Nougat, Pitbull, 11 Monate, Rüde

Shikoku

20 Jahre Mitglied
Ich sass in der Todeszelle

Es war ein herrlicher Freitag im September. Ich war im Garten und freute mich über die Sonne, die mich angenehm anstrahlte. Ich war erst seit wenigen Wochen aus Italien nach Deutschland gekommen und fühlte mich so langsam heimisch in diesem fremden Land. Als es um 13.20 Uhr an der Haustüre klingelte, war ich etwas überrascht, denn um diese Uhrzeit kam normalerweise niemand zu uns zu Besuch.
Uniformierte Menschen standen vor der Haustüre, sprachen sehr aufgeregt, doch ich verstand nicht, was sie wollten. Als sie mich mitnehmen wollten, habe ich mich noch gewehrt, doch sie waren in der Überzahl und überwältigten mich.
Ich befand mich in einem geschlossenen Kastenwagen und konnte nicht sehen, wohin ich gebracht wurde. Nach einer ca. halbstündigen Fahrt hörte ich ein Tor aufgehen, das Fahrzeug fuhr kurz weiter und das Tor schloss sich wieder. Als sich die Türen öffneten, sah ich, dass ich mich in einem Gefängnis befand. Tore, Zäune und Mauern umgaben mich und ich wurde durch einen langen dunklen Gang in eine Zelle gebracht. Links und rechts in diesem Gang waren weitere Gefangene in Einzelzellen untergebracht. Sie drückten sich an die Gitter und schrien auf mich ein, doch aufgrund der Vielzahl der Stimmen verstand ich auch hier kein Wort. Als ich in meiner Zelle sass, wusste ich nicht, wie mir geschehen war.
Die Zelle war spärlich ausgestattet: Außer einer Holzpritsche mit einer dünnen Decke im Eck befand sich nur noch ein Blecheimer in meiner Zelle. Nach wenigen Minuten brachte mir ein Wärter einen Blechteller mit etwas Essbarem darauf.
Ich wusste nicht, warum ich inhaftiert wurde und war mir keiner Schuld bewusst. Ich hörte keine Anklage und es wurden mir auch keine Fragen gestellt. Auch in den darauffolgenden Tagen erhielt ich keine Auskunft. Der Wärter, der mir das Essen brachte, antwortete auf meine Fragen nicht und als ich ihn förmlich anschrie murmelte er nur, dass schon alles in Ordnung käme.
Nach drei Tagen durfte ich das erste mal meine Zelle verlassen. Zusammen mit zwei Wärtern durfte ich eine halbe Stunde auf- und abgehen, doch auch sie beantworteten meine Fragen nicht. Weitere Tage vergingen.
Erst am darauffolgenden Freitag erfuhr ich dann, warum ich hier war und was mit mir geschehen sollte. Man berichtete mir, dass ich die falsche Abstammung hätte, dass ich in diesem Land nicht erwünscht sei. Ich hätte gar nicht aus Italien hierher kommen dürfen. Meine Einwände, dass ich von Bekannten mitgenommen worden sei, liess man nicht gelten. Auch das ich kein Boeser sei, noch niemanden etwas zu leide getan habe und mich mit jedem gut verstehe, wollte man nicht hören. Soeben sei die Nachricht eingetroffen, dass man mich in einem Schnellverfahren zum Tode verurteilt hätte. Das Verfahren wurde ohne mein Beisein geführt, der Richter kannte mich nicht und gab mir auch keine Gelegenheit, mich zu verteidigen. Das Urteil sollte in wenigen Tagen vollstreckt werden.
Glücklicherweise gibt es aber in diesem Land, dass Fremden gegenüber so feindlich eingestellt ist, doch noch Leute, die anderer Ansicht sind. Die keine Vorurteile haben und die jeden Einzelfall prüfen und erst dann urteilen, ob er gut oder böse ist. Diese Menschen haben eine Umwandlung des Urteils bewirkt. Jetzt bleibe ich zwar erstmal inhaftiert, aber wenn sich jemand findet, der in einer Gegend wohnt, wo man mich aufnimmt, komme ich frei.

Ach so, sie wissen ja noch gar nicht, wer ich bin. Mein Name ist Nougat, ich bin ca. 1 Jahr alt und ein American Pit Bull Terrier. Die Leute vom Tierschutzverein Regensburg haben mir das Leben gerettet und in ihrem Tierheim warte ich jetzt auch auf die neue Familie, die mir ein glückliches Hundeleben ermöglicht. Wenn Sie diese Familie sein wollen, dann schicken Sie eine eMail an ricardo.szabo@tierschutzverein-regensburg.de oder rufen Sie an unter 09403/967518.

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Nougat wurde auf das Tierheim übereignet und kann nun ausserhalb Bayern vermittelt werden. allerdings hat Nougat noch kein Gutachten (es ist also auch noch gar nicht festgeschrieben, dass Nougat ein Pitbull ist, das klären wir noch). Nougat wurde im Tierheim kastriert.

Nougat ist ein sehr menschenfreundlicher Hund, der sich auch mit Artgenossen gut verträgt. Wie das mit Katzen aussieht, kann nicht gesagt werden, Grössere Kinder stellen auch kein Problem dar.
Nougat ist noch recht unerzogen, aber Herr Szabo arbeitet mit ihm, was der zukünftige Besitzer fortführen müsste. Nougat zeigt das typische "will to please" und tut alles für seinen Menschen, allerdings scheint er nur langsam zu begreifen, was man von ihm eigentlich will.

Anbei nun Fotos von Nougat !
 
*schieb*

würde mich interssieren was bei dem Gutachten rauskommt.


xana
 
Hallo,

Nougat wird demnächst in ein neues Zuhause umziehen !
Nach Österreich, hier frägt erstmal keiner nach seiner Rasse.
Dem süssen Kerl ist seine "Abstammung" nämlich völlig egal....

Ich freu mich so für ihn. leider lern ich ihn gar nicht mehr kennen, ich wollte ihn in zwei Wochen besuchen fahren...
 
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