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Wir könnten mal über die Chancen diskutieren, die sich für uns eröffnen statt immer nur über die Bedenken.
Jeder fragt sich sicherlich wie das alles zu stemmen ist. Aber der eine fragt sich ob es zu stemmen ist, der andere wie es zu stemmen ist.
Ich habe die Zahlen der letzten Jahre nach gelesen und mit Erstaunen festgestellt, wie viele Flüchtlinge wir bereits aufgenommen haben.
Es gibt darunter erstaunliche Erfolgsgeschichten und natürlich auch Misserfolge, was aber bei uns Deutschen ja auch nicht anders ist.
Angesichts der nationalen Aufgabe vor der man sich sehen sollte aufgrund der jetzigen Situation eröffnen sich auch neue Möglichkeiten. Mehr Aufmerksamkeit , mehr Engagement, mehr Geld zur Integration.
Wir brauchen dringend Facharbeiter. 2050 wird unser Volk voraussichtlich um 15 Millionen geschrumpft sein.
Das Ganze ist für uns auch eine große Chance uns in jeder Hinsicht zu beweisen.
 
Bei allem guten Willen , es ist doch jetzt schon aus dem Ruder .
Deutschland wird überrollt , im wahrsten Sinne des Wortes ,- und das ist nicht zu managen.

Es geht nicht um darum , dass den Menschen nicht geholfen werden soll , sondern darum , dass Frau Merkel allem und jedem Tür und Tor geöffnet hat , und zwar Tür und Tor , die nicht nur ihre sind .

Die fehlende Kooperationsbereitschaft anderer EU - Staaten liegt m.E. auch mit daran , dass sie (Merke) jahrelange eine Monopol-und manipulierende Alleingang -Politik betrieben hat und weiterhin betreibt.

LG Barbara
 
Ohne persönlich werden zu wollen ...

ganz ehrlich, dieses ab und an mal eine ausländer-/asylkritische Bemerkung einwerfen, auf Anmerkungen/Nachfragen o.Ä. kaum reagieren und eigentlich nichts weiter tun, als dann irgendwann eben wieder ausländer-/asylkritische Bemerkungen einwerfen und zwischendurch mal über angeblich mangelnde Meinungsfreiheit und über die bösen Mitdiskutierenden mit der anderen Meinung jammern, das hinterlässt bei mir in diesem Kontext tatsächlich einen komischen Beigeschmack...

Den Schuh mag sich anziehen, wer will und vielleicht mal drüber nachdenken, wie solche Vorgehensweise (für die man ja ggf. seine persönlichen Gründe haben mag) eben wirken kann.

Und obendrein finde ich solche pauschalen Anwürfe (gegenüber denen mit der anderen Meinung) unfair/unfein denen gegenüber, die hier versuchen, einen halbwegs sachlichen Austausch hinzubekommen. Aber diejenigen, die unfein diskutieren sind natülich, wie immer, die anderen (wobei ich mich persönlich von subjektiver Wahrnehmung dieser Art übrigens nicht ausschließe).
 
@ an die Zuschauerbank:

das problem ist doch eher, dass eine sachliche Diskussion deshalb nicht möglich ist, da die einse Seite quasi die "rosarote Brille" auf hat und die andere Seite meist alles "Schwarz" sieht (Ich liebe Wortspiele )

Sachliche Argumente, vernüftige Vorbehalte sind völlig ok und auch angebracht bei der Menge an Menschen, rein rationell gesehen können das nicht alles top-ausgebildete integrationswillige Vorzeige-Flüchtlinge sein. Müssen sie auch nicht und ist gar nicht möglich, dafür ist der Mensch an sich zu unterschiedlich. Auch ist klar, dass eine derartige enge Unterbringung zwangsläufig zu Konflikten führt, dabei muss es nicht mal um Religion gehen- da reicht der Streit um einen Kochtopf.

Für mich bleibt trotz aller Vorbehalte dun evtl. Ängste eines klar: Wir haben (wie alle anderen europ. Länder UND die USA) die moralische Pflicht hier "Erste Hilfe" zu leisten, da wir ein Verursacher des Bürgerkrieges sind und der Destabilisierung der östl. Welt.
 
Ich kann den Artikel nicht lesen, angeblich habe ich schon 5 gelesen

Zitat: "Bramsche-Hesepe. In Hesepe leben momentan mehr Asylbewerber als Einwohner. Das verändert den Ort. Eigentlich sind die Heseper an Flüchtlinge auf ihren Straßen gewöhnt. Nun wird es einigen zu viel. – „Es sind zu viele“: Ein Dorf an seinen Grenzen: Hesepe und die Flüchtlinge" | noz.de - Lesen Sie mehr auf:

Der Artikel aus der NOZ ist vom 11.08.2015



Jetzt besser?
 
die moralische Pflicht hier "Erste Hilfe" zu leisten, da wir ein Verursacher des Bürgerkrieges sind und der Destabilisierung der östl. Welt.

Und zweite und dritte Hilfe auch.
Denn wie schon richtig angemerkt, tragen wir maßgeblich Mitschuld an dem was in den Heimaltländern der Flüchtlinge passiert.

...
 

wenn solche beiträge rattenfängerei, ausländerkritisch oder sonst in irgendeiner form braun gefärbt sein sollen, dann möchte ich hier tatsächlich nichts mehr schreiben.

wenn mir auf diesen beitrag dann leute entgegnen, dass frauen in deutschland auch noch lange nicht gleichbereichtigt sind, dann fällt mir ausser kopfschütteln nichts mehr ein! sie werden hier weder gesteinigt bei ehebruch, noch eingesperrt...

es wird doch schon in manchen bundesländern gefordert, dass mädchen und jungs getrennt unterrichtet werden oder wenigstens getrennt sport- und schwimmunterricht bekommen sollen. sowas empfinde ich als massiv rückständig und ein schlag ins gesicht all jener, die für die rechte der frauen in diesem land gekämpft haben.

bei der masse an einwanderung, denke ich, dass solche themen zukünftig immer öfter zur debatte stehen.
 


Ich sehe Deine Beiträge nicht als braungefärbt, sowie ich davon ausgehe, dass niemand hier wirklich in diese Richtung geht.
Aber hast Du tatsächlich Angst davor, dass wir Frauen hier, in unserem Land, durch eine Vielzahl an Immigranten weniger gleichberechtigt werden könnten?

...
 
@Momo-Tanja:

Als recht früh recht vollbusiges Mädel hätte ich z.B. viel für getrennten Sport- und Schwimmunterricht gegeben... aber das ist selbstredend eine ganz andere Geschichte. Ich wollte nur kurz verdeutlichen, dass es auch da Grautöne geben kann.

Aber jetzt im Ernst: Es ist gut möglich, dass es da zu Problemen aufgrund unterschiedlicher Sozialisierung kommen kann. Da sollte man, wie ich finde, auch jetzt schon versuchen, Gegenstrategien zu entwickeln - von entsprechenden Fachkräften. Und dabei kann es mMn durchaus helfen, sich vor Augen zu führen, dass auch hier bei uns in Sachen Gleichberechtigung längst nicht alles Gold ist was glänzt.

Und man sollte vielleicht auch versuchen, bei Religionsvergleichen nicht immer sehr konservative Moslems z.B. mit sehr progressiven Christen zu vergleichen. Ich glaube, dass auch das das Bild ein bisschen verzerrt.
 
@ an die Zuschauerbank:

das problem ist doch eher, dass eine sachlcihe Diskussion dehsalb nciht möglich ist, da die einse Seite quasi die "rosarote Brille" auf hat udn die andere Seite meist alles "Schwarz" sieht (Ich liebe Wortspiele )

Ich auch. Daher erhebe ich mich mal von der Zuschauerbank mit dem Hinweis, dass aus schwarz und weiss vermischt immer noch grau wird und nicht braun!

Als gebürtige Dortmunder Pottpflanze kann ich Vieles nicht verstehen, was hier diskutiert wird. Das ist wohl der wahre Grund, weshalb ich mich bisher nicht zu Wort gemeldet habe. Ich bin aufgewachsen mit Menschen, die nicht alle hier geboren, aber trotzdem inzwischen Dortmunder sind. Als meine Tochter im Kindergarten ein Projekt "Integrationswoche" hatte, wurde ich von der Kitaleitung ins Büro gerufen, weil meiner Tochter der Begriff "Ausländer" erklärt werden musste. Ob wir "darüber" nicht reden würden. Nö, taten wir tatsächlich nicht. Wir haben Nachbarn, Freunde, kennen Menschen, die toll sind genauso wie Menschen, die blöd sind. Der Geburtsort desjenigen (oder gar der der Eltern) spielte in unserem Leben dabei nie eine Rolle, er war tatsächlich nie ein Thema. Ganz ehrlich, ich war echt angepisst über die im Gesprächsverlauf folgenden Unterstellungen, ich würde meiner Tochter beibringen, Menschen anderer Kulturen ignorieren zu sollen. Auch das sind meine ureigenen Erfahrungen. Man kann tatsächlich alles falsch verstehen wollen, wenn es um brisante Themen geht. Irgendwer findet sich immer, der dir einen Strick daraus drehen will.

Es gibt bei uns vor der Haustür seit etlichen Jahren ungelöste Probleme mit Asylanten, vielleicht sind aber auch Schlagwörter wie "Horrorhäuser" oder "Arbeiterstrich" nur Begriffe, die es aus Gegenden gibt, in denen Asylantenpolitik bisher versagt hat. Anders kann ich mir nicht erklären, weshalb tatsächlich gefragt wird, wovor Menschen Angst haben. Es ist nicht erst seit den letzten Wochen unerträglich zu sehen, wie Menschen hier "leben" müssen, wie ganze Stadtteile herunterkommen, weil sie jeder verlässt, der sich anständigen Wohnraum leisten kann und wie angesichts dieser bereits vorherrschenden Zustände auch noch das braune Gesockse immer mehr Rückenwind bekommt. Wir sitzen hier bereits auf einem Pulverfass, hilflos, denn eine wirklich nachhaltige Lösung gab es bisher nicht. Nochmehr Menschen, die hier unter so erbärmlichen Umständen überleben müssen, werden sicherlich die Lage nicht entspannen und das macht nicht wenigen Angst. Wer das nicht verstehen kann, dem kann ich es leider auch nicht anschaulicher machen.

TROTZDEM oder gerade deshalb ist auch Dortmund aktuell immer noch bereit, Menschen in Not spontan und mit persönlichem Einsatz zu helfen. Nicht am PC, nicht per Fratzenbuch, sondern live und in Farbe, wie man so schön sagt. Die Probleme, die zwangsläufig kommen, wenn zuviele Menschen auf einem Haufen sitzen und sich nicht selbst helfen können, werden wir stemmen, so wie wir es in den letzten Jahrzehnten auch geschafft haben. Nicht immer gut, nicht immer erfolgreich, mit viel Mühen verbunden, aber es wird gehen- auch mit der Angst, dass es wieder nicht zufriedenstellend gelöst wird. Um die Farben wieder ins Spiel zu bringen, es wird irgendwann wieder grauer Alltag einkehren.
 
für mich persönlich habe ich keine angst. sicher nicht. aber wenn ich beispielsweise an die kinder von meinen freunden denke, dann habe ich wegen ihrer zukunft tatsächlich ein wenig bauchschmerzen.
diese diskussionen fanden doch schon in den letzten jahren statt... noch ganz ohne die massive einwanderung, die wir im moment haben.
 

Ich glaube nicht dass IRGENDJEMAND das nicht versteht, das leugnet oder es als braun einstuft. Das ist eine ganz normale Antwort.
 
Hmmh, ich stehe ja mit Crabat sozusagen in der "Es muss einfach, es muss..."-Ecke...

Und werde mich jetzt, fußend auf persönlichen, damit natürlich subjektiven und begrenzten Erfahrungen, trotzdem an eine Antwort versuchen.

Und möchte vorab sagen, dass ich vor bestimmten Problemen keine Angst habe - aber schon ziemlich sicher bin, dass sie eintreten werden.

Ich habe im Laufe der Jahre mit einigen Kollegen aus dem arabischen Raum zusammengearbeitet, die teils für eine Weile auf Zeit zu Gast bei uns waren, um hier an bestimmten Gemeinschaftsprojekten zu arbeiten und teils für längere Zeit hierhergekommen sind. Leute, Alter, Religiosität - waren völlig unterschiedlich ausgeprägt.
Das reichte vom gesetzten saudischen Professor (der sich hier bestimmte Arbeitstechniken von deutschen (und damit fast überwiegend weiblichen) MTAs und Studentinnen erklären lassen musste) über die moderne, aufgeklärte ägyptische Wissenschaftlerin bis zur Doktorandin aus Syrien, die zwar ein Stipendium in D gewonnen hatte, aber nicht ohne ihren Mann das Land verlassen durfte. In anderen Worten: Damit sie es annehmen konnte, musste er sich beurlauben lassen und seine Karriere auf Eis legen und es ihr erlauben. (Merke an: beide waren konservativ und sehr religiös, aber er hat's gemacht.)
Dazu kam dann noch recht umfangreiche Arbeit mit damaligen Quasi-Flüchtlingen aus der Westbank (Palästina), die wir dabei unterstützt haben, mit ihren zwei schwer kranken Kindern als humanitärer Notfall nach Deutschland zu kommen (wo schon Verwandte lebten).

Das macht mich nicht zum Islam-Experten - nichtmal zum "Kenner", den ich kannte diese Leute alle ausschließlich auf einer Alltags-, Arbeits- und Kollegenebene, wie andere Kollegen eben auch - man ist ja selten mit allen, mit denen man arbeitet, richtig eng befreundet. Also, ich jedenfalls nicht. (Mit Ausnahme der oben geschilderten Familie)

Aber es hat mich - um endlich mal auf den Punkt zu kommen - zu der Überzeugung gebracht, dass es tatsächlich mit Sicherheit unter den vielen Flüchtlingen aus dieser Region einige geben wird, die sich trotz aller erdenklicher Hilfe, trotz der jubelnden klatschenden Leute am Bahnhof, auch unter den bestmöglichen Voraussetzungen (Sprachkenntnisse, Zugang zum Arbeitsmarkt, vielfältige und verständnisvolle, also nicht nur gut gemeinte Versuche der Integration in den Kollegenkreis) hier unwillkommen und "immer fremd" fühlen werden.

Edit: und das vielleicht sogar so fremd, dass die anfängliche Freude über die Aufnahme hier in Hass und Wut umschlägt. Vielleicht Kriminalität, und vielleicht Terrorismus. Nicht immer, nicht ständig, vielleicht (wahrscheinlich!!!( nichtmal bei einem irgendwie nennenswerten Anteil. Passieren wird es aber dennoch mit einiger Wahrscheinlichkeit.

Nicht, weil die Leute irgendjemand hier absichtlich ungastlich aufnimmt, sondern weil das Leben hier als solches für sie im wahrsten Sinne des Wortes "befremdlich" ist und immer ein Stück bleiben wird.

Weil es anders ist, und zwar in einigen Bereichen fundamental und verunsichernd anders.

Ein Beispiel dafür wäre z.B. der Umstand, dass hier viele eigentlich ganz nette, "unverderbt" scheinende Leute, die gar nicht wie "böse Menschen" (so im Kindergartensinn gedacht) wirken, heiter und friedlich und ohne jedes schlechte Gewissen des Abends beim Essen Alkohol trinken - der meine syrische Kollegin tief verstört hat. Der nächste Schock kam dann, als sie bemerkte, dass außerdem auch viele Gerichte, speziell Kuchen und Desserts, Alkohol enthalten (was damals noch nicht immer angegeben war) - da bekam sie bei Weihnachtsessen im Restaurant mit vorbestelltem Menü einen halben Nervenzusammenbruch, weil sie plötzlich das Gefühl hatte, gar nichts mehr essen zu können, es könnte ja überall ein schrecklicher Fehltritt lauern.

Über die geistigen Klimmzüge, die der Mensch aus Saudi-Arabien nach dem ersten Kulturschock unternahm, um sein und das hiesige Weltbild übereinzubringen, hier nicht anzuecken und seine Arbeit zu machen und mit allen Kolleginnen genauso gut auszukommen wir mit den Kollegen, und doch an seinem "heimatlichen" Frauenbild (etwa dem seiner eigenen Gattin) nichts zu verändern, könnte ich noch mehr schreiben. Weil aber schon in mündlichen Berichten die Leute oftmals nicht wussten, was sie damit anfangen sollten, und häufig nur in Stereotypen reagieren konnten ("Du bist ausländerfeindlich und machst Witze über jemanden, den du für kulturell unter dir stehend hältst!" / "Wie kannst du dich über den strengen Islam und seine Folgen auch noch amüsieren? - Da gibt es nichts zu verharmlosen, das ist immer ganz grausam, jeder, der dem zustimmt, unterdrückt Frauen und da macht man keine Witze drüber und so jemanden darf man auch nicht sympathisch finden!"), lasse ich das wohl besser bleiben. Fakt ist: Leicht war das für ihn nicht. Es war harte Arbeit. Und hat alle Beteiligten ab und an Nerven gekostet.

Über die Vorstellungen der von uns betreuten Patienten über den Lebensstandard in Deutschland und über das, was deutsche Behörden leisten können und dürfen, hatte ich schon weiter vorn mal etwas berichtet - diese Erwartungen waren märchenhaft hoch und mussten dadurch zwangsläufig auch bei optimaler Betreuung (und die gab es) immer wieder enttäuscht werden. Was auf beiden Seiten zu Frust und weiteren Missverständnissen führte.

Alle drei geschilderten Konfliktsituationen basierten nicht darauf, dass die Leute so unterschiedlich von uns waren - die waren im Gegenteil im Grunde eigentlich genauso wie wir und wir hatten vieles gemeinsam. Aber unser jeweiliges Wertesystem, das, was wir jeweils spontan für richtig, falsch oder gar "unverzeihlich" hielten, war verschieden.

Und das fühlte sich teils so fremd an, dass man nicht mehr wusste, wie man den anderen gerade finden soll - nett, wie vorher, oder irgendwie unseriös oder unmoralisch, sodass man sich spontan eigentlich lieber von ihm fernhalten sollte? Verachtenswert? Oder nur etwas spleenig? Freundlich oder aufdringlich oder zudringlich? Respektvoll, oder reserviert, oder gar herablassend und ablehnend?

(Und das galt übrigens für beide Seiten)

Für die Flüchtlinge kann genau ein solches Dilemma dazu führen, dass sie sich hier nie ganz aufgenommen fühlen. Nie richtig ankommen, weil sich in diesem Land immer zuviel falsch anführt.

Wie man als Betroffener reagiert, wenn es einem selbst so ergeht, ist ja auch wieder offen. Die syrische Kollegin reagierte mit einem Rückzug ins Private und die Diaspora... sie lernte hervorragend deutsch und das, was sie im Labor so können musste, war freundlich und höflich und blieb nach Feierabend mit Mann, später noch Kind und andere Syrern oder sonstigen arabischsprachigen Leuten unter sich. An Feiern etc. bei der Arbeit nahm sie nach dem ersten Schock glaube ich jahrelang nur noch das Nötigste wahr.

Der zweite Kollege trennte glaube ich am Ende strikt zwischen dem Leben hier (in dem er schließlich nach dem xten Aufenthalt sehr gut zurechtkam), wo es halt anders und exotisch zuging, und seinem eigentlichen Leben dort - wo er sich zuhause fühlte und für ihn die Dinge waren, wie sie sein sollten, und er zur Ruhe kommen und wieder er selbst sein konnte. Was aber in dem Moment, wo diese zwei Welten nicht mehr räumlich so stark voneinander getrennt sind wie in diesem Fall, etwa bei den Flüchtlingen, die ja nicht mehr "nach Hause" können, zum Problem werden kann.

Alle diese Reaktionen sind menschlich und haben den Betroffenen geholfen, in einer kritischen Situation besser zurechtzukommen. Aber sie verhindern teilweise die Integration, und teilweise auch nur den Austausch und die Annäherung der beiden verschiedenen Lager. Man lebt dann nebeneinander statt miteinander und hat sich schlimmstenfalls nichts zu sagen, weil man keine gemeinsame Sprache spricht, auch wenn man terilweise dieselben Vokabeln beherrscht.

Diese Art von Schwierigkeiten erwarte ich - und wenn mehr Flüchtlinge kommen, erwarte ich sie häufiger. Aber sie machen mir keine Angst.

Es kann aber auch nicht schaden, sich schon einmal drauf einzustellen!
 
Ich hab hier auch ab an gelesen und es wurde nach "Ängsten" gefragt. Ich möchte euch hier meine nennen. Das ist der Moment, an dem die Menschen erkennen, das es hier zwar eine "Willkommenskultur" gibt, dann aber die große Rat und Hilflosigkeit beginnt. Die Helfer gehen nach Hause, man diskutiert - wie krank ist das - über Vorzeigeheime. Die Leute wollen in kein Heim! Die Menschen wollen ein zu Hause, eine Wohnung, einen Job.

Die Bilder aus dt Bahnhöfen suggerieren all den Hilflosen dieser Welt aber ein ganz anderes Bild. Mann kann nicht alle einladen (angebl Aussetzen Dublin und andere eigenartige Aussagen Merkel) und dann die Party absagen. Tue Gutes und schweige. Jetzt hat die Flüchtlingswelle eine eigene Dynamik. Die Bürokraten glauben, man kann die Menschen verwalten und abarbeiten. Was passiert, wenn die in Selbstgefälligkeit erwartete Dankbarkeit ausbleibt? Wenn die Menschen (berechtigte) Forderungen nach Zukunft stellen? Hat Deutschland nicht gesagt, wir nehmen euch?

Es gibt für all die Menschen mMn nur wenig Chancen im Land, allein Wohnraum und wenige Jobs für Qualifizierte. Es wird Generationen brauchen. Vor bereits bestehenden Problemen im Land machen wir auch besser die Augen zu. In Ungarn konnte man noch Germany und Merkel rufen, hier wird der Traum von vielen Geduld haben müssen und auch scheitern. Wie wird die Reaktion darauf ausfallen? Die Bilder aus Ungarn, Lespos lassen mMn wenig Gutes erahnen.
 
Wie wird die Reaktion darauf ausfallen?

Eine durchaus berechtigte Frage.

Die Leute bringen enorme Hoffnungen mit. Die teils schon im Kleinen nicht erfüllt werden können - teils auch nicht erfüllbar sind.

Das bietet durchaus Konfliktpotenzial.

Es trifft allerdings auf alle anderen, die schon hier sind, die vor "der große Welle" kamen und teils das zweite, dritte, vierte Mal aus Albanien oder sonstwo auf dem Balkan hierherkommen, im Grunde ebenso zu, denn es war diesbezüglich gestern oder vorgestern nicht besser oder schlechter als heute.

Ohne dass bisher irgendwas "explodiert" wäre. Nu weiß man nicht, was ist, wenn x Unzufriedene sich gegenseitig Stimmung machen, aber ne Glaskugel hat keiner. Ob und wie sowas passiert, wird man abwarten müssen
 
Diese Art von Schwierigkeiten erwarte ich - und wenn mehr Flüchtlinge kommen, erwarte ich sie häufiger. Aber sie machen mir keine Angst.

Es kann aber auch nicht schaden, sich schon einmal drauf einzustellen!

Danke, im großen und ganzen ein sehr umfangreicher und informativer Beitrag... dein Schlußsatz bringt es ganz phantastisch auf den Punkt.

Sehen wir es als Herausforderung...
 

Aber von allen kann doch gar nicht die Rede sein: Es kommen ca. 5% der Flüchtlinge nach Europa (Quelle: Punkt 1).

Ich denke auch nicht, dass alleine die Bilder von Bahnhöfen daran Schuld sind, dass sich Flüchtlinge auf den Weg nach Europa machen. Das ist mMn zu kurz gedacht. Im Zeitalter der Digitalisierung weiß man jetzt in den Gegenden mit weniger Chancen als hier einfach eher, dass es anderswo Länder zu geben scheint, in denen eine bessere Zukunft warten kann. Vorbei die Zeiten, wo die Menschen in ihren Ländern blieben und wir hie höchstens ein paar unschöne Bilder in den Medien zu sehen bekamen.

Ich persönlich glaube nicht, dass wir die Menschen dauerhaft aussperren können aus unserem Schlaraffenland (das u.a. auch auf Ausbeutung der beruht, die wir nun draußen halten möchten). Wir werden Wege finden müssen. Und vielleicht, ganz vielleicht schafft man es ja doch bei der Debatte über die Angst und den Wunsch, es möge doch alles so hübsch kuschlig hier bleiben, wie es immer schon war (den ich übrigens durchaus auch habe), hinauszukommen und eben auch Aspekte wie die Ungleichverteilung von Vermögen (weltweit), wirtschatliche Irrwege usw. usf. ebenfalls zu bedenken.

Ich meine, ich kann die Angst ja nachvollziehen. Aber was schwebt dem einen oder anderen Bedenkenträger denn als Lösung vor?
 
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