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Seniorenpeter

10 Jahre Mitglied
Es war lange geplant, der Zeitpunkt schien jetzt der Richtige zu sein. Frici kam gestern unters Messer. Vergrößerte Prostata, sanierungsbedürftige Zähne, anstehende Kastration, große Warze auf der linken Hinterpfote - Witterung und Temperatur in einem angenehmen und angemessenen Rahmen - genug Handlungsbedarf, und günstige Voraussetzungen. Im Vorfeld fanden sorgfältige Untersuchungen zur Minimierung der Narkoserisiken statt. Frici ist schließlich ein durchaus älterer Herr, mit Herzfehler behaftet, so wurde er "nach allen Regeln der Kunst" und "auf Herz und Nieren" geprüft und schließlich hinsichtlich der erforderlichen Eingriffe "für gut befunden".

Von den Ärzten kam gestern die Auskunft, daß die Operation gut und ohne Komplikationen verlaufen sei. Am Nachmittag holte ich ihn heim. Er wirkte zwar stark zurückgenommen, total unglücklich über den ihm verpassten Hals-Trichter, aber insgesamt relativ normal bei Kräften.

Frici ist ein sehr "tiefgelegter laufender Meter", wegen der geringen Bodenfreiheit bleibt er mit dem unteren Rand dieses Trichters ständig an allen möglichen Hindernissen und Bodenunebenheiten hängen. Ich versuchte mit allen Kräften und mit aller Behutsamkeit, mit ihm zu üben, daß er "erhobenen Hauptes" allen Hinternissen ausweichen, oder sie vermeiden solle. Der erste Erfolg war zwar nur ein Geringer, ließ aber viel Raum für positivere Resultate während der folgenden Tage.

In der Nacht verfiel Frici in einen betäubungsähnlichen, irgendwie erschlafften Zustand, den ich jedoch kaum als richtigen Schlaf bezeichnen kann. Ab und zu bellte er, unvermittelt, ziemlich laut, die anderen Mitglieder der Rentnerband reagierten darauf sehr besorgt, es schien jedoch nicht, als hätte er irgendwelche Schmerzen. Gleichzeitig war bei ihm eine merkwürdige Erschlaffung vor allem der hinteren Körperhälfte zu beobachten, im Lauf der Nacht ließ er unkontrolliert mehrmals geringe Mengen Kot ab. Morgens, nach einer durchwachten Nacht, versuchte ich vergeblich, Frici auf die Beine zu bringen. Er war wach, folgte meinen Bewegungen mit den Augen, war augenscheinlich auch "bei Sinnen", hatte jedoch für mich alle Anzeichen eines fast vollständig zusammengebrochenen Kreislaufs.

So brachte ich ihn am Vormittag zur Tierarztpraxis. Als erste Sofortmaßnahmen erfolgen Infusionen zur Versorgung mit Elektrolyten usw., sowie Injektionen mit kreislaufstabilisierenden Mitteln. Zur Beobachtung und zu weiteren Diagnosen verblieb Frici in der Praxis, im Lauf des Nachmittags werden wir weitere Nachrichten erlangen.

In mir ist die Angst, innerhalb von so kurzer Zeit nun nach Lou auch noch Frici zu verlieren. Das Dasein jedes uns anvertrauten Tieres ist endlich; das Wissen darüber ändert aber nichts daran, daß die Sorge und die Angst und die Trauer immer wieder die eigene Seele auffrisst, und man immer wieder mit dem Schicksal hadert, und man immer wieder mal "die Brocken hinschmeissen" möchte.

Ich musste mir's mal von der Seele schreiben. Und nun hoffe ich mit aller Kraft, daß Frici sich "wieder bekrabbeln" möge, und diese Episode hoffentlich ein gutes Ende nimmt.

Viele Grüße
 

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Drücke Frici die Daumen, hoffe das er sich berappelt...


LG

Wistiti & Assia & Spike*hinter der Regenbogenbrücke*
 
Wir schließen uns an mit Daumendrücken und hoffen, daß der arme Frici alles gut übersteht ...

Peter, für Dich viel Kraft, heute nachmittag weißt Du mehr.
 
Denke ganz fest an Euch und glaube an die Energie, die in diesem tiefergelegten reizenden Körperchen steckt
 
ich drücke die daumen, dass frici bald wieder ganz fit und gesund ist! und virtuell werd ich ihm beim laufen ein bissl den trichter hochheben... damits nicht ganz so umständlich ist *hochheb*

ganz liebe grüsse und ein frici-knuddler
tanja
 
Ich drück' euch auch ganz fest die Daumen

Du Peter, den Trichter gibt es auch in durchsichtig. Vielleicht ist das für Frici einfacher, wenn es ihm besser geht?
 
Drücke fest die Daumen für den alten Herrn !!!

Vielleicht reicht es ja auch, wenn Du ihm ein T-Shirt oder ähnliches anziehst - oder leckt und schubbelt er sich stark ?
 
Auch ich drücke die Daumen und hoffe, dass Frici sich wieder berappelt.
 
Ich drück die Daumen für den süßen alten Herrn und schick noch ein paar Knuddler hinterher.
 
Ich kann gut nachvollziehen, wie´s Dir geht! Es ist furchtbar, wenn man nur zusehen kann und nichts tun...

Ende letzter Woche wurde mein Kater krank, und es sah kurzzeitig so aus als würde er es nicht schaffen.... heute kam die Entwarnung! Gizmo wird wieder...er hat sogar wieder seinen ersten Spaziergang in den Garten gemacht!!!

Ich wünsche dem Kurzen gute Besserung! Er wird das schon packen!!!!
 
hallo peter und hannelore,
ich drück dem frici alle daumen und auch berniers daumenkrallen...vielleicht hatte er nur mühe das narkosemed aus dem körper zu bekommen...da wird die infusion ihm guttun...
ich denke an euch und hoffe ihr seit demnächst alle gesund und munter beim woendlauf dabei...
ganz ganz liebe grüße aus oyten
 
Knuddel den lieben tiefergelegten Bandwurm-Dackel von mir.
Ich hoffe ihr seit bald alle fit und am WE wieder mit dabei...ohne Sinnflut.
 
Hier ein kurzer abendlicher Zwischenbericht über das Befinden von Frici:

Nach tel. Rücksprache mit den Tierärzten holte ich Frici gegen Abend aus der Praxis ab. Er war noch sehr schwach, etwas apathisch, konnte sich nur kurz auf seinen kurzen Beinen halten, nur wenige Schritte kontrolliert laufen - immerhin konnte ich aber eine minimale Verbesserung seines Gesamtzustands festellen.

Den Rest der Rentner-Band hatte ich im Auto, Frici wurde von ihnen behutsam begrüßt. Zuhause angekommen, konnte Frici wenigstens den kurzen Weg von der Garage zur Terrassentür selbst bewältigen, die recht hohe Schwelle der Terrassentür jedoch erwies sich für ihn als (noch) unüberwindliches Hindernis. Mich freute jedoch sehr, daß er recht zielstrebig zum Wasserspender wollte. Er trank sehr ausgiebig. Danach fand er die Ruhe, in meinem Zimmer auf Nadias Kissen etwa zwei Stunden tief und ruhig zu schlafen. Im Gegensatz zur letzten Nacht war dies wirklich ein tiefer, erholsamer und gesunder Schlaf, dies konnte ich deutlich spüren. Wieder erwacht, geleitete ich ihn in den Garten, wo er dann kaum endenwollend an die Rhododendren strullte. Wieder im Haus, präparierte ich, nach dem allabendlichen Ritual der Medikamentenverteilung, die Freßnäpfe mit allerlei leicht bekömmlichen Leckereien, befreite Frici von dem gehassten Trichter, um dann zufrieden zu beobachten, wie er zunächst sehr hastig, dann bedächtig seine Portion fast vollständig vertilgte, um dann nach den Resten in Super-Omas Napf zu geiern. Danach erfolgten von ihm einige relativ kraftvolle, koordinierte Spaziergänge innerhalb des Erdgeschosses, bis ich schließlich, grausam, wie ich bin, mit dem verhassten Trichter ankam und Frici wieder mit demselben versah. Der schlurfte dann wieder in mein Zimmer, ließ sich auf Nadias Kissen plumpsen, und nun schläft er wieder.

Mein Gefühl sagt mir, daß er einer langsamen Gesundung entgegen schläft. Vor mir liegt jedenfalls eine weitere zu durchwachende Nacht, morgen geht es wieder zum Tierarzt. Die möglichen Ursachen für eine exorbitante Schwächung der arthrosebefallenen Sektoren seiner Wirbelsäule sind zu erkunden, eventuell sind weitere kreislaufstabilisierende Maßnahmen erforderlich.

Nach meinen abendlichen Eindrücken jedenfalls ist bei mir die optimistische Grundstimmung zurückgekehrt. Ich bedanke mich bei Euch allen für den vielen Zuspruch und die viele positive Energie, die hier ankommt und Frici bestimmt wieder auf die Beine helfen wird.

Viele Grüße
 
Na das hört sich doch schon fast richtig gut an *freu*
Weiterhin alles Gute
 
Wie schön, dass es dem Süßen wieder besser geht.

Ich wünsche weiterhin gute Genesung...
 
Na das ist doch mal erfreulich denn auch kleine Fortschritte sind schliesslich Fortschritte.
Es kann ja denn nur noch aufwärst gehen ,alles gute für den Kleinen Mann und weiterhin beste Genesung.
Lg Lilo und Lotte
 
Ich schließ mich da an....Gute Besserung an den armen.....
 
Ich möchte nochmals die letzten, guten Neuigkeiten über das Befinden von Frici zusammenfassen:

Die vorletzte Nacht verbrachte Frici mit jeweils etwa zweistündigen, ruhigen und erholsamen Schlaf-Phasen, trank viel während der Schlaf-Pausen, und brachte folgerichtig viel Flüssigkeit in die Vegetation des Gartens. Am Freitag gab es bei den Tierärzten weitere Infusionen und Injektionen, ärztlicherseits war man sehr zufrieden über seine Fortschritte. Frici frisst wieder mit großem Appetit, freut sich sehr über die kurzen Zeitabschnitte, in denen er ohne Halstrichter umhertapern darf, und schafft bereits wieder Ausflüge von einer halben Stunde bei gemächlichem Tempo. Die letzte Nacht war für mich endlich auch mal wieder eine Nacht mit sorglosem Schlaf, heute Vormittag ging es zur Kontrolle abermals zum Tierarzt - und Frici brauchte nicht einmal mehr eine Infusion. Es geht nun konstant und stetig aufwärts.

Eine umfassende medizinische Erklärung über die Krise nach der Operation kann bis jetzt nicht gegeben werden. Ich habe in den letzten Jahrzehnten bei unseren Tieren sehr viele Voll-Narkosen miterlebt, deren Verläufe eigentlich immer sehr unproblematisch waren. Eine solche Krise, wie Mittwoch/Donnerstag bei Frici aufgetreten, ist mir bis jetzt noch nie widerfahren. Eine Lehre aus diesem Geschehnis habe ich bestimmt gezogen: Eine Voll-Narkose ist ein schwerwiegender, risikobehafteter Eingriff in ein Hunde-Befinden; die Tatsache, daß ein Tier in Narkose gelegt wird, hatte bei mir im Laufe der Jahre eine Art schulterzuckende Selbstverständlichkeit hinterlassen. Davon bin ich nach den schlimmen Eindrücken von Frici gründlich "geheilt", und ich hoffe, daß dies die letzte Narkose für Frici gewesen ist.

Viele Grüße
 

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