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Deutschlands Schulden werden niemals verschwinden, völlig unmöglich - das unterscheidet einen Staat eben vom Normalbürger. Das macht aber auch nichts, das ist Teil des Systems in dem wir leben und das genau so laufen soll - alle wichtigen Beteiligten verdienen ja dran.

Aber gerade deshalb ist das Thema "Finanzierung" der Flüchtlinge, eigentlich nur ein kommunales Problem - da streite ich gar nicht ab, dass Städte und Kommunen schon jetzt aus dem letzten Loch pfeifen. Auch wird das Auswirkungen auf die gespannte Gesammtsituation haben, aber auch hier muss man unterscheiden.
Die Flüchtlinge sind und werden nicht daran schuld sein, dass bezahlbarer Wohnraum in den Ballungszentren und den umliegenden "Speckgürteln" knapp ist. Das war verfehlte "Sozialpolitik" und würde den Städten bald auch ohne die Flüchtlinge (die ja nach ihrer Zeit in den Sammelunterkünften auf den Wohnungsmarkt drängen) um die Ohren fliegen.
Gleiches gilt für strukturschwache Regionen - die Sozialkassen dieser Regionen sind auch jetzt schon leer, weil Arbeitslosigkeit und fehlende Wirtschaft nunmal miteinander einhergehen. Da werden die "paar" Flüchtlinge den Kohl auch nicht mehr fett machen, maximal das Fass zum Überlaufen bringen. Ist aber auch nicht deren "Schuld" - vor diesen Problem stehen wir jetzt schon, nur wird die Politik jetzt gezwungen sich mit diesem Thema zu befassen.
 
Naja, dass sich jetzt an den Grenzen zu Hunderten oder Tausenden Leute als Syrer ausgeben, die alles andere als sind - schlicht, weil sie verzweifelt sind und denken, so nimmt man sie auf jeden Fall auf oder lässt sie zumindest erstmal nach Deutschland weiterreisen, bzw. raus aus Ungarn etc., ist Fakt.

Haben wir hier vor einigen Tagen zumindest auch schon mal ansatzweise drüber diskutiert, ich denke auch, sowas bleibt in der derzeitigen Situation nicht aus, auch ohne dass man es "sich hier bequem machen will", oder ähnliches.

Aber im Zweifelsfall braucht es für die Identifizierung der "Nicht-Syrer" keinen Gentest - da reicht ein guter Dolmetscher. - Oder auch nichtmal ein besonders guter. Meine Mutter z.B. erzählte mir, sie habe vorgestern irgendwo einen Bericht gesehen, wo ein Flüchtling irgendwo in Ungarn oder Kroatien (das weiß ich nicht so genau) angeblich oder tatsächlich sehr anschaulich von den Greueln des syrischen Bürgerkriegs erzählte. Nur sprach der erstens akzentfreies Serbisch und sah zweitens auch so aus wie die Leute aus dem Kosovo und da unten herum. (Meine Mutter stammt selbst aus dem ehemaligen Jugoslawien und ist also entsprechend sprachlich sattelfest.)

Sie fragte sich dann, ob das ganze sozusagen ein Fake war, weil man einfach keinen "echten" Flüchtling gefunden hat, der bereit war, darüber zu berichten, oder ob das den Fernsehleuten im Eifer des Gefechts nicht aufgefallen ist (weil der Dolmetscher einfach alles übersetzt hat) - insgesamt fand sie es jedenfalls erstens dubios und zweitens peinlich (für die Journalisten).

Ich schätze aber mal, spätestens wenn es im echten Leben an den Asylantrag geht, oder irgendwann im Verlauf der ganzen Prozedur, wird auffallen, wenn jemand aus "Syrien" nur ein paar floskelhafte Brocken Arabisch spricht, oder auch das falsche Arabisch (da gibt es wohl regional relativ große Unterschiede in der Aussprache).
 

Also ich muss mich jetzt leider echt einmischen. Sorry, aber das stimmt einfach nicht. Als relativ katechismusfest Katholikin die im Zentrum des Katholizismus lebt ist die Situation hier einfach nur zum Kotzen. Der durchschnittliche Katholik rennt hier am Samstag abend und am Sonntag morgen aufgstrapst in die Kirche, hält sich tapfer an Fastentage (ALLE inklsuvie Freitag und Mittwoch sowie der dritten Fastenzeit) geht auch noch am Mittwoch in die Kirche und wenn es zwei Gottesdienste hintereinander gibt, dann auch gerne Gottesdienst reloaded, verbietet den jungen Mädchen alles körperliche, ist züchtig und ehrfürchtig, überlegt schon mal, ob man den Balkon exorzieren sollte (SIC!), lässt Blumensträuße weihen und putzt mit Weihwasser etc. und macht ansonsten.. NIX! Unsere nächstgelegene Stadt ist DIE Stadt, über die traditonell immer schon der gesamte Flüchtlingsstrom abgewickelt wurde und die aktuell auf die große Katastrophe wartet. Aufrufe zum Ehrenamt in ebenjener Stadt wurden (aufgrund eines Mailverteilerfehlers konnte man das leider ersehen) von 148 oder von mir aus auch 169 - auf jeden Fall weit unter 200 Personen wahrgenommen und wer war mal wieder NICHT dabei? Die scharwenzelnden, speichelleckenden guten Katholiken.

Wer hat hier ein privates Flüchtlingsheim aufgemacht? NICHT die Katholiken, nein, Privatleute.
Wer hat als erstes und EINZIGES einem Flüchtling Arbeit gegeben? Nicht die Katholiken, sondern der geächtete Schreiber des Dirndlpornos (jetzt weiss jeder wo ich wohne ).
Wer arscht jede freie Minute zu den Flüchtlingen und gibt ehrenamtlich Deutschunterricht? NICHT die Katholiken, zugezogende Agnostiker.
Wer backt Kuchen und schaut 'mal so nach dem Rechten? NICHT die Katholiken, nein,unsere katholischen Landfrauen backen derweil einen Kuchen für den sonntäglichen Kaffeekranz mit der Familie.

Und kommt mir jetzt bloß nicht mit Organisationsstrukturen und schwierigen sperrigen Abläufen. Kirche ist Kirche von unten und das, was hier gerade abläuft ist einfach nur Sonntagskatholizismus, der nur deshalb gelebt wird, weil d'Mama anschließend so an guadn Schweinsbrodn macht. Die Finger dreckig machen sich die humanistisch gebildeten unter uns, nicht die Gläubigen. Die halten sich fein raus, inklusive der Pfarrer und weiteren Figuren, die da so rumkreuchen und - fleuchen. Denen ist Jungfräulichkeit, sonntägliche beten und ein gottgefälliges Leben führen Predigtaufgabe genug.

Ich muss jetzt aufhören, ich werde bei dem Thema derart wütend, dass es dafür keine Maßeinheit mehr gibt.
 
NICHT die Katholiken, nein, die atheistischen Polen!!!

Ich kenne nur gut katholische Polen* - aber vermutlich fällt deren Katholizismus bei euch gar nicht so auf, weil er offiziell nicht zugelassen ist.

Boah - das ist ja wirklich so, wie man sich Katholizismus als Laie immer vorstellt.

Ich kann nur sagen: hier im Rheinland ist das zum Glück anders. Aber ich glaube, hier war es auch immer schon etwas anders als anderswo.

(*Ich fand's zu lustig - als ich überlegte, auf welcher Grundschule ich mein Kind anmelden sollte, der katholischen oder der städtischen, kam aus der Verwandtschaft die recht pragmatische Frage, wo denn "der Ausländeranteil höher sei" (zu Erklärung: die Betreffende hat selbst unterrichtet und hatte in ihrer letzten ersten Klasse von 18 Kindern 3 deutsche Muttersprachler, von denen zwei schwere Sprachdefizite hatten - das war nicht wirklich spaßig).

Dazu musste ich klar sagen: Auf der katholischen Grundschule. Alle hier lebenden Polen, Kroaten, katholischen Bosnier, Philippiner und Tamilen schicken ihre Kinder dorthin. )

Edit: Ach ja... das hat letztlich die Schulwahl allerdings nicht beeinflusst.

Edit zwo: Noch ein Edit. Coony lebt im hohen Norden. Da, wo ich ursprünglich auch herstamme. Und für dort stimmt ihre Beschreibung durchaus.
 
ja, das Rheinland ist anders. Es würde uns hier mal gut tun, uns ne Scheibe abzuschneiden

Ja, also, die Polen hier sind nicht sehr gläubig*- ob das jetzt Ursache oder Wirkung ist, ich weiss es nicht. Ich hätte vermutlich auch keinen Bock, mich noch weiter zu exponieren, wenn schon meine Sprache Anlass für Ausgrenzung und Marginalisierung darstellt - und unsere Polen reden eigentlich alle deutsch. Halt nicht muttersprachlich deutsch, aber fließend - ich weiss das, meine Tochter zieht immer mit den Kindern ums Haus.

*wobei "gläubig" in Kirchenfrequenzen bemessen wird in der allgemeinen Wahrnehmung. Auch ein Unding. Die innere Haltung muss nicht ostentativ nach aussen getragen werden, oder, um bibelorientiert zu bleiben " an ihren Taten sollt ihr sie erkennen"...
 
Keine Ahnung, wie es in den "Ballungszentren" der katholischen Kirche ausschaut, aber die Erfahrungen die ich aus Deutschland (Norden wie Süden) und Frankreich (unten im Süden) sammeln konnte, lassen meine These oben eben nicht als falsch bezeichenen, sondern sind aktive Beobachtungen und Gespräche. Immerhin sind sogar die beunruhigt.
Aber bei den Katholiken steht es in Deutschland teilweise so schlecht, dass nach Schlupflöcher im System gesucht wird, damit mehr Menschen im aktiven Alter der Kirche treu bleiben. So gibt der Pfarrer (der wohl aus Indien kommt, weil der deutsche Nachwuchs fehlt) meiner in Bayern lebenden Freundin jedes Jahr einen Tiergottesdienst und ist überhaupt sehr ökumenisch, um die "Dorfgemeinde" auch weiterhin in der "Kirchengemeinde" zu halten. Wie gesagt wir sprechen hier von Bayern.
 
Die angeheirateten polnischen Verwandten meines Kollegen hatten durchaus ihre eigenen Gottesdienste (auf Polnisch), zumindest in der Stadt, wo sie lieber und eben auch regelmäßig hingegangen sind. Wenn die Leute da, wo du wohnst, so zugeknöpft und Fremden gegenüber unzugänglich sind, wie du es beschreibst, ist es da vielleicht auch so.

Bzw. sie bleiben eben weg, weil sie da nicht willkommen sind... traurig eigentlich.
 
Wie man an den eingestellten Links sehen kann tut sich bei uns von seiten der Kirche schon einiges.
Die Beweggründe der einzelnen Personen in und außerhalb der Kirche sind sicher unterschiedlich, aber es hat hier tatsächlich Tradition etwas zu tun. Es gehört sich so.
Mein Mann besucht mit unseren Hunden ehrenamtlich demente Senioren im Altenheim. Die Senioren profitieren, die Hunde sind gut ausgelastet und er bekommt Anerkennung.
Hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber genauso wie das Schützenwesen hier noch weit verbreitet ist, ist auch die Gemeindearbeit oder eine ehrenamtliche Tätigkeit noch weit verbreitet.
Sicher profiliert sicher der eine oder andere darüber. Nicht jeder macht es nur um zu helfen sondern zieht noch andere Vorteile für sich daraus. Und ich kenne auch Leute, die 2 mal Sonntags in die Kirche gehen um gesehen zu werden.
Aber das finde ich sekundär. Hauptsache es wird geholfen.
 
ich habe das Thema jetzt off topic getrieben, weshalb ich mich kurz fasse: dass die katholische Kirche solche Nachwuchsschwierigkeiten hat, dafür fielen mir ad hoc 20 Gründe ein. Durch stoisches Aussitzen wird es allerdings nicht besser.

Dass meine Erfahrungen hier (die mich tatsächlich wöchentlich näher und näher an den Kirchenaustritt bringen als alles andere) nicht vergleichbar sind mit den anderen deutschen Gemeinden und schon gleich zehnmal nicht mit den Evangelen, von denen ich ehrlichgesagt keine Ahnung habe - ist klar.

Mein rant bezog sich auf die - auch hier oft geäusserte These- dass die Gemeinden keine Leute mehr hätten, die helfen könnten. Nun, hier gibt es viele Menschen, die helfen könnten, es aber nicht tun. Wer sich engagiert, engagiert sich aus freien Stücken heraus, ungeachtet seiner religiösen Ausrichtung. Die Kirche als moralgebende Instanz wiederum versagt hier (ich kann ja nur von hier sprechen) komplett und in einem Ausmaß, dass es nicht mehr feierlich ist. Weder der Religionsunterricht hier in der Dorfschule (der iÜ 3 Wochenstunden beansprucht, Zeit wäre also) noch die Kommunikation von seiten des Pfarramtes rufen die Gläubigen zu dem auf, was eigentlich, also, wenn man ganz spitzfindig wäre, oberste Christenpflicht ist. Es mag sein, dass das dem Pfarr(amt) hier geschuldet ist, es mag aber auch sein, dass der durchschnittliche Katholik hier lieber in die Kriche wackelt statt am Bahnhof zu stehen oder in einem Zelt oder wo auch immer.

Kirche ist mit Sicherheit ein grandioser Ort der Nächstenliebe und der Fürsorge untereinander, es ist aber auch ein Ort der Verlogenheit und der Bigotterie. Dass das katholische Oberhaupt kund tut, man möge Flüchtlinge aufnehmen und selber mit gutem Beispiel vorangeht ist eine gute Sache, auf der anderen Seite frage ich mich, warum Klöster die Aufnahme andersgläubiger verweigern dürfen (aktuell Österreich) und warum sich dann nicht die katholische Kirche einschaltet, sondern die kommunalen Verwaltungen?

Ach, ein diffiziles Thema und so OT. Sorry, ich beende mich hier.
 
Kathi, unser Pfarrer direkt hier im Ort versagt da nach meinem Empfinden auch. Und tut auch (sicher in redlicher Absicht, aber leider mit sehr viel Ungeschick) alles, um zu engagierte Ehrenamtler zu vergraulen, ob es nun beim Gemeindebrief ist oder bei der Katechismusvorbereitung (? - Was die Kinder da vor der Kommunion und Firmung eben so haben).

Aber der versagt eben nicht nur da. Er kann sich auf Kirchenstrukturen zurückziehen, die ihn da stützen - er müsste es aber nicht. Und die Kirche bzw. das Bistum verlangt es in dem Sinne auch nicht von ihm, er meint selbst, das gehört so.

Ich sehe aber zum Glück auch andere katholische Gemeinden im Umland, wo es anders läuft.
 
(OT: eines der Probleme der katholischen Kirche mMn. Den einzelnen Würdenträgern wird zu viel Macht gegeben als dass ein homogenes Bild sich ergeben könnte. Die Strukturen begünstigen das. In Anbetracht der Tatsache, dass das Gehalt eines Pfarrers zu *erm, müsste ich nachschauen* aber zu einem nicht unerheblichen Teil von Steuergeldern- nicht Kirchensteuergeldern! gezahlt wird ist das ein Unding)

Ich bin jetzt still, weil ich hier echt das Thema sprenge. Das Poster ist super
 
Deswegen finde ich die These nicht weniger gewagt.

Kann man so sehen... Muss man aber nicht, schließlich ist eine These nur eine Mutmaßung die richtig oder falsch sein kann... Du darfst mich gerne überzeugen warum das stimmt oder nicht stimmt Dafür diskutiert man hier doch glaube ich...
 
Das Problem ist warscheinlich wirklich dass sich viele da einfach einklinken und sich als Syrer ausgeben und einfach das gemütliche Leben hier in Anspruch nehmen wollen...

Meinst du denn nicht, dass die aller-, allermeisten derer, die hier als Asylbewerber eintreffen, lieber in ihren Heimatländern bleiben und dort ihr Leben leben würden, statt hier das 'gemütliche Leben' in Anspruch zu nehmen? Und was genau habe ich mir unter der Inanspruchnahme eines gemütlichen hiesigen Lebens deiner Meinung nach vorzustellen? Könnte es nicht auch sein, dass diese Menschen vielmehr auf der Suche nach Sicherheit und einer Perspektive sind als nach Gemütlichkeit?
 
Jaaahhh, das gemütliche Leben eines Flüchtlings. Wie habe ich gestern im Radio gehört? Im Aufnahmelager in Ellwangen müssen sich infolge dramatischer Überbelegung derzeit je 5 Flüchtlinge 2 Matratzen teilen. Da kommt man doch schon gerne mal, weil man so viel Gemütlichkeit daheim nicht hat.
 
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