Gugl, wer ist nun gereizt?
ich versuch mal brav alles auseinander zu pflücken. Jetzt mal fern von wiki und meinen maglenden Belegen, hast du dir mal ein Schimpansengebiss angesehn? Früher hielt man Schimpansen für reine Pflanzenfresser und wir lernen immer noch dazu. (ich hoffe, ich muss das jetzt nicht belegen
)
Sowohl die Männchen als auch die Weibchen jagen und fressen Fleisch. In einem Zeitraum von acht Jahren, von 1974 bis 1981, wurden in vierundvierzig Fällen Weibchen beobachtet, wie sie Jagdwild oder mindestens Stücke davon erbeuteten bzw. stiebitzten und anschließend verzehrten, abgesehen von zweiundzwanzig anderen Beutetieren, die sie angriffen oder fingen, aber nicht festhalten konnten. Die Männchen jagten mehr als die Weibchen und konsumierten mehr Fleisch. Die Schimpansen teilen gelegentlich pflanzliche Nahrung mit anderen, Fleisch aber teilen sie immer, es sei denn, ein Schimpanse erlegt die Beute, während er allein den Urwald durchstreift.
noch ein Zitat von Jane Goodall:
Der Zwischenfall ereignete sich eines Morgens, als Rodolf, Mr. McGregor, Humphrey und ein junges Männchen mit Bananen vollgestopft dasaßen und die Pavianhorde durch das Campgelände zog. Plötzlich stand Rodolf auf und ging, gefolgt von den drei anderen Schimpansen, rasch hinter eines der Gebäude. Bei allen drei Tieren beobachtete ich die gleiche Gangart - leise, zielbewußt, beinahe verstohlen -, die mir bei Figan aufgefallen war, als er sich der Palme genähert hatte, auf der der kleine Pavian saß, den er jagen wollte.
Ich folgte, aber ich war nicht schnell genug, um noch mitzuerleben, wie das Opfer gepackt wurde. Als ich um das Gebäude herumging, hörte ich plötzlich das Schreien eines Pavians und dann, wenige Sekunden später, das Gebrüll männlicher Paviane und das Schreien und Bellen von Schimpansen. Die letzten Meter legte ich im Laufschritt zurück und entdeckte hinter einem dichten Gebüsch Rodolf; er stand aufrecht, und über seinen Kopf schwang er den Körper eines jungen Pavians, den er an einem Bein festhielt und mit dem Schädel auf ein paar Steine schmetterte. Ich wußte nicht, ob dieser Aurprall dem Leben des Pavians ein Ende setzte: fest steht indes, daß das Opfer tot war, als Rodolf, seine Beute mit einer Hand haltend, den Hang hinaufstürmte.
Die anderen Schimpansen folgten ihm, immer noch schreiend, auf den Fersen, und auch ein paar ausgewachsene Pavianmännchen ließen nicht von Rodolf ab und fielen ihn immer wieder brüllend an. Zu meiner Überraschung aber gaben sie schon wenige Minuten später auf. Kurz darauf erschienen die vier Schimpansen wieder auf der Bildfläche und kletterten auf die Äste eines hohen Baumes, wo sich Rodolf niederließ und mit seiner Mahlzeit begann, indem er seine Zähne in das zarte Fleisch an Bauch und Lenden seiner Beute schlug.
Jane Goodall, nach: Leben Töten Essen. Anthropologische Dimensionen. Hg. Heike Baranzke u.a. Stuttgart und Leipzig 2000
Ich hoffe Jane Goodall reicht als Quelle. Und nochmal, was hat die Analyse irgendwelcher entfernter Verwandter mit der Tatsache zu tun, dass der Mensch in der Vergangenheit Fleisch gegessen hat, er es in der Gegenwart tut und vermutlich auch noch eine ganze Weile in der Zukunft?
Hab ich eigentlich irgendwo bestritten, dass der Mensch ein Primat ist? ich denke eher im Gegenteil... Das Beispiel mit den Nussknacker hat mir tatsächlich nur gezeigt, dass du Verwandtschaftsgrade durcheinander wirfst, Vorfahren mit Verwandten verwechselst. Sicher ist es bis heute nicht wirklich klar, welche Wurzeln wir mit wem teilen, die meisten unserer Verwandten sind tatsächlich ausgestorben, aber es ist ganz klar erwiesen, dass der Mensch schon vor der Sesshaftigkeit (also vor Ackerbau und Viehzucht) so ziemlich der gleiche war wie heute. Wir reden vom homo sapiens sapiens, der gibt es schon seit mindestens 100.000 Jahren, sagt auch wiki:
In Abgrenzung zu mehreren Theorien des archaischen Homo sapiens sind 160.000 Jahre alte Schädelknochen des Homo sapiens idaltu aus Äthiopien der älteste – unbestritten dem biologisch modernen Menschen zugeordnete – fossile Fund. Verstärkt treten solche Relikte ab 100.000 Jahre vor heute auf.
Ackerbau betreibt der Mensch erst seit der Jungsteinzeit, auch hierzu dein geliebtes wikipedia:
11.500 bis 9500 v. Chr.: Proto-Neolithikum (auch Natufien).
Die Jäger- und Sammler- und Fischerkultur, die in der Levante und am mittleren Euphrat auftrat, war zumindest saisonal sesshaft, kannte allerdings weder Viehzucht noch Getreideanbau. Die Wohnplätze bestanden aus Rundhütten (Ohalo). Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gewünschte Form geschlagen.
Wichtige Fundorte: Jericho und Mureybet I A
9500 bis 8200 v. Chr.: Präkeramisches Neolithikum A, (Pre-Pottery Neolithic A, PPNA), ältere Phase des Akeramikums.
In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundhäusern (Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der untersten Schicht späterer Tells. Die Kunst dieser Zeit beschränkte sich hauptsächlich auf Idole, kleine Steinskulpturen, die hauptsächlich Frauen, seltener Männer oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit schon bekannt. Die Viehzucht lässt sich in diesem Frühstadium osteologisch noch nicht belegen, es wurden weiter Gazellen gejagt.
Zwischen den ersten Menschen und den ersten Bauern liegt eine recht lange Zeitspanne, in der Menschen wie wir (also homo sapiens sapiens) keinen Boden beackert haben, aber dennoch über unserer wunderbares Gehirn verfügten. Nicht der Ackerbau hat dies ermöglicht, unser großen Gehirn verdanken wir noch am ehesten der Tatsache, dass wir kochen gelernt haben. Durch die Erhitzung von Nahrung vereinfachen wir den Verdauungsprozess, durch einen verkürzten Verdauungsprozess brauchen wir nicht nur weniger Energie, wir können uns ein kleineres Verdauungssystem leisten und dafür ein größeres Gehirn. Auch ohne Quelle liegt der Beweis dafür direkt unter deiner Nase, denn wir haben dadurch auch das schwächste Gebiss im Affenreich. Ich werd das nur beweisen, wenn du drauf bestehst, ich hab nicht zu jeder Info in meinem kranken Kopf auch eine Quelle parat, vor allem keine Internetquelle. Ich hatte mich halt für meine Diplomarbeit sehr mit dem Thema Gehirn beschäftigt und zwei, drei Dinge sind sogar hängen geblieben. Nicht sehr wissenschaftlich, aber für ein bißchen gediegenen Smalltalk reicht es, dacht ich zumindest.