Hallo Bille,
ich kann von zwei Hunden mit CE berichten (unsere Schnute und die Hündin einer Freundin). Bei beiden ist es ein positiver Bericht.
Bei Schnute ist CE im letzten Herbst diagnostiziert worden, und zwar ziemlich spät. Sie hat davor schon anderthalb Jahre Schmerzmittel bekommen, weil unsere "Haustierärztin" nur die Spondylosen beim Röntgen gesehen hat und nicht die typische CE-Kalkbrücke. Schnute ist also schon länger mit den Schmerzen herumgelaufen, und es ist erst aufgefallen, als wir wegen beginnender Nervenschäden zum Spezialisten gefahren sind.
Schnute ist dann letzten November auch gleich operiert worden, also das Wirbeldach vom letzten Rückenwirbel weggefräst. Das war in der Tierklinik in Bretzenheim an der Nahe bei Dr. Höhner, Kostenpunkt knapp 1.000 EUR. Die OP ist sehr gut verlaufen (Schnute war zu dem Zeitpunkt neuneinhalb Jahre).
Nach der OP haben wir weisungsgemäß geschont, nur 10-Min-Gassis gelaufen etc. Schnute hat sich erst gut erholt, und auch die beginnenden Nervenschäden haben sich zum Teil wieder behoben (Rutenhaltung, beginnende Ataxie der Hinterbeine). Was dann letztendlich zu ihrem Abschied in diesem Sommer geführt hat, war eine zweite Krankheit, die durch den Druck der Kalkbrücke auf ihrem Rückenmark und wohl auch durch eine genetische Disposition ausgelöst worden war, nämlich degenerative Myelopathie. Das Rückenmark hat sich langsam selbst zerstört, und das war zwar etwas zu bremsen, aber nicht heilbar.
Bevor im Februar 2007 die Myelopathie zum ersten deutlichen Bewegungseinbruch geführt hat, hat der behandelnde Spezialist Schnute eine gute Erholung und vom CE aus noch diverse Jahre Lebenserwartung bescheinigt. Ohne die Myelopathie, die eben auch einen genetischen Faktor hat, hätte die OP also gut gewirkt, obwohl der Hund schon mehr als ein Jahr an CE gelitten hatte.
Bei der Hündin meiner Freundin ist diesen Sommer CE diagnostiziert und auch gleich operiert worden, auch schon mit längerer Krankheitsgeschichte. Die Hündin ist gleichfalls fast 10 Jahre alt, hat die OP gut überstanden, aber eine ganze Weile gebraucht, bis sie wieder gut und länger laufen konnte. Sie musste langsam auftrainiert werden, was vielleicht auch mit der Größe und Alter zusammenhing (Schäfi-Mix). Inzwischen läuft sie bei der feuchten Kälte nicht ganz so toll, aber wieder deutlich schmerzfreier und viel besser als vor der OP.
Wie beide Tierärzte sagten, kann es nach einer CE-OP bis zu einem halben Jahr noch wieder Besserungen bei den aufgetretenen Nervenschäden geben. Die lahm gelegten Nerven bilden sich ja neu und wachsen erst mal "wild", bis sie eventuell wieder einen Connect haben und sich dann stabilisieren (wenn nicht, wie bei der Myelopathie, noch zusätzlich eine Nervenkrankheit vorliegt).
Ach ja, und Schnute hatte nach der OP einen Biko-Expander (
), mit dem wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben und der ihr meiner Meinung nach noch einige Monate geschenkt hat, bevor die Hinterhand dann völlig gelähmt war. Der Biko trainiert die Muskeln wieder auf, die nach einer OP und folgender Schonung häufig atrophiert sind.
Falls Du genauere Antworten brauchst, gerne PN
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