... und gerade wurde mir mal wieder bewusst, wieviel Glück ich habe, meinen Hund dank Home Office fast 24 Stunden am Tag und 7 Tage pro Woche im Augenwinkel haben zu können. Zudem hat sie die riesige Box, in der schon ihre Vorgängerin schlief (hier ist also auch noch keine Box und kein Bett animalischer Zerstörung zum Opfer gefallen) super akzeptiert und schläft seit sie klein ist darin, wenn wir doch mal ohne sie los müssen für Besorgungen oder Termine.
Ich kann sie dann über Kamera sehen, damit ich weiss, dass es ihr gut geht.
Allein in der Wohnung mit Zugang zu allem würde ich ihr nicht über den Weg trauen. Durch ihre Erziehung hat sie nach meinem Empfinden ein recht gutes Verständnis von mein und Dein. Trotzdem glaube ich einfach, dass nichts kaputt geht kann man von einem Hund, der allein ist wenn Langeweile oder Neugier aufkommen, einfach nicht erwarten. Zumal ja das Zerlegen, auch wenn wir es selbst als reine Zerstörung bewerten, beim Hund wahrscheinlich eine andere Grundmotivation hat. Das Ergebnis ist aber trotzdem dasselbe und kann ja letztlich neben entstehenden Kosten auch gefährlich für den Hund werden.
Die Vorgängerin hatten wir, als diese mit zunehmendem Alter sehr krank wurde, versucht, von der Box auf einen größeren Raum umzugewöhnen, wenn wir sie mal allein lassen mussten. Sie wurde im Alter sehr "undicht" in sehr kleinen Zeitabständen und wir wollten einfach nicht, dass sie im Feuchten liegen muss, wenn wir mal einkaufen sind. Da erschien uns dann selbst diese riesengroße Box als nicht so geeignet.
Der erste Versuch dieser Umgewöhnung endete damit, dass sie von innen den Türrahmen zerkratzte und anknabberte. Sie war geschlossene Türen nicht gewohnt und dachte wohl, wir haben sie in dem Raum vergessen. Wir wiederum haben uns total verschätzt und von dem Hund, der sein Leben lang noch nichts zerstört hatte und durch Krankheit auch ein wenig geschwächt war, einfach gar nicht erwartet, dass da noch so viel Energie drin steckt und eine solche Reaktion kommt.
Ich hatte letztens auch einen "das hat sie noch nie gemacht" Moment mit Mila. Eigentlich bemühe ich mich, in so ziemlich jeder Lebenslage sehr vorausschauend mit dem Hund umzugehen und muss trotzdem immer mal wieder feststellen, dass man nie damit aufhören darf, sich einfach immer und immer wieder zu hinterfragen.
Gerade, wenn man denkt, man hat alles super im Griff, ist der beste Moment, dass Dinge schief laufen können: Mila klaute sich den Rest eines Sandwiches. Hatte das eigentlich nach meiner Auffassung gut außer Reichweite abgestellt. Musste mir dann aber eingestehen, dass es natürlich meine Schuld war, weil ich unbewusst zu viel Vertrauen entwickelt hatte, da sie sonst nie Essen klaut, was letztlich meine Entscheidung, was ich als "sicher" empfand, bestimmt hatte.
War deshalb doof, weil sie leider auch zwei Holzpieker in Zahnstochergröße, die das Sandwich zusammenhielten, mitgefressen hatte.
Die Folge waren ein paar ziemlich angsterfüllte und nervenaufreibende Tage mit Selbstvorwürfen für mich. Mila hat die Sache zum Glück unverletzt überstanden und ich habe natürlich versucht, daraus zu lernen.
Vor vielen Jahren hatten wir einen Staff, noch keine Box, einen anderen Arbeitsrhythmus und auch noch viel weniger Erfahrung. Dieser Hund war vernarrt ins Futter klauen und kam an Höhen heran und durch Türen durch (konnte die öffnen), da blieb einem die Spucke weg.
Damals hatten wir zum Teil tatsächlich auch ganz schöne Schäden hier und dort, weil die Versuche, an Essbares zu gelangen, recht kreativ und teils sehr rabiat abliefen. Heutzutage würde ich mit so einem Hund vieles anders machen. Aber hinterher ist man ja meistens schlauer. Allerdings, wie mir der jüngste Vorfall zeigte, niemals schlau genug.