Und
ich glaube, dass es diese Meldung normalerweise nicht über den Uni-Campus hinaus und in die Nachrichten geschafft hätte - wenn nicht "die AfD-Wähler" und andere besorgte Bürger so vehement solche Nachrichten nachfragen würden (oder aber sich ausgegrenzt fühlende Muslime sich an die Presse gewandt hätten
)
Den Konflikt mit einem Teil der muslimischen Studierendenschaft gibt es nämlich durchaus schon länger.
Vgl. hier:
Und weil sich das Konzept nicht bewährt hat, wurde das Ganze nun nicht verlängert. Fertig.
Ich denke, problematisch daran war von Anfang an, dass der Anlass für die Einrichtung des Raumens betende gläubige Studierende in Treppenhäusern oder sonstwo waren - nicht, dass es davon so viele gegeben hätte, aber denen wollte man diesen Raum u.a. zur Verfügung stellen, und damit es keine Sonderbehandlung gab, wurde es eben ein Raum für alle Religionen und Konfessionen. Und selbstredend auch alle an der Uni vertretenen Geschlechter. So die Theorie.
Das erklärt erstens, warum sich die muslimischen Studenten besonders eingeladen fühlten - und zweitens vermutlich auch, warum das so nicht funktionierten konnte. Ich kenne zwar wirklich gar nicht so wenige Muslime - aber die einzigen davon, die sich wirklich bemühten, zu den richtigen Tageszeiten zu beten (das war eigentlich nur einer, ein hier schon einmal erwähnter älterer Herr aus Saudi Arabien - und seine Familie dazu) waren eben die wirklich richtig streng gläubigen Leute - für die es durchaus ein Problem darstellen
könnte, mit Frauen gemeinsam in einem Raum zu beten.
Wohlgemerkt: ich finde es
richtig, dass die Uni auf ihrer Auffassung des Stilleraums besteht und diesen eher schließt, als der Auffassung einiger dort sehr aktiver Studenten nachzugeben - da geht es mir genau wie bei der vollvermummten Frau in der Sparkasse.
Ebenso, wie ich akzeptiere, dass man in einigen Ländern in kurzen Hosen oder schulterfrei keine Kirche betreten darf, oder als Frau sein Haar zu verhüllen hat, müssen andere akzeptieren, dass es hier nicht so ist.
Und wenn mein saudischer Bekannter, der bei seinem ersten Arbeitsbesuch bei uns nachweislich einen Kulturschock erlitt, es geschafft hat, sich irgendwie und ohne herablassendes Getue mit den für ihn vermutlich erstmal "unwürdigen" und ohne Zweifel schwierigen Umständen zu arrangieren,
ohne Deutschland auf Dauer für ein "schreckliches" Land zu halten - sollten das wesentlich jüngere Landsleute bzw. Glaubensbrüder auch schaffen können.
Nur denke ich, wie gesagt nicht, dass das normalerweise etwas für die "großen" Nachrichten gewesen wäre oder es sogar in den überregionalen Teil der Zeitungen geschafft hätte.