@erdinger
Wenn es so ist, wie du geschrieben hast, versagt die Politik auch in diesem Punkt gerade jämmerlich.
(Wobei ich solche Bemerkungen von Polizisten bei "versuchten" Vergewaltigungen leider auch schon öfters gehört habe, und nicht nur in diesem Zusammenhang... "Könnte ja auch ein Missverständnis gewesen sein, so lange nichts passiert ist, können wir sowieso nichts machen..."
- ob das immer so ist, oder die Leute sich nur zu viel Arbeit vom Hals schaffen wollen, sei mal dahingestellt, kann ich leider nicht beurteilen.
)
Zum Thema: "Was können die Flüchtlinge hier schon machen?" vielleicht ein, zwei Versuche einer Antwort. Wichtig ist erstmal, ob das Ganze eine Erstaufnahmeeinrichtung ist, von der aus die Leute irgendwann weiter verteilt werden, oder ob diese Leute vorerst und längerfristig bei euch bleiben.
Danach kann man entscheiden, was man mit ihnen und für sie tut.
Bei uns im Ort gibt es ein Heim mit solchen jungen Männern (allerdings nicht so vielen auf einmal - sind wohl zwischen 30 und 40 Stück). Hier hat ein Verein denen eine Tischtennisplatte gestiftet, nachdem sich zeigte, dass die eben abends die Tische zusammengeschoben haben, um Tischtennis zu spielen. Es wurden Fahrräder gestiftet, damit die Leute eben nicht immer nur an einem Ort herumhängen müssen, sondern mobil sind - wenn's alte Fahrräder sind, kann man die eventuell gemeinsam mit den Flüchtlingen reparieren (eine solche Fahrradwerkstatt gibt es hier in einem Nachbarort). Es gibt Ehrenamtler, die hingehen und Deutsch unterrichten. - Oder die Flüchtlinge fahren mit dem Fahrrad zum Deutschkurs in den Nachbarort. Als hier am Ort ein Fußballturnier (vin Hobbymannschaften) stattfand, wurden die eingeladen und haben ein Team gebildet. Dann gab's eine Aktion "Wir verschönern den Stadtpark", wo Vereine usw. sich beteiligen konnten, und die Flüchtlinge wurden auch eingeladen, und sind auch gern gekommen, gerade
weil sie nichts zu tun hatten. Daraufhin hat eine Gärtnerei am Ort nochmal Pflanzen gestiftet und ein paar Gartenbegeisterter (Flüchtlinge) haben rund um das Flüchtlingsheim auch noch Beete angelegt.
Wir haben auch eine - demnächst zwei - große Erstaufnahme-Einrichtungen in der Stadt, jeweils mit rund 200 Leuten, die aber immer nur wenige Wochen bleiben. Denen ist am besten mit Kleidung, Koffern oder Taschen, Duschzeugs, Beschäftigung der Kinder etc. geholfen, langfristige Aktionen greifen da eher nicht, weil man ja nie weiß, wer wie lange bleibt.
Klar, das alles erfordert auch Freiwilligen-Einsatz, ohne viele, viele Ehrenamtliche in der Stadt ginge so etwas hier gar nicht. Aber es
fruchtet, richtig "schlimme" Zustände haben wir hier - bis jetzt - noch nicht.
Vielleicht meldet sich
@zuwider ja nochmal zu Wort - sie wohnt in einem Dorf, in dem es so ähnlich aussieht wie bei euch, und kann dir sicherlich noch bessere Tipps geben als ich "Kleinstädterin".