Ist halt auch die frage, was man unter "Ausgebügelt" erwartet. Du hast einen Hund, der sich, soweit ich das aus deinen Erzählungen hier beurteilen kann, enorm unkompliziert in dein Leben einfügt. Er begleitet dich ohne größere Probleme zu verursachen auf die Arbeit, auf verschiedenen Reisen, kann mit Kindern, ist lernwillig im Alltag wie im "Sport". Ich weiß ja nicht, ob das alles bei bester Kinderstube noch viel toller laufen würde, aber ich finde das schon ziemlich viel für einen jungen, agilen Hund.
Bei meiner Lilly ist ja die ganze erste Lebendhälfte mutmaßlich ziemlich suboptimal verlaufen. Trotzdem konnten wir viel mit ihr erreichen ("ausbügeln" nach meiner Definition). Auch wenn sie ihr Päckchen aus Epigenetik, Genetik und schlechten Erfahrungen natürlich weiter mit sich rum trägt und das ihr Verhalten auch weiterhin prägt. Aber sie ist, mit Umsicht geführt, ein alltagstauglicher Begleiter geworden.
Sie ist aber tatsächlich auch ein Hund, bei der ich es wahnsinnig interessant fände wie sie geworden wäre, wenn ich sie bereits als Welpen bekommen hätte.
Und natürlich plädiere ich dafür, jedem Hund möglichst optimale Startbedingungen zu ermöglichen, schon allein aus Tierschutzgründen.
Ich würde aber mal behaupten, ein nicht geringer Teil der Hunde in D hatten diese nicht. Und sehr viele davon werden trotzdem alltagstaugliche Begleiter die ihren Menschen Freude bereiten und hoffentlich auch selbst Freude am Leben haben.