Thomas Baumann im Interview: Rüden in der Pubertät: »Hyperaktive Hunde werden häufig von ihren Haltern bestärkt

Ja, eben, KANN.
Aber man kann viel an schlechten Startbedingungen ausbügeln und die besten Startbedingungen nützen nix, wenn man es hinterher versaubeutelt ;)
Nun ist es aber so, das Welpen im Tierschutz ja meist in Pflegestellen groß und oft wirklich gut gefördert und sozialisiert werden, was bei "privat vom Züchter" ja längst nicht immer der Fall ist. Insofern ist der Ausdruck "schlechte Startbedingungen" in dem Zusammenhang auch relativ? Baumann schildert die Idealbedingungen bei einem wirklich sehr guten zu Züchter, die nun dem Tierschutzwelpen gegenüber zu stellen, da kann ich Helki schon verstehen. Wenn er da differenzieren würde in Vermehrerwelpen, traumatisiertem Welpen aus Tötung oder so könnte ich da auch besser mit.
 
Baumann schildert die Idealbedingungen bei einem wirklich sehr guten zu Züchter, die nun dem Tierschutzwelpen gegenüber zu stellen, da kann ich Helki schon verstehen. Wenn er da differenzieren würde in Vermehrerwelpen, traumatisiertem Welpen aus Tötung oder so könnte ich da auch besser mit.
Nein er schildert Verhaltensauffälligkeiten die bei schlechter Aufzucht auftreten können und nennt als Beispiel Vermehrerhunde keine TS Hunde.

„Diese Informationen sollte man haben. Denn es sind genau diese kognitiven Vermächtnisse, die als genetische Bausteine weiter transportiert werden. Nehmen wir als Beispiel einen Welpen mit zehn Wurfgeschwistern. Die Mutter ist instabil, der Züchter hat nicht die besten Bedingungen bei der Aufzucht. Er hat mehrere Zuchthündinnen, ist ein Vermehrer. Da haben wir schon mal die Grundlage für Verhaltensauffälligkeiten. Das ist unabhängig von der Pubertät.“
 
Wie füttert man denn Mais sinnvoll? Aus der Dose und pürieren? Cornflakes?

Das mögen jetzt viele als Kritik auffassen, aber ich finde nicht, dass man Mais sinnvoll füttern kann.
Weder als Mensch, noch als Hund.
Mais ist für mich ein sehr schlechtes Produkt, was ich nie freiwillig füttern würde.
Genauso wie ich z.B. Palmöl insgesamt ablehne.
Da freiwillig nach Flocken zu suchen, ist für mich schon seltsam.
Aber jeder kann ja machen, was wer will ;)
Da ich in den vergangenen Jahren nur kleine Hunde hatte, füttere ich sehr hochwertig.
Wenn ich Mais auch nur in der Zusammensetzung des Futters finden würde, würde ich es nicht kaufen.
 
Schlechte Startbedingungen kann man nicht ausbügeln. Jedenfalls nicht alle und nicht komplett. Ein Welpe von einem sehr gestressten, ängstlichen Muttertier, mit eigenen negativen Erfahrungen in der Prägephase wird niemals komplett angstfrei durch die Gegend stolzieren.


Ist halt auch die frage, was man unter "Ausgebügelt" erwartet. Du hast einen Hund, der sich, soweit ich das aus deinen Erzählungen hier beurteilen kann, enorm unkompliziert in dein Leben einfügt. Er begleitet dich ohne größere Probleme zu verursachen auf die Arbeit, auf verschiedenen Reisen, kann mit Kindern, ist lernwillig im Alltag wie im "Sport". Ich weiß ja nicht, ob das alles bei bester Kinderstube noch viel toller laufen würde, aber ich finde das schon ziemlich viel für einen jungen, agilen Hund.

Bei meiner Lilly ist ja die ganze erste Lebendhälfte mutmaßlich ziemlich suboptimal verlaufen. Trotzdem konnten wir viel mit ihr erreichen ("ausbügeln" nach meiner Definition). Auch wenn sie ihr Päckchen aus Epigenetik, Genetik und schlechten Erfahrungen natürlich weiter mit sich rum trägt und das ihr Verhalten auch weiterhin prägt. Aber sie ist, mit Umsicht geführt, ein alltagstauglicher Begleiter geworden.
Sie ist aber tatsächlich auch ein Hund, bei der ich es wahnsinnig interessant fände wie sie geworden wäre, wenn ich sie bereits als Welpen bekommen hätte.

Und natürlich plädiere ich dafür, jedem Hund möglichst optimale Startbedingungen zu ermöglichen, schon allein aus Tierschutzgründen.
Ich würde aber mal behaupten, ein nicht geringer Teil der Hunde in D hatten diese nicht. Und sehr viele davon werden trotzdem alltagstaugliche Begleiter die ihren Menschen Freude bereiten und hoffentlich auch selbst Freude am Leben haben.

Nun ist es aber so, das Welpen im Tierschutz ja meist in Pflegestellen groß und oft wirklich gut gefördert und sozialisiert werden


Nuja, das Feld ist da enorm breit. Die Welpen, die wir hier im Tierschutz haben, sind eigentlich fast ausschließlich illegale Importe die in Quarantäne sitzen. Mit entsprechend mauen Möglichkeiten der Sozialisation aufgrund der Gesetzeslage und sicherlich meist absolut beschissenen Bedingungen während Trächtigkeit und ersten Lebenswochen.
Trächtige Hündinnen oder ganze Würfe im "Winzalter" landen hier kaum im Tierschutz. Jungtiere und trächtig gefundene Mütter haben wir nur bei Katzen en Masse. Mag in anderen Gegenden anders sein, aber wenn ich so durch die Vermittlungsseiten von Tierheimen schaue, sehe ich auch da eher selten ganze Würfe. Am häufigsten noch bei Staff und Co, wo Würfe aufgrund ihrer Rasse beschlagnahmt werden.

Oder es sind Junghunde aus dem Ausland, die in dortigen Tierschutzprojekten aufgewachsen sind, bis sie alt genug für die Einreise waren. Wie gut die sozialisiert sind, hängt von den Möglichkeiten der Tierschützer vor Ort ab. Ich lese zB regelmäßig auf der Brunopet HP mit - da ist es es bestimmt ein großer Unterschied, ob ein Welpe in deren Tierheim aufwächst oder in Rovinari.
 
Generell ... es mag gut sein, dass es Hunde gibt, die man zur Ruhe zwingen muss.
Ich kenne es halt so, dass Hunde die "frei" laufen und überall dabei sei können, zufrieden sind.
Ich musste weder Sessy, noch Asti, noch Mika "zur Ruhe zwingen". Es gibt bei mir weder eine Box, noch ein "geh auf deinen Platz"-Kommando.
Die schliefen tagsüber, wie es ihnen passte und es der Hitzegrad komfortabel erschien, draußen im Garten, auf dem Balkon, auf der Kältematte, dem Bettchen, dem Teppich, dem Parkett, dem Laminat, Fliesen ... wie sie es halt wollten. Teilweise positionierten sie sich mehrfach innerhalb einer Stunde um.
Ich verweise Mika, wenn jemand an der Tür klingelt, in ein Zimmer, weil er da gerne mit dabei wäre. Das möchte ich nicht. Einige Zusteller sind ängstlich, oder lassen die Tür offen. Das ist blöd. Mika akzeptiert das gut und bleibt im Wohnzimmer (mittlerweile bei offener Tür).

Ich hatte noch nie eine Box (außer zum Autofahren) oder einen Platz, wo sie sie liegen mussten. Ich weiß, dass das derzeit "in" ist und es selbst Rütter empfiehlt, ich sehe da keinen Grund zu. Wie oben erklärt, ruhten meine Hunde gerne, wechselten aber regelmäßig den Platz, was sie nicht könnten, wenn sie in einer Box eingesperrt wären.

Wenn Mika jetzt mega problematisch wäre, aber so ... selbst wenn ich ihn mit zur Arbeit nehme, kann er in einer gewissen Sphäre entscheiden, wo er liegt. Ich weiß, das ist auch so ein WTF für viele. Aber das ist halt MEIN Umgang mit dem Hund, den ich nach diversen Hunden, die hier waren (DSH, Husky, Tibet Spaniel) nicht ändern möchte, wenn es nicht notwendig ist (z.B. weil sich ein Hund wie offene Hose benimmt).

Und die meisten Hunde, die ich so kenne, sind nicht überdreht, weil sie "übermüdet" sind, sondern weil die Halter zu wenig mit ihnen rausgehen.
Wenn mein 12-jähriger Hund mehr Spaziergänge und Spiel hat, als der junge, durchgedrehte Amstaff ... ja dann, war der Amstaff vielleicht zu müde? Sehe ich nicht so, der wurde halt nicht ausgelastet.

Wenn ich will, dass mein Hund sich benimmt, gehe ich vorher spazieren und laste ihn aus und DANN gehen wir z.B. zur Grillparty der Freunde, wo der Hund rumliegen soll?

Ich gehe schon davon aus, dass Baumann gewisse Hundehalter vor Augen hat. Aber viele in meinem Bekanntenkreis haben sich einen Hund angeschafft, den sie halt einfach nicht genug auslasten (z.B. weil die Hunde (bspw. ein Weimaraner) halt hübsch sind) und dann überfordert sind. Die wenigsten Hunde, die ich kenne "machen zu viel".

Und klar ist auch Mika jetzt mit etwas über 8 Monaten an Mädchen interessiert, muss man halt handeln. Ich sehe da kein Problem.
 
Das habe ich auch so gehandhabt und konnte mir auch nicht vorstellen warum :verwirrt:
Und dann kam der Wikinger :rolleyes:
Ich hatte davor auch schon nicht nur einfache Hunde, aber er war der erste der angeleint werden musste und der auch in einer Box (ok große Box mit 1,60 x 1,30) schlafen musste. Der kam alleine einfach nicht zur Ruhe, da war auch egal wieviel Auslastung er vorher hatte. Da war weniger tatsächlich mehr…
Heute mit nicht ganz drei brauchen wir das nicht mehr.
Bei Panda ist das auch wieder nicht nötig, die ist im Haus tiefenentspannt.
 
Das habe ich auch so gehandhabt und konnte mir auch nicht vorstellen warum :verwirrt:
Und dann kam der Wikinger :rolleyes:
Ich hatte davor auch schon nicht nur einfache Hunde, aber er war der erste der angeleint werden musste und der auch in einer Box (ok große Box mit 1,60 x 1,30) schlafen musste. Der kam alleine einfach nicht zur Ruhe, da war auch egal wieviel Auslastung er vorher hatte. Da war weniger tatsächlich mehr…
Heute mit nicht ganz drei brauchen wir das nicht mehr.
Bei Panda ist das auch wieder nicht nötig, die ist im Haus tiefenentspannt.
Das kann ja gut sein. Ich bin auch sehr sicher, dass du @Manny korrekt mit Hunden umgehst und die genug Auslauf und Beschäftigung haben ;)
Aber teilweise wird das ja als "Rezept" für alle Hunde angepriesen und man wird dumm angeschaut, wenn man sagt, dass man das nicht so macht.
 
Nun ist es aber so, das Welpen im Tierschutz ja meist in Pflegestellen groß und oft wirklich gut gefördert und sozialisiert werden, was bei "privat vom Züchter" ja längst nicht immer der Fall ist. Insofern ist der Ausdruck "schlechte Startbedingungen" in dem Zusammenhang auch relativ? Baumann schildert die Idealbedingungen bei einem wirklich sehr guten zu Züchter, die nun dem Tierschutzwelpen gegenüber zu stellen, da kann ich Helki schon verstehen. Wenn er da differenzieren würde in Vermehrerwelpen, traumatisiertem Welpen aus Tötung oder so könnte ich da auch besser mit.

Und letztlich kann der TS-Hund nix für seine Herkunft. Warum man da jetzt längst überwunden geglaubte Vorurteile a la "Hunde aus dem TS haben alle einen Hau weg" wiederbeleben muss, erschließt sich mir nicht.

An das Thema könnte und sollte man differenzierter rangehen.
 
Ich finde, man muss sich dessen schon bewusst sein, dass eben nicht alles "mit ganz viel Liebe" zu beheben ist. Ich hoffe sehr, dass dieses Wissen sich mehr verbreitet, auch, damit weniger Menschen bei Vermehrern kaufen oder sonstigen zwielichtigen Leuten.
Da müsste man aber mMn differenzierter rangehen und eben nicht mit einem "Dann denke ich mir immer wieder, dass man im Grunde keinen Hund aus dem TS nehmen darf, wenn man einfach nur ein nettes, unkompliziertes Haustier haben möchte, oder irgendwelche Ambitionen hat".

Da könnte derjenige, der eh nur nach einem Vorwand sucht, den billigen und sofort habbaren Hund vom sogenannten Züchter zu erwerben, in genau die Arme skrupelloser Vermehrer und nicht in die Arme eines mutmaßlich guten / gewissenhaften / whatever Züchters treiben, denn du sagst (sicher, ohne es negativ / böse / sonstwie ätzend zu meinen), keinen Hund aus dem TS nehmen, mehr nicht. Eben kein Verweis auf miese Vermehrer o.Ä. Für dich mag das selbstverständlich implizit mitgemeint sein, so wie für die meisten hier (wobei ich da auch noch die Gleichstellung von Vermehrer und TS "schwierig" fände, aber das ist ein anderes Thema) - aber eben längst nicht für alle. Und da sehe ich echt die Gefahr der (vermutlich ungewollten) Wiederbelebung des Narrativs "im TS gibt es keine vernünftigen Hunde".
 
Das kann ja gut sein. Ich bin auch sehr sicher, dass du @Manny korrekt mit Hunden umgehst und die genug Auslauf und Beschäftigung haben ;)
Aber teilweise wird das ja als "Rezept" für alle Hunde angepriesen und man wird dumm angeschaut, wenn man sagt, dass man das nicht so macht.
Das stimmt natürlich, da ich sowas vorher nicht kannte hab ich mich echt verdammt lange dagegen gewährt. Eben weil das wieder abbauen echt schwierig ist. Ragnar ist ne zeitlang nur in seiner Box runter gekommen. Die stand dann im Schlafzimmer, heißt er stand vor der Tür und wollte unbedingt da rein um runter zu kommen. Selbst Tür offen war für ihn verdammt schwierig.
 
Generell ... es mag gut sein, dass es Hunde gibt, die man zur Ruhe zwingen muss.
Ich kenne es halt so, dass Hunde die "frei" laufen und überall dabei sei können, zufrieden sind.
Ich musste weder Sessy, noch Asti, noch Mika "zur Ruhe zwingen". Es gibt bei mir weder eine Box, noch ein "geh auf deinen Platz"-Kommando.
Die schliefen tagsüber, wie es ihnen passte und es der Hitzegrad komfortabel erschien, draußen im Garten, auf dem Balkon, auf der Kältematte, dem Bettchen, dem Teppich, dem Parkett, dem Laminat, Fliesen ... wie sie es halt wollten. Teilweise positionierten sie sich mehrfach innerhalb einer Stunde um.
Ich verweise Mika, wenn jemand an der Tür klingelt, in ein Zimmer, weil er da gerne mit dabei wäre. Das möchte ich nicht. Einige Zusteller sind ängstlich, oder lassen die Tür offen. Das ist blöd. Mika akzeptiert das gut und bleibt im Wohnzimmer (mittlerweile bei offener Tür).

Ich hatte noch nie eine Box (außer zum Autofahren) oder einen Platz, wo sie sie liegen mussten. Ich weiß, dass das derzeit "in" ist und es selbst Rütter empfiehlt, ich sehe da keinen Grund zu. Wie oben erklärt, ruhten meine Hunde gerne, wechselten aber regelmäßig den Platz, was sie nicht könnten, wenn sie in einer Box eingesperrt wären.

Wenn Mika jetzt mega problematisch wäre, aber so ... selbst wenn ich ihn mit zur Arbeit nehme, kann er in einer gewissen Sphäre entscheiden, wo er liegt. Ich weiß, das ist auch so ein WTF für viele. Aber das ist halt MEIN Umgang mit dem Hund, den ich nach diversen Hunden, die hier waren (DSH, Husky, Tibet Spaniel) nicht ändern möchte, wenn es nicht notwendig ist (z.B. weil sich ein Hund wie offene Hose benimmt).

Und die meisten Hunde, die ich so kenne, sind nicht überdreht, weil sie "übermüdet" sind, sondern weil die Halter zu wenig mit ihnen rausgehen.
Wenn mein 12-jähriger Hund mehr Spaziergänge und Spiel hat, als der junge, durchgedrehte Amstaff ... ja dann, war der Amstaff vielleicht zu müde? Sehe ich nicht so, der wurde halt nicht ausgelastet.

Wenn ich will, dass mein Hund sich benimmt, gehe ich vorher spazieren und laste ihn aus und DANN gehen wir z.B. zur Grillparty der Freunde, wo der Hund rumliegen soll?

Ich gehe schon davon aus, dass Baumann gewisse Hundehalter vor Augen hat. Aber viele in meinem Bekanntenkreis haben sich einen Hund angeschafft, den sie halt einfach nicht genug auslasten (z.B. weil die Hunde (bspw. ein Weimaraner) halt hübsch sind) und dann überfordert sind. Die wenigsten Hunde, die ich kenne "machen zu viel".

Und klar ist auch Mika jetzt mit etwas über 8 Monaten an Mädchen interessiert, muss man halt handeln. Ich sehe da kein Problem.
Ich kenne das besagte Problem tatsächlich auch erst "seit Louis". Und bislang (zum Glück) auch nur von ihm.
Und bei diesem Hund bin ich die erste Zeit an (und über) all meine persönlichen Grenzen gegangen, um ihn auszulasten. Weil das für mich natürlich auch das Naheliegendsde war. Sehr junger, fitter Hund, monatelang im Tierheim gehockt, überschäumendes Bulldog-Temperament - der muß einfach nur richtig körperlich und geistig ausgelastet werden, der muss nur müde sein, dann dreht der nicht mehr durch und dann kann man sicher mit ihm arbeiten, dachte ich. Aber Pustekuchen.

Es hat eine Weile gedauert bis ich kapiert hab, dass genau dieses "Auslasten" bei dem Hund gar nix brachte, sondern sogar das Gegenteil bewirkte. Er brauchte keine übertriebene Auslastung, er brauchte Sicherheit, Struktur im Tagesablauf, immer wieder Ruhephasen, damit seine "ADHS-Birne", wie ich es scherzhaft genannt habe damals, überhaupt mal runterfahren konnte.

Eine Box oder irgendwelche speziellen Kommandos usw. hatte ich auch nicht. Solche "Ratschläge" hatte mir aber auch niemand gegeben. Ich bin da einfach nur irgendwann meinem Gefühl gefolgt und habe Louis "vorgelebt", wie ich dachte, daß es für ihn gut sein könnte.

So habe ich mich z. B. eine ganze zeitlang konsequent mit ihm hingelegt nach jeder größeren Runde. Es gab Futter, dann "Bubu" (was bei uns hieß, wir legen uns zusammen aufs Bett und machen einfach nix). Das war schwer für ihn, aber irgendwann konnte er das dann ohne meinen Körperkontakt und auch ohne Bett. Wenn ich z. B. die Küche putzte, legte er sich auf seinen Platz am Esstisch, von wo er mich sehen konnte - oder noch etwas später konnte er auch allein ins Bett oder ins Körbchen gehen und "ohne mich" runterfahren. Ich bin mir ganz sicher, daß er tatsächlich mit der Zeit selbst spürte, daß ihm das gut tat, es musste ihm aber erst "gezeigt" werden, wie das geht. Dieser "Programmpunkt" war tatsächlich nicht serienmäßig installiert bei ihm.

Also keine Kommandos, keine Box usw., aber einfach irgendwie pausieren. Und das ritualisiert. Damit war in unserem Fall jedes "Problem" erledigt.
 
Wenn ich Mais auch nur in der Zusammensetzung des Futters finden würde, würde ich es nicht kaufen

Mais wird ja in diesem Fall therapeutisch gegeben - das heißt, er hat eine Wirkung.

Die bei bestimmten Hunden benötigt wird, und bei anderen nicht.

Und wenn nicht - sollte man es vielleicht eben wegen dieser Wirkung nicht füttern!

Ich würde ja auch kein Müsli mit Paracetamol drin kaufen, aber gegen Kopfschmerzen nehme ich es zuweilen.
 
Ich hatte mit dem Spacko das Problem - der war ja quasi ein Opfer seines geschädigten Gehirns und man musste den kompletten Hund regulieren, weil er das selbst nicht konnte.

Jetzt habe ich das Problem eher nicht mit dem Hund. Eher mit Kind 2.
 
Mais wird ja in diesem Fall therapeutisch gegeben - das heißt, er hat eine Wirkung.

Die bei bestimmten Hunden benötigt wird, und bei anderen nicht.

Und wenn nicht - sollte man es vielleicht eben wegen dieser Wirkung nicht füttern!

Ich würde ja auch kein Müsli mit Paracetamol drin kaufen, aber gegen Kopfschmerzen nehme ich es zuweilen.

Ich denke nicht, dass man Mais mit Paracetamol vergleichen kann :rolleyes:
 
@Lana

Doch, in dem Fall schon - weil es ja um ganz bestimmte Inhaltsstoffe geht.

Es ging mir tatsächlich darum, dass Stoffe, die eine medizinische Wirkung haben, auch so behandelt werden sollten.

Also, konkret: Dass Mais als Futtermittel nicht gut ist, weil er „Nebenwirkungen“ hat, heißt nicht, dass man ihn nicht füttern kann, wenn man genau diese Wirksamkeit braucht.

Wenn Paracetamol kein gutes Beispiel ist, dann vielleicht Bockshornklee oder Johanniskraut. Oder Soja.
 
Ich kenne das besagte Problem tatsächlich auch erst "seit Louis". Und bislang (zum Glück) auch nur von ihm.
Und bei diesem Hund bin ich die erste Zeit an (und über) all meine persönlichen Grenzen gegangen, um ihn auszulasten. Weil das für mich natürlich auch das Naheliegendsde war. Sehr junger, fitter Hund, monatelang im Tierheim gehockt, überschäumendes Bulldog-Temperament - der muß einfach nur richtig körperlich und geistig ausgelastet werden, der muss nur müde sein, dann dreht der nicht mehr durch und dann kann man sicher mit ihm arbeiten, dachte ich. Aber Pustekuchen.

Es hat eine Weile gedauert bis ich kapiert hab, dass genau dieses "Auslasten" bei dem Hund gar nix brachte, sondern sogar das Gegenteil bewirkte. Er brauchte keine übertriebene Auslastung, er brauchte Sicherheit, Struktur im Tagesablauf, immer wieder Ruhephasen, damit seine "ADHS-Birne", wie ich es scherzhaft genannt habe damals, überhaupt mal runterfahren konnte.

Eine Box oder irgendwelche speziellen Kommandos usw. hatte ich auch nicht. Solche "Ratschläge" hatte mir aber auch niemand gegeben. Ich bin da einfach nur irgendwann meinem Gefühl gefolgt und habe Louis "vorgelebt", wie ich dachte, daß es für ihn gut sein könnte.

So habe ich mich z. B. eine ganze zeitlang konsequent mit ihm hingelegt nach jeder größeren Runde. Es gab Futter, dann "Bubu" (was bei uns hieß, wir legen uns zusammen aufs Bett und machen einfach nix). Das war schwer für ihn, aber irgendwann konnte er das dann ohne meinen Körperkontakt und auch ohne Bett. Wenn ich z. B. die Küche putzte, legte er sich auf seinen Platz am Esstisch, von wo er mich sehen konnte - oder noch etwas später konnte er auch allein ins Bett oder ins Körbchen gehen und "ohne mich" runterfahren. Ich bin mir ganz sicher, daß er tatsächlich mit der Zeit selbst spürte, daß ihm das gut tat, es musste ihm aber erst "gezeigt" werden, wie das geht. Dieser "Programmpunkt" war tatsächlich nicht serienmäßig installiert bei ihm.

Also keine Kommandos, keine Box usw., aber einfach irgendwie pausieren. Und das ritualisiert. Damit war in unserem Fall jedes "Problem" erledigt.

Wie gesagt, ich habe es eingangs ja eingeschränkt, dass es sicher Hunde gibt, die man einschränken muss. Aber das sind sicher nicht alle Hunde.
Und ich schaffe für jeden meiner Hunde erstmal so eine "Grundstruktur". Teilweise ergibt sich diese auch aus meinem Tagesablauf.
Also z.B. wann wir rausgehen, teilweise laufen wir immer die gleiche Strecke (das musste ich z.B. anfangs mit Asti machen).
Aber bei vielen Hunden, die ich so kenne, sehe ich tatsächlich nicht, wo der Hund ausgelastet wird. Und wenn ein junger Amstaff 2 x täglich 30 Minuten rauskommt und man dann was von "Ruhe lernen" hört, ja da wundere ich mich halt nicht, wenn der draußen bei Hundesichtung explodiert.
 
@Lana

Doch, in dem Fall schon - weil es ja um ganz bestimmte Inhaltsstoffe geht.

Es ging mir tatsächlich darum, dass Stoffe, die eine medizinische Wirkung haben, auch so behandelt werden sollten.

Also, konkret: Dass Mais als Futtermittel nicht gut ist, weil er „Nebenwirkungen“ hat, heißt nicht, dass man ihn nicht füttern kann, wenn man genau diese Wirksamkeit braucht.

Wenn Paracetamol kein gutes Beispiel ist, dann vielleicht Bockshornklee oder Johanniskraut. Oder Soja.

Paracetamol ist ein Medikament/Wirkstoff.
Das passt wirklich nicht.
Aus meiner Sicht macht Mais satt und träge (deshalb gibt es auch sowas wie Mais-Hühnchen).
Ich sehe da keinen therapeutischen Anwendungsbereich, es sei denn wir sprechen über kranke Tiere, die z.B. nichts anderes vertragen.
 
Paracetamol ist ein Medikament/Wirkstoff.
Das passt wirklich nicht.
Aus meiner Sicht macht Mais satt und träge (deshalb gibt es auch sowas wie Mais-Hühnchen).
Ich sehe da keinen therapeutischen Anwendungsbereich, es sei denn wir sprechen über kranke Tiere, die z.B. nichts anderes vertragen.
Mais hat tatsächlich mehr Wirkung
Bei mir ist es aber schon viele Jahre her, deswegen bringe ich es nicht mehr zusammen.

Es kam damals jedenfalls vom Gansloßer
Ich glaube, es hing mit dem Abbau von Noradrenalin zusammen, aber das weiß ich tatsächlich nicht mehr genau
Könnte man bei Interesse ja nachlesen
 
@Lana

Mais macht träge, weil er ein Enzym enthält, was die Katecholamin-Ausschüttung verlangsamt, sprich die Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin.

Er wirkt also aktiv verhaltensdämpfend. Durch eine biochemische Wirkung.

Das kann man in bestimmten Fällen nutzen, und in allen anderen ist es kontraproduktiv.

Quelle zB hier:



Mais im Hundefutter?

Immer wieder hört man, dass Mais im Hundefutter schädlich ist. Aber ist Mais wirklich so schlecht wie sein Ruf? Ein klares Jein ist die Antwort! Mais hat zwei entscheidende Eigenschaften, die im Zusammenhang mit der Verhaltensbeeinflussung durch die Nahrung zu beachten sind. Zum einen hat er einen extrem niedrigen Gehalt an Tryptophan, was bei instabilen, gestressten oder ängstlichen Hunden problematisch ist, weil dadurch der relative Gehalt an Tryptophan unter allen anderen Aminosäuren gesenkt wird. Die Folge ist ein niedriger Serotoninspiegel. Für Hunde, die unter Stress stehen, ist ein maishaltiges Futter also ungeeignet, da sie Serotonin als Gegenspieler für das Stresshormon Cortisol benötigen.

Aber Mais besitzt eine weitere Eigenschaft, die man sich durchaus zunutze machen kann: Er enthält ein Enzym, das bei der Bildung der sogenannten Katecholamine geschwindigkeitsbestimmend ist. Katecholamine sind die Stresshormone aus dem Nebennierenmark. Dazu gehören das sogenannte «Fluchthormon» Adrenalin, das sogenannte «Kampfhormon» Noradrenalin und die «Selbstbelohnungsdroge» Dopamin. Die Katecholamine wirken anregend und bewirken aktives Verhalten. Durch das im Mais enthaltene Enzym wird die Bildung dieser Katecholamine verlangsamt, was zu einem ruhigeren Verhalten führt. Durch diesen Effekt kann Mais bei beispielsweise hyperaktiven Hunden oder Balljunkies, die durch Dopamin gesteuert sind, durchaus nützlich sein. Bei Hunden, die gleichzeitig instabil sind, ist aber unbedingt sicherzustellen, dass die Versorgung mit ausreichend Tryptophan trotzdem gewährleistet ist. Auch über die Grundsubstanz der Katecholamine, die Aminosäure Phenylalanin, lässt sich das Verhalten beeinflussen. Denn je mehr von dieser Aminosäure vorhanden ist, desto mehr Katecholamine können daraus synthetisiert werden. Viel Phenylalanin findet man zum Beispiel in Rind, Wild oder auch in Innereien. Diese haben dementsprechend in der Ernährung von überdrehten, hyperaktiven Hunden nichts verloren.
 
Wie gesagt, ich habe es eingangs ja eingeschränkt, dass es sicher Hunde gibt, die man einschränken muss. Aber das sind sicher nicht alle Hunde.
Und ich schaffe für jeden meiner Hunde erstmal so eine "Grundstruktur". Teilweise ergibt sich diese auch aus meinem Tagesablauf.
Also z.B. wann wir rausgehen, teilweise laufen wir immer die gleiche Strecke (das musste ich z.B. anfangs mit Asti machen).
Aber bei vielen Hunden, die ich so kenne, sehe ich tatsächlich nicht, wo der Hund ausgelastet wird. Und wenn ein junger Amstaff 2 x täglich 30 Minuten rauskommt und man dann was von "Ruhe lernen" hört, ja da wundere ich mich halt nicht, wenn der draußen bei Hundesichtung explodiert.
Es gibt tatsächlich Rassen, wo Ruheübungen Sinn machen :D
 
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