Es geht um Integration in bestehende Rudel. Und da sind die Erfahrungen eben schlecht. Die Kastraten sind oft Prügelknaben, nicht nur bei den HSH. Will man diese Hunde an Herden in's Ausland vermitteln, was das Beste ist das ihnen passieren kann, kann man kastrierte Hunde nicht gebrauchen, da sie mangelhaft schützen.
Ist eben schon alles etwas komplexer als normales Tierheimvermitteln von normalen Hunden.
Keine Ahnung, wieso ihr euch an der Passage so hochzieht, das ist nun wahrlich mehr als nebensächlich und nicht die Kernaussage des Artikels.
Die Integration in ein Rudel ist sicherlich ein Thema, auch wenn andere mit der Gruppenhaltung gerade mit kastrierten Hunden sehr gute Erfahrungen machen. Wobei eine dauerhafte Gruppenhaltung mit unkastrierten Hunde ja auch nicht wirklich geht, wenn man weitere Notfälle vermeiden will (und muss, Thema des Threads).
Weshalb ich mich daran "hochziehe", kann ich dir sagen. Für mich beisst sich da die Katze in den Schwanz. Gerade im Tierschutz bräuchte man sich gar keine Gedanken um Kastrationen zu machen, ja, es müsste den Tierschutz nicht einmal geben, wenn man sich nicht um überflüssigerweise entstandene Tiere sorgen müsste.
Einerseits wird (nachvollziehbarer Weise) über Ups- Würfe gejammert, andererseits über Kastrationen gewettert. Die Tiere, um deren Vermittlung sich gesorgt wird, hätten erst gar nicht produziert werden müssen und das lässt sich nun einmal nur 100%ig durch Kastrationen ausschließen. Fängt aber niemand an, diesen Kreislauf zu durchbrechen und zeigt immer nur mit dem Finger auf andere, kann sich da doch nichts ändern. Für mich ist die Kastration eines Tierschutzhundes nur die logische Konsequenz aus der Tatsache, dass auch dieses Tier in die Situation gekommen ist, dass es geboren wurde, obwohl es nicht bis an sein Lebensende "gebraucht" wird.
Ziel des Tierschutzes muss doch sein, aktiv daran mit zu arbeiten, dass das Problem erst gar nicht entsteht. Den Blick nur auf die Vermittlung der
bereits in Not geratenen Hunde zu werfen ist doch sehr kurzsichtig. Seriöse Züchter sorgen nicht für Tierschutznachwuchs. Zur Seriösität gehört, dass man zum einen nicht am Bedarf vorbei züchtet und sich zum anderen höchstselbst um die Rückläufer kümmert. Das Problem der "überflüssigen" Tiere, für die dann Dritte eine Unterbringung suchen müssen, sind Menschen, die unverantwortunsglos mit unkastrierten Hunden umgehen.
Ein Weg, das zu verhindern, ist die Kastration von Tieren, die man einmal in der Hand hat.