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Meine Güte, Paulemaus... wo sind deine Sachlichkeit und die Fähigkeit, die Dinge auch mal aus anderen Perspektiven zu betrachten, hin? Wirklich bedauerlich.
 
Das war auch mein Gedanke gewesen.
Das Reizgas wird wahrscheinlich eher zur Verteidigung denn zum Angriff angeschafft...
Und dann braucht es bei der Masse an Leuten wahrscheinlich nicht mehr viel.
Wäre auch nicht anders, wenn man viel zu viele Deutsche in solchen Unterkünften zusammenpferchen würde.
 

Dann würde es bestimmt viel schneller "knallen". Jeder Deutsche darf zu seiner Verteidigung Reizgas in der Tasche haben. Vor allen Dingen Frauen, weil man sich ja kaum noch auf die Straße wagen darf. Aber wehe ein Asylant hat das in der Tasche....... Wo hat der das nur her? Das ist ja fast kriminell. Es wird echt immer blöder hier.
 
Mittlerweile tendiere ich persönlich dazu, die meisten Medienberichte derzeit auszublenden, weil sie mich inzwischen zu sehr in meiner bis jetzt doch recht objektiven Einschätzung (mMn ) eher behindern.

Gerade über die Meldungen über Unruhen und Auseinandersetzungen in den Unterkünften habe ich die Tage noch zufällig Meinungen gehört, die mir echt im Magen liegen. Ich glaube, es war bei der Illner? Keine Ahnung, vielleicht hat es ja noch jemand gesehen. Ich gehe konform mit der Aussage, dass es wahrscheinlich nicht einmal an den verschiedenen Kulturen sondern einfach an der Situation liegt, dass es Streit gibt, je mehr Menschen aufeinander sitzen. Dazu braucht es wohl nicht einmal die dramatischen Hintergründe der Flüchtlinge, sowas findet schon bei sehr viel banaleren Dingen wie z.B. dem Kampf um die Sonnenliege im Urlaub oder dem besten Platz an der Theke statt. Mir persönlich bereitet die Aussage aus benanntem Bericht viel mehr Magenschmerzen, dass Salafisten wie Braune gleichermaßen genau diese Auseinandersetzungen nutzen, teilweise sogar erfinden, um sie für "ihre Sache" zu nutzen. In der Beziehung sieht man dann aber auch, dass wir Menschen alle das gleiche Problem haben. Es gibt Extremisten in jeder Kultur, die aus der Not anderer Profit schlagen und das Problem finde ich sehr viel beklemmender als die Tatsache, dass derzeit nicht alles "geordnet" ablaufen kann.
 
Na aber irgendwie muss Frau sich doch vor den vergewaltigenden bösen Moslems schützen?
Reicht da Reizgas noch oder brauche ich schon ne Waffe und nen stählernen Keuchheitsgürtel?

Langsam isses echt lächerlich.
Ich muss jeden Abend in der Nähe einer Flüchtlingsunterkunft parken, da wohnen jetzt 700 Menschen. Und keiner, wirklich keiner ist da bisher negativ aufgefallen.
Bis auf ein paar rechte Idioten die ein paar krumme Hakenkreuze an die Mauer geschmiert haben.
 
Noch schlimmer: ich muss mich noch nicht mal weigern. Ich bin bisher noch gar nicht auf die Idee gekommen, Angst vor "denen" zu haben. Wahrscheinlich ein Defizit meinerseits.
 
Ganz ehrlich - ich beneide jeden, der die Fähigkeit hat, den negativen Teil der Realität auszublenden oder einfach völlig entspannt und ohne Bedenken auf sich zukommen zu lassen. Ich habe diese Fähigkeit leider nicht. Zwar kann ich sehr erleichtert sein und mich sehr freuen, wenn sich herausstellt, daß ich mit meinem Pessimismus (so nennen es andere, ich bevorzuge ja "Realismus"...) falsch lag, und ich empfinde auch keinen "Triumph", wenn ich am Ende dann doch recht behielt, aber all das ändert nichts an meiner Herangehensweise.
Ebensowenig, wie sich die eure diesbezüglich je ändern wird.

Wenn ich dann allerdings wahrnehme - wie zur Zeit - daß nicht nur ich, mit meinem oft bemängelten Pessimismus, gewisse Entwicklungen kritisch betrachte, sondern immer mehr seriöse Quellen und immer mehr direkt Beteiligte ähnliche Kritik üben und ähnliche Bedenken äußern, kann ich mir immer schwerer vorstellen, wie man das Ausblenden und Verweigern so problemlos durchhalten kann.

Gerade heute z. B. in der FAZ ein Artikel über die griechischstämmige Streifenpolizistin, die mit einem damals viel verbreiteten Leserbrief in der Gewerkschafts-Zeitung der Polizei schon vor Monaten eine gewisse Aufmerksamkeit erregt und ihren Bericht jetzt in einem entsprechenden Buch fortgesetzt hat. Kann man, wenn man die Berichte solcher Leute hört, wirklich noch so einfach sagen: "Alles ist gut, alles ist schön, und alles andere blende ich aus."?



Für mich übrigens der zentrale Satz in diesem Artikel:
>„Ich will ja genau das nicht: dass die Bevölkerung immer ausländerfeindlicher, rassistischer wird. Wir dürfen einfach nicht verschweigen, was die Realität ist, wir müssen klar und deutlich thematisieren, was die Probleme sind.“<
Und ganz genau das meine ich eben auch. Nicht mehr, nicht weniger.
 
Zwischen "sich den negativen Seiten bewusst sein" und "mit vor Angst eingezogenem Kopf durch die Straßen zu gehen" ist aber schon noch bissi Spielraum, oder?

Ich hatte und habe keine Angst vor Menschen.

Ist ja nun nicht so, dass Deutschland ohne Einwanderer frei von jeglicher Kriminalität wäre.
 
Sleepy - aber das eine ist es doch, sich Sorgen zu machen oder eher: bestimmte Probleme zu erwarten und sich innerlich darauf einzustellen...

und das andere ist es "Angst" zu haben. Mit "Angst", die unterschwellig ist, und irgendwie auch oberflächlich begründet nicht substanzieller wird, kann man alles rechtfertigen, alles entschuldigen, alles begründen - auch, dann eben auch Leuten Hilfe zu verweigern, die sie dringend brauchen, weil man ja Angst vor den Folgen hat.
Keine erste Hilfe leisten, weil man ja Angst hat, etwas falsch zu machen und verklagt zu werden.
Angst, neue Nachbarn zu bekommen, weil sie ja irgendwie böse sein könnten - und sich dann einzuigeln und sich weiter zu fürchten, wenn es nicht glatt läuft, weil man genau das ja befürchtet hat. Statt offensiv eine Grenze zu setzen und seinen eigenen Standpunkt zu verteidigen.
Angst, irgendwie Ärger zu kriegen, und darum bei einem Vorfall in der Straßenbahn nicht die Notbremse zu ziehen. Oder hinterher bei der Polizei eine Zeugenaussage zu machen, denn man hat Angst, wenn man mit der Polizei zu tun hat, "bleibt irgendwas hängen".
Oder auch: Angst, Leute aus dem Ausland aufzunehmen, und zwar jegliche Leute aus dem Ausland, weil ja die Falschen darunter sein könnten.

Das beste Beispiel ist vor einigen Jahren (eher Jahrzehnten ) in meinem Bekanntenkreis passiert. Ein Bekannter meines Bruders hatte sich irgendwie verzockt und konnte die Raten für sein Auto nicht mehr bezahlen. Weil er das aber nicht aufgeben wollte, forderte er einen gemeinsamen, eher etwas schlicht gestrickten und sehr gutmütigen Bekannten auf, ihm das fehlende Geld zu leihen, am besten 2000 DM. Er würde es irgendwann auch zurückzahlen, also spätestens nächstes Jahr. Als der wider erwarten nicht wollte (er wollte gerade umziehen und brauchte das Geld selbst, für neue Möbel usw.), drohte er ihm Schläge an, und "dass es ihm noch leid tun werde". Und "er wüsste ja, wo er wohnte."
Ich wäre am nächsten Tag bei der Polizei gestanden, mein Bruder riet dem Freund das gleiche.
Wollte der eigentlich auch machen. Allerdings riet ihm sein eigener Vater dann dringend, doch lieber zu zahlen - er hatte sich gerade selbst ein neues Auto gekauft und hatte Angst, der Typ würde sich dann daran schadlos halten. (Also hat er gezahlt... - Und das Geld natürlich nie wieder zu sehen gekriegt.)

Mit all diesen ohne Frage sehr einseitigen Beispielen möchte ich eines sagen: Angst in der Form, wie das Wort in der Flüchtlingsdiskussion nach meinem Empfinden oft verwendet wird, ist nicht produktiv. Sie lähmt, sie verhindert, sie führt nirgendwohin, und sie löst die Probleme nicht, vor denen sie angeblich besteht, weil nicht die Lösung des Problems die zugrundeliegende Motivation ist, sondern Vermeidung der unangenehmen Situation.

Es gibt aber Situationen (und dafür halte ich derzeit die Flüchtlingswelle), die sind nicht zu vermeiden. Und Angst ist daher in diesem Fall - wenig hilfreich.

Nun kann man Angst nicht einfach an und abstellen, egal wie sinnvoll das nun wieder wäre. Man muss Angst vor einer im Kopf immer größer werdenden und regelrecht dämonisierten Gefahr aber auch nicht kultivieren.

Sich die Situation realistisch vor Augen führen, Probleme erkennen und über mögliche Lösungen nachdenken - in diesem Zusammenhang auch Befürchtungen hegen - ist vernünftig, und so würde ich das einordnen, was du tust. So ordne ich auch mich selbst ein, ich seh definitiv nicht alles durch die rosarote Brille.
Einfach "Angst haben", es dabei belassen und versuchen, alles irgendwie bedrohliche auszusperren, weil es ja so gruselig und gefährlich ist, ist unvernünftig. - Zumal es nichts ist, was in so einer Situation auf Dauer funktionieren wird.

Das Problem aggressiver Einwanderer, die eigentlich in keiner Kultur so richtig mehr zu Hause sind und das Schlechteste aus allen Erdteilen mit sich bringen oder annehmen, gibt es zumindest hier in der Region ja schon länger und es ist kein kleines. Das hat nicht erst mit den Flüchtlingen angefangen, das was hier auch vorher schon brandaktuell. Mindestens die letzten zwei, drei Jahre schon, davor vermutlich vor Ort auch schon, aber kein Thema in der Presse etwa in der Nachbarstadt.

Wenn jetzt, unter dem Eindruck einer neuen Einwandererwelle, endlich landesübergreifend erkannt wird, dass so eine Entwicklung ein großes Problem ist und dass da in den letzten 20, 30 Jahren vieles schief gelaufen ist, und wenn erkannt wird dass das aber eben nicht nur ein Problem der Ballungsräume ist, das man diesen getrost überlassen kann - wenn sich also wirksame Strategien überlegt werden, um so etwas in Zukunft einzudämmen bzw. schon im Ansatz zu ersticken, und dafür sogar Mittel bereitgestellt werden -

dann hat diese ganze Geschichte etwas wirklich Gutes mit sich gebracht, denn dann wird sich die Lage eben gerade wegen der jetzigen Krise letztlich zum Positiven verbessern.

Und ich bin noch nicht so weit, zu sagen: "Das wird ja eh nichts!"

Es beschäftigen sich hier derzeit Leute mit der Thematik, denen das früher piepegal war, und denken auf Wegen, die sie vorher eben nicht gedacht haben. Plötzlich fühlen sich Lokalpolitiker angesprochen und verantwortlich, die vorher froh waren, wenn sie aus gewissen Beziekren nix hören mussten, weil keine Nachrichten gute Nachrichten waren. Ich denke, da tut sich etwas - auch durchaus etwas Konstruktives. Noch bin ich bereit, das positiv zu sehen.

Nicht, weil alles so toll ist und ich Probleme dann eben einfach ausblende. Sondern weil Dinge in Bewegung geraten sind, die mE längst hätten angepackt werden müssen. Eben weil die Dinge problematisch sind.

Und solange das so ist, weigere ich mich, "Angst" zu haben. Weil ich eben nicht den Eindruck habe, dass wir in einer Situation sind, in der uns gar nichts anderes mehr übrig bleibt, als Angst zu haben, weil man ja sonst eh nichts tun kann.

Genau das sehe ich eben nicht, und genau darum sehe ich Probleme lieber gelöst als ausgeklammert. "Wir schaffen das!" heißt eben nicht: "Wir machen die Augen zu, warten ein Weilchen, und alles wird gut!" - Sondern "Wir finden eine Lösung!"

"Es wird alles so schrecklich, so schrecklich, sehr ihr das nicht - Hähhäh, seht ihr, ich hatte Recht, es ist schrecklich!" rufen ist keine Lösung. Es ist nichtmal der Ansatz einer solchen.
 
Aber ist Angst nicht eine zutiefst menschliche Gefühlsregung? Die auch eine "Funktion" hat und dann auch wichtig und hilfreich sein kann? Und die auch meist einen Ursprung in gewissen Erfahrungen hat? Das muß man doch auch zumindest ernst nehmen können. Menschen Ängste zu nehmen, wäre ja vielleicht auch mal eine Maßnahme, anstatt sie für ihre Ängste zu verteufeln?
 
Ne gute Freundin von mir bekommt panische Angst wenn sie es mit Watte oder Knöpfen zu tun bekommt.
Man sieht, es gibt Ängste die weder wichtig, noch hilfreich sind und bevor derjenige erwartet, dass wer auch immer ihm die Ängste nimmt, sollte er vielleicht selbst erkennen, dass nur er sich selbst da helfen kann.

Und ich halte Angst vor Moslems, Männern und Ausländern (im schlimmsten Fall ja kombiniert) einfach für ebenso “albern“ wie oben genanntes Beispiel.

Damit meine ich nicht deine Ängste speziell, Sleepy, bitte nicht falsch verstehen.
Der Tenor ist nur meist, das seien ja alles männliche Muslime und impliziert man müsse ja zwangsläufig vor all denen Angst haben.
Und das ist einfach Nonsens.
 
Ich habe ganz sicher keine Angst vor männlichen Muslimen.

Allerdings möchte ich nicht, dass der Islam auch nur die kleinste Auswirkung auf unsere Gesellschaft hat.
Wenn ein Imam, der schon seit Jahren hier lebt und dessen Gemeinde sich um ein Flüchtlingslager kümmert, einer Politikerin im Vorfeld ausrichten lässt, dass er ihr nicht die Hand geben wird, dann werde ich richtig sauer.

Die Grundlage unserer Gesellschaft ist das Grundgesetz mit allen Rechten UND Pflichten.
Für mich ist jede(r) willkommen, für die/den das auch die Grundlage ihres/seines Lebens in Deutschland ist.
Wer aber meint, die Religion über diese Grundwerte stellen zu müssen, ist meiner Meinung nach in Deutschland fehl am Platz.
 
sleepy schrieb:
Aber ist Angst nicht eine zutiefst menschliche Gefühlsregung? Die auch eine "Funktion" hat und dann auch wichtig und hilfreich sein kann?

Natürlich ist sie das - habe ich ja auch geschrieben.
Und wäre sie grundsätzlich unnütz, würde es sie wohl nicht mehr geben.

Es gibt aber Situationen - und das habe ich versucht, zu verdeutlichen - wo Angst als solche zu Angst als Selbstzweck und damit kontraproduktiv wird.

Und ich denke, das ist ein Grund, warum sich hier so viele gegen die (als solche zumindest empfundene) Aufforderung wehren, doch eigentlich besser Angst haben zu müssen, sich leichtsinnig zu verhalten, der "wahren Gefahr nicht ins Auge zu sehen", "blauäugig zu sein", und jetzt gefälligst doch bitte endlich Angst zu haben, weil sie sonst die Leute, die welche haben, nicht ernst nehmen... - weil unter diesen sich wehrenden Leuten nämlich durchaus welche sind, die Probleme sehen - aber keine (oder zumindest keine übergroße) Angst davor haben.

Niemand muss sich verteufelt fühlen, weil er Angst hat. Niemand wird von mir persönlich nur darum verteufelt, weil er "Angst hat". Ich hoffe, das kam nicht so rüber. Ein jeder muss sich aber tatsächlich ab und an fragen lassen, ob die Handlung, die er dann anstrebt, "weil er Angst hat", sinnvoll ist und wirklich hilft, die Situation so zu verbessern, dass er vielleicht am Ende weniger Angst oder sogar gar keine Angst mehr haben muss...

Jemandem "die Angst nehmen" ist schwierig, solange nicht immer ganz klar ist, warum oder wovor im Detail jemand Angst hat. Rationales Aufzählen allein hilft da wohl meist nicht weiter.

Ich habe es zumindest versucht, indem ich erläutert habe, warum ich selbst nicht von mir meine, in dem Sinne "Angst" zu haben oder gar Angst haben zu müssen. (Edit: ob das geholfen hat, kann ich nicht beurteilen, besser kann ich es halt aber nicht. ) - Weil ich nämlich in der Tat bestimmte Probleme sehe, und denke, dass da jetzt eher Bewegung in die Sache kommt, als ich das noch vor einem halben Jahr gedacht hätte. Wenn "fremde" Leute überall den Leuten vor den Türen stehen, und nicht mehr nur in Duisburg-Marxloh oder Oberhausen oder Bochum - dann wird endlich auch überall erkannt, was für Probleme es geben könnte, und wie man das zukünftig hoffentlich verhindert. Es ist nicht mehr weit weg, es geht alle an, und nur dann passiert ja leider meist was. Auch das eine zutiefst menschliche Eigenschaft.

Wie man mit der Begründung: "Da hat aber jemand Angst, also muss man den ernst nehmen und darf daran nicht rühren, denn er hat ja Angst" Dinge eben nicht zum Positiven ändert, ist doch gerade hier in der Gemeinde bestens bekannt. Halteerlaubnis für Hunde bestimmter Rassen? - Ein Mieter beschwert sich, und weg ist sie. Freilauf für Hunde in bestimmten Gebieten - in einigen Gemeinden oder Bundesländern nicht für Hunde bestimmter Rassen, denn vor denen könnten Leute Angst haben. Usw usf etc pp.

Diesen Ansatz würde ich mir eigentlich für kein Problem wünschen, vor dem irgendjemand Angst hat oder haben könnte - aber ich geh jetzt einfach mal davon aus, das meintest du auch nicht. Oder?
 
Naja, was passiert, wenn man Ängste nicht wahr nimmt und jede Gelegenheit nutzt, z.B. das Wort "Bedenkenträger" als Beleidigung einzusetzen, hat mMn nach schon in jüngster Vergangenheit z.B. den Erfolg der Pegidaaufmärsche unterstützt. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass dort in allererster Linie diejenigen zu finden waren, die sich nicht mehr wahrgenommen fühlen in ihren Bedenken. Wie gesagt, nur meine Meinung.
Angst kann lähmen, dann ist sie sicherlich kontraproduktiv. Angst kann aber helfen, sich weiter zu entwickeln. Denn niemand kann befreit leben mit Angst und man kann sich selbst am besten helfen, wenn man sich mit seinem eigenen Problem (eben den eigenen Ängsten) intensiv auseinander setzt. Dazu braucht man mitunter Hilfe, abfällig weglächeln ist keine.

Ich hätte übrigens Angst davor, mit einer extremst anstrengenden und boshaften Nachbarin (Christin und eifrige Kirchengängerin) auch nur ein Zimmer teilen zu müssen. Wird hoffentlich nicht passieren, daher keine konkrete Angst.....aber wir könnten ja mal zufällig zur gleichen Zeit ins Krankenhaus.... ne, das will ich gar nicht zu Ende denken. Auch Menschen aus dem eigenen Land mit dem gleichen Glauben können Ängste auslösen, aber deshalb lasse ich sie trotzdem ihr Leben leben. Ich kann sie ja nicht ändern, also bleibt mir nichts anderes übrig, als an meiner Einstellung ihr gegenüber zu arbeiten.
 

Meine HNO- Ärztin, "urdeutsch", gibt auch niemandem die Hand. Hat sie mir bei ihrem ersten Besuch erklärt, sind bei ihr eher hygienische Gründe, aber was ist so schlimm daran, wenn man sich nicht die Hand gibt? Dafür hilft sie mir in anderer Hinsicht. Respekt einem anderen gegenüber ist doch keine Einbahnstraße. Du wirst auch in Zukunft dein Leben weiterhin so leben können wie bisher, wenn du dein Leben nicht ändern möchtest. Aber eigentlich ist Leben doch eine ständige Veränderung, oder?
 
Nööö...

Ob eine Ärztin aus hygienischen Gründen nicht die Hand gibt (macht mein Arzt übrigens auch nicht) oder jemand einer Frau nicht die Hand gibt, weil sie als Frau minderwertiger ist als ein Mann, sind zwei völlig unterschiedliche "Paar Schuhe" und meiner Meinung nach nicht mal ansatzweise zu vergleichen.
Und ich möchte ganz sicher keine Veränderung, die Frauen weniger Rechte einräumt als Männer.

Meiner Meinung nach geben wir dem Islam schon jetzt viel zu viel Freiraum.
Damit meine ich Befreiung vom Schwimmunterricht für muslimische Mädels, Hassprediger, die in Hinterhofmoscheen gegen Ungläubige wettern und zur Gewalt aufrufen, Parallelgesellschaften, Verbot von Schweinefleisch in Schulen, die Erlaubnis, dass Frauen voll verschleiert mit nur einem Sehschlitz in öffentlichen Einrichtungen sein können, islamische Schiedsgerichte...

Wir Frauen haben für unsere Freiheit enorm kämpfen müssen.
Es gibt kein Schuldprinzip mehr bei Scheidung, Homosexuelle, ob männlich oder weiblich, haben endlich die Möglichkeit, sich selbst zu leben.
In den 70ern, in denen ich Jugendliche war, war das noch ziemlich undenkbar.

Ich will diese Freiheiten nicht zur Disposition stellen, weil wir unter anderem auch (!!!) Menschen aufnehmen, die noch zutiefst in ihrer -für mich mittelalterlichen-Religion verhaftet sind.
Mir schwillt buchstäblich der Kamm, wenn ich Frauen sehe, die hier Asyl suchen und dabei definitiv unter das Vermummungsverbot fallen.

Ebenso schwillt mir der Kamm, wenn ich lese, dass Frauen und Kinder in Flüchtlingsunterkünften nicht sicher sind, weil sie, wenn sie ohne männlichen Schutz kommen, als Freiwild betrachtet werden,
 

Ob dir jemand eine Hand gibt oder nicht, ist und muss seine eigene Entscheidung blieben- egal aus welchem Grund! Ob mich als Frau jemand für minderwertig hält oder nicht, ist und bleibt nach wie vor das Problem des anderen, nicht meins. Wir haben ein Grundgesetz, das jeder akzeptieren muss und das steht in keinster Weise zur Disposition! Wir werden nach wie vor zu gar nichts gezwungen, was wir nicht wollen. Wir müssen nur akzeptieren, dass andere Menschen anders leben und wir im direkten Kontakt mit ihnen ganz einfach und ohne persönliche Einbuße nur ganz unwesentliche Dinge wie das Händeschütteln unterlassen sollten. Tut doch nicht weh.

Seit meiner Geburt lebe ich Tür an Tür mit anderen Kulturen, hauptsächlich Muslimen neben Christen und habe deshalb in über 50 Jahren nicht eine einzige Einbuße für mein eigenes Leben hinnehmen müssen. Vielleicht kann ich persönlich schon deshalb manche Probleme nicht als solche betrachten, die andere wiederum offensichtlich beschäftigen.
 
Ich bin durchaus deiner Meinung.

Ich habe glaube ich schon mehrmals geschrieben, dass es sich bei der Angst, die ich zu haben strikt ablehne, um "Angst zum Selbstzweck" handelt, die eben nicht weitergeht, sondern dort stehenbleibt.

Und ich bin, nebenbei gesagt, der Überzeugung, dass dieses "sich (mit Ängsten - oder eben auch ohne, aber mit Angst hat man eben einen Grund dafür und darf auch mal sagen: "Schaut her, immerhin habe ich Angst!") besonders nicht Wahrgenommen Fühlen" eines ist, das zum großen Teil in de Köpfen der Betroffenen vorherrscht.

Ich habe Grund zu der Annahme, ich bin unter solchen Leuten und mit einer solchen demonstrativ zur Schau getragenen Einstellung groß geworden.

"Seht her, die bösen, bösen Linken, ständig kriegen sie alles in den Hintern geschoben, und wir, die wir doch eigentlich die Interessen der deutschen Bevölkerung vertreten und viel, viel besser sind, werden in den staatsgesteuerten Medien, die Israel in den Hintern kriechen, mundtot gemacht, ausgeblendet, uns lässt man nicht zu Wort kommen. Dabei wird man doch wohl noch sagen dürfen... - Aber uns hört ja keiner zu und die politisch korrekten Gutmenschen, diese langhaarigen Affen, bestimmen, was hier im Land gesagt und gedacht werden darf!"

(Das war jetzt mal das Destillat. Den Rest erspare ich euch. )

Schaut man sich dann mal das andere Ende des Spektrums an, wird man ähnliche Sprüche "in rot" zu lesen bekommen, und darüber, wie die Polizei immer nur gegen die armen, armen linken Demonstranten vorgeht, die die einzigen sind, die die Interessen der Deutschen und der Weltbevölkerung gegen das Großkapital verteidigen blahblahblupp... aber das Establishment verhindert und vertuscht ja alles...

Meine Überzeugung ist mittlerweile: Das Problem an unserem System ist, dass den Bürgern allgemein - den einen wie den anderen wie den ganz normalen - ab einer gewissen Ebene kein Gehör mehr geschenkt wird und Mitsprachemöglichkeiten von den entsprechenden Instanzen gern ausgehebelt oder totgeschwiegen werden, weil sie Arbeit machen.

Da ist - oder war - niemand gern gesehen, der irgendwie aus dem Rahmen fällt, egal ob nach rechts oder links. Der wird halt übergebügelt und sein Anliegen eventuell durch die große, indifferente Masse ausgebremst. Was ihm das Gefühl gibt, nie etwas erreichen zu können und "kein Gehör" zu bekommen.

Gewisse Herrschaften (und Damen natürlich auch), grade, wenn sie sich für bestimmte Ideen begeistern, schmoren aber zu gern im eigenen Saft und diskutieren mit Gleichgesinnten. Wie es auf der anderen Seite zugeht, wer da wie mundtot gemacht wird usw. - sehen sie nicht und wollen sie nicht sehen, denn die anderen denken ja das falsche, da ist es ja vielleicht sogar ganz gut, wenn die auf den Deckel kriegen, da wird noch viel zu wenig gemacht... weil ja überall in "den Medien", "der imperialistischen Presse", "der Polizei", "den Polizeipräsidien", "an den Gerichten" die Sch.eiß-Nazis/-Rechten/-Liberalen/-Sozis/-linken Zecken an der Macht sind...

Diesem speziellen Gefühl des "Nicht wahrgenommen Werdens", von dem ich spreche (und das für die Betroffenen ja durchaus real ist, kein Wehwehchen) kann man aber nicht so abhelfen, das sie zufrieden sind. Zumindest nicht in unserem derzeitigen politischen System, wenn es bleibt, wie es ist, und nicht bestimmte erstarrte Strukturen wieder in Bewegung geraten.

Zählt man ihnen auf, was an ihren Befürchtungen unberechtigt ist, hat man keine Ahnung und glaubt der von der anderen Seite manipulierten Lügenpresse. Und vor allem, man nimmt sie nicht ernst, weil sie ja Angst haben, und man ihnen sagt, das bräuchten sie nicht.
Stimmt man ihnen teilweise zu, wird alles andere ausgeblendet. Blendet man es wieder ein, wird das in der Regel nicht positiv aufgenommen.
Sprich: man wird dann eben selbst als blauäugig und dumm dargestellt, weil man nicht erkennt, was alle anderen erkennen oder erkennen sollten. Sehr nett auch, wenn einem dann was Böses gewünscht wird, damit man endlich aufwacht (ob das nun heute die Vergewaltigung durch einen Ausländer ist, oder vor 25 Jahren der Atomkrieg). - Hallo, geht's noch? - Was bitte soll ich daran ernst nehmen... da müsste ich dann ja wirklich Angst bekommen.
Weist man die Betreffenden zB darauf hin, wo sie wahrgenommen werden und wie, oder dass sie eben nicht die einzigen sind, die unterdrückt werden, ist man (wie zuvor auch schon mehrmals) der Sch.eiß-Sympathisant der jeweils anderen Seite.
Offene Türen, wenn man darauf hinweist, dass sich eher das politische System verändern muss, rennt man höchstens bei den Linken ein, aber deren Lösungsvorstellungen schmecken mir persönlich nicht so recht, das ist dann mein persönliches Dilemma. Bei der anderen Seite heißt es eher: "Die da oben machen doch sowieso, was sie wollen!" oder "Hey, das macht man aber nicht!"...

Ahem. Ich weiß nicht.

Also, kurz gesagt: Mein Eindruck ist nicht, dass man hier bestimmten verängstigten Menschen nicht zuhört und speziell ihre Ängste ignoriert, weswegen sie dann zu pegida gehen.
Sondern das generell einzelnen Menschen in diesem System oder diesem unserem Land selten zugehört wird, egal bei was.
Es gibt aber Leute, die nehmen das persönlich und empfinden das als narzisstische Kränkung, und die demonstrieren dann - das meistens rechts.
Oder sie begehren gegen die Strukturen auf, weil sie sie ungerecht behandelt finden, weil sie denken, dass sie selbst und ihresgleichen übermäßig benachteiligt werden - die demonstrieren dann auch, das meist eher links. Ist vielleicht auch eine Art des "Narzisstisch-gekränkt-Seins", aber eine eher jugendlich-offensive.

Vermutlich könnte einigen davon durch eine bessere Vernetzung und Durchmischung von Bürgern und Politik geholfen werden - also, durch das Gefühl, etwas mitmachen und auch bewirken zu können.
Aber es wird immer welche geben, da nutzt das auch nix. Weil sie sich eigentlich aus ganz anderen Gründen und auch noch ganz anderen Ebenen missachtet und benachteiligt fühlen.

Hmpf, Hirn leer... Grippe kommt auf... ich kann diesen Gedanken gerade nicht so zuende führen, wie ich es möchte, tut mir leid!
 
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