Sabsi, Lektorratte,
das einzige, was ich verlange ist, dass wir gesittet spazieren gehen.
Nee - das
verlangst du nicht, das
hättest du gern.
Dh. wenn uns ein Hund an der Leine entgegen kommt (ich vermeide schon enge Situationen) dann muss es doch möglich sein, dass der Opa ohne sich wie ein wilder in die Leine zu werfen, daran vorbeigeht.
Vielleicht ja, vielleicht nein.
Es wäre schön, wenn es so wäre, und es mag einen Weg geben, den Hund dazu zu bringen - aber welcher das ist, finde ich von hier aus recht schwer zu beurteilen.
Es gibt Hunde, die, egal wie alt oder arthrosekrank sie sind, mit einer klaren Ansage (und etwas Druck dahinter) sehr gut leben können. Weil sie ihnen
Sicherheit gibt.
Es gibt andere, da ist die Unsicherheit so tief verknüpft, dass du vielleicht gar nicht so viel Sicherheit vermittel
kannst, wie der Hund gerade braucht - da muss man es anders versuchen, etwa über konditionierte Entspannung, De-Eskalation, keine Ahnung... müsste man im Einzelfall sehen.
Er bekommt Schmerzmittel, sicher kann es trotzdem einen Tag besser gehen und einen Tag schlechter.
Vielleicht sollte ich das einfach als gegeben hinnehmen.
Das solltest du nicht nur, du wirst es
müssen. Er ist krank, das wird nicht wieder besser, und das beeinträchtig ihn. Er wird darum uU weniger "stabil" im Temperament sein und "launischer" wirken als ein gesunder Hund.
Du wirst ihn aber besser kennen- und lesenlernen und irgendwann (hoffentlich) wissen, wie er tickt und was wann von ihm zu erwarten ist. Das ist
schwieriger als bei einem gesunden Hund, aber nicht unmöglich.
Das ist doch aber auch eine Form von Stress, wenn er sich jedes Mal so aufregen muss.
Klar, und nicht nur für dich, sondern auch für ihn
)) - aber es ist
nicht seine Schuld, und er wird nicht in der Lage sein, das zu erkennen.
Selbst, wenn er das könnte (und das schaffen schon viele
Menschen mit ähnlichen Problemen nicht) wäre er allein vermutlich nicht in der Lage, sein Verhalten zu ändern und diese Probleme abzulegen.
Ich würde dir empfehlen - wenn du es nicht schon tust - ein paar Einzelstunden bei einem dir genehmen Trainer zu buchen, der sich das Ganze mal von außen anschaut.
Denn du bist ja bei einer solchen Begegnung durchaus mit dem pöbelnden Hund beschäftigt und ausgelastet - es ist völlig unmöglich, dass du alle Nuancen mitkriegst.
Dass gerade sehr alte und schwache Hunde von unsicheren "Abstandspöblern" besonders wild angegangen werden, ist übrigens nicht ungewöhnlich.
Die einen muss man sich vom Leib halten, weil man unsicher ist und sich im Nachteil fühlt - und an den anderen muss man sich wieder aufrichten und sein Mütchen kühlen, weil man ja sonst nichts vom Leben hat.
So wie der Mensch, der ständig von seiner Frau schikaniert wird, und zum Ausgleich zum Schrecken aller fußballspielenden Kinder der Nachbarschaft mutiert - es gibt immer einen, der schwächer ist, dem man es dann "zeigen" kann (wie man es ständig bei anderen erfürchtet, selbst erleben zu müssen).
Edit: Wenn du dich mit Bürste kurzschließen kannst, tu das ruhig. Und zwar, bevor der Wind unspezifisch "von vorne" kommt.
Mit der Einstellung: "X hat aber gesagt, mit mehr Druck klappt es besser" machst du erstmal nur dir und dem Hund Druck. Wenn du aber nicht gleichzeitig dem Hund zeigst, wo er hinsoll (so, dass er es versteht) - habt ihr nur Stress, aber es klappt nicht besser.
Ich weiß, dass Bürste weiß, was er tut, und dir auch zeigen kann, wie er das meint, was er sagt.
Ich bin mir bei dir so wenig sicher, dass du im Hundesinn "weißt", was du tust, wie ich es mir bei mir selber wäre.
Also: Nicht einfach drauflosprobieren, Rücksprache halten. Es nützt dir nichts, schwere Geschütz aufzufahren, wenn du zwar grob weißt, wie man es bedient, aber nicht (oder nur ganz grob), wann und wie man es am besten einsetzt.
(Und nicht böse sein, wenn ich so offen bin - ich denke, ich weiß, wovon ich spreche, weil vieles, was du schreibst, ich so auch mal geschrieben hätte.
)