- Leber inhomogen mit multiplen hypoechogenen Zubildungen
das sind die dunklen Flecken, hypoechogen, weil weniger dicht (hypoechogen: gibt weniger Schall zurück).
- leichter Cushinghabitus, wahrscheinlich durch PhenPred
Wenn ich jetzt nur wüsste, woraus er das schließt. Vor allem nachdem er die Nebennieren als "o.b.B" befundet hat.
Durch PhenPred bzw. die Cortisongaben bekommt man genau diese Cushingform, von dem ich dir schon am Telefon erzählt habe. Iatrogenes Cushing-Syndrom. Synonym dafür: iatrogene Nebenniereninsuffizienz. Der Verdacht darauf ergibt sich aufgrund des Na/K-Quotienten. Die Symptome sind cushing-ähnlich.
Aus: Endokrinologische Diagnostik in der Kleintierpraxis; Prelaud/Rosenberg/de Fornel 2005, Seite 72:
Die kurzfristige Behandlung mit Kortikosteroiden bewirkt bei den meisten Hunden eine vorübergehende Störung der Kortisolproduktion in den Nebennieren und verursacht folgende Nebenwirkungen: Polyphagie [=Vielfressen], PU [=Polyurie, Vielbieseln] und PD [=Polydypsie, Vieltrinken].
Eine längere Behandlung führt zu chronischen klinischen Symptome (zB Polyphagie, PU, PD, Alopezie [=Haarausfall], Hängebaucht, Müdigkeit, Wundheilungsstörungen) und einer konstanten Störung der Nebennierenfunktion.
Man bezeichnet dieses klinische Bild als iatrogene Nebenniereninsuffizienz (fälschlicherweise auch "iatrogenes Cushing-Syndrom" oder "iatrogener Hyperadrenokortizismus" genannt).
Anmerkungen in eckigen Klammern sind von mir ergänzt.
D: V.a. Lymphosarkom (Wofür steht V.a.?)
Verdacht auf.
Wegen ungünstiger Prognose keine weitere Therapie
Und das würde ich für mich
so nicht hinnehmen. Verdacht auf - ungünstige Prognose - keine weitere Therapie. Gar nicht mal aufgrund irgendwelcher herausgefieselter Punkte, sondern prinzipiell.
Wenn mir ein Computerfuzzi sagt, mein PC sei hinüber und ich bräuchte einen neuen, frag ich mindestens noch einen zweiten. Ganz egal, wie gut einer ist oder wie gut ich ihn kenne. Mindestens versuche ich noch zu retten, was zu retten ist, Festplatte, Daten, wie auch immer.
Gibt ein Arzt so eine endgültige Meinung ab, nehmen wir das einfach so hin. Wir alle eigentlich.
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Meine TA hatte seit der rasanten Anschwellung der Milz jetzt im Sommer denselben Verdacht.
Sie glaubt nicht, daß der Primärtumor nicht in der Milz sitzt, dafür sieht sie zu gleichmäßig aus. Es gibt durchaus kleine primäre Herde, die aufgrund der geringen Größe nicht erkannt werden.
Ja, aber das würde dann evtl. Therapieoptionen eröffnen. Und damit auch eine bessere Prognose als im Bericht angegeben. Und passt auch nicht zur Symptomatik, die ja schon seit über einem Jahr besteht.
Das Lymphom als solches
hat eine verhältnismäßig gute Prognose. Und deshalb sind solche Einzelheiten durchaus wichtig.
Zudem gibt sie zu, daß nicht alle Sypmtome bei Tiptoe passen - Z.B. die (Art der?) Anämie nicht unbedingt (auch wenn sie in Krankheitsbeschreibungen oftmals genannt wird) und natürlich der Verlaufszeitraum.
Eben.
Ich hab sie dann auf Sarkoidose angesprochen - Das mußte sie erstmal nachschlagen und hat auch zugegeben, daß sie daran überhaupt nicht gedacht hat. Meinte aber, das wäre ein sehr guter Hinweis gewesen, weil das die Diskrepanzen durchaus erklären könnte.
Ich finde auch nicht so sonderlich viel Details zur Sarkoidose, zum Hund dann schon gar nicht.
Tauscht man die Verdachtsdiagnosen aus, ergeben sich aber erstmal wieder neue Diskrepanzen.
Um es wirklich abzuklären, müßte man eine Biopsie der Milz durchführen, und davor schreckt sie zurück. Zumal die "Behandlung" (ist nicht heilbar, ist halt nur nicht so aggressiv und hat einen längeren Verlauf) ebenfalls mit Kortikoiden durchgeführt würde.
Ich versuch das mal ganz vorsichtig auszudrücken: für TipToe macht es sehr wohl einen Unterschied. Anderer Verlauf, andere Symptomtik. Nicht nur jetzt, sondern auch in der Folge. Vielleicht nicht im letztendlichen Endergebnis - aber auf dem Weg dahin.
Panino zB wäre hier elendiglich erstickt, wenn ich nicht so eine sichere (= gesicherte) Einschätzung gehabt hätte.
Auch die Dosierung von Medikamenten wäre anders. Da Sarkoidose eben weniger "aggressiv", wird man zB kaum mit einer derart hohen Cortisondosis rangehen. Das ist keine Erhaltungsdosis Marion.
Ich finde wie gesagt wenig zu dieser Erkrankung, aber m.W.n. startet man mit einer relativ hohen Dosierung und geht dann auf eine Erhaltungsdosis zurück.
Bei Panino gab es absolut nichts mehr falsch zu machen, weil es ohnehin nur noch um Tage ging. Außer vielleicht so Dinge wie akutes Erbrechen oder Übelkeit haben auch sämtliche Nebenwirkungen keinerlei Rolle mehr gespielt. Selbst so Therapien wie Blutegel oder andere Möglichkeiten, seine Lebensqualität zu verbessern hätten ihm nur noch nutzen können.
Bei einem Hund, der aber mindestens noch Wochen vor sich hat, gibt es so einiges, was man im Falle eines Lymphoms nicht geben oder durchführen dürfte. Und bei so hohen Cortisondosen gibt es so gut wie kein Schmerzmittel, dass ihrem Magen nicht ganz massiv zusetzen würde. Cortison greift die Magenschleimhaut an, die üblichen Schmerzmittel auch.
Die Milz rausnehmen würde sie nicht mehr.
Bei einer Sarkoidose auch nicht? Oder einer anderen möglichen Erkrankung, an die vielleicht nocht gar keiner gedacht hat. Woher kommt diese Anämie, wenn sie doch gar nicht zur derzeitigen Verdachtsdiagnose passen will?
@ Gabi
Wir haben uns das Blutbild vom 07.07. nochmal angeschaut:
Die erhöhten Monozyten signalisieren eine chronische Entzündung, keine akute.
Stabkernige sind da - 0 wären sicherlich besser, aber die vorhandenen sind immer noch absolut im Rahmen.
Stabkernige und chronisch passt grundsätzlich nicht. Stabkernige sind unreife Leukos (analog zu den Retikulozyten wenn du so willst), die deshalb ins Blut kommen, weil AKUT nachproduziert bzw. ausgeschüttet wird.
0 Stabkernige wird gar nicht erst angegeben.
Monozyten stehen dann für eine chronische Entzündung, wenn sonst keine weiteren Leukozytenarten erhöht sind
und wenn du ausreichend Blutbilder hast, die einen chronischen Verlauf überhaupt erst wahrscheinlich machen. zB wenn du über Monate hinweg, alle 3-4 Wochen ein Blutbild hast und es sieht immer ähnlich aus. Die Monozyten sind dann auch eher dezent erhöht, nicht so auffällig. Das hast du zB sehr häufig bei viralen Belastungen im Körper. Manche sagen deshalb auch, Monozyten wären bei viralen Infektionen erhöht. Zum Beispiel die Mononukleose, die chronische Form des Pfeiffer'schen Drüsenfiebers.
Das Diff zeigt immer die jeweilige Aktivität des Immunsystems an, so wie es zum Zeitpunkt der Blutabnahme war. Würdest du zB bei einem grippalem Infekt jeden Tag ein Diff erstellen, könntest du den Ablauf einer vollständigen Immunreaktion sehen, bis hin zum Ausklingen, der dann durch den Anstieg der Eosinophilen gekennzeichnet ist.
Das kann man zB an Patienten mit Sepsis sehr gut sehen.
Es geht also weniger darum, ob ein Wert nun gut oder schlecht oder besser oder im Normbereich ist, sondern darum, was aktuell gerade vor sich geht. Chronische virale Infekte zB können auch reaktiviert werden!
Monozyten sind wie gesagt Fresszellen. Sie wandern vom Blut ab ins Gewebe (Organe zB) dort heissen sie dann Makrophagen. Sie sind Bestandteil JEDER Reaktion des Immunsytems, weil sie u.a. auch den Weg freimachen, über den andere Zellen des Immunsystems dann einwandern. Ohne Monozyten können keine Lymphozyten entlassen werden. Ohne Monozyten können keine Antikörper gebildet werden - und die werden ja vor allem bei akuten Prozessen gebildet. Unter bestimmten Bedingungen produzieren sie auch Interleukin1, was Fieber in Gang setzt. zB bei akuten
bakteriellen Infekten!
Anämie:
Bei Anämie gibt man grundsätzlich Eisen in Verbindung mit Vit. B, um die Blutbildung (?) zu unterstützen?
Manche Ärzte handhaben das so, ich weiss.
Aber dass es grundsätzlich so ist, kann ich absolut nicht bestätigen. Schon alleine deshalb nicht, weil nicht jede Anämie auf einer Blutbildungsstörung beruht.
Bei den sogenannten Mittelmeererkrankungen zB entsteht die Anämie durch eine verkürzte Lebenszeit der Erythrozyten. Da kannst du die Blutbildung noch so ankurbeln, die Ehrlichien, Anaplasma & Co. werden immer weiter dafür sorgen, dass die Blutzellen nicht so lange leben wie vorgesehen. Und sich über die zusätzlichen Eisengaben freuen. Das wäre dann eine sogenannte hämolytische Anämie. Das war zB bei Natalie's Shiwa der Fall. Bei einer hämolytischen Anämie wären die Reste eines vorzeitig zu Grunde gegangenen Erys recycelt, das frei werdende Eisen wird zB in neue Blutzellen eingebaut. Vom zusätzlich zugeführten ernähren sich dann die Blutparasiten. Genau darum zieht der Organismus das Eisen zB bei derartigen Infektionskrankheiten auch aus dem Blut zurück und speichert es in der Leber.
Bei bösartigen Prozessen innerhalb der Blutbildung wäre eine Eisengabe nicht nur völlig sinnlos, sondern je nach genauer Tumorart auch kontraproduktiv, weil du dann ja die Bildung bösartiger Blutzellen "unterstützt". Im Falle eines Lymphoms der von bestimmten Lymphozytenarten. Aber ....
... Eisen hat aber mit der Bildung von Blutzellen ohnehin nichts zu tun. Es kommt ja erst dann zum Tragen, wenn es in eine bereits gebildete Blutzelle eingebaut wird. Fehlt es, werden die Zellen logischerweise kleiner, deshalb dann auch zB ein niedrigerer MCV, also eine kleinere Zelle.
Mit zusätzlichen Gaben von Vitamin B12 und Folsäure sollte man sich bei einem Lymphom allerdings tunlichst zurückhalten, weil sie unmittelbar an der
Bildung von Blutzellen beteiligt sind. Während zB bei der Sarkoidose sogar sehr gezielt mit B-Vitaminen und Folsäure unterstützt werden sollte, alleine schon um neurologischen Ausfällen zu begegnen.
Stabkernige die sich im Rahmen halten, eine eher dezente Retikulozytenanzahl und ein eher stabiler Verlauf von 1,5 Jahren - das passt als solches eindeutig eher zu einer Sarkoidose als zu einem Lymphom.