Hallo Leutz,
die Aussagen von dem Mitarbeiter von Bully in Not sind ja wohl unter aller S..
Da zeigt sich wieder, daß es momentan sehr viele selbsternannte "Fachleute" gibt, die im Grunde nicht mal den Funken einer Ahnung oder von Wissen haben. Sie sind noch nicht mal nahe dran, aber setzen ihr gesagtes als Wahrheit in die Welt und die Menschen glauben ihnen auch noch.
Ich habe ein Mail an Bullterrier in Not e.V. geschrieben das ich hier auch posten möchte, damit die Aussagen von diesem "Spezialisten" nicht allzuviel Schaden anrichten.
Das Mail:
Sehr geehrte Frau Schürmann,
mit Interesse habe ich den Auftritt eines Mitarbeiters von Bullterrier-in-Not e. V., in der Sendung Sonja vom 27.11.00 verfolgt.
Seine Aussagen "American Pit Bull Terrier sind keine anerkannte Rasse in Deutschland, sie sind das Produkt von Vermehrung, sie sind alles Mischlinge, keine kontrollierte Zucht usw." sind fast alle durch die Bank weg falsch.
"American Pit Bull Terrier sind keine anerkannte Rasse in Deutschland":
Diese Aussage ist korrekt, aber in seinem Herkunftsland (USA) ist der APBT sehr wohl eine anerkannte Rasse.
Ist allein Deutschland und der VDH das Maß der Dinge???
"sie sind das Produkt von Vermehrung":
Natürlich gibt es beim APBT auch Menschen die diese Hunde vermehren, genauso wie bei anderen Rassen auch.
Dies zu pauschalisieren halte ich für grob fahrlässig und zeugt von fehlenden Wissen über bestimmte Rassen.
"sie sind alles Mischlinge":
Gerade beim APBT wird im höchsten Maße auf Reinheit in den verschiedenen Blutlinien geachtet. Die Vorfahren der Hunde können über mehr als 15 Generationen zurückverfolgt werden. Ich spreche natürlich von APBT von Züchtern, nicht von Vermehrern die ohne Papiere, ohne Züchterisches Wissen und ohne auf die Linien zu achten ihre Hunde eindecken.
"keine kontrollierte Zucht":
Natürlich ist die Zucht des APBT kontrolliert, zwar nicht in dem Maß wie es beim VDH der Fall ist. Oder wie erklären sie sich das es viele Vereine und Zuchtbücher für diese Rasse gibt??
Gerade der VDH mit seiner kontrollierten Zucht ist kein besonders gutes Beispiel, da es bei diesem "Verein" genug schwarze Schafe und Schwarzwürfe gibt. Natürlich gibt es die auch beim APBT, aber bitte nicht pauschalisieren!!!
Nun ein paar allgemeine Sachen, da es Ihren Mitarbeitern anscheinend an Grundwissen über den APBT fehlt:
Der American Pit Bull Terrier wurde 1898!!!! als eigenständige Rasse in den USA eingetragen. Das Zuchtbuch bzw. der Verband heißt UKC (United Kennel Club).
1909 wurde die ADBA (American Dog Breeder Association) gegründet, auch dieser Verband registrierte den APBT als eigenständige Rasse.
Beide Verbände stelleten ein Rassestandart für den APBT auf.
1936 wurde der APBT vom AKC (American Kennel Club) annerkannt, allerdings kam es zu verschiedenen Meinungen, welchen Name man nehmen sollte. Man einigte sich auf American Staffordshire Terrier. Seit diesem Zeitpunkt entwickelte sich die Rasse APBT, in den verschiedenen Verbänden, auseinander und es entstanden zwei unterschiedliche Rassen. Der American Pit Bull Terrier und der American Staffordshire Terrier, die heute im Verwandtschaftsgrad eines Vetters anzusehen sind, jedoch sind sie zwei verschiedene Rassen.
Es ist doch schon ein Paradoxum den AmStaff als Rasse anzusehen, aber im gleichen Atemzug seinen Ahnherren als Mischlinge zu verurteilen und als Produkt von irgendwelchen Vermehrungen!!!
Dies ist natürlich nur ein kleiner Anriss der geschichte des APBT und ich hoffe das es für Sie und Ihre Mitarbeiter verständlich war und das Sie und Ihre Mitarbeiter was dazugelernt haben. Denn allzuhäufig entstehen Mißverständnisse durch fehlendes Wissen.
Mit freundlichen Grüßen
Frank XXXXX
Frank
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