So erlebe ich das auch.Tja, und das machen bestimmt alle so. Nicht.
Ich kenne aus dem beruflichen Umfeld jede Menge Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind und froh sind, dass sie hier in Frieden leben können. Die bemühen sich auch, deutsch zu lernen. Die Kinder gehen entweder in die Kita oder in die Schule bzw. werden aus der Ukraine digital beschult.
Und die fahren auch nach Polen oder in die Ukraine, um Familienangehörige zu besuchen.
Und mal ganz nebenbei: die meisten Ukrainer sind maximal 2 Jahre hier. Maximal. Alle, die da schon jetzt Sprachkenntnisse bemängeln, möchte ich mal im umgekehrten Fall erleben.
Dann ist Frankreich tatsächlich eher die Ausnahme - die Englischlehrerin vom großen Ü lebt seit 16 Jahren hier und hat hier studiert, aber über ein paar Alltagssätze hinaus kann sie kein Deutsch.
Edit: Und zumindest hier herum kenne ich noch mehr Leute, bei denen es so ist.
Aber Düssrldorf und das Düsseldorfer Umland sind auch recht international aufgestellt und es gibt viele klassische Expats.
Auf dem Land wäre das sicherlich noch anders.
Ich finde diese ganze Diskussion um Flüchtlinge aus der Ukraine so absurd und unerträglich. Die sind vor einem Krieg den sie nicht begonnen haben und auch nicht wollten geflohen..geflohen in ein Land dessen Bewohner selber mal Flüchtlinge waren. Es ist zum kotzen, wirklich.
Genau dieselben lassen sich jetzt von den Schotten den Bauch pinseln, wie "toll und gastfreundlich" die Deutschen doch wären..Bullshit..absoluter Bullshit!
Wenn sie die Ukrainer unbedingt wieder zurück in deren Land haben wollen (womit sie bei den Ukrainern offene Türen eintreten, die wollen gar nicht länger als nötig hier bleiben) dann schaut zu das sie den Krieg gewinnen und macht alles in eurer Macht stehende dafür, dann seid ihr sie los.
Die ukrainischen Männer, die ich hier z. B. bei ukrainischen Veranstaltungen treffe, sind überwiegend alt oder bereits kriegsversehrt (wobei eine PTBS z. B. ja nicht jedem Außenstehenden gleich ins Auge springt. Nur weil ein Mann noch alle Gliedmaßen hat, kann er trotzdem versehrt sein, gleich mal nebenbei bemerkt).Sicher, das ist alles völlig richtig.
Wer allerdings soll denn den Krieg gewinnen, wenn die wehrfähigen Menschen flüchten?
Ich bin da ein wenig zwiegespalten, muss ich sagen. Einerseits denke bzw. empfinde ich auch spontan sowas wie "solltet ihr nicht euer Land verteidigen?", wenn ich von jungen Männern höre, die außer Landes geflüchtet sind, um nicht eingezogen zu werden.
Andererseits ist nicht jeder für den Krieg, den Kampf "gemacht", und es ist doch so wie @sleepy schreibt: was willst du mit solchen an der Front? Die kannst du doch gar nicht brauchen.
Und drittens habe ich das Recht auf Wehrdienstverweigerung immer für eine Errungenschaft und ein hohes Gut gehalten.
Wiederum andererseits ist es natürlich schlimm, dass die, die jetzt schon zwei Jahre an der Front stehen, nicht abgelöst werden können, weil die Rekrutierung von Soldaten zu ihrer Ablösung anscheinend nur schleppend voran kommt.
Fragst du, der gleichzeitig der Meinung ist, daß alle "wehrfähigen Menschen" sich dem zu stellen haben?Gibt es tatsächlich Menschen, die für den Krieg, den Kampf "gemacht" sind? Das würde ich für zutiefst erschreckend und verstörend halten.