So trafen sie dann bei strahlendem Sonnenschein im Waisenhaus von Lady Rosi ein und begingen nochmals zusammen eine letzte Begehung Ihrer Ländereien.
Da das Wetter ihnen wohlgesonnen war, konnten der kleine Waisenbub und der König sogar zum ersten Mal zusammen ein Bade nehmen und der König zeigte dem Kleinen die hohe Kunst des Kneippschen Wassertretens.
Nach einigen Formalitäten zur offiziellen Adoption des kleinen Waisenknaben durch den stolzen Regenten ging es dann auf in die neue Heimat.
Bereits im Wagen wurde klar, dass der König und sein neuer Prinz gut zusammenpassten - so konnten sie doch bereits ohne geübt zu haben wunderbar zweistimmig singen.
Doch auch das schönste Lied ward einmal zuende und der alternde König ward müde und schlief den Schlaf der Gerechten.
Lediglich sein kleiner Prinz war nicht müde zu kriegen, so aufgeregt war er ein neues Zuhause zu bekommen - und dann noch gleich ein Königreich! Das hatte noch kaum , wenn überhaupt jemals, ein Waisenkind aus Lady Rosis Heim geschafft.
Dort angekommen ruhte der König wie gewohnt in sich... die lange Amtszeit und das hohe Alter ließen ihn sehr unaufgeregt an das neue Zusammenleben herantreten.
Lediglich der kleine Prinz war nicht müde zu kriegen und so schickte man sich an, nochmals einen kleinen Rundgang zu machen, um ihm einen Teil der Ländereien des großen Königs zu zeigen.
Wieder am Schloss angekommen macht der kleine Prinz dann bereits Bekanntschaft mit den ersten Untertanen: eine schlecht gelaunte schwarz-weiße und ein netter puschelig-weißer. Da der Prinz aber kurz vor dem Verhungern stand und auch die Untertanen wohl auf das abendliche Mahl warteten wurde ein genaueres Kennenlernen verschoben.
So speisten alle zusammen im Speisesaal und der König und seine Untertanen trollten sich satt und zufrieden. Die einen hinaus in die Ländereien, der Monarch in das neue Bett, dass der Prinz wohl nur ihm zu Ehren mitgebracht hatte.
Lediglich der kleine Prinz war nicht müde zu kriegen und war so aufgeregt, dass er immer wieder das ganze Schloss ablief, als könne er es nicht glauben, hier nun zu wohnen.
Leider missfiel dies dem König zusehends, da er nicht recht zum Schlafen kam und auch die Bediensteten begannen zu tuscheln, dass dies so nicht bleiben könne. Und so beschloss man dem Prinzen eine Auszeit zu gönnen.
Da auch dies nicht den erwünschten Erfolg versprach und nicht dauerhaft so bleiben konnte, wurde abgewartet, bis der Prinz seinen Minnesang unterbrochen hatte und man begann ihm eine mitternächtliche Lehrstunde zuteil kommen zu lassen.
Er stellte sich als höchst begabter Schüler heraus und so dauerte es keine 5 Minuten bis er den königlichen Gruß "Pfote" fehlerfrei zeigen konnte.
Nun waren also alle müde und die Nacht schon weit fortgeschritten und man begann sich für die Nachtruhe fertig zu machen.
Das neue Bett wurde ins Schlafzimmer getragen, die Untertanen aus den Ländereien zurückgerufen und die Zähne geputzt. Die Benutzung von Zahnseide schien dem Prinzen gänzlich fremd, so fiel ihm beinahe der nette Vorbiß auf die Knie, als er die Bediensteten damit hantieren sah.
So lag nun der König im königlichen Graben des herrschaftlichen Bettes, die Bediensteten um ihn herum, stets bemüht es ihm bequem zu machen und alle fragten sich, wie die erste Nacht werden würde...
Lediglich der kleine Prinz....
... nein, ein Spaß des Hofnarren: kaum war die Beleuchtung erloschen rollte sich das Prinzlein zufrieden seufzend zu Füßen der Bediensteten zusammen und schlief