WTF ?!-Thread

[HSH2]

Nun gut, sagen wir, daß sich überdurchschnittlch viele Assis, Suffköppe und Schläger davon angezogen fühlen.
Und Idioten.

 

[snowflake]

Als ich seinerzeit, als Mannheim vorübergehend in der 1. Liga spielte, unweit des damaligen Stadions wohnte, hab ich von Assis und Schlägern null mitbekommen. Das einzige Ärgernis war, dass an Spieltagen die Straßen der Umgebung zugeparkt wurden.

 

[HSH2]

Ich würde die Kosten für den notwendigen Polizeieinsatz generell den Clubs in Rechnung stellen.
Wieso soll ich als Steuerzahler dafür aufkommen, wenn sich zugedröhnte Dumpfbacken auf die Fresse hauen wollen?

 

[snowflake]

Was soll 'kreativ' daran sein, wenn ich berichte, was ich erlebt bzw. nicht erlebt habe?
Ich habe damit nicht behauptet, es gäbe keine Hooligans und Assis unter Fußball'fans', falls du das so gelesen haben solltest.
Aber ich halte diese Hirnis für eine lautstarke und auffällige Minderheit.

 

[lektoratte]

Ich denke, es kommt wirklich darauf an, wo man ist. Fährt man oft Zug, oder Autobahn, sodass man Fans nur im Zug, am Bahnhof oder der Raststätte trifft, kann man durchaus den Eindruck kriegen, die Suffköppe (und damit zumindest temporär die Assis und Idioten) seien in der klaren Mehrheit. Wohnt man am oder geht man ins Stadion, relativiert sich das, weil dort die 'ich kann saufen, denn ich muss nicht fahren'-Fraktion in der weiten, aber eben nicht so breiten Masse aufgeht.

Geralds Idee, die Polizei zu entlasten, finde ich aber grundsätzlich gut - das Geld müsste man wenigstens zum Teil auf die Eintrittskarten umlegen, so das noch nicht geschieht - das wäre nur fair.

 

[silvester]

Ja, auf die Eintrittskarten umlegen ist eine sehr gute Idee. Dann können die ganzen Asi-Familien bald gar nicht mehr ins Stadion, weil nicht finanzierbar. Vielleicht gehen sie dann ins Schauspielhaus.

 

[lektoratte]

Man könnte ja staffeln - Prozentsatz je nach Kartenpreis... oder für Leute mit geringem Einkommen ermäßigte Tarife einführen, wo es die nicht ohnehin schon gibt...

Im Moment hab ich eher den Eindruck, die 'Asi-Familien' verlieren auch dann mit Abstand am meisten, wenn die Kosten komplett der öffentlichen Hand aufgebürdet werden... Weil bei denen mit am ersten gekürzt wird, wenn Geld fehlt.

(Und dann verlieren eben alle, nicht bloß Leute, die zum Fußball gehen)

Aber wenn du partout dagegen sein willst, mach man...

Vielleicht hab ich auch bloß nen Denkfehler, kann ja sein.

 

[DobiFraulein]

Als ich seinerzeit, als Mannheim vorübergehend in der 1. Liga spielte, unweit des damaligen Stadions wohnte, hab ich von Assis und Schlägern null mitbekommen. Das einzige Ärgernis war, dass an Spieltagen die Straßen der Umgebung zugeparkt wurden.

Die Schläger hatten damals wenig Chancen. Wenn z.B. Mannheim gegen Lautern spielte, wurden die entsprechenden Fans per Polizeiescorte vom Bahnhof zum Stadion geleitet. Und an Spieltagen die Straßenbahn benutzen machte auch wenig Spaß

 

[snowflake]

Und an Spieltagen die Straßenbahn benutzen machte auch wenig Spaß

Das glaub ich unbesehen.

 

[Coony]

Bremen hat/hatte ja erst vor Kurzem die Rechnung für die Polizeieinsätze bei "Problemspielen" bei der DFL eingereicht, was daraus geworden ist, bzw. ob die Entscheidung noch aussteht, weiß ich jetzt nicht.
Der Ansatzt (den Polizeieinsatz in Rechnung zu stellen) ist eben schwierig, weil es da verschiedene Argumentationen gibt. Die Vereine und Liga sagen ganz klar, dass sie ihren Auflagen von der Polizei nachkommen (also alles was ihre Stadien betrifft) und damit aus dem Schneider sind, weil die "öffentliche Sicherheit" nunmal Sache der Polizei ist. Die Stadt Bremen sagt natürlich, dass ohne die Spiele die öffentliche Sicherheit nicht gefährdet wäre. Daraufhin sagt die Liga natürlich, dass die Städte von den Einahmen und dem Prestige monitär profitieren....

Es ist ein Hin und Her, letztenendes hat sich das Innenministerium in Bremen damit nur lächerlich gemacht.

 

[silvester]

@ lekto: Ja, ich lese da einen Denkfehler. Da nicht alle fußballbegeisterten Menschen Asis oder Säufer sind, sollte es z. B. einem Normalverdiener mit 2 Kindern (als Beispiel) möglich sein ins Stadion zu gehen. Gehen wir davon aus, dass die Frau auch Lust dazu hat und die Kinder aber noch nicht so groß sind, dass sie auf einem Stehplatz was sehen könnten, bzw. es schaffen würden, solange zu stehen. Also für alle Sitzplätze. Selbst wenn die günstigsten Plätze gewählt werden und jeder noch ne Wurst oder ne Pommes und was trinken möchte, sind aber locker für einen Nachmittag 150 Euro weg. Richtige Fans, die gern mit der ganzen Familie 2 x monatlich zum Heimspiel (von den auswärtigen Spielen reden wir mal nicht) möchten, müssen dann aber schon zu den Besserverdienern gehören. Nur Fußball wollen solche "Asi-Eltern" ihren Kindern wahrscheinlich auch nicht bieten.

Deshalb finde ich es unmöglich Polizeieinsätze auf z. B. Eintrittskarten umzulegen. Ich zahle auch Steuern für Dinge, die mir nicht in den Kram passen, aber die kann ich auch nicht ändern. Na ja... ist ja auch egal. Mir geht diese Pauschalisierung von Asis und Säufern gegen den Strich, nur weil irgendeiner sich gerade nicht für Fußball interessiert. Was kosten eigentlich Eintrittskarten für Mädchenturnen? Gibt es da Alkohol im Ausschank?

 

[lektoratte]

Okay, ich verstehe, was du meinst... Abgesehen davon, dass ich es hardcore finde, die ganze Familie zweimal im Monat zum Fußball zu schleifen...

Aber wenn eine Familie als Ganzes gehen möchte, kann sie das jetzt oft schon nur schwer - meintest du das so?

Und ich bin nicht 'gegen Fußball', nur um das klarzustellen... Und finde nicht, dass das ein Asi-Sport ist...

Aber andererseits finde ich, ist Fußball auch nicht so weit Allgemeingut, dass die Vereine besser gestellt werden als andere Veranstalter, indem sie über die Polizeieinsätze noch subventioniert werden... Weißt du, wie ich meine?

Dann halt woanders sparen und das nicht auf die Eintrittsgelder umlegen... Sollte bei den meisten Bundesligavereinen möglich sein. Oder ich habe völlig falsche Vorstellungen von den Kosten, das kann auch sein.

 

[silvester]

Man könnte an den Gehältern der Spieler sparen.
Ansonsten muss ja jeder selbst entscheiden können, was er mit der Familie macht. Ob nun Fusek, Blockflötenkontest oder Turnen.

 

[Coony]

Die durchschnittlichen Polizeikosten eines Bundesligaspiels beziffert die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) auf 100.000 Euro. Dabei legt sie einen Wert von 50 Euro pro Stunde und Polizist zugrunde. Müsste die Bundesliga diese Kosten selbst übernehmen, kämen auf die 18 Vereine insgesamt mehr als 30 Millionen Euro pro Saison zu.

Zuschauerzahlen der Bundesliga aus dem Zeitraum des oberen Artikels (2012)

Saison Spiele ausverkaufte Spiele Zuschauer/Spiel gesamt
2013/14 306 122 42.608 13.038.305

2012/13 306 123 41.914 12.825.813

2011/12 306 132 44.293 13.553.692

2010/11 306 169 42.100 12.882.904

2009/10 306 135 41.802 12.791.508

2008/09 306 122 41.903 12.822.484

2007/08 306 103 38.975 11.926.395

Eine Karte würde sich also pro Spiel um ca. 5-10€ verteuern. Klingt erstmal nicht viel, aber angesichts der eh viel zu hohen Ticketpreise wohl kaum umsetzbar.

Ich persönlich fände eine Kostenübernahme ansich auch nicht schlecht, aber wenn das Schule macht, wo wird dann die Grenze gezogen? Wer muss Polizeieinsätze zahlen und wer nicht? Sind Demos dann überhaupt noch möglich? Was ist mit kleineren "privaten" Veranstaltungen wie z.B. der Laternenumzug des Sportvereins/Gemeinde müssen die auch die Kosten für die Polizei übernehmen? Straßenfeste? kleinere Veranstaltungen?.....

 

[matty]

Es ist vllt. auch eine Frage der Verhältnismäßigkeit.

Bei den Fußballvereinen fließt derartig viel Geld, dass man schon darüber mehr als nachdenken sollte, denn die Vereine sind auch in der Verantwortung für das, was da passiert und derartige Großaufgebote als Standart notwendig macht.

Hooligans und sich völlig daneben benehmende Fans sind bei Lampionumzügen doch eher selten. Die für die Allgemeinheit anfallenden Kosten sicher sehr überschaubar.

 

[Coony]

Es ist vllt. auch eine Frage der Verhältnismäßigkeit.

Bei den Fußballvereinen fließt derartig viel Geld, dass man schon darüber mehr als nachdenken sollte, denn die Vereine sind auch in der Verantwortung für das, was da passiert und derartige Großaufgebote als Standart notwendig macht.

Da liegst du ein wenig falsch - es sind nur ein paar Vereine in der 1.Liga die "derartig viel Geld" zur Verfügung haben. In der 2.Liga wo es vermehrt "Problemspiele" gibt, sieht es noch schlechter aus, von daher war Bremens Weg sich an die DFL zu wenden schon nicht verkehrt.

Hooligans und sich völlig daneben benehmende Fans sind bei Lampionumzügen doch eher selten. Die für die Allgemeinheit anfallenden Kosten sicher sehr überschaubar.

Bestimmt trifft das auf Laternenumzüge zu, aber im Hinterkopf hatte ich da auch solche Aktionen wie "Gorleben", die Kundgebungen eines Pierre Vogels oder anderen Veranstaltungen die nicht zwingend politisch sind.

 

[lektoratte]

Was ist mit kleineren "privaten" Veranstaltungen wie z.B. der Laternenumzug des Sportvereins/Gemeinde müssen die auch die Kosten für die Polizei übernehmen? Straßenfeste? kleinere Veranstaltungen?.....

Da ist hier teilweise schon so... Hier ist wegen der gestiegenen Sicherheitsanforderungen und weil die Vereine die Kosten jetzt im Grunde allein tragen müssen, unjüngst ein Volkslauf abgesagt worden.

Die Sicherheitsaufwendungen entlang der Strecke des Düsseldorfer Karnevalszugs trägt das Karnevalskomittee alleine. (Kosten für erhöhte Polizeipräsenz wegen der angereisten Menschenmassen allerdings nicht.)

Und Laternenumzüge dürfen schon seit zwei Jahren nicht mehr von Feuerwehr und/oder Polizei geschützt werden, es sei denn, es ist "Gefahr im Verzug" - weil eigentlich "für sowas" keine Kapazitäten mehr frei sind und kein Geld mehr da ist.

Bei Straßenfesten und kleineren Veranstaltungen ist es hier herum genauso. Auch da ist nur noch der Veranstalter für die Sicherheit verantwortlich und finanziert diese auch.

Nur beim Fußball eben - nicht.

 

[Coony]

Nur beim Fußball eben - nicht.

Doch beim Fussball auch - die haben ihre Auflagen wofür sie Ordner etc.pp. stellen müssen, diese Kosten (wahrscheinlich auch für die Polizei IM Stadion) müssen sie zahlen. Es geht aber um die Kosten die Außerhalb entstehen, für die Einsätze am Bahnhof, die Begleitung zum/vom Stadion und um die Ausschreitungen am Rande, also eine ähnliche Situation wie beim Karneval.

 

[lektoratte]

Nein, die Kosten für die Polizei im Stadion tragen sie m.W. auch nicht.

Vgl. hier:

Aber du hast natürlich Recht damit, dass es in den Stadien überall auch noch vereinseigene Security gibt, die der Verein bezahlt.

 

[Cira]

Ich habe den Eindruck, das mit Asis hier grundsätzlich wenigverdienende Fussballfans oder überhaupt Wenigverdiender gemeint sind.
Wenn das so ist, gehört halb Deutschland zu den Asis.

Erinnert mich daran, dass Hartzer, im Gegensatz zu Menschen mit Abitur, nicht kochen können, sondern lediglich TK-Pizza, Burger und Pommes zu sich nehmen.
Wer sagte das doch gleich nochmal?

...