Ich lese immer Kampf...
Es ist für manch einen sicherlich ein Kampf. Aber wenn man nach außen tritt und sich dann betont kämpferisch gibt, obwohl es darum ginge, Sympathien zu gewinnen, dann ist das in meinen Augen halt unstimmig. Ich glaube, das ist es, was mich stört.
Sokas sind so charmante Hunde. Aber diejenigen, die sich dem Kampf für sie verschrieben haben, treten viel weniger charmant auf als die Hunde, für die sie sich einsetzen. Ich meine, wenn man bei Behörden und direkt gegenüber Zeitungsverlegern kämpferisch auftritt und sich selbst mit kämpferischer Haltung bestärkt, sehe ich das gar nicht kritisch.
Aber muss man Auftritte in der Öffentlichkeit (und seien es nur Leserkommentare in Zeitungen) nicht eher wie so eine Art Marketing-/Werbekampagne sehen? Und da kommt einfach oftmals der Sympathiefaktor nicht rüber, den die Hunde durchaus haben, der denjenigen, die für sie "kämpfen", aber irgendwo unterwegs leider verloren gegangen zu sein scheint. Nicht, dass ich das nicht nachvollziehen könnte, aber vielleicht könnte man den wieder vermehrt aktivieren?
Wenn man sich zu dieser Thematik äußert, ohne dabei die Meinung der Kämpfer(innen) zu treffen, hat man teilweise das Gefühl, in einen hysterischen Haufen geraten zu sein, der nicht müde wird, sich in der Dringlichkeit und Richtigkeit seines Kampfes zu bestärken, ohne auf Anmerkungen eigentlich einzugehen. Es geht nur noch drum, den vermeintlichen Gegner klein zu machen (mein Eindruck). Dass dieser vermeintliche Gegner eigentlich auf derselben Seite steht, merkt so manch einer gar nicht mehr.
Und schwupps, werden wieder Äußerungen a la "den anderen ist das ja alles sooo egal" und "wir sind sooo alleine" oder Vorwürfe im Sinne von "wo wart ihr vor 10 Jahren" aus dem Hut gezaubert. In Sachen Kampf für Sokas wird anderen wirklich öfter mal vor den Kopf gestoßen. Nehmen wir mal die gute alte Schäferhundkeule - und wenn ich von Keule spreche, dann meine ich Äußerungen a la "die sind ja viel bissiger" o.Ä. (keine sachliche Erwähnung von Statistiken unter Einbeziehung von Population).
Oder merkt mal jemand an, dass das Leben mit Nicht-Sokas auch nicht immer sooo easy ist, dann bricht verdammt noch mal keinem ein Zacken aus der Krone, wenn er das einfach mal auch so als Diskussionsbeitrag annimmt. Ja, für Sokahalter ist's noch härter, das ändert aber nichts dran, dass andere Leute auch negative Erfahrungen machen. Man könnte sich austauschen, aber nein, darauf geht man nicht ein, sofort wird aufgeklärt, wie viel schlimmer es ja mit Soka ist. Mal auf die Idee gekommen, dass man sich als Nicht-Sokahalter dann als nicht ernst genommen und gar nicht wirklich erwünscht vorkommen könnte?
Oder es wird kommentiert auf irgendwelchen Zeitungsseiten (die neuen Kommentare in diesem Fall hier habe ich allerdings noch nicht gelesen *anmerk*). Da häufen sich dann Kommentare von Soka-Leuten, die das eigentliche Geschehen völlig ignorieren und nur noch von Beißstatistiken o.Ä. reden oder darlegen, warum diejenigen, die nun mal Sokas mit Skepsis betrachten, alle irgendwie nicht in der Lage sind, sich richtig zu informieren bzw. Informationen richtig zu verarbeiten.
Nicht nur, dass das vor dem Hintergrund, das oftmals ein Vorfall dahintersteht, wo es Opfer gibt (der Gipfel war kürzlich im Fall des getöteten Maltesers eine Anmerkung auf der Kommentarseite, dass Malteser ja auch nicht ohne wären und der Staff sich sicher nur gewehrt hätte - so was öffentlich in 'ner Zeitungskommentarseite zu tippen, wenn man davon ausgehen muss, dass die Sympathien zuerst mal bei dem getöteten Malteser liegen, halte ich für unklug).
Na ja, und die im Rahmen solcher Kommentare erfolgende Aufklärung wirkt oftmals ein bisschen arrogant. Nicht so, als wolle man den Leuten die Hunde wirklich näherbringen, sondern sie als "dumm" hinstellen.
Ja, ich könnt's beim Verfassen eigener Kommentare besser machen. Da aber hier auch einige wesentlich emsigere Kommentarschreiber anwesend sind, dachte ich, ich kann's denen auch mal mit auf den Weg geben.
So manch einer mag das als Kampf sehen, der Otto-Normal-Bürger fühlt sich aber regelrecht erschlagen, wenn er sich vielleicht nichts weiter hat zuschulden kommen lassen, als uninformiert zu sein oder sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt zu haben, wenn er dann von einer Sokahalter-Armada regelrecht überrollt wird.