Nicole, ich fand mein Leben vorher auch schön.
Und ich vergesse das auch nicht.
Ich erinnere mich an Tage, an denen ich morgens am WE wach wurde in meinem gemütlichen Bett eingemummelt, einen Hund vorn fest im Arm (Shiwa), den anderen fest an meinem Rücken. Ich lag ewig so mit beiden da, habe geschmust und mich einfach wohl gefühlt und dann bin ich aufgestanden und hab mit meinem Mann gefrühstückt. Und dann haben wir eine tolle Hunderunde in der Heide gedreht. Und ich hab zu meinem Mann gesagt, dass ich einfach rundum glücklich bin. Dass ich so von Glück erfüllt bin, dass ich sterben könnte ohne Groll etwas verpasst zu haben...
Aber dennoch: Gegen das was es ist, eine Mama zu sein... Was soll ich sagen? Es ist wie in dem Lied von Reinhard Mey (bei dem ich immer heulen muss) beschrieben ist:
"Früher glaubt ich alles zu wissen bis du mir die Gewissheit nahmst
Nie glaubt ich etwas zu vemissen bis an den Tag an dem du kamst
...
Tiefen und Höhen hab ich ermessen, Ängste und Glück waren recht beschert
Das war ein leises Vorspiel dessen, was ich mit dir erleben werd
Denn du kommst und gibst allen Dingen eine ganz neue Dimension
Und was und nun die Jahre bringen mess ich an dir, kleine Person"
Und Astrid Lindgren hat geschrieben:
Sie hatte bei ihrem ersten Sohn das Gefühl, wenn sie ihn im Arm hatte, dass ihre Arme genau DAFÜR gemacht seien. Dass sie von Anfang an dafür bestimmt waren, ein Nest für ihn zu sein, auch wenn sie das selbst noch gar nicht wusste. Und ja, so ähnlich fühlt sich das für mich auch an. Als wäre ich jetzt wirklich da, wo ich ich sein sollte
Zurück? Undenkbar.
Alles hat seine Zeit.