Gut versuchen wir es mal auf die Reihe zu kriegen.
und ich fange rückwärts an
@Sabine
1. Es geht mir nicht um sportliche Perfektion, sondern um Lebensqualität (und evt auch Leben an sich) FÜR den Hund und MIT dem Hund.
2. Zitat:es geht zwar "mit" - aber es geht auch "ohne" (es dauert ggfs. nur etwas länger).
Das ist eine grundsätzliche Frage und genau der Punkt. Die Zwangmaßnahmen sollen und dürfen ja erst da Anwendung finden, wenn alle sanften Methoden richtig angewandt nicht zum Ziel geführt haben. Wenn Du der Meinung bist das diese immer zum Ziel führen brauchen wir hier an dieser Stelle nicht mehr weiter zu diskutieren. Was aber wenn es Fälle gibt in denen Bachblüten, starke Ablenkungen etc. etc. nicht funktioniert haben. Was ist DEINE Alternative, wennalle Deine Methoden versagt haben? Wie gesagt, wenn Du diese Möglichkeit nicht anerkennst erübrigen sich Diskussionen.
@meike
Ich glaube hier gilt es erst mal grundsätzliche Missverständisse auszuräumen. (Übrigens gilt das Gleiche für Dich, wenn Du nicht bereit bist die Möglichkeit anzuerkennen, daß es Hunde gibt bei denen alle gewaltfreien Methoden versagen brauchen wir nicht weiter zu diskutieren)
Die Zwangmassnahme(z. Bsp. Teletakt) ist
1. kein positiver Verstärker und ich wüsste auch nicht wer das behauptet hat
2. auch kein Ersatz für eine Erzihung, oder besser Konditionierung
Der Schmerzimpuls hat nur eine unmittelbare Aufgabe, das Fehlverhalten abzublocken, wenn der Hund bei bestimmten Reizen auf NICHTS anderes mehr reagiert. Wenn es beim Hund bei bestimmten Reizen sozusagen Click macht und er so fixiert auf Befriedigung seines Triebes ist, das Du mit Kochschinken, Spielzeug oder sonstwas vor seiner Nase rumwedeln kannst-wenn seine Wahrnehmung für alles andere als den Reiz völlig ausgeschaltet ist. Die Blockade des Fehlverhaltens und das Durchbrechen der Wahrnehmungsstörung durch Schmerz (nennen wir das Kind mal ruhig beim Namen) sind nur gedacht um den Hund für die eigentliche positive Erziehung zu öffnen. Die Erziehung endet nicht wenn der Hund sein Fehlverhalten lässt, sie beginnt dort erst.
Zu Deinen Fragen:
>>>Wie gut das man in manchen Hund nicht reinschauen kann. Oder? Ist der Hund auch noch freudig wenn er "einen verpasst bekommt" oder danach? Oder hat er die Anwendung gar vergessen?<<<
Natürlich ist er dann nicht freudig und auch nicht Sinn und Zweck. Um es noch mal ganz deutlich zu sagen. Die Anwendung solcher Methoden zur Befriedigung des eigenen sportlichen Ehrgeizes lehne ich ab. Für mich ist die Anwendung nur zulässig, wenn sie das einzige Mittle ist dem Hund das Leben zu retten, oder seine Lebensqualität entscheidend zu verbessern (und nicht die eigene!!) Ich meine auch nirgendwo gelesen zu haben, das man mit Zwangsmassnahmen einen freudig mitarbeitenden Hund bekommt-ddaher die Gegenfrage Wo liebe Meike hast (oder meinst) Du das den herausgelesen???
>>>Was ist mit einer Schleppleine? Könnte man da den Jagtrieb nicht unter Kontrolle bekommen? Ich habe wirklich viel gegrübelt aber mir fällt kein einziger Grund ein warum man einen Stachler oder ein Teletakt (sorry Sandra, Stromreizgerät) verwenden sollte. Liegt es am Hund, an der eigenen Leistung, an der Leistung des Hundes oder ist die wiederum nur mit meiner eigenen Leistung verknüpft?<<<
Natürlich ist die Schleppleine die erste Wahl, aber was wenn dies nicht funktioniert??? Wenn keine sanfte Methode den Jadtrieb unter Kontrolle kriegt? Wäre es ethisch richtig das Dir und dem vielleicht noch jungen Hund seinen ganzes Leben lang das Glück des freien Auslauf in Feld und Flur verwehrt ist, wenn dies durch massvolle und kurze Anwendung von Zwangmassnahmen ermöglicht werden könnte. Da es eine ethische Frage ist gibt es kein klares Ja oder nein darauf, aber NACHDENKEN sollte man mal darüber.
>>>Stecken es manche Hunde besser weg als ander? Warum? Oder zeigen sie es nur nicht?<<<
Natürlich gibt es Unterschiede. Find ich eine unnütze, an der Haaren herbeigezogene Frage. Sei doch bitte nicht so krampfhaft bemüht!!!!
>>> Wie erkennt man das die freudige Arbeit mit dem Stromreizgerät zusammenhängt oder nicht? Freuen sich die Hunde auch wenn sie einen verbraten kriegen? Wie kann ich dadurch einen Hund pos. Verstärken?<<<<
so ist es nicht und wurde auch (meines Wissens) nicht behauptet. siehe oben und bitte Argumente und nicht unsinnige Fragen um sich selber zu bestärken.
>>>Wer mißt den (Schmerz)Reiz den der Hund empfindet?<<
Der Hund unterscheidet sich nicht so doll von Dir. Leg Dir ein solches Gerät mal um den Hals und teste es. Das haben übrigens auch schon so manche gemacht. Um mal was dazu zu sagen. Das ist kein Schmerz bei dem man sich minutenlang auf dem Boden krümmt!!! Wir reden hier von etwas ähnlichem wie Weidenzaungeräte. Geh doch mal zum nächsten Bauernhof. Es ist unangenehm bis sehr unangenehm ,aber hat keineswegs die hier teilweise untergeschobene Brutalität. Ich persönlich halte Würger und Stachelhalsbänder für brutaler!!
>>>Wie kann man beweisen das dem Hund kein Schmerz zugefügt wird?<<<
Es ist ein kurzfristiger Schmerz siehe oben. Wieder eine von diesen Fragen *kopfschüttel
Konkretes Beispiel? siehe Jagdtrieb oder was ist bei extreme Agressionen gegen andere Hunde? Die Frage nach dem Einsatz solcher Mittel ist eine Ethische und muss immer wieder neu diskutiert werden. Daher halte ich von konkreten Beispielen gar nichts.
So damit hoffe ich zum Nachdenken angeregt zu haben.
Gruss
****tigger****