Politisches Tagesgeschehen

"Deine Meinung ist dein Recht"
"Maulkorb oder Meinung"

Von wem stammen wohl diese Aussagen auf Wahlplakaten?
 
  • 27. Juni 2024
  • #Anzeige
Hi embrujo ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ja, die zweite ist ganz sicher von Wagenknecht.
Die Plakate waren bei uns auch nahe beieinander zu finden.
 
Mal zur Diskussion gestellt:

Hmmh, es fällt mir sehr schwer, was dazu zu sagen, weil ich ja genau in dieser elitären, gebildeten Bubble sitze und sehr wenig Kontakt zu den Leuten habe, die das "anscheinend" betrifft.

Umgekehrt scheint das aber genauso zu sein. Denn fürs Klima engagieren sich ja in meinem Altern eben nicht nur reiche Wohlstandsfuzzis, die das aus der Portkasse zahlen, sondern zB auch viele Selbstständige (wie helki zB), die durch COVID wirklich starke finanzielle Einbußen hatten. ZB weiö sie Kinder haben und sich um deren Zukunft sorgen. Das ist ja keine Frage des Wohlstands, sondern der Prioritäten.

Umgekehrt gibt es genug Leute in meinem Alter und darüber, die sich als Bremser betätigen und dafür plädieren, nicht mehr Umwelt- und Klimaschutz zu betreiben, als wir uns ohne Komforteinbußen leisten können. Die regen sich dann genauso über "die Jüngeren" oder wen auch immer auf, der sich anders engagiert, und halten zB die Klimakleber und Freitags-Marschierer für weltfremde, verwöhnte Jugendliche ohne Plan.

Und wenn ich mir den angeblich geknechteten, unter Problemen ächzenden Mittelstand anschaue, zu dem ich derzeit in Form von Handwerkern wieder sehr viel Kontakt habe - dann ächzen die nur unter einem: Zu viel Arbeit und zu wenig fähiges Personal. Und zwar unabhängig davon, ob sie 25 oder 45 sind.

Kann natürlich sein, dass auch das eine Folge der Wohlstandsbubble ist, in der ich lebe. Es fällt mir sehr schwer, das zu beurteilen.

Aber auch auf dem strukturschwachen Land in NDS (wo in der Nachbarschaft meiner Eltern mehrheitlich der Mittelstand wohnt, in Form von Handwerkern, Polizisten, Bundeswehr-Angehörigen und halt ein paar Rentnern) ist der Lebensstandard (sogar im Vergleich zu hier) auch bei den jüngeren Leuten krass hoch. :verwirrt:

Vielleicht bin ich betriebsblind, aber ich sehe die konkreten Probleme nicht, die die Leute selbst haben müssten und nicht nur befürchten, vielleicht irgendwann eines Tages zu kriegen.

Verunsicherung: Ja. COVID-Frust: Ganz sicher. Eine Generation politischer Verantwortungsträger, die noch älter ist als ich und nicht den Eindruck erweckt, den Herausforderungen unserer Zeit adäquat zu begegnen: Ja, sofort.
Das sind alles Probleme, die ich auch sehe, und wo ich nachvollziehen kann, dass man sich Sorgen macht.
Dann das Gefühl, dass Migration genauso inadäquat behandelt wird wie alles andere - meinethalben. Auch wenn das konkret und im Detail letztlich nur punktuell so ist, aber das reicht ja für ein gefühltes Unbehagen.

Aber wem das alles ernsthaft selbst auf den Füßen steht... - das ist tatsächlich eine Minderheit, in meinem Umfeld. (Und die können idR auch konkret belegen, was sie stört. Bei sich vor der Haustür, nicht irgendwo anders.)

Naja, aber wie gesagt, ich kenn die wirklich Betroffenen vielleicht einfach nur nicht.

Wer tatsächlich von Vorschriften und Bürokratie massiv gegängelt wird sind

Ärzte (das hat aber sozusagen historische Gründe)
Landwirte (die leiden am meisten darunter, dass die Zeiten sich ändern)
Nicht-EU-Bürger

Und nur die Landwirte können wenigstens teils "die Grünen" dafür verantwortlich machen.

Vorbehalt: Ich bin wie gesagt in der kritisierten Bubble. Vielleicht kann ich echt nicht sehen, was von woanders offensichtlich ist.
 
Ich denke, ein Problem war und ist teilweise noch, dass es verpönt war, überhaupt Probleme in der Migration zu sehen. Es gibt natürlich kein Redeverbot, aber Leute, die ahnten und das auch offen sagten, dass es Probleme geben wird, wurden schnell in die rechte Ecke gedrängt.

Das wurde meiner Meinung nach auch von den Medien aufgenommen, wie z.B. von Spiegel Online: Da wurden kritische Kommentare zuerst nicht zugelassen und später unter bestimmten Artikeln die Kommentarfunktion gesperrt.

Meinem Eindruck nach ist es erst seit plusminus 2 Jahren so, dass auch kritisch berichtet wird, auch von eher linken Medien. Ich glaube, dass da einiges Vertrauen in die Regierung verspielt wurde, sowohl bei der vorherigen als auch bei der jetzigen.
 
Ich denke, ein Problem war und ist teilweise noch, dass es verpönt war, überhaupt Probleme in der Migration zu sehen. Es gibt natürlich kein Redeverbot, aber Leute, die ahnten und das auch offen sagten, dass es Probleme geben wird, wurden schnell in die rechte Ecke gedrängt.

Das wurde meiner Meinung nach auch von den Medien aufgenommen, wie z.B. von Spiegel Online: Da wurden kritische Kommentare zuerst nicht zugelassen und später unter bestimmten Artikeln die Kommentarfunktion gesperrt.

Meinem Eindruck nach ist es erst seit plusminus 2 Jahren so, dass auch kritisch berichtet wird, auch von eher linken Medien. Ich glaube, dass da einiges Vertrauen in die Regierung verspielt wurde, sowohl bei der vorherigen als auch bei der jetzigen.
Wobei nicht die Migration das Problem war. Sondern fehlende Konzepte und Kompetenzen. Mangelhafte Kommunikation. Und dann kam auch noch Corona.

„Wir schaffen das!“ reicht eben nicht.
 
Kann natürlich sein, dass auch das eine Folge der Wohlstandsbubble ist, in der ich lebe. Es fällt mir sehr schwer, das zu beurteilen.

Aber auch auf dem strukturschwachen Land in NDS (wo in der Nachbarschaft meiner Eltern mehrheitlich der Mittelstand wohnt, in Form von Handwerkern, Polizisten, Bundeswehr-Angehörigen und halt ein paar Rentnern) ist der Lebensstandard (sogar im Vergleich zu hier) auch bei den jüngeren Leuten krass hoch. :verwirrt:

Vielleicht bin ich betriebsblind, aber ich sehe die konkreten Probleme nicht, die die Leute selbst haben müssten und nicht nur befürchten, vielleicht irgendwann eines Tages zu kriegen.

Ich denke schon, dass du etwas betriebsblind bist.
Abgesehen von Beamten, hast du bei diversen mittelständischen Berufen sehr große Schwankungen, was das Einkommen angeht.
Ich kenne z.B. die Sekretärin X (mit solider Ausbildung), die am Wochenende noch einem Nebenjob nachgeht und die Sekretärin Y (mit gleichwertiger Ausbildung), die das doppelte von meinem Verdienst hat. Sie arbeitet halt in einer besser aufgestellten Firma.
Also die Spanne reicht da bei diversen Berufen sehr weit.
Außerdem haben sehr viele Leute auch geerbt, so dass sie auf einem Grundvermögen sitzen, was sie sich gar nicht selbst zusammen sparen mussten.
Andere Leute stehen ohne Grundvermögen dafür aber mit Krediten da.

Ich habe mittlerweile viel mehr Mandanten, die z.B. in Raten zahlen möchten.
Und ich kenne viele Leute mit soliden Berufen, die in finanzieller Schieflage sind.
Und andere denen es wiederum sehr, sehr gut geht und wo man eher den Eindruck hat, dass diese sogar in den letzten Jahren profitiert haben.

Man kann ja mit einem gewissen Grundeinkommen zunächst immer viel kompensieren.
Wenn du vorher deine frischen Lebensmittel auf dem Wochenmarkt gekauft hast, kannst du relativ unproblematisch im Discounter einkaufen.
Deine Markenklamotten kannst du gebraucht kaufen und den Urlaub kann man auch mal in der Türkei statt auf den Malediven verbringen, man braucht nicht jedes Jahr eines neues Iphone und statt ins Fitnessstudio kann man sich auch kostenlose Workouts auf Youtube ansehen.

Aber wenn man ohnehin wenig hat, ist nicht viel Einsparpotenzial da.
Die "untere Mittelschicht" treffen die Preiserhöhungen sicherlich hart.
Nur so als Beispiel: Vor 2 Jahren habe ich für eine Inspektion mit Ölwechsel knappe 400 EUR gezahlt, jetzt sind es über 500 EUR. Und diese Preissteigerungen betreffen ja praktisch alles.

Im Übrigen finde den letzten zitierten Satz auch schwierig.
Zu "befürchten", dass man z.B. wegen des Heizungsgesetzes (insbesondere in der ersten Fassung) sein Haus oder seine Wohnung verliert, ist ja eine existenzielle Angst, also durchaus schlimm.

Wobei natürlich die Alternative für Leute, die sich abgehängt sehen, nicht die AfD sein kann.
Außer einigen Parolen ist die AfD ja keineswegs eine Partei "des kleinen Mannes".
 
Abgesehen von Beamten, hast du bei diversen mittelständischen Berufen sehr große Schwankungen, was das Einkommen angeht.

Du meinst, Schwankungsbreiten, zwischen einzelnen Angehörigen der Berufe?

(Schwankungen habe zB ich - mal viel und dann auch mal längere Zeit gar nichts.)

Auf jeden Fall schonmal Danke für deinen Einblick...

Wenn ich sowas lese:

Man kann ja mit einem gewissen Grundeinkommen zunächst immer viel kompensieren.
Wenn du vorher deine frischen Lebensmittel auf dem Wochenmarkt gekauft hast, kannst du relativ unproblematisch im Discounter einkaufen.
Deine Markenklamotten kannst du gebraucht kaufen und den Urlaub kann man auch mal in der Türkei statt auf den Malediven verbringen, man braucht nicht jedes Jahr eines neues Iphone und statt ins Fitnessstudio kann man sich auch kostenlose Workouts auf Youtube ansehen.

fühle ich mich irgendwie alt und ...backen.

Wenn ich lese, was Leute kompensieren zu meinen müssen und was da schon sozialen Abstieg bedeutet (Wochenmarkt - Discounter... ich hab nie aufgehört, im Discounter zu kaufen; Klamotten gebraucht. Urlaub in der Türkei (ich war das letzte Mal 2017 geschäftlich im Ausland, und 2013 einmal im Urlaub mit Familie), Fitnessstudio - hab ich alles nicht. Könnte ich wahrscheinlich, aber mache ich nicht. Gibt ja auch Sportvereine oder ich guck halt youtube. :tuete:

Hilft aber sicher, sich zuweilen dran zu erinnern, dass das nicht jeder so macht und ja auch nicht machen muss. :)

Aber im Grundsatz hast du natürlich Recht. ganz unabhängig vom Urlaubsverhalten... es gibt Einsparpotenzial, wenn man zB von mittelpreisiger Ware auf Bückware umsteigt.

Aber nicht, wenn man die eh schon kaufen musste, weil man sonst mit seinem Geld nicht hingekommen wäre. Preissteigerungen in dem Segment kann man nur noch durch "Nicht Kaufen" kompensieren. :(

Oder anders herum gedacht: Ich wirtschafte in weiten Teilen immer noch, als würde ich noch studieren. Nur verdienen wir kombiniert mittlerweile so viel, dass ich es eigentlich nicht bräuchte. Das deckt dann aber auch etwaige Kostensteigerungen ab. Es bleibt halt am Ende weniger übrig, aber nicht nichts.

Das hätte im Studium sicher anders ausgesehen, und dann hätten mir die Preissteigerungen auch auf jeden Fall mehr Sorgen bereitet als jetzt schon.

Mein letzter Satz bezog sich vor allem auf die Migration, und nur sekundär auch auf viel Aufregung um ein Heizungsgesetz, das zu dem Zeitpunkt noch keineswegs fertig war. Und dann auf die Behauptungen, die mir immer wieder begegnen, rot-grün würde die Wirtschaft kaputt machen, nur wegen denen sei alles so teuer und überhaupt, und wir würden demnächst alle verarmen.

Hallo? Ukraine- und Energiekrise? Allein die Schuld von Rot-Grün?

Ich glaube, mein Problem damit ist, dass "verarmen" ein relativer Begriff ist. Wir werden sicher kollektiv ärmer werden. Nicht, weil die jetzige Regierung so schlecht ist, sondern weil es nicht mehr so viel zu verteilen gibt.

Aber sehr viele von uns - und gerade sehr viele von denen, die jetzt ihre Befürchtungen äußern - werden nicht so viel ärmer werden, dass es ihnen wirklich schlecht geht. Man hat auch 1980 nicht schlecht gelebt, oder 1990.

Kümmern sollten wir uns (als Staat) um die, bei denen das anders ist. Ich denke schon, dass wir das finanziell könnten. Wenn wir denn wollten.

Wobei natürlich die Alternative für Leute, die sich abgehängt sehen, nicht die AfD sein kann.
Außer einigen Parolen ist die AfD ja keineswegs eine Partei "des kleinen Mannes".

Ja, absolut nicht. Eher das krasse Gegenteil.
 
Ich habe letztens einen Artikel gelesen, in dem es um Preissteigerungen bei Lebensmittel ging. Dabei wurde verglichen, wie sehr die Preise in Discountern, in Lebensmittelgeschäften und in Bioläden/Wochenmärkten gestiegen sind. Dabei kam heraus, dass prozentual in den Discountern am meisten erhöht wurde und in den Bioläden/Wochenmärkten am wenigsten.

Das bedeutet, dass diejenigen, die sich sowieso schon hochwertige Lebensmittel leisten können, die geringste Preiserhöhung hatten. Diejenigen, die auf Discounter angewiesen sind, hatten hingegen die höchsten Preissteigerungen.
 
@Lana

Ich habe nochmal nachgedacht.

Es ist unstrittig, dass arme Leute unter der derzeitigen Teuerung und sonstigen Entwicklung viel stärker leiden als reiche.

Was du geschrieben hast, war für mich absolut schlüssig auch da, wo ich es vorher noch nicht bedacht hatte.

(Ob man dafür allein die derzeitige Regierung verantwortlich machen kann, ist eine andere Frage.)

Ich glaube, was mich am Ursprungsbeitrag gestört hat, war diese Gleichsetzung: ältere Leute : etabliert und reich, aus purer Dekadenz am Umweltschutz interessiert , und junge Leute: arm, frustriert, geplagt, können sich diesen Luxus nicht leisten.

Das stimmt so nicht. Es gibt auch sehr viele zB alleinstehende ältere Menschen mit großen Geldsorgen.

Und Leute mit Geldsorgen, die umweltbewusst sind ebenso wie Betuchte, denen das alles viel zu teuer ist.

Und, wie ich schrieb, kenne ich auch sehr viele gut situierte Jüngere.

Die leben (als Mittelständler - ich schreibe jetzt nicht von der hiesigen Bubble, sondern vom Dorf daheim) das Leben mit neuen Autos, wohlgeratenen Kindern und Urlaub auf den Malediven, das du beschrieben hast und ich mir in dem Alter gar nicht hätte leisten können. ;)

Wenn die das sind, die Ängste äußern, frag ich mich, wieso. Da ist noch ganz viel Luft nach unten, ehe es wirklich existenziell ungemütlich wird.

Bei anderen im selben Alter, denen es nicht so gut geht, frage ich mich das sicherlich nicht.

Also, nur zur Klarstellung, warum mein Beitrag sich so nach: „Was habt ihr eigentlich für Probleme?“ anhörte - ich hatte dabei ein bestimmtes Bild und eine bestimmte Gruppe von Leuten vor Augen, die mir in das Schema aus dem Eingangsartikel nicht zu passen schienen.
 
@Paulemaus
Ich war vorgestern nach einem Jahr oder so das erste Mal wieder beim EDEKA.
Ich habe bestimmte Sachen, dir ich nur da kaufe - und war schon etwas entsetzt, wie teuer die alle geworden waren.
 
Hier sind Lebensmittel ja sowieso um einiges teurer als in D. Es gab hier auch Preissteigerungen, z.B. kostete das kleine Brot auf dem Markt statt 3.50 € dann 4 €. Die Eier (12 Stück) aus Freilandhaltung aus dem Nebendorf kosteten 2,50 € und nun 2,70 €. Das wurde ohne Murren akzeptiert, so wie ich es mitbekommen habe

Wo ich aber ganz deutlich die Preissteigerungen bemerkt habe, ist Kalles Hydrotherpie: Als wir dort anfingen, kostete die Therapie noch 35 Euro. Sie wurde nach Beginn des Angriffs auf die Ukraine auf 40 Euro erhöht und ist mittlerweile auf 44 Euro gestiegen. Das Unterwasserlaufband ist aber natürlich auch besonders energieaufwendig und Luxus.

Ich kaufe auch einiges bei Lidl und auch da ist es teurer geworden, allerdings nicht in dem Maße, wie ich es aus D mit bekommen habe. Das mag auch daran liegen, dass die Regierung durch Maßnahmen dafür gesorgt hat, dass die Preise für Grundnahrungsmittel relativ stabil bliebenm
 
Ich glaube, bei Tierarztkosten müssen wir nach der neuen GOT gar nicht anfangen…

Die sind hier wirklich teils immens gestiegen.

Aber das ist ja unabhängig vom Rest passiert, sozusagen.
 
An all dem hier gerade Aufgeführten wird aber Remigration absolut gar nichts ändern - und Abschottung auch nicht, wenn nicht endlich an die Ursachen der Migration rangegangen wird. Da sehe ich persönlich eher die Gefahr, dass mittel- bis langfristig Terror geschürt wird. Würden wir uns wahrscheinlich auch nicht auf Dauer anschauen wollen, wie andere wie die Maden im Speck leben, unsere Leute mit Gewalt ausschließen und nichts abzugeben bereit sind, nicht mal zu fairen Handelsbedingungen.

Umgekehrt scheint das aber genauso zu sein. Denn fürs Klima engagieren sich ja in meinem Altern eben nicht nur reiche Wohlstandsfuzzis, die das aus der Portkasse zahlen, sondern zB auch viele Selbstständige (wie helki zB), die durch COVID wirklich starke finanzielle Einbußen hatten. ZB weiö sie Kinder haben und sich um deren Zukunft sorgen. Das ist ja keine Frage des Wohlstands, sondern der Prioritäten.

Absolut. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich dieses "Die Grünen/Klimaschützer wollen uns alles wegnehmen" zuweilen echt etwas wütend macht, nachdem die Coronamaßnahmen (und ich meine da konkret die Maßnahmen* und deren Umsetzung, nicht das Virus) mich und viele andere fast in den Ruin getrieben haben und das von Politik und Gesellschaft wie selbstverständlich hingenommen wurde - nicht mal die Kenntnisnahme der Tatsache, dass einige einen sehr hohen Preis gezahlt haben, gibt es. Jammern kam auch nicht gut an, man sollte halt solidarisch sein und froh sein, dass man lebt. Aber wehe, es geht ans eigene Portemonnaie, da ist Solidarität dann wieder ein Fremdwort. Ich mag mir nicht vorstellen, wie es denen geht, die durch Corona und die Maßnahmen* ins Bürgergeld abgerutscht sind und sich jetzt von Typen wie Merz, Lindner und Linnemann als arbeitsscheue Schmarotzer hinstellen lassen müssen.

Ich bin viel zu links und viel zu grün, um mich da nach rechts zu wenden, kann aber nachvollziehen, wie wohltuend es ist, wenn einem jemand zuhört und Ernst nimmt - und da sind die Rechten wohl leider relativ geschickt vorgegangen. Es hätte mich auch mal interessiert, wie viele Selbstständige und Freiberufler das waren, die in die sogenannte Schwurblerecke abgerutscht sind und bei entsprechenden Demos waren... Da hätte man mMn vieles auffangen können, wenn man denn gewollt hätte.*

Ich hätte mir sehr gewünscht, die Probleme von uns Freien und kleinen Selbstständigen wären während und auch nach Corona auch nur im Ansatz so diskutiert worden, wie die allein auf die Verarmung der Deutschen abzielenden Schurkentaten des bösen Habeck. So kam es in der Presse oftmals rüber - angestachelt von Springer, unkritisiert übernommen von großen Teilen des Rests und dann von der Bevölkerung (ich sehe da tatsächlich auch ein Versagen der Medien - bis auf Springer, die haben ihr Ziel mal wieder erreicht). Und ich fürchte, da ist schon ein weiterer für rechts lange gar nicht erreichbarer Teil der Bevölkerung nach rechts gerutscht.

Und die jungen Leute sitzen seit Jahrzehnten in heruntergekommenen Schulen, Mittel für alles Mögliche im sozialen Bereich und im Bereich Jugendarbeit werden immer weiter runtergekürzt, während das anderswo ja nicht geht (der Generationenvertrag ist zur Einbahnstraße verkommen), die Schuldenbremse bringt ihnen nichts als einen gigantischen Investitionsstau, in den Talkshows, den Medien und bei öffentlichen Reden von Politikern werden sie als Faulpelze hingestellt, in den Krieg sollen sie nun auch noch ziehen (Wiedereinführung der Wehrpflicht) - und auch hier: Nicht eine Silbe der Kenntnisnahme, dass man ihnen bei Corona viel abverlangt hat. Erstaunlich dass gerade Schweden diesen Rechtsruck nicht hat, aber das ist sicher Zufall (das mit dem Zufall glaube ich wirklich, es ging mir nur gerade so durch den Kopf). Dass sie sich verhohnepiepelt fühlen und abwenden, finde ich total nachvollziehbar. Dass es rechts sein muss, kann ich aber immer noch nicht wirklich nachvollziehen.

By the way: In meiner Bubble gibt es viele Jugendliche und junge Erwachsene, die sehr wohl bereit sind, für Klimaschutz kürzerzutreten und sich in dem Bereich auch einzusetzen. FFF, ER, LG - da sind überall viele junge Leute dabei, und auch nicht nur die Kids reicher Leute. Bekämpft werden sie aus der Springer-Ecke mit allen Mitteln, mMn auch weniger als die Rechten. Vielleicht hat das auch zur Entwicklung beigetragen.

Aber ich gerate wieder ins Philosophieren...

____
*Womit ich nicht sagen will, dass man alles hätte weiterlaufen lassen sollen o.Ä., sondern z.B. eine faire Aufteilung der finanziellen Lasten (z.B. eine Art Corona-Soli), eine faire Vergabe von Hilfen etc.pp.
 
An all dem hier gerade Aufgeführten wird aber Remigration absolut gar nichts ändern - und Abschottung auch nicht, wenn nicht endlich an die Ursachen der Migration rangegangen wird. Da sehe ich persönlich eher die Gefahr, dass mittel- bis langfristig Terror geschürt wird.

Migration hat ja generell mit der Preisentwicklung hierzulande und anderswo nicht direkt etwas zu tun.

Zu allem weiteren absolute Zustimmung.
 
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