Viel Zeit ward vergangen, seit das letzte Mal offziell kundgetan wurde, was im Cainschen Königreich vorgefallen ward.
Es sei an dieser Stelle vorausgeschickt, dass die Hofberichterstatterin des Schreibens zwar noch mächtig, der höfischen Sprache jedoch etwas fremd geworden ist - man möge Nachsicht haben... die Ereignisse der letzten Monate zollten Tribut.
Wie bereits vor einigen Monaten berichtet ward das Königreich schwerwiegender Änderungen unterworfen... Zerwürfnisse mit dem Knechte brachten Unruhe... konnten aber kurzfristig beseitigt werden - im Nachgange betrachtet ein Wink des Schicksals.
Der König wollte für seine letzte Zeit wohl seine Untertanen in Gänze um sich haben.
Und im Winter dann, noch vor dem Weihnachtsfeste, der Tag, an dem die Zeit im Reiche für eine Weile stehen blieb... das Unvermeidliche ward geschehen, wenngleich es kaum zu fassen war:
Der König musste sein Zepter abgeben, der große Kämpfer verlor den letzten Kampf - gleichwohl gegen einen ebenso starken Gegner mit Namen Krebs.
Der Hofstaat trug Trauer, doch es musste weitergehen... der Prinz verlangte nach Belustigung.
Mit Stolz und etwas Wehmut darf berichtet werden, dass der kleine Prinz das Ableben des Königs sehr schnell und gut zu verkraften vermochte, wenngleich er noch lange nicht bereit ist, dessen Nachfolge anzutreten.
Zuviel muss noch erlernt werden, zu ruppig sind noch die Umgangsformen - eines Königs mitnichten würdig.
Um nicht ganz ohne Führung zu sein, wurde die Zofe zur Leitung der Geschicke auserkoren, bis dann die Zeit gekommen sei, zu der der Prinz dieses würde übernehmen können.
Doch auch wenn das prinzliche Betragen noch keines Königs würdig ist, so kann dennoch mit gebührendem Stolze berichtet werden, dass eine Entwicklung vollzogen wurde.
Etwas ruhiger ward der Prinz geworden, nicht mehr allzu aufmüpfig und frech, ein wenig mehr erwachsen scheint er zu sein - wenngleich noch Kindskopf in vielen Belangen.
Auf dem königlichen Sportplatze macht er sich gut:
in der Grunderziehung sind die Lehrer zumeist voll des Lobes und am Sonntage schickt sich der kleine Prinz derweil an mit beinahe übernatürlich anmutender Geschwindigkeit über Tonnen, Hürden und Stege zu sausen.
Leider steht seine Hibbeligkeit sich dabei zuweilen selbst im Wege, so dass nicht jede Stunde auf dem Platze von Erfolg gekrönt ist.
Das sei zunächst einmal ein kurzer Bericht über die Vorkommnisse am Hofe - die folgenden vermögen mit Sicherheit von erfreulicherer Natur zu sein