Nelly - ein Nordlicht walzt durch Baden

felis schrieb:

Immerhin darf ich nächtens 6 Stunden am Stück selig pennen, soviel Zeit geben sie mir.

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Giladu schrieb:

Es haben sich genau die zwei Richtigen gefunden.

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Biggy schrieb:

– leider darf sie zu ihrem größtem Kummer immer noch nicht abends mit in mein Bettchen

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HSH Freund schrieb:

Erstmal Glückwunsch zum Neuzugang. Sieht gut aus das alte Mädchen.

Biggy schrieb:

– leider darf sie zu ihrem größtem Kummer immer noch nicht abends mit in mein Bettchen

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Das wird schon noch ... Du willst dem Hundi, welches sich so aufopferungsvoll um deine Fitness kümmert, doch keinen unnützen Kummer bereiten, oder?

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Candavio schrieb:

HSH Freund schrieb:

Biggy schrieb:

– leider darf sie zu ihrem größtem Kummer immer noch nicht abends mit in mein Bettchen

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Das wird schon noch ... Du willst dem Hundi, welches sich so aufopferungsvoll um deine Fitness kümmert, doch keinen unnützen Kummer bereiten, oder?

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Außerdem spart's im Winter die Wärmflasche.....
So ein vorgewärmtes Bett in der kalten Jahreszeit hat was, kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen....

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recht herzlichen Dank für Dein Päckchen, das heute von einem Boten gebracht wurde – dummerweise war ich zu diesem Zeitpunkt so derart hundemüde, dass alles Frauchen in die Hände fiel .

Du kannst Dir sicherlich denken, was mit dem liebevoll von Dir beigefügten Proviant geschah: sie hat alles, ja komplett alles, erst einmal konfisziert und gemeint, das gäbe es nur „dosiert“ . Das fand und finde ich natürlich immens blöd und gemein – wirkliche Gegenargumente habe ich aber leider grade nicht, denn obwohl Frauchen die Kiki-Geschirre schon zweimal enger stellen musste und der, der mich hierher gefahren hat, vorgestern auch gesagt hat, dass ich viel schlanker geworden bin, behauptete die blöde Waage beim Tierarzt heute morgen trotz leerem Magen doch, ich hätte nur 250 Gramm abgenommen . Das blöde Ding ist bestimmt kaputt …..

Dein zu kleines Geschirrchen passt mir gut und ich kann sogar damit noch dünner werden, ich hoffe, Du siehst es mir nach, dass ich Deinen Geruch bei erster sich bietender Gelegenheit rausgewaschen habe – so als Mädel möchte ich natürlich auch wie ein solches riechen und meine Mitartgenossen, von denen es hier unzählige hat, nicht irritieren.

Nelly

Biggy schrieb:

Candavio schrieb:

HSH Freund schrieb:

Das wird schon noch ... Du willst dem Hundi, welches sich so aufopferungsvoll um deine Fitness kümmert, doch keinen unnützen Kummer bereiten, oder?

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Außerdem spart's im Winter die Wärmflasche.....
So ein vorgewärmtes Bett in der kalten Jahreszeit hat was, kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen....

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nix gibt`s - ich brauch meine 90 cm für mich selber

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HSH Freund schrieb:

So breit habt ihr Beide auf den Bildern doch gar nicht ausgesehen.

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MaHeDo schrieb:

Er steht ja mehr auf rundliche Damen und Nelly hat schon deshalb alle Sympathien auf ihrer Seite. Also sei nicht allzu hart mit der Rationierung, sonst gibt es gleich zwei Knötterbacken, die ihr Veto einlegen.

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Gleich die ersten, die wir am Morgen nach ihrer Ankunft trafen, waren Carlo, der Golden Retriever, und Josy, eine Berner Sennen Dame. Kaum die beiden erblickt, haute Nelly die Bremse rein und wartete ab, bis die beiden sowieso an uns vorbeikamen, die Begrüßung dann sehr höflich und von ihrer Seite aus verhalten – fein, hab ich mir gedacht, passt …

Auch die nächsten Hunde, die wir trafen, waren etwas größere Kaliber (Merlin z.B. – an dem führt ja leider gar kein Weg vorbei , da der sich zu allen möglichen und unmöglichen Uhrzeiten überall und nirgends rumtreibt – blöderweise ist seine Reiz- und Toleranzschwelle abhängig von seiner Laune und insgesamt nicht besonders hoch…), Nelly immer zurückhaltend, immer freundlich und insgesamt eher uninteressiert.

Und so hab ich mir nix gedenkt, als wir Montag dann auf den kleinen Zwergspitz trafen, auf den Kiki so „abgefahren“ ist – ähm ja, mit dem Charme einer Dampfwalze machte sich Nelly über den zerbrechlichen kleinen ********* (der hat deutlich weniger als fünf Kilo) her und in Sekundenschnelle wurde es laut . Das irritierte das Dickmadämchen allerdings kein bisserl , aufdringlich und hemmungslos bodycheckend oder mit den Pfoten auf ihm rum klopfend versuchte Nelly dem kleinen *********, der ein zunächst immer etwas verhaltenes, dann aber umso fröhlicheres Kerlchen ist, klar zu machen, was für eine „dolle Schnecke“ sie doch ist.

Der zarte ********* fühlte sich zu Recht bedrängt und völlig überfahren, machte seinem Unmut erst verbal, dann zunehmend Zähne zeigend deutlich, setzte schließlich die ersten Schnapper (in die Luft) und wurde dafür vom eigenen Frauchen (Ersthundehalterin) auch noch angemault . Ich hab also mein Nelly-Ungeheuer mal ganz kurz genommen, dem Frauchen erklärt, dass nicht ihrer, sondern meine sich hier gewaltig daneben benimmt und es selbstverständlich das gute Recht ihres Rüden ist, sich gegen dieses unverschämt-aufdringliche Verhalten zu verwahren.

Es ergab sich eine kleine Plauderei, während der ich immer wieder mal versuchte, Nelly ein paar Zentimeter mehr Leine zu lassen – da sie diese aber nur nutzte, um zum nächsten „ich find dich so dolle, lass uns Party machen“ und mit Pfoten auf dem Zwergspitz rumdängel anzuheben , was dieser von mal zu mal schlechter gelaunt hinnahm und schließlich zu deutlicher Abwehr überging. Also blieb sie den Rest der Unterhaltung halt an kürzester Leine , die bettelte ja förmlich um „gebissen werden“ und das braucht ja nu wirklich keiner….

Zwischenzeitlich sind die beiden sich übrigens noch einige Male begegnet und nachdem er sie irgendwann mal geknapst (nicht gebissen, sondern eher gekniffen) hat, nimmt sie ihn nun auch so wie er ist: ein vollwertiger *********, dem Weib besser nicht auf der Nase rumtanzt …

Dass da also durchaus Potential im kleinen alten Hundemädel ist , war mir nach Tag zwei nichts unbekanntes mehr, Tag drei folgte dann gleich das nächste Erlebnis in der Art, denn auch da begegneten wir wieder Retriever Carlo. Der ist an für sich ein typischer Vertreter seiner Rasse, so ein bisschen überfreundlich und erschreckend distanzlos, das mit der Netikette vergisst er oft vollkommen bei den Hundemädels und steckt gleich mit dem ersten Wedler schon die Nase unter deren Schwanz.

Dass er bei Nelly da an der rechten war, wurde ihm in Ansätzen schon bei dieser zweiten Begegnung klar gelegt, denn da hob die Dame bereits ihrerseits mal zum Keifen an, noch recht dezent, aber (für andere Rassen als den Retriever ) doch unmissverständlich. Carlo hat es natürlich nicht gerafft und so kam er am nächsten Morgen in den Genuss einer kleinen Abreibung, vorgetragen vor allem verbal (und mit einer furchtbar keifigen Stimmlage , ein Waschweib ist echt noch harmlos dagegen) und ein, zwei dezenten Luftschnappern, was natürlich nicht von langer Wirkung war.

Es kam also wie es kommen musste, Carlo kam auch bei der nächsten Begegnung nicht minder plump-dreist daher und bekam nun richtig eine verpasst, mit viel Gezeter und Gekeife verwahrte sich Nelly energisch gegen seine Nase unter ihrem Schwanz und ging ihrerseits in die Offensive , sie setzte dem sich völlig überrascht (ach nee- kam ja so unerwartet ) zurückziehenden Carlo nämlich zeternd und geifernd einige Schritte nach.

Das war dann deutlich genug, seither ignoriert Carlo sie – aber das ist nu auch wieder nicht recht , jetzt umschwanzelt sie ihn, wenn man sich trifft um ihn dann, wenn er sie zart anwedelt, gleich bitterböse anzustarren und (innerlich wohl befriedigt „weibliche Reize erfolgreich ausgespielt, Attraktivität bestätigt bekommen“ ) ihrer Wege zu gehen…..

Carlo seinerseits scheint sich eigentlich vorgenommen zu haben, sie nicht mehr zu bemerken, aber sie kriegt ihn trotzdem immer irgendwie irgendwann dazu, mal zart in ihre Richtung zu wedeln – da hat das Madämchen komischerweise auf einmal immer Zeit zu verweilen und Grasbüschel direkt vor oder neben Carlo zu untersuchen (obwohl sie sonst ja lieber durch die Gegend rennt).

kleiner zurückhaltender Hund – Nelly dreht auf und wird stellenweise sogar aufdringlich bis frech , wobei sie`s mit der Feinmotorik dann auch nicht mehr unbedingt hat

selbstbewusste Hunde jeder Größe – Nelly backt ganz kleine Brötchen und macht sich am liebsten so schnell als möglich vom Acker falls gekonntes Ignorieren ausfällt …..

hätt ich ja nicht gedacht, aber ich muss doch tatsächlich wieder aktiv werden in den Hundebegegnungen, zumindest, wenn das Gegenüber „schützenswert“ ist, denn das geht ja mal gar nicht, dass Hund sich bei kleinen, wenig selbstsicheren Artgenossen mal eben ein bisschen „plustert“ (auch nicht, wenn die Grundtendenz freundlich ist )

und für mich ist es erstaunlich, dass Nelly sich da doch relativ kooperativ zeigt , wenn ich das Regeln übernehme und tatsächlich auch dem jeweiligen Hund angemessene Begrüßungen hinkriegt und danach tapfer ignoriert, die kleine alte blinde Blanka ist z.B. so ein Regelungsfall

oder auch der zerbrechliche Mini-Yorkie (die Besitzer sind Rassefans und hatten vorher von der selben Züchterin einen, der sehr alt wurde – der war allerdings noch mehr als das Doppelte an Größe und Gewicht, was wieder einmal zeigt, wie sehr Rassen menschlich verursachten „Modetrends“ unterworfen werden)

Tapsi hingegen, ebenfalls klein, dazu alt und auch noch behindert durch ein verkrüppelt Vorderfüßchen, kann sich äußerst gut selber helfen und hat mindestens so viel Haare auf den Zähnen wie Nelly selber – man ignoriert sich nach bestem Wissen (sie ihn vor allen Dingen), benimmt sich aber, wenn der andere im Rahmen der Begrüßung doch mal die einschlägig bekannten Stellen abschnuffeln will ….

Merlin (wie gesagt Typ „nicht ganz hasenrein“, hat schon mehrfach Rüden wie Hündinnen gebissen und das zum Teil richtig böse von den Folgen her) – wird von Nelly immer mit einer Spielaufforderung oder auch zwei, drei bedacht - um so in gute Laune versetzt baldmöglichst stehen gelassen zu werden ….

herauskristallisiert hat sich bei Nelly eine Schwäche für halbwüchsige Rüden (ob die vielleicht gut sind fürs alternde weibliche Ego?) egal welcher Größe, zu ihren Lieblingskerlen zählt ein riesiger Neufundländer-Mix mit sechzehn Monaten (und der entsprechenden Trampeligkeit) und ein kleiner Terrier, der kaum mehr als sechs Kilo haben dürfte – beide sind übrigens rabenschwarz wie Nelly selber (ob die auch noch farb-rassistisch ist?)

Interessant ist es, wenn mehr als ein Artgenosse auf Nelly trifft, sie sich also einem Pärchen oder einer Gruppe gegenüber sieht. Diesen Situationen versucht sie sich so schnell als möglich zu entziehen , fotografieren ist daher bisher auch nicht gelungen trotz einiger Ansätze, die Begegnung mit dem Kurzhaar-Collie war auch so einer.

Denn der ist immer unterwegs mit einer alten großen spanischen Hündin, die zum Zeitpunkt des Fotografierens noch knapp hinter dem Rüden war. Sie kam dann seitlich neben Nelly, als der Rüde begrüßte (Nelly also zwischen den beiden Großen) und wat machte dat Nelly: vorsichtig Gas geben und dann immens beschleunigen in Richtung „weg da“ – ich hab so gegrinst, weil das so augenfällig war, die Hündin trat neben sie, was sie quasi einklemmte zwischen den beiden Großen und sie flutscht ein Richtung der Hundehinterteile weg wie ein geölter Kugelblitz …….

einen dicken Pluspunkt haben wir aber hinsichtlich Artgenossen aufgespürt: sobald Lecker ins Spiel kommen hält Nelly weiträumigst Abstand und zieht sich sogar von einem ihr aus fremder Hand angebotenen Leckerbissen zurück, wenn ein anderer anwesender Hund in ihre Richtung kommt

lektoratte schrieb:

Und wie entkringele ich mich nun wieder?

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Biggy schrieb:

innerlich wohl befriedigt „weibliche Reize erfolgreich ausgespielt, Attraktivität bestätigt bekommen“

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DoGie schrieb:

Mehr, mehr...

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Bekanntermaßen sind die ersten Tage mit einem neuen vierbeinigen Hausgenossen spannend, vor allem dann, wenn man an den Hund via „Internet“ gelangt , sich also vorher keinen persönlichen Eindruck verschaffen konnte.

Dafür hat man manch andere Sorge nicht , mit denen sich Halter jüngerer Hunde herumschlagen müssen, Erziehung beispielsweise – viele der greisen Hunde haben ja eine Technik entwickelt, mit Hilfe derer sie sich völlig unauffällig im sozialen Alltag bewegen, unabhängig davon, wie genau das jeweilige soziale Umfeld strukturiert sein möge.

Ein erster zarter Hinweis, dass es diesmal nicht ganz so bequem (denn das waren Ihre Großömigkeit und Kiki in dieser Beziehung absolut ) für mich abgehen würde, lag bereits in der Mitteilung „Sie lässt sich nicht so gern kämmen, vor allem hinten“, was dann durch die Mitteilung bei der Übergabe, man habe den Maulkorb vergessen, weiter ausgeführt wurde.

Da man bekanntlich aber nur hört (und überdenkt) was man hören will , hab ich das als Aussage zur Kenntnis genommen und keinen weiteren Gedanken dran verschwendet, auch nicht auf der Rückfahrt und mit der Zusatzinfo „Maulkorb vergessen“.

Die Fahrt selber lieferte auch keinen Anlass, sich weitere Gedanken zu machen, im Gegensatz zu Kiki, die Autofahren ja nicht besonders mochte, kam mir das im Fahrtwind seine Ohren kühlenden Nelly ganz brav und in sich ruhend vor – so wie es sich eben gehört für eine alte Hundedame.

Die ersten Fragezeichen tauchten dann hier schon in der ersten Stunde auf, denn das Madämchen war erstaunlich munter für einen Hund dieses Alters nach einem derart anstrengenden Tag . Die mit der Zubereitung der ersten Mahlzeit anhebende Geräuschkulisse (woher kommt bloß plötzlich die Schimpansen-im-Affenhaus-Atmosphäre?) aus einem ungeduldig hupfenden, sich drehenden Hund ließ mich erstmals die Augenbrauen heben – aber nun gut, der Einzeller wollte es ja diesmal lebendiger und so wie die sich benahm, würde er das mit dem „doch schon vierzehn“ umgehend vergessen haben, ersparte mir wenigstens nervige Endlos-Diskussionen …..

Nun gut, es kamen ja – wie bereits bekannt – Montag keine Anrufe aufs Handy solange ich arbeiten war (wieder einmal ein Hoch auf mein Schweizer Bebetel, das bislang von Kind bis Hund noch alles verpetzt hat, was zu Hause während meiner Abwesenheit nicht „gut tat“) und so war ich beim Heimkommen ausgesprochen gut gelaunt und erstmals so mit dem Gefühl behaftet „ich hab wieder einen Hund“….

Die Begrüßung war – äh – stürmisch? Nicht, dass ich mich nicht freuen würde, wenn ich beim Heimkommen begeistert empfangen werde, im Gegenteil, aber muss ich danach aussehen, als wäre ich in eine Keilerei zwischen fingernägelwetzenden Weibern verwickelt gewesen ? Es hüpfte, mit zweien und mit vieren, wobei bei letzterem erstaunlich ist, wie hoch so ein pummeliges altes Hundetier doch fast waagrecht kommen kann. Das Wort „FLUMMI“ stand wie in die Luft gesprüht zum Greifen nah mitten im Flur, den Blick konnte ich nur dann lösen, wenn dieser durch den Schmerz von jenen Stellen, über die gerade unsanft harte Krallen rutschen, quasi zwangsläufig auf diese meine Körperteile umgelenkt wurde ….

Das spätere Duschen diente dann primär der Auflistung von Autsch , ganz besonders hässlich ein paar dicke fette Kratzer auf meinem Bauch – aber nun gut, was ja hier das erste Mal „Alleinesein“ gewesen und von daher war so etwas Übereifer beim Begrüßen sicherlich erklärlich und kaum die Regel…… zumindest konnte ich mir nicht vorstellen, dass irgendwer das jahrelang einfach so über sich ergehen lässt ….

Dienstag morgen hatte ich dann das erste Mal ein ernsthaftes Problem mit dem „Anziehen“ des kleinen Hundes, der sich wie ein wildgewordener Handfeger um sich selber drehte – ich meine, ist ja schön, wenn Hund sich auf´s Gassi freut, aber so einen Affenzirkus braucht ja wohl kein Mensch …. Also geistig auf die „to-do“-Liste gesetzt und mich primär um das allergrößte Problem gewidmet, das mit der Nicht-Pinkelei ….

Weil´s ja bekanntlich immer blöd läuft, wenn man ´nen neuen Hund ins Haus kriegt, war auch dieser Dienstag Arbeitstag für mich (14-Tage-Rhythmus für den Tag), aber dafür deutlich kürzer wie am Vortag, eben mal gut zwei Stunden. Einen Unterschied machte das für Nelly nicht, zur Begrüßung wurde ich erneut fast zerlegt und bekam – diesmal erwischte sie blöderweise meinen rechten Oberschenkel, der natürlich sofort zum Bluten anfing als die Krallen drüber rutschten – so langsam eine Wut. Freude hin oder her – aber so ging das ja gar nicht ….

Den Nachmittag über stieg mein Zorn über das rücksichtslose Rempeln und Knuffeln von der Dame dann weiter an, denn so langsam begann ich zu begreifen, dass die mich mit Absicht in die Waden rempelte – komischerweise nämlich immer dann, wenn irgendwas nicht schnell genug, aufregend oder auch verweigert wurde. So langsam bekam ich auch das Gefühl, da wollte mich wer erziehen, um sich`s recht bequem und ganz schön locker zu machen – ja steht eigentlich irgendwo „depp vom dienst“ auf meiner Stirn?

Wie nötig das im Grunde ist, wurde beim anschließenden Besuch im örtlichen Heimtierbedarf nochmals verdeutlicht – eigentlich wollte ich dort ja nur die Grundausstattung in Sachen Hund nelly-gerecht ergänzen. Ich vervollständigte auch meinen Eindruck vom kleinen dicken Hund um einen weiteren „Baustein“ - kaum drin und vor der Wand mit Kämmen und Co. machte das kleine Ungeheuer doch einen langen Hals und schnappte sich aus dem Regal daneben eine Trockenleckerei in Form einer Wurst – natürlich eine der mittleren einer Kette mit ganz vielen – und zog wieselflink das ganze Dingens aus dem Behälter und zu sich her.

Gesehen und draufgestürzt war so ungefähr eins, die hatte noch nicht mal recht den Geschmack im Maul, da hatte ich ihr die Wurst samt Anhängseln auch schon abgenommen , sie verbal ordentlich angepfiffen und die Leine ganz kurz genommen – so tellergroß wie ihre Augen wurden, war ihr das auch noch nicht oft passiert und Madämchen schwer beeindruckt - für den Moment zumindest . Der Verkäufer grinste nur und meinte „tolle Reaktion“ – jepp, man müht sich

beim Bezahlen gab`s gleich noch mal Stress , denn da steht neben dran das Regal mit den offenen Keksen – hat gewisse Ähnlichkeit mit den Süßigkeiten für Kinder in Kassennähe , nur dass Nelly sich mit dem Anraunzen nicht schreiend auf den Boden warf wie einst mein Einzeller sondern nur ein wenig in ihren Pelz reingrummelte. Und das stört mich kein bisschen – eine Meinung darf sie ja haben, solange sie die nicht zwingend durchsetzen will, sondern lediglich zur Diskussion stellt …..

Den Nachmittag durfte ich dann den Einzeller noch zum Kieferorthopäden kutschieren, was Nelly ein weiteres mal „Alleine bleiben“ bescherte da es einfach zu heiß war um sie mitzunehmen. Der Empfang beim Heimkommen versprach bereits im Ansatz gleiche Begeisterung wie an den Vortagen, diesmal allerdings ließ ich´s net beim „autsch“, sondern bot ihr Spielzeug zum Abreagieren an, als sie begann mich mit Krallen zu bearbeiten – netter Versuch, wenn Hund denn irgendwas mit Spielzeug anzufangen gewusst hätte ……

und da meine Stimmung insgesamt – im Hintergrund gab es ja auch noch das „Nicht-Pipi-Problem“ – gerade dabei war ins Bodenlose abzusacken , dachte sich das Nelly wohl, nun wäre es nicht schlimm, noch einen draufzusetzen oder was auch immer…..

jedenfalls war es so, dass ich an jenem Abend irgendwie relativ spät zur vorletzten Runde mit ihr raus kam, was superblöd war, da ich eigentlich im nahen Laden hätte noch eben schnell eine Kleinigkeit besorgen sollen. Naiv und leichtgläubig wie ich bin , dachte ich mir nix Schlimmes bei, nun also zuerst zum Laden zu sausen und dann mit dem Hund die Runde zu laufen – hatten wir so in umgekehrter Reihenfolge ja schon zwei-, dreimal gemacht und nie Probleme gehabt.

Nun ja – Betonung liegt auf Reihenfolge , denn kaum drin im Laden hörte ich von draußen schon ein kreischend-schrilles Wiff , das mich nicht nur durch das Geschäft selber, sondern auch während des unvermeidlichen Anstehens an der Kasse begleitete. Von dort aus kann man prima nach draußen sehen und was ich sah, gefiel mir ganz und gar nicht: ein selbstbewusst dastehendes Nelly-Tier mit gerecktem Schwanz und Blickrichtung Ladeneingang, das lautstark seinen Unmut bekundete – was natürlich super gut kam, weil der Laden mitten in den Betonschluchten von unserem Klein-Manhatten hier liegt…..

und das mir , die nichts mehr kritisiert als die Leut mit ihren unerzogenen Kötern, die da vorm Laden mit schönster Regelmäßigkeit eine Mordsrandale machen, während die Besitzer das Lebensnotwendige ershoppen

Und der Vollständigkeit halber: am Nichtreagieren auf Ansprache draußen hatte sich mit den Tagen nichts verändert – selbst die Dame mit der Berner Sennenhündin, die wirklich eine „Hunde-Sülz-Stimme“ hat, der kaum ein Vierbeiner widerstehen kann, schaffte es nicht, diesem Tier auch nur ein Ohrenzucken abzuringen ……

MaHeDo schrieb:

So wie ich die Sache betrachte, wirst du das Rückholbändchen an Frau Nelly wohl so bald nicht los.

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MaHeDo schrieb:

Die Dame scheint zu wissen, wie man sich den Tag verschönt und wie du sie beschreibst, bräuchte sie dazu nicht zwingend zweibeinige Gesellschaft.

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