Hundeerziehung - Einfach, das war Gestern
Da erzählen einem Fans von sog. positiven Erziehungsmethoden, was auch immer das sein soll, irgendwas von Liebe und Geduld und schmeissen gleichzeitig mit der Rütterdose nach den Hunden, zücken die Wasserpistole, zerren am Gentleleader rum, lassen die Hunde erst hungern und stopfen sie dann mit Leckerlies voll, sperren sie aus der sozialen Mensch-Hund-Gemeinschaft aus, ignorieren sie, erzwingen erstmal eine Gegenleistung (NILIF - Nothing in Life is Free), nerven sie, zwar nicht mit Zischlauten, dafür aber mit Clickerklackern, murksen äh trainieren monate- oder jahrelang an dem armen Tier rum, zwingen sie stundenlang ins Platz, wie ich jüngst gelesen habe, weigern sich manche sogar dem Hund ein Sitz oder Platz oder Aus entgegenzuschmettern, der Hund könnte ja seelischen Schaden dabei nehmen, vor allem wenn das "z" oder "s" zu stark ausgedehnt wird, der Irrsinn wird scheints jeden Tag größer.
Reden gar nicht mit den Hunden, oder bequasseln sie ständig, werden mit der Reizangel geködert bis sie glasige Augen bekommen, bis zum Erbrechen klassisch, operant und vor allem positiv verstärkend konditioniert, in Welpenschulen gezerrt, mit Unterhaltungsprogrammen hochgepusht und anschliessend wieder mit Calming Ritualen beruhigt.
Was früher einmal ein stinknormaler Spaziergang war ist heutzutags eine Wissenschaft, die Laien gar nicht mehr durchschauen können, ausser sie haben ein oder mehrere Studien in Kynologie, Wolfsforschug, Hundepsychologie als Mindestvoraussetzung, die Hunde werden dabei ständig markiert, belohnt (nat. nur wenn sie "Schauen" oder "Zeigen und Benennen"), müssen einen Futterbeutel suchen aber wieder abgeben, die Nase dürfen sie nicht da reinstecken wo sie gern möchten, sondern das muss schon ala Jöring/Göring oder sowas sein. Das was für Hunde früher mal eine ordinäre Schnüffelstelle war ist heutzutags ein Premack-Bestärker.
Zwischendurch muss der Hund seine Treffsicherheit mit dem Nasentarget beweisen und ansonsten seine Impulse kontrollieren.
Damit die armen Hunde da überhaupt noch durchblicken, bzw verständlicherweise nicht davonlaufen oder halt (vielleicht) wiederkommen, bekommen sie entweder - je nach Methode - ein verbales oder nonverbales Feedback und ein Umorientierungssignal. Hilft das nicht, wird noch ein Ankersignal plaziert und wenn auch das nicht hilft, dann hilft aber der Superpfiff ganz bestimmt. In der Zwischenzeit wird der Hund mit der -kommkommkommkomm- intermediären Brücke unterhalten. Wenn der Hund dann tatsächlich kommt wird er erstmal teritär bestärkt, damit er keinen Schock bekommt, wenn der sekundäre Bestärker, das Klickklack zum Einsatz kommt.
Und auf dem Rückweg müssen die Hunde auch noch das Zeugs was ihr dussliger Halter unterwegs verloren hat suchen.
Und die Moral von der Geschicht? Gibt es nicht. Ausser: Hundeerziehung - Einfach, das war Gestern.