Cesar Millan, was haltet ihr von ihm?

Er hält sich aggressive Hunde mit einer Hand vom Leibe, während er versucht, sie mit der anderen Hand niederzurringen.

Wie würdest du einen Hund der versucht dich anzugehen davon abhalten?

Das ist leider keine hypothetische Frage, weil es -- siehe mein obiges Post -- schon mehrfach passiert ist.

Ich setze mich zur Wehr, wie es jeder tun würde.

Es ist aber ein Unterschied, ob ich das aggressive Verhalten gleich einmal plump provoziere oder ob ich meinen Kopf anstrenge und überlege, auf welche Weise ich

a) mich sichere und
b) wie ich ich es bestenfalls zunächst einmal gar nicht zu dem Verhalten kommen lasse, sodass sowohl der Hund als auch ich Zeit zum Nachdenken haben. Ich bin absolut keine Freundin von Konfrontationstherapien.
 
Dann bist du blind!

Wenn du meinst ... :)

Und zudem ist auch die körperliche Dominaz, bzw. die Bereitschaft dazu, wichtig um "authentisch" zu sein.
Wie setzt du denn deinen Führungsanspruch durch wenn dich (D)ein Hund in Frage stellt? Letztlich wird das auf physische oder psychische "Gewalt" hinauslaufen. :eg: Und welche Form nun besser ist ...?

Bisher haben sie das (außer ganz am Anfang, sie waren ja schon erwachsen und wegen entsprechender Vorfälle im Tierschutz gelandet) noch nicht gemacht bzw. bisher hat ein Anraunzer inklusive entsprechender Körperhaltung immer genügt. Auch bei denjenigen von den sechsen, die wegen gerade solcher Probleme im TH gelandet sind. Wenn man das als psychische Gewalt bezeichnen mag, nun, warum nicht...
 
Was nicht zuletzt daran liegt das die "Fronten" klar sind. Das es KAUM Dominazgebaren gibt bedeutet das es eine klare Dominanzstruktur gibt, auch wenn diese vielleicht nicht offensichtlich erkennbar ist.
Ja, aber die Jungwölfe erkennen die Überlegenheit der älteren freiwillig an.
:gerissen::fuerdich: Der ist echt gut! Wie "freiwillig" ist wohl die Anerkennung der Überlegenheit wenn es vom Altwolf bei Zuwiderhandlung sonst eins auf die Mütze gibt?
Genau dasselbe gilt für den Familienhund, wie freiwillig ist dessen Unterordnung unter die "große, vertrauenerweckende Chefin" denn wirklich? Ist es tatsächlich immer nur das Vertrauen in deren Führungsqualitäten oder nicht auch die Angst vor möglichen Konsequenzen?
Für mich macht es schon einen großen Unterschied, ob ich einen Hund mit Körpereinsatz in die Unterwerfung zwinge oder ob ich ihn davon überzeuge, dass ich die große, vertrauenerweckende Chefin bin.
Und was ist wenn er in dir (noch) nicht die "große, vertrauenerweckende Chefin" sieht? Wie setzt du dich bis dahin durch? Ganz sicher wird es auch körperliche Einschränkungen geben. Das fängt schon beim simplen an der Leine laufen (müssen) an. :p
Das ganze Geschwafel von "gewaltfrei", antidominant, folgt aus Überzeugung, ect. ist nichts anderes als Selbstbetrug.
 
Hallo Roseblanche :hallo:

Schön dass du gekommen bist um diesen Fred hier vor dem Einschlafen zu retten. ;)

Ich glaube, dass ich ausreichend souverän bin, ...
und sonstige "Hilfsmittel" lehne ich völlig ab und komischerweise haben sie bisher trotzdem noch nicht versucht, mir meinen Platz auf dem Sofa oder mein Essen streitig zu machen
Noch nicht? Hm. ;)
Aber Leine verwendest schon? Könnt ma auch als Starkzwang ansehn. Je nach Standpunkt halt.
bisher hat ein Anraunzer inklusive entsprechender Körperhaltung immer genügt.
Bisher... Hoffentli bleibt das so. Jeder kann mal nen Hund bekommen, wo er mit seinen bisherigen Methoden nicht durchkommt. Eigentlich gibts ja nur zwei Szenarien: Entweder mensch schlampt solange bis Hund sich aufrafft, die Weltherrschaft gezwungenermassen an sich zu reissen oder mensch bekommt nen Hund, der die Dinge von sich aus gleich mal darstellen möchte. Beides ist der worst case für Hundehalter und das zu managen dann kann die Basis sein, obs weitergeht oder nicht.
 
Bisher... Hoffentli bleibt das so. Jeder kann mal nen Hund bekommen, wo er mit seinen bisherigen Methoden nicht durchkommt. Eigentlich gibts ja nur zwei Szenarien: Entweder mensch schlampt solange bis Hund sich aufrafft, die Weltherrschaft gezwungenermassen an sich zu reissen oder mensch bekommt nen Hund, der die Dinge von sich aus gleich mal darstellen möchte. Beides ist der worst case für Hundehalter und das zu managen dann kann die Basis sein, obs weitergeht oder nicht.

Mich, du machst mir Angst!! Meine Babies werden doch nicht nach all den Jahren demnächst versuchen, mich gewaltsam zu unterwerfen?? Mir wird ganz blümerant, was mach' ich jetzt bloß? Was meinste, soll ich vorsichtshalber einen Wrestling-Kurs machen? Oder mir ein Elektroschockhalsband zulegen? :verwirrt:

Fakt:

Vor zehn Jahren haben wir eine damals 8jährige Rotti-MixHündin übernommen, die anfangs bereit war, jeden zu beißen, der etwas tat, was ihr nicht passte. Nach einem halben Jahr war das Thema Geschichte. Im Mai ist mein Augenstern im Alter von 18 Jahren gestorben. Ich weiß nicht genau, was wir gemacht haben, um ihr die Aggression abzugewöhnen, aber ich kann mich nicht an Gewalt erinnern. Sie hat sich einfach mit den Wochen und Monaten eingefügt. Ich dachte damals auch gar nicht über Dinge wie "Dominanz", "Unterwerfung" usw. nach. Wir waren immer relativ entspannt mit unseren Hunden.

Vor vier Jahren haben wir dann einen Rüden übernommen, der völlig "versaut" war, durch die Einwirkung von Starkzwang. Damals bin ich erstmals mit so etwas in Berührung gekommen. Der Herr des Hauses wollte ihn wegen diverser Beißvorfälle einschläfern lassen, seine Frau brachte ihn stattdessen ins Tierheim.

Die erste Zeit bei uns war nicht schön. Ich habe zum ersten Mal erlebt, wie es ist, wenn ein starker Rüde mit völlig weggetretenem Blick und entblößtem Gebiss vor einem steht.

Was tat Super-Rose? Ich trat entsetzt einen Schritt zurück. Das war natürlich Wasser auf seine Mühlen.

Nachdem das zwei- oder dreimal passiert war, habe ich nachgedacht, habe mir überlegt, in welchen Situationen es passiert ist. Ich vergegenwärtigte mir alle Situationen, machte mir mein eigenes inkompetentes Verhalten und meine völlig daneben liegende Körpersprache klar und dann haben wir geübt, geübt, geübt. Wir haben uns schön langsam mit diesen Situationen auseinandergesetzt. Übrigens ohne Gewalt. Und wir hatten Erfolg.

Der nächste Kandidat – wieder ein durch Starkzwang versauter Todeskandidat – kam zwei Jahre später. Da war ich achtsam, selbstbewusst und – bis auf ein einziges Mal – gab es keine einzige unschöne Situation.

Mehr kann ich dazu nicht sagen. Aber ich fasele wirklich nicht theoretisch daher - großes Ehrenwort - und ich bin auch kein Weichei. Vielleicht ist es mein Vorteil, dass ich ein zierlicher, körperlich nicht besonders durchsetzungsfähiger Mensch bin. Das zwang mich, nachzudenken. Ich bin sicher, mit weiterem Starkzwang wäre ich bei den beiden nicht durchgekommen. Sie hatten genug davon und waren bereit, sich ernsthaft zu verteidigen.
 
Ja, aber die Jungwölfe erkennen die Überlegenheit der älteren freiwillig an.


das habe ich aber anders gelernt, vater wolf der immer gröber mit die welpen spielt bis sie sich ergeben, wer sich nicht ergibt, wird totgespielt. die freiwilligkeit springt mir nicht gerade ins auge.

was ich hier bei die freilebende hunden sehe, vorallem wenns läufige hündinnen gibt, da wird nicht in zeichensprache verhandelt, die beissen einander kaputt und viele sterben an die verletzungen, mir ist auch ein jungrüde so zugrunde gegangen, weil er eben die älteren stärkeren rüden nicht automatisch als überlegen erkannt hat.
 
das habe ich aber anders gelernt, vater wolf der immer gröber mit die welpen spielt bis sie sich ergeben, wer sich nicht ergibt, wird totgespielt.

Ja, und zwar genau die, die sich nicht *freiwillig* ergeben. Das, und nichts anderes, meine ich mit Freiwilligkeit. Wenn es einmal so weit ist, dass er sie packt und *aktiv* runterdrückt - so wie Millan es macht - ist es ein Ernstkampf geworden. Vorher hat aber jedes Rudelmitglied die Gelegenheit, sich aus eigenen Stücken auf die Seite zu legen. Und das ist ein *sehr großer* Unterschied.

Aktives Runtergedrücktwerden = Der will mir ernsthaft ans Leder!
Freiwilliges Hinlegen = Schon gut, schon gut, du bist der Boss ...

was ich hier bei die freilebende hunden sehe, vorallem wenns läufige hündinnen gibt, da wird nicht in zeichensprache verhandelt, die beissen einander kaputt und viele sterben an die verletzungen,

Na ja, da wird vorher schon eine Kommunikation stattfinden. Das geht ja so schnell, man müsste sowas filmen und in Zeitlupe sehen, um das als Mensch überhaupt zu kapieren.

mir ist auch ein jungrüde so zugrunde gegangen, weil er eben die älteren stärkeren rüden nicht automatisch als überlegen erkannt hat.

Wie, bei dir :uhh: Hast du als Boss nicht eingegriffen?
 
Aber die Hunde wollen ihm (und allem in ihrer Umgebung) ernsthaft ans Leder (sind ja falsch bis gar nicht sozialisierte Hunde, die man nun auch nicht mehr mit Wölfen vergleichen kann). Er setzt dagegen, und dadurch respektieren sie ihn auch nach einiger Zeit. Wollte das nur kurz schreiben, bin bißchen im Stress.

Obwohl ich mich eigenttlich ganz raushalten wollte...
Aber die normalen Episoden möchte ich irgendwann noch anfügen, die gehören genauso in diese Diskussion.
 
Ich hatte Anfangs auch eine sehr konträre Meinung zu CM, vor allem weil ich nur einige wenige Videos und einige speziell zusammen geschnittene gesehen hatte.
Was ich sah, gefiel mir überhaupt nicht.
Ich bin auch kein Fan von Starkzwang.
Weil mich das Thema aber sehr interessiert und ich mir ein vernünftiges Urteil bilden will, was nicht auf Vorurteile beruht habe ich mir im Laufe der Zeit sehr viele dieser Filme angesehen, was ja neben den Büchern die Einzige Möglichkeit ist.

Mein Fazit bisher, einiges bisher gefällt mir immer noch nicht, z.B. dass die Videos oft sehr reißerisch geschnitten sund, vieles was der Moderator schwafelt und das CM sehr sehr oft Unsinn redet und mit manchen Therapien oder Teilen davon bin ich nach wie vor nicht einverstanden.
Grundlegend aber hat sich mein Blick auf CM geändert und es gibt mittlerweile viel was mir an ihm und seinem Umgang mit Hunden doch gefällt.

Ich finds zum Beispiel sehr beeindruckend, dass Leute mit Hunden in sein Center kommen und seine Hunde zwar sehr interessiert sind, aber überhaupt keinen Stress machen, sie kläffen nicht, sie regen sich nicht auf, sind vollkommen unaggressiv, nehmen sofort an, wenn er was sagt und machen dabei auf mich keinen "geprügelten" Eindruck.


Ja, und zwar genau die, die sich nicht *freiwillig* ergeben. Das, und nichts anderes, meine ich mit Freiwilligkeit. Wenn es einmal so weit ist, dass er sie packt und *aktiv* runterdrückt - so wie Millan es macht - ist es ein Ernstkampf geworden. Vorher hat aber jedes Rudelmitglied die Gelegenheit, sich aus eigenen Stücken auf die Seite zu legen. Und das ist ein *sehr großer* Unterschied.

Aktives Runtergedrücktwerden = Der will mir ernsthaft ans Leder!
Freiwilliges Hinlegen = Schon gut, schon gut, du bist der Boss ...

Hunde die bereit sind das anzuerkennen und sich freiwillig "ergeben" drückt er aber auch gar nicht auf die Seite, zumindest ist mir das bisher noch nicht aufgefallen..
Das macht er nur mit denen die wirklich kämpfen, ihn angehen und sich nicht beruhigen wollen.
Sobald sie ruhig sind, lässt er sie los.
Finde ich vollkommen okay und auch lerneffektiv für den Hund.
Dass er sie sich aktiv vom Hals hält, wenn sie ihn beißen wollen und ihnen auch körperlich zeigt, dass sie damit bei ihm nicht durchkommen halte ich auch für vollkommen gerechtfertigt.
Ich muss inzwischen sagen, dass ich ihn im Umgang mit Hunden meist sehr fair finde und die Hunde in seiner Nähe zwar einen gehorsamen, aber sicherlich keinen gebrochenen Eindruck machen.

Mich würde interessieren wie Du bei Deinen Hunden vorgegangen bist, wenn sie Dich ernsthaft angreifen wollten und wie Du ihnen begreiflich gemacht hast, dass sie das sein lassen sollen.
Dazu schreibst Du leider nur sehr verschwommen, wirkt ein bißchen wie Zauberei.
Dessen sind die meisten HH, die Probleme mit ihrem Hund haben, aber leider nicht mächtig. :)
Vllt. kannst Du uns näherbringen, wie Du Die Aggression Deiner Hunde in die richtigen Bahnen gelenkt hast, ohne dabei körperlich zu werden.

...
 
Cira schrieb:
Mich würde interessieren wie Du bei Deinen Hunden vorgegangen bist, wenn sie Dich ernsthaft angreifen wollten und wie Du ihnen begreiflich gemacht hast, dass sie das sein lassen sollen.
Dazu schreibst Du leider nur sehr verschwommen, wirkt ein bißchen wie Zauberei.
Dessen sind die meisten HH, die Probleme mit ihrem Hund haben, aber leider nicht mächtig. :)
Wie Alle die sich hier über CM/seine Methoden aufregen. ;) Ist ja auch zu blöd zugeben zu müssen das sie auch nur mit Wasser kochen und den (Stark-)Zwang nur anders verpacken/benennen. :eg:
Ich könnte mich zB. immer kugeln wenn die Wattebauschfraktion dazu rät sich den Hund sein Futter "erarbeiten" zu lassen. Auf gut deutsch: Nahrungsentzug um dem Hund so für die "freiwillige Mitarbeit" zu motivieren. :eg: Was bei Hunden als eine gewaltfreie Erziehungsmethode verkauft werden soll, nennt sich im Humanbereich aber schlicht Folter.
 
Na wie genau hast du denn nun reagiert als einer (oder mehrer) deiner Hunde versucht haben dich zu beißen und ja anscheinend auch erfolgreich :verwirrt::verwirrt:?


Naja wenn man jemanden helfen soll mit seinem Hund klar zu kommen muss man schon sehen wo genau das Problem liegt, dafür muss man unter Umständen den Hund mal etwas provozieren um dann mit Hund und Halter arbeiten zu kònnen ;)
Ob man dann immer so arbeiten muss wie CM es oft macht Zweifel ich an denn ich bin kein Befürworter von CM ;), es gibt ne Menge Dinge die mir bei ihm nicht gefallen, aber ich hab auch ein paar wenige Folgen gesehen die fand ich gut ;)
 
..................
Naja wenn man jemanden helfen soll mit seinem Hund klar zu kommen muss man schon sehen wo genau das Problem liegt, dafür muss man unter Umständen den Hund mal etwas provozieren um dann mit Hund und Halter arbeiten zu kònnen ;)
Ob man dann immer so arbeiten muss wie CM es oft macht Zweifel ich an denn ich bin kein Befürworter von CM ;), es gibt ne Menge Dinge die mir bei ihm nicht gefallen, aber ich hab auch ein paar wenige Folgen gesehen die fand ich gut ;)

Mal aus dem hohlen Bauch heraus und nur dazu gedacht das "Problem" mal zu aufzudröseln.

Warum beißt ein Hund einen Menschen oder versucht es?
Entweder liegt die Ursache im (Fehl-) Verhalten des Menschen oder beim Hund.
Beim Hund ist der Grund oftmals Angst, Schmerzen und/oder eine Erkrankung.
Macht es da wirklich Sinn ihn absichtlich zu provozieren und mit Zwang dazu zu bringen nicht auf den Menschen los zu gehen?

Mangelnde oder fehlende Sozialisation oder Prägung auf den Menschen kann/soll auch ein Grund dafür sein.
Das würde aber bedeuten, dass der Hund tatsächlich einen Konkurrenten/Artgenossen im Menschen sieht.
Ist das plausibel?
Macht es dann Sinn dem Hund zu zeigen, wer der Stärkere ist, ihn zu provozieren?

Ich habe noch nie mit so einem Hund zu tun gehabt, daher kann ich mir auch nur meine Gedanken dazu machen.
 
Und welche Untersuchung ist es, die besagt, dass das menschliche Zusammenleben auf Dominanz und Unterwerfung beruht? Irgendwie lebe ich nicht in so einer Gesellschaft. Mich hat mein Lebtag noch niemand unterworfen, und auch in meinem Umfeld habe ich so was noch nie beobachtet.
Und ich kenne zwar "dominante" Menschen, aber die sind meiner Wahrnehmung nach deutlich in der Minderzahl gegenüber denen, die einen partnerschaftlichen, egalitären Umgang pflegen.

Es wäre müßig, einzelne Untersuchungen zu nennen. Sämtliche Anthropologen sind sich einig, dass ein charakteristisches Merkmal der Primaten (wozu auch der Mensch gehört) die hierarchische Gruppenstruktur ist, die auf der Dominanz einzelner Individuen basiert. Klar- wir sind zivilisiert, krasse Dominanz wird durch unsere kulturellen Errungenschaften überdeckt. Man muss aber gar nicht weit in der Geschichte zurückgehen, um dem alten Erbe ins hässliche Gesicht zu schauen. Oder einfach über den mitteleuropäischen Tellerrand hinaussehen. Oder über subtilere Formen der Dominanz in unserer heutigen Gesellschaft nachdenken.

Eine hierarchische Gruppenstruktur liest sich für mich schon anders als "Dominanz und Unterwerfung". Aber eine hierarchische Gruppenstruktur hat ein Wolfsrudel zweifelsfrei auch. Wo ist also der strukturelle Unterschied?

Frei lebende Wölfe unterscheiden sich also in ihrem Sozialverhalten von Gehegewölfen, aber Familienhunde haben das Sozialverhalten von frei lebenden Wölfen, und nicht das von Gehegewölfen? Wie leitet sich das her?

Frei lebende Wölfe leben in einer Familienstruktur, in der es kaum Dominanzgebaren gibt, nicht wie Gehegewölfe in einer zusammengewürfelten Gruppe, wo jeder nach einem hohen Rang eifert. Wir streben im Zusammenleben mit unseren Hund doch auch eine Familienstruktur an, nicht? (Familienhund)

Sorry, aber das ist keine logische Herleitung, und es ist auch in sich nicht logisch.
- Frei lebende Wölfe zeigen kaum Dominanzgebaren, weil sie in einer Familienstruktur leben.
- Gehegewölfe erkämpfen aggressiv eine Rangordnung, weil sie eine zusammengewürfelte Gruppe sind.
Das sind sie am Anfang, aber nicht mehr in den Folgegenerationen. Wenn sie sich im Gehege fortpflanzen, entsteht ein Familienrudel. Dass dort auch in den Folgegenereationen, also innerhalb des Familienrudels, aggressive Rangkämpfe stattfinden, hat m.W. andere Gründe - nämlich die fehlende Möglichkeit, abzuwandern, wie dies die erwachsen werdenden Wölfe in der Freiheit tun, um eine eigene Familie zu gründen.
- Wir streben im Zusammenleben mit unseren Hunden eine Familenstruktur an, meinst du, und das soll erklären, dass Dominanzgebaren unnötig ist?
Egal was wir anstreben. wir sind keine Familie, sondern ein zusammengewürfelter Haufen. Ich jedenfalls bin mit meinen Hunden nicht verwandt. Wenn du die Familenstruktur als Begründung bei den Wölfen anführst, dann musss logisch die zusammengewüfelte Mensch-Hund-Gruppe wie eine Gruppe Gehegewölfe funktionieren. ;)
 
Und welche Untersuchung ist es, die besagt, dass das menschliche Zusammenleben auf Dominanz und Unterwerfung beruht? Irgendwie lebe ich nicht in so einer Gesellschaft. Mich hat mein Lebtag noch niemand unterworfen, und auch in meinem Umfeld habe ich so was noch nie beobachtet.
Demnach unterwirfst du dich nicht den Regeln der Gesellschaft? Du gehst keinerlei "Kompromisse" ein? Ich bin mir sicher das dem Nicht so ist.
Dominanz und Unterwerfung sind die Grundvoraussetzung für das funktionieren einer sozialen Gemeinschaft. Auch in der Hundehaltung. Denn schlußendlich hat sich der Hund den Wünschen/Bedürfnissen des Halters unterzuordnen (sich dominieren zu lassen). Wer mit Dominanz/dominieren nur körperliche Dinge wie zB. den "Alphawurf" in Verbindung bringt hat eine sehr beschränkte Sichtweise.

Ob ich mich den Regeln der Gesellschaft "unterwerfe", ist vielleicht schlicht eine Frage des Sprachgebrauchs. Man kann es vielleicht so nennen - ich tue es nicht. Und das Eingehen von Kompromissen ist für mich alles andere als identisch mit Unterwerfung. Im Gegenteil. Kompromisse sind doch eher partnerschaftlich.

Dominanz setze ich absolut nicht mit körperlichen Dingen gleich, keine Sorge. Unterwerfung dagegen hat für mein Verständnis durchaus was Gewaltsames, auch wenn es nicht körperlich sein muss.
Und es ging mir mit meinem Beitrag schlicht darum zu bestreiten, dass die menschliche Gesellschaft auf einer rigiden, mehr oder weniger gewaltsamen Hackordnung beruht, während Wolfsrudel eher Stuhlkreise bilden, um den Chef auszugucken. ;)
 
das habe ich aber anders gelernt, vater wolf der immer gröber mit die welpen spielt bis sie sich ergeben, wer sich nicht ergibt, wird totgespielt.

Ja, und zwar genau die, die sich nicht *freiwillig* ergeben. Das, und nichts anderes, meine ich mit Freiwilligkeit. Wenn es einmal so weit ist, dass er sie packt und *aktiv* runterdrückt - so wie Millan es macht - ist es ein Ernstkampf geworden. Vorher hat aber jedes Rudelmitglied die Gelegenheit, sich aus eigenen Stücken auf die Seite zu legen. Und das ist ein *sehr großer* Unterschied.

Aktives Runtergedrücktwerden = Der will mir ernsthaft ans Leder!
Freiwilliges Hinlegen = Schon gut, schon gut, du bist der Boss ...

Eigenwillige Definition von Freiwilligkeit. Wenn ich einem nachts auf der Straße auf Verlangen meine Geldbörse raus rücke, bevor er mich dafür umbringt, ist das demnach freiwillig - hmmm...
 
Na ja, da wird vorher schon eine Kommunikation stattfinden. Das geht ja so schnell, man müsste sowas filmen und in Zeitlupe sehen, um das als Mensch überhaupt zu kapieren.

da brauche ich nicht filmen, das imponiergehabe begleitet von donnerndes knurren kan sogar ein hundeanalfabet deuten.

mir ist auch ein jungrüde so zugrunde gegangen, weil er eben die älteren stärkeren rüden nicht automatisch als überlegen erkannt hat.

Wie, bei dir :uhh: Hast du als Boss nicht eingegriffen?

Habe mich falsch ausgedrückt, es war ein hund von mir, die beisserei hat nicht bei mir stattgefunden.
ich wohne in afrika und meine hunden sind nicht eingesperrt, von daher ist das wort Boss, nicht gerade richtig. dieser hund hatte sich freiwillig an uns angeschlossen.
 
@Podi, ja es macht Sinn solch ein Hund erstmal so zu provozieren damit er vorm Trainer das "Fehlverhalten" zeigt. Denn genau aus der Situation heraus kann man nur eine vernünftige Einschätzung machen.
Wenn man gewisse Dinge nicht provoziert sondern immer nur meidet kannst du ja nicht trainieren.
Die Frage wie man trainiert ist eine völlig andere ;)
 
@Podi, ja es macht Sinn solch ein Hund erstmal so zu provozieren damit er vorm Trainer das "Fehlverhalten" zeigt. Denn genau aus der Situation heraus kann man nur eine vernünftige Einschätzung machen.
Wenn man gewisse Dinge nicht provoziert sondern immer nur meidet kannst du ja nicht trainieren.
Die Frage wie man trainiert ist eine völlig andere ;)

Die Frage ist aber doch, ob das Fehlverhalten ein Fehlverhalten ist und insbesondere ob es Sinn macht es mit "Gewalt" zu korrigieren.

Mir ist dazu eingefallen, dass ich mal einen "Kampf" mit einem 4 jährigen Wallach hatte.
Das Pferd gehörte meiner damaligen Partnerin und hatte Angst auf den Anhänger zu gehen.
Nachdem alle gut gemeinten Tricks nicht halfen haben wir uns, keine Ahnung wie lange, ein Kräftemessen geleistet.
Er zog mich, indem er stieg, an dem Strick an dem ich ihn hielt, nach oben und ich zog seinen Kopf daran noch unten.
Irgendwann ging er doch zögernd auf den Anhänger und ich hatte blutige Hände.
Davon, dass dies die richtige Methode war, um mit dem Pferd vertrauensvoll zu arbeiten bin ich nicht überzeugt.
Aber zum einen wollte ich es ja auch nicht und es war einfach keine Zeit ihn langsam und gefühlvoll daran zu gewöhnen.
So sehe ich das zumindest auch bei Hunden, die aus Angst beissen.

Und ist nicht, bei genauer Betrachtung, das Provozieren nicht ein Fehlverhalten des Menschen?

P.S.

Muss dir allerdings Recht geben, dass es zur Einschätzung der Situation schon mal Sinn macht!;)
 
aha, der pferde profi die an einem panisches pferd herum zieht. ich glaube das der millan mehr ahnung von hunde hat als du von pferde.
 
Man muss definitiv unterscheiden ob man provoziert um am Problem zu arbeiten oder um die Situation einzuschätzen ;)
Für mich persönlich gibt es nur wenige Situationen die ich provoziere um daran zu arbeiten. Bsp. Manny mochte anfangs partout nicht wen er nen knochen hatte das ich mich im Raum bewege. Das er hat mir sehr deutlich gemacht. Es gab nur 2 Lösungen, entweder er hätte niemals nen Knochen haben dürfen oder wir üben ;)
Anderes Bsp. Bruce fand früher andere Hunde zum ko... Und hat das mehr als deutlich gemacht, dass konnte ich auch nur mit net Provokation üben ;)
 
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