich nicht mag vorzuführen." Einfach ein Verhalten ist, das ich eben beim besten Willen nicht als erwachsen bezeichnen kann.
Kann es sein, dass du ein wenig leicht gekränkt bist?
Nein, ich begreife das Konzept "Jemand Fremdes im Internet hat mich gekränkt" bzw auch das von "Cybermobbing" nichteinmal. Kränken können mich Menschen die ich persönlich kenne und die mir nahe stehen.
Mich nervt es eben nur, wenn eine Diskussion unsachlich wird.
Ich schätze einfach den Meinungsaustausch mit anderen Menschen in dem man unterschiedliche Meinungen dar legt, sie begründet und eben auf dieser Ebene Argumente austauscht mit Menschen die identische Situationen vollständig anders beurteilen, denn wenn man sich nur mit Menschen umgibt, die der eigenen Meinung sind, dann lernt man nischt dazu.
Da frag ich mich eben warum es Menschen gibt, die es so dermaßen auf die Palme bringt, dass jemand eine von ihrer eigenen abweichende Meinung darlegt, dass sie statt einfach weiterzuscrollen (wenn schon sachlich diskutieren zuviel verlangt ist) anfangen persönlich zu werden. Versteh ich eben nicht und werd es nie verstehen.
Ach komm das war doch ein Einzelfall. Ich kenne Niemanden, der sich nicht um ein verletztes Tier kümmern würde, nur weil grad Kindergeburtstag ist, zumal ja auch noch andere Aufsichtspersonen da waren.
Das soll nicht heissen, dass es deratige Menschen nicht gibt. Aber zum Glück doch eher sehr selten, oder?
Da hab ich mich wohl unklar ausgedrückt, entschuldige:
Ich wollte mit diesem Beispiel nicht andeuten, dass diejenigen, die sagen "Mein Kind ist wichtiger als der Hund" ein verletztes Tier links liegen lassen, weil grad ein Kindergeburtstag ist, sondern lediglich verdeutlichen, dass doch die meisten von uns in einer sozialen Struktur, in einem Umfeld leben indem es derart viele Möglichkeiten gibt, dass Situationen in denen man sich für
ein Lebewesen entscheiden muss und alle anderen leiden/zu Grunde gehen so unwahrscheinlich sind, dass niemand der mehr als ein Kind hat sie bedenken muss.
Folgich nehm ich mir als Tierhalter, der sich von ganzem Herzen Kinder wünscht eben auch raus so unwahrscheinliche Situationen ebenfalls nicht zu bedenken.
SOWAS hat sie spontan zu dieser Frau gesagt? Wie ist die denn drauf?
Wie "spontan" das war kann ich Dir net sagen. Ich kann nur annehmen, dass da im Vorfeld schon einiges gelaufen sein muss. Ich kannte die Schwester meiner Freundin eher flüchtig, hab aber "gehört", dass die sich häufiger als Supermama aufspielt und alles was "ihre kleine Schwester" macht eh falsch ist. Auf Hörensagen geb ich nichts und steck mich da auch nicht rein, aber ich würd mal davon ausgehen, dass es weniger "spontan" war als mehr ein Funke der den Topf zum Überkochen brachte.
Und wieso Eurasien? Gerade Orwell gelesen?
OT:
Der "running gag der Geknechteten". Wir alle mußten Orwell in der Schule lesen und zu Tode diskutieren, da wurde "Der Krieg mit Eurasien" irgendwann zu dem, was man wohl noch als geflügeltes Wort bezeichnen könnte. Also wenn das Lieblingsbrot beim Bäcker ausverkauft ist, dann
kann nur der Krieg mit Eurasien schuld sein.
Zum Ranking nochmal. Mal angenommen, mein Hund beisst Dein Kind - was meinst Du WEN ich zuerst zum Arzt bringe und zwar sofort und ohne erst Hundepsychotherapie zu betrieben?
Das ist meiner Ansicht nach etwas völlig Anderes.
Wenn mein Kind Deines die Treppe runterschubst, dann fahr ich auch erstmal mit Deinem zum Doc ehe ich mein Unverletztes Kind befrage.
Das würde ich aber eher mit einer Piorisierung nach Dringlichkeit als mit einer nach "emotionalem Ranking" erklären.
Wenn mein Kind mit einem anderen spielt und die beiden verletzen sich, dann sag ich ja auch nicht "Mein Kind ist für mich das Wichtigste" sondern versorge erst das Kind, das am schwersten verletzt ist völlig unabhängig davon ob ich es kenne oder seine Eltern leiden kann.
Oder mal anders, dummer Zufall, aber Dein Hund und Dein Kind haben sich beide gleich schwerverletzt. Du bist alleine. Fährst Du nun zum Kinderarzt oder zum Tierarzt?
Andere Annahme:
Ich habe zwei Kinder (egal ob beide meine eigenen sind, für Freunde die mein Kind besuchen bin ich während sie in meiner Obhut sind im gleichen Umfang verantwortlich wie für meine eigenen).
Die verletzen sich beim Toben:
Der eine bricht sich nen Zahn ab, der andere hat irgendwas ins Auge gekriegt und ich bin alleine.
Niemand konstruiert solch eine Situation und fragt eine Frau die sich zwei Kinder wünscht:
"Fährst Du dann erst zum Zahnarzt oder zum Augenarzt?"
Oder "Stell Dir vor beide Deiner Kinder brauchen eine Nierentransplantation und nur Du kommst als Spender in Frage, wem spendest Du sie dann?"
Hab ich auch noch nie gehört.
Aber als Tierhalter soll ich mein ganzes Gefühlsleben auf die völlig unwahrscheinliche Situation ausrichten, dass ich mal in eine Situation komme in der ich zwischen meinem Kind und einem meiner Tiere wählen muss?
Der Mensch MUSS manchmal solche Entscheidungen treffen
....
Man kann es nicht allen stets recht machen.
Beides ist richtig, ich bestreite lediglich, dass es sich bei solchen Entscheidungen je um derartige handeln wird, dass der dem ich es nicht recht machen kann "verdammt" ist.
Ich fürchte die einzige Antwort, die ich all denen die mir solche Fragen stellen geben kann ist die, dass ich nichtmal über Kinder nachdenken würde, wenn ich es für wahrscheinlich halten würde einmal solch schwerwiegende Entscheidungen treffen zu müssen. Vermutlich hätte ich dann nichtmal mehr als ein Tier, wenn überhaupt eines.
Selbst mit unserem jüngst verstorbenen Hund wäre solch eine Extremlage eher unwahrscheinlich gewesen, dennoch haben wir uns aufgrund seiner unklaren Abstammung und seiner "Ressourcenfresserei" (er hat unglaublich viel Geld und Zeit "verbrauch") ganz klar entschieden, dass unser Kinderwunsch ruhen muss solange Magni lebt.
Unsere jetzigen Überlegungen im Bezug auf unsere Familienplanung beschäftigen sich allerdings eher mit der Frage wie wir es handhaben, wenn das Kind eine Allergie entwickelt als damit ob wir unser letztes Brot nach dem Atomkrieg aufteilen oder einem Empfänger zusprechen, ebenso wie wir bei der Planung von Zwei Kindern auch nicht darüber nachdenken, wer im Zweifelsfall eine Niere von uns bekommt
Soviel zum Ranking, was ich schon recht "Grenzwertig Richtung OT" finde.
Schön finde ich den Anteil der Diskussion, der sich mit der Fragestellung "Ab wann sehe ich einen Hund als Gefahr für meine Kinder an." beschäftigt, denn das ist dieses "Lernen aus den Fehlern anderer" was ich so magan solchen Diskussionen.
Man hat die Chance sich für sich ein Bild zu machen.
Bei der "Ohrenziehdiskussion" gehts meiner Meinung nach in diese eine sehr interessante Richtung (auch wenns mich nicht interessiert wie alt die Rasse ist die beißt oder nicht), denn was zwischen diesem Säugling und diesem Schäferhund passiert ist wird keiner von uns erfahren.
Da finde ich die Überlegungen "Wann sehe ich einen Hund als Gefahr für meine Kinder an." fruchtbarer.
Und für mich persönlich ist dieser Punkt da erreicht, wo ich davon ausgehen muss, dass etwas passiert obwohl ich dabei bin und beide "steuern" kann.
Einen Hund von dem ich befürchten muss, dass er das Kind unbedacht verletzt, wenn er mit ihm allein ist (z.B. verunsichert dran rumzupft, wenns aus vollem Halse schreit und ich nicht da bin, dem Hund aber in Fleisch und Blut übergegangen ist
wie wichtig dieses rosa Ding für Mama und Papa ist) wäre für mich also kein Problem, weil ich mir tatsächlich nicht vorstellen kann Hund und (Klein)kind allein zu lassen.
Aber auch wenn ich von meinen Kindern erwarte, dass sie nicht an den Ohren des Hundes ziehen, dann würde ich einen Hund, der dann zuhapst (ich sprech hier von "an den Ohren ziehen" und nicht davon den Hund an den Ohren durchs ganze Zimmer zu schleifen) nicht in der Nähe meiner Kinder haben wollen, selbst wenn ich dabei bin.
Das würde mir schon reichen zu seperieren und sehr gründlich nach einer Lösung zu suchen/an einer Lösung zu arbeiten mit der ich mich dann wieder wohl und meine Kinder in Sicherheit fühle.
Weitere Fragen wären: Ab welchem Verhalten seitens des Hundes wäre meine Lösung nur noch "separieren bis zur bestmöglichen Vermittlung".
Oder "Was darf der Hund sich "leisten" und was nicht?"
Darf er nur weggehen? Knurren? verbiete ich das "Knurren", mache ich ihm dann klar, dass er sich nicht verteidigen darf, sondern ich das für ihn tue oder nehme ich ihm die Chance vorzuwarnen?
Da würde mich interessieren wie ihr das handhabt
lg
Fraukie