Boah nee!
Warum sollte Dir in Zukunft kein Hund außer Sichtweite laufen können, nur weil es in den letzten 17 Jahren nicht passiert ist?
Weil ich ich nicht zu der gedankenlosen Sorte Tut-Nix-Halter gehöre, denen es sch... egal ist, ob der Hund hört oder nicht. Bevor ich meinen Hund ableine, stelle ich sicher, dass genau das eben nicht passiert (nennt sich Training/Erziehung). Und nur, um entsprechendem dummen Geschwafel bereits vorzubeugen: Um sicherzustellen, dass der Hund nicht abhaut und über alle Berge ist, kaum ist die Leine weg, ist es nicht vonnöten, ein "perfekter" Hundehalter zu sein. Es reicht völlig aus, ein verantwortungsbewusster Hundehalter zu sein. Und wenn man das nicht hinkriegt, dass der eigene Hund herankommt, wenn man ihn ruft, dann bleibt der Hund an der Leine. So einfach ist das. Wenn mir der Halter dieser beutetriebigen Hündin nun erzählen würde, dass dies das allererste Mal war, dass sie ausser Sichtweite abgehauen ist, dann würde ich ihm das nicht glauben, denn offenbar war er dieses Verhalten von ihr gewohnt und glaubte, sie sei nur in den Wald, um "ihr Geschäft zu machen".
Und warum denkst Du, dass Dein Hund erst außer Sichtweite geraten muss, um in eine ähnliche Situation geraten zu können?
Weil er dann eher eigene Entscheidungen trifft / treffen muss, als wenn der Halter auf ihn einwirken kann / einwirkt. Warum wundert mich nicht, dass Du nicht weißt, dass der Gehorsam in unmittelbarer Korrelation zur Entfernung zum Hundeführer steht?
Ja, jedem kann so eine Situation passieren und zwar dann, wenn der Hund an diesem Tag etwas macht, was er sonst nie macht und es dann genau zu einer Verkettung unglücklicher Zufälle kommt.
Nein, es kann NICHT jedem dasselbe passieren (Mann, wie diese Leier nervt!). Hier lag keine "Verkettung unglücklicher Umstände vor". Hier hat ein Hundehalter seinen Hund mit ordentlich Jagdtrieb, den er nicht kontrollieren kann, von der Leine gemacht. Der Hund ist abgehauen. Der Hundehalter scheint das gewohnt zu sein, denn er glaubte, sein Hund sei "bloß zum Geschäftmachen" in den Wald gegangen - offenbar hat der Hund also dieses Verhalten bereits öfter gezeigt, dass er ausser Sichtweite abgehauen ist.
Und für die Skeptiker, die sagen: Sag niemals nie:
Richtig, möglicherweise kommt der Tag, an dem mein Hund - aus welchem Grund auch immer - ausser Sichtweite abhaut. Aber dann geht die Wahrscheinlichkeit, dass er bei dieser einmaligen Aktion (und das würde eine einmalige Aktion bleiben!) ausgerechnet ein Kind halbtot beisst, gegen Null gehen. Ist halt auch ein Unterschied, ob jemandem innerhalb von 18 Jahren EINMAL ein Hund abhaut, oder ob das an der Tagesordnung ist - rein in Bezug auf die Wahrscheinlichkeiten.
Meine Güte, merken diese "Das kann jedem Hundehalter jederzeit passieren"-Verfechter eigentlich, was sie da reden? Das liefert exakt das Argument, was Hundehasser und Politiker brauchen, sei es für Leinenzwang immer und überall ODER für ein komplettes Hundeverbot. Und damit wären sie auch noch im Recht, denn wenn JEDER Hundehalter IMMER damit rechnen müsste, dass sein Hund sich auf das nächstbeste Kind stürzt, dann wäre Hundehaltung ein nicht zu verantwortbares Risiko.