Politisches Tagesgeschehen

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die Leute überhaupt so weit denken.

Sie halten sich für politisch gebildet, weil sie bunte Bildchen mit Sprüchen drauf anschauen und teilen. Und demnach treffen sie ihre Wahlentscheidung.
Und da haben halt die Grünen in den letzten Monaten ganz klar am Meisten ihr Fett wegbekommen.
 

Bei der Europawahl haben viele junge Menschen die AfD gewählt. Unser Kolumnist, Lehrer Bob Blume, hat eine eindeutige Erklärung für diesen Erfolg und das Versagen der anderen Parteien.
Kurz nach der Europawahl geht es in vielen Parteien darum, Wunden zu lecken und mit den Analysen zu beginnen. Gerade im Hinblick auf junge Wähler wird es nicht reichen, auf lustige TikTok-Videos zu setzen. Es braucht eine Idee davon, wie Politik junge Leute erreicht, mitnimmt und einbindet. Sonst verlieren wir die Kinder.
 
Vielleicht sollte sich die SPD wieder auf ihr früheres Wahlklientel konzentrieren. Das waren früher mal hart arbeitende Menschen, die sich mit Fleiß einen kleinen Wohlstand erarbeiten konnten, auf den sie stolz sein konnten.

Meine entfernte Familie war, seit ich denken kann, stramm SPD. Inklusive Engagement in der Gewerkschaft und Parteimitgliedschaft. Alles Arbeiter und engagiert. Angestellte Handwerker, Reinigungskräfte, Verkäufer/innen. Von denen wählt mittlerweile keiner mehr die SPD, auch die nicht, die mittlerweile Rentner sind.
 
Bei der Europawahl haben viele junge Menschen die AfD gewählt. Unser Kolumnist, Lehrer Bob Blume, hat eine eindeutige Erklärung für diesen Erfolg und das Versagen der anderen Parteien.
Die mich nicht im entferntesten überzeugt.
Die AfD hatte als einzige Partei ein Angebot für die jungen Wähler, behauptet er. Worin das bestand, sagt er nicht. Das einzig konkrete, das er am Ende nennt, ist der Ausländer-raus-Slogan. Wenn DAS das Angebot ist, das sie den anderen Parteien voraus haben, dann gute Nacht, schöne Gegend.
 
Und da haben halt die Grünen in den letzten Monaten ganz klar am Meisten ihr Fett wegbekommen.
Ja, und zwar von allen Seiten, Koalitionspartner inclusive.
Wie ich heute hörte, haben FDPler sogar geklatscht, als das miese Ergebnis der Grünen bekannt gegeben wurde. Wenn du solche 'Partner' hast, brauchst du keine Feinde mehr. Aber die Grünen haben halt zusätzlich noch Feinde. Darunter auch die C-Parteien, die sie bekanntlich zum Hauptgegner ernannt haben. Sch* auf den Erfolg der AfD, die Grünen müssen wir bekämpfen! :wtf:
 
Ich glaube, dass die Leute, die rechts gewählt haben, sich nicht gegen das Klima entschieden haben, sondern gegen die recht ungeregelte Migration. Deswegen trifft es auch die Grünen so hart, weil sie in der Frage am "liberalsten" sind.

Ich denke, wer rechts gewählt hat, hat sich halt für rechts entschieden, ohne dass ihm jemand die Pistole auf die Brust gesetzt hat und ohne dass es nur diese eine Möglichkeit gegeben hätte. Dieses ganze Gerede vonwegen "Protest" oder "sie wussten sich nicht anders zu helfen" sollte man sich endlich sparen und der traurigen Wahrheit ins Auge blicken. Es gibt einen großen braunen Bodensatz - und das nicht erst seit gestern oder "Habecks Heizungsgesetz". mMn gab es den immer, nur mittlerweile kann er sich wieder ganz offen austoben... Und in der heutigen CDU wären die auch wieder heimisch, also niemand "muss" die AfD wählen, weil die CDU zu links ist.

Und sollten diejenigen, die gegen Migration sind, sich nicht dafür stark machen, eine der wesentlichsten Ursachen für Migration, einzudämmen, statt lauthals deren weitere Befeuerung zu fordern?

Ich fänd's übrigens mal interessant, wie dumm Deutschland und Europa aus der Wäsche gucken würden, wenn die "Migrierten" alle mal für ein paar Tage / Wochen die Arbeit niederlegen würden.
 
In vielen europäischen Ländern haben die oppositionellen Parteien gegenüber den regierenden gewonnen. Egal, ob konservativ, sozialdemokratisch, rechts oder links.
Dafür, dass die AFD zu Beginn des Jahres noch bei über 20 % lag, ist das jetzige Ergebnis relativ schlecht.
Trotzdem ist es natürlich immer noch viel zu hoch. Aber wundern tut es mich nicht. Auch das "gute" Abschneiden des BSW nicht.
Eine Frau Wagenknecht, die sich hinstellt und es bemängelt, dass für die Ukraine Milliarden ausgegeben werden, statt hier für die Hochwasseropfer. Wie billig ist das denn. Bläst in das gleiche Horn wie die AFD. Querfront lässt grüßen.

Auch hier im Forum können sogar Videos von stramm rechten Agitatoren gepostet werden. Kümmert offenbar nur wenige. :kp:
 
Ich habe weder geschrieben, dass die Leute nicht anders konnten noch, dass ich das nachvollziehen kann. Ich habe aber im letzten Jahr öfter mit sehr verschiedenen Leuten gesprochen und das Thema Migration stand oft im Mittelpunkt. Wobei es dabei nicht um integrierte Migranten geht. Teilweise kam die Meinung sogar von Menschen, die selbst nach D migriert sind.

Da hilft es auch nicht, darauf zu verweisen, was passiert, wenn die Migranten die Arbeit niederlegen, denn nochmal: Um die ging es in den Gesprächen nicht. Gerade meine Verwandten arbeiten zum Beispiel schon immer mit migrierten Arbeitskollegen problemlos zusammen.

Wenn diese Menschen sehen, wie sich in Hamburg ihr einst sehr gepflegtes Arbeiterviertel verändert, es keine Wohnungen gibt, die sie bezahlen könnten (und sie deswegen im Viertel festhängen) und ihr Kind mit seiner Sprache in der Schule zur Minderheit gehört, fühlen sie sich abgehängt und sind es objektiv auch. Was dazu führt, dass sie eine Veränderung wollen.

Dass es dann die dümmste Idee ist, rechts zu wählen, ist natürlich keine Frage.
 
@Paulemaus

Wenn du in meinem Bekanntenkreis Leute fragst, warum sie die Grünen nicht mögen, kriegst du Antworten, die mit Heizung, Veggie und Gendern zu tun haben.

Wenn es nur um „links“ geht, kommt schon eher die Migration zur Sprache.

Aber interessanterweise weniger bei „den Grünen”. Keine Ahnung, woran das liegt.
 
Da hilft es auch nicht, darauf zu verweisen, was passiert, wenn die Migranten die Arbeit niederlegen, denn nochmal: Um die ging es in den Gesprächen nicht. Gerade meine Verwandten arbeiten zum Beispiel schon immer mit migrierten Arbeitskollegen problemlos zusammen.
Na ja, wenn man sich mal die Obstanbaugebiete und die dortigen Arbeiter in Spanien und Italien anschaut, tun auch die "illegalen Migranten" einiges, damit der Laden hier in Deutschland und Europa am Laufen bleibt.




Und ich wage mal zu behaupten, dass es z.B. im Transport- und Baugewerbe oder auch der Gastronomie auch einige "illegale Migranten" gibt, die für einen Hungerlohn für einen Mehrwert bei Arbeitgebern und ggf. günstigeren Preisen bei Kunden sorgen.

Würden die wirklich alle mal "streiken", würde schon so manche/r ziemlich dumm aus der Wäsche gucken, denke ich.
 
Hier im Landkreis bei der Europawahl hat die SPD 12% bekommen, die Grünen 12,2. Die AfD wurde mit 15,8 zweitstärkste Partei, die CDU bekam 32,2. Die Grünen haben, wie im Gesamtergebnis, auch hier 8,4% gegenüber der letzten Wahl verloren.

Ich versteh's immer wieder nicht. Den Leuten fliegt das Klima um die Ohren, und die wissen nichts besseres als zu sagen 'Verschont uns mit der Sch...-Klimapolitik, wir wollen weitermachen wie gehabt. '

Das hiesige Ergebnis der Gemeinderatswahl ist noch nicht veröffentlicht.
Hier gabs bei der Europa-Wahl folgendes Ergebnis:
CDU: 29,3, SPD: 20,5, Grüne 6,6, AfD: 15,7, FDP: 4,7, BSW: 7,9, übrige: 13,5
Verluste: Grüne: -4,6, CDU: -3,2, SPD: -2,6
 
Aber interessanterweise weniger bei „den Grünen”. Keine Ahnung, woran das liegt.
Weil die Themen, mit denen die politischen Gegner sich bevorzugt auf die Grünen gestürzt haben, eben die von dir genannten waren: Heizungshammer, Verbrennerverbot etc, und eben die schreckliche Wokeness mit dem Beispiel Gendern. Gerne als Bevormundung verkauft.
 
Das spricht dann aber dagegen, dass für die meisten Migration das Kernthema war, weswegen die Grünen nicht oder nicht mehr gewählt wurden.

Ich denke, dass aber umgekehrt „Migration“ das Thema ist, wegen dem die AfD gewählt wurde.

Weil sie für so einige „es sagt, wie es wirklich ist“, und nicht „drumherum redet“.

Witzigerweise oft (nicht immer) für die, die selbst gar nicht wissen, wie es wirklich ist, weil sie das bei sich auf dem platten (oder bergigen) Land selbst gar nicht mitkriegen.

Ich möchte dazu anmerken, dass Zuwanderung und „Überfremdung“ in exakt demselben Tonfall, mit exakt demselben Vokabular, derselben Argumentationslinie und demselben (fehlenden) Grad an Sachlichkeit schon Mitte der 1970er Jahre ein Thema der Westdeutschen extremen Rechten gewesen ist.
 
Eben gelesen.
Im September 2018 auf einer Bühne in einem halb vollen Bierzelt und tat, was er im liebsten tut: Er brüllte. Er versprach »einen Stopp dieser Stromtrassen, ein Verhindern dieses Polders«. Einen Flutpolder in Regensburg, also eine Fläche, auf die man bei Bedarf Hochwasser umlenken kann, werde es »mit den Freien Wählern als Regierungspartner in München« nicht geben. Und so kam es dann auch. Das Resultat steht jetzt in Regensburger Kellern.

 
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