Naja,
@sleepy, es ist doch eigentlich klar, dass "die Ämter", oder "die Regierung", oder "der Staat", oder "die Kommunen", die versuchen, öffentliches Recht umzusetzen, als vielen, vielen Instanzen bestehen, die teilweise, je nach der Ebene, auf der das alles stattfindet, an unterschiedliche Vorschriften und Auflagen gebunden sind.
Die, genau wie in der Hundegesetzgebung, ja teilweise noch von Stadt zu Stadt, Kreis zu Kreis, Land zu Land etc. erheblich voneinander abweichen, sei es durch unterschiedliche Gesetzgebung oder durch unterschiedliche "Lesarten" ein und desselben Gesetzes.
Von denen zu erwarten, dass die alle vereint und konsequent und in sich schlüssig mit einer Stimme sprechen, ist genauso, wie wenn man davon ausgeht, dass "alle" anderen Mitglieder eines Forums irgendwie doch ganz sicher dieselbe Meinung vertreten, ob sie sich nun äußern, oder nicht... - auf den ersten Blick gefühlsmäßig ('gehört doch alles irgendwie zusammen') naheliegend, aber an sich bei näherer Betrachtung unrealistisch.
Und nein, ich finde den Fall persönlich
absolut nicht nachvollziehbar, meine wie du, dass es anders gehen muss und die ein oder zwei Wohnungen, um die es regelmäßig bis jetzt bei solchen Fällen geht, absolut den Kohl nicht fett machen... man auf diese also auch verzichten könnte.
Andererseits sagt mein bürokratisch sozialisiertes Selbst mir (ich schrob ja irgendwann, dass ich einige Jahre im öffentlichen Dienst beschäftigt war, und die bürokratischen Abgründe in Krankenhäusern waren auch vor 15 Jahren schon gigantisch...), dass es da mit Sicherheit auch in der Sozialgesetzgebung Auflagen gibt, die manchmal zu genau solchen bekloppten Situationen führen
müssen, wenn man nicht sehr gut aufpasst.
Im Grunde sind die Kommunen, die jetzt ihre Immobilien freiräumen und zu Sozialwohnungen umwidmen, genau in derselben Situation wie ein Hartz-IV-Empfänger, der erstmal seine eigenen Ersparnisse aufzehren muss, ehe er Anspruch auf bestimmte staatliche Zuwendungen (hier: Unterstützung durch das Land oder den Kreis für den Bau weiterer Flüchtlingsheime) hat.
Ob
das wiederum so rechtens ist, weiß ich nicht, das hängt vielleicht auch wieder vom Bundesland ab, o.ä.
Möglicherweise hat die Kommune gerade keine andere Wahl, weil ihr von dritter Seite Druck gemacht wird, und möglicherweise stellt sie es nur ungeschickt an und/oder wurde schlecht beraten... weiß man nicht. Würde mich aber durchaus interessieren.
Übrigens ist es mAn völlig wumpe, ob irgendwer von uns unsere gemeinsame Verantwortung oder wenigstens die der Kommunalpolitiker jetzt anerkennt. Das ändert ja an der Situation an sich nix, und die Leute, die jetzt ausziehen müssen, stehen damit auch nicht besser da.