Liege ich falsch? (Trainingsmethoden)

Leschwa

Hallo ihr!

Also bisher war ich ja nicht sonderlich aktiv und habe nur mitgelesen, aber jetzt drängen sich mir doch einige Fragen auf.

Es geht um folgendes:
Seit ein paar Monaten gehen mein Freund und ich mit einem Staffie aus dem Tierheim Gassi. Wir bekamen eine Einführung und gehen jeden Samstag mit ihm zur Hundeschule, die vor dem Tierheim stattfindet und haben auch einen Schlüssel für das Hundehaus bekommen und übernehmen das Füttern morgens und abends wenn wir uns für diese Zeit eingetragen haben.
Ich selbst würde mich als belesen bezeichnen, aber mit wenig praktischer Erfahrung.
Der Hund mit dem ich Gassi gehe ist ein Rüde, kastriert, 9 Jahre alt und nicht hundeverträglich. Sobald er einen anderen Hund sieht, springt er in die Leine und lässt sich dann auch nicht mehr ansprechen, jedenfalls war das lange Zeit so. Inzwischen hat sich das aber gebessert.
Nun gab es einige Dinge, die mich bei der Hundeschule gewundert haben. Es wird viel mit Leckerli gearbeitet, was ich toll finde, ebenso, dass die Körpersprache sehr mit einbezogen wird, die ich bisher ziemlich unterschätzt hatte, bevor ich anfing, mit dem Dicken zu gehen.

Vor einer Weile gab es einen Beißvorfall mit ihm und einem anderen TH-Hund, der die Diskussion aufgeworfen hat, wie man sich in einer solchen Situation richtig verhält (die Gassigänger haben eine whatsapp-Gruppe).
Es hieß, am besten spritzt man Wasser auf die Hunde, damit sie voneinander ablassen. Klar, in einer solchen Situation kann man nicht mehr viel mit Leckerlies ausrichten, aber eine Wasserflasche hat man auch nicht immer zur Hand. Auf meine Frage, ob man auch seine Jacke über die Hunde werfen könnte, wurde mit "dann kannst du ja auch gleich auf die einprügeln" reagiert und ich frage mich ernsthaft, wieso. Es verletzt die Hunde nicht, es soll zur Deeskalation beitragen und Orientierungslosigkeit schaffen, damit der Hund aus seinem Trieb rausgeholt wird, oder sehe ich das falsch?

Dann ging es um die Leinenführigkeit. Ich habe schon öfter beobachtet, dass der Hund zu Beginn der Runde an der Leine zieht. Dann bleibe ich stehen und warte, bis er den Leinendruck von selbst löst, ehe ich weitergehe. So habe ich es von Anfang an gemacht und inzwischen zieht er bei mir gar nicht mehr, wenn er nicht gerade einen anderen Hund sieht. Jedenfalls habe ich dann die Tierheimleiterin gefragt, ob jemand sich von ihm Gassi führen lässt, weil ich ihn jedes Mal daran erinnern muss, dass das bei mir nicht funktioniert. Dann wurde gefragt, wie ich das unterbinde und es hieß darauf, dass es daran liegen muss, dass ich es falsch mache. Die richtige Methode wäre, mit ihm umzudrehen, damit er auf mich achten muss. Er achtet aber eigentlich eh sehr auf mich und guckt immer wieder zu mir und ich lobe ihn dann. Von einer Ehrenamtlichen aus dem Katzenhaus weiß ich, dass sich tatsächlich manche Leute von ihm ziehen lassen, also frage ich mich, ob es wirklich an meiner Methode liegt?

In der Hundeschule wird eine Frage nach Alternativverfahren konsequent abgelehnt.
Stehen bleiben ist falsch, weil der Hund ja dann zu seiner Schnüffelstelle kommt, wenn er nicht zieht. Was ist denn daran falsch? Es ist seine Belohnung dafür, dass er nicht gezogen hat. Er erreicht sein Ziel. Aber nein, die Belohnung muss immer vom Hundeführer kommen. Warum ist das so? Wieso darf der Hund denn nicht bekommen, was er will? Ich lasse ihn sogar manchmal in eine Seitengasse gehen, wenn er mich fragend ansieht, denn er kann ziemlich klar signalisieren, was er möchte und ich verstehe nicht, warum ich ihm die Freude nicht machen sollte, wenn er gut hört und entspannt neben mir läuft, ohne ständig in der Leine zu hängen.

Ich habe ihm innerhalb von ein paar Minuten "hopp" und "runter" beigebracht. Also auf etwas rauf und runter springen. Das Mittel zur Wahl war ein Stück Geflügelwurst und er hat es wirklich schnell begriffen. Jedes Mal, wenn ich mit ihm unterwegs bin, wird das geübt. Bei Steinen, bei Bänken, bei Vorsprüngen. Ich habe es begeistert der Lehrerin der Hundeschule erzählt und sie meinte, der kann das nicht, das waren die Leckerlies. Ich habe es also beim nächsten Mal nur mit der Hand, ohne Leckerlies versucht, also die Hand über eine Bank gehalten und "Hopp" gesagt und schwupps war er begeistert drauf. Manchmal frage ich mich, ob ich nicht ernst genommen werde, weil ich so jung aussehe. Ich bin 27, aber werde immer noch nach meinem Perso gefragt. Oder liege ich völlig daneben und mache quatsch?

Da mein Dicker so super auf Körpersprache reagiert, habe ich ihm gezeigt, wie er Dinge suchen muss. Erst habe ich ihn warten lassen und Futter auf einer Wiese verstreut, dann habe ich deutlich mit dem Finger drauf gezeigt und "such" gesagt, danach kräftig gelobt. Er kann das inzwischen auch mit Schlüsseln und Spielzeug, auch wenn es von seiner Position nicht sichtbar ist und freut sich dann wie bolle, wenn er es gefunden hat und ist ganz stolz :love:
Jedenfalls gab es dann zum ersten Mal Dummytraining bei der Hundeschule und ganz ehrlich: Plötzlich wusste er gar nicht, was er machen soll. Sie legten einen Futterbeutel auf den Boden und er sollte reinbeißen. Er hat es nicht kapiert, weil keiner deutlich drauf gezeigt hat. Bei mir bringt er das sogar zurück, auch wenn kein Futter drin ist. Als ich dann meinte, dass er das sonst gut kann, hieß es wieder, dass das gar nicht sein kann und er das bestimmt schon vorher kannte, als wenn ich nicht dazu in der Lage wäre, einem intelligenten Hund mit deutlicher Körpersprache etwas verständlich zu machen. Da war ich ehrlich gesagt schon irgendwie frustriert. Wenn jemand dann sagt, dass er dieses und jenes nicht kann, dann frage ich mich ernsthaft, ob das nicht eher an der Person liegt, die ihn führt. Der Hund scheint ja große Unterschiede zwischen den Gassigängern zu machen und genau zu wissen, bei wem er ziehen kann wie er lustig ist zum Beispiel.

So, das hier ist ja jetzt irgendwie ein Rant geworden, aber mich interessiert wirklich, ob ich einfach nur zu verbohrt bin, um meine Fehler einzusehen, oder die anderen.
 
  • 30. April 2024
  • #Anzeige
Hi Leschwa ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 34 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Erstmal: Hut ab, dass du dich für den Hund so einsetzt.
Es hört sich an, als wenn du dir viele Gedanken machst und dir viel Mühe gibst.

Ich glaube schon, dass du dem Hund "hopp" "runter" "Such" schnell beigebracht hast.
Natürlich macht er es am Anfang für das Leckerchen aber dann ja- wie du gemerkt hast- auch ohne. Ist ja nichts anderes als "Sitz" und "Platz" zu üben: Wiederholungen mit Belohnung ;)

Lass dich nicht unterkriegen!
Jeder hat eine andere oder seine eigene Art dem Hund was beizubringen.
Solange du es dem Hund auf deine Art vermitteln kann (und das klappt ja offensichtlich) is doch alles gut. Lass dich nicht beirren
 
  • 30. April 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 15 Personen
Huhu Steffi!

Danke für deine Meinung, das baut mich jetzt doch etwas auf. Manchmal zweifle ich wirklich an meiner Auffassungsgabe und glaube, alles falsch zu machen, dabei habe ich mich ziemlich viel informiert und merke an sich ja auch, dass der Hund gut auf meine Art anspringt. Ich verstehe nur nicht, warum es so falsch sein soll. Inzwischen kann ich ihn bis auf 2 Meter Abstand zu einem anderen Hund ruhig halten, mit Strenge und Leckerlies. Ich brülle nie, ich bleibe ruhig, aber bestimmt. Vielleicht habe ich auch nur ein Problem mit meinem Selbstbewusstsein. Ich gehe eben davon aus, dass eine Lehrerin in einer Hundeschule viel Ahnung hat, aber trotzdem verstehe ich nicht, warum sie nicht glaubt, dass ich ihm auch alleine etwas beigebracht habe und dann auch noch mit einer anderen Methode als der ihren :/

Und ja, der Dicke liegt mir sehr am Herzen. Wir haben eine gute Bindung aufgebaut :3
 
Huhu Steffi!

Danke für deine Meinung, das baut mich jetzt doch etwas auf. Manchmal zweifle ich wirklich an meiner Auffassungsgabe und glaube, alles falsch zu machen, dabei habe ich mich ziemlich viel informiert und merke an sich ja auch, dass der Hund gut auf meine Art anspringt. Ich verstehe nur nicht, warum es so falsch sein soll. Inzwischen kann ich ihn bis auf 2 Meter Abstand zu einem anderen Hund ruhig halten, mit Strenge und Leckerlies. Ich brülle nie, ich bleibe ruhig, aber bestimmt. Vielleicht habe ich auch nur ein Problem mit meinem Selbstbewusstsein. Ich gehe eben davon aus, dass eine Lehrerin in einer Hundeschule viel Ahnung hat, aber trotzdem verstehe ich nicht, warum sie nicht glaubt, dass ich ihm auch alleine etwas beigebracht habe und dann auch noch mit einer anderen Methode als der ihren :/

Ich will dich nicht noch mehr verunsichern, aber entweder die Trainierin mag dich oder den Hund nicht. So zumindest mein Eindruck nach deinen Schilderungen.
Da sie immer sagt, er kann das eh nicht etc tippe ich auf Zweiteres.

Es funktioniert, so wie du es machst, auch wenn es nicht der Weg der Trainerin ist. Wo ist dann ihr Problem?

Wenn dieser Hund eines Tages adoptiert wird, sind dir die neuen Halter bestimmt dankbar, dass er schon was gelernt hat. Und er dankt dir bestimmt auch, dass sich jemand sinnvoll mit ihm beschäftigt.

Lass dich nicht unterkriegen. Die Hauptsache ist, dass ihr BEIDE Spaß bei der Arbeit habt (und ihr etwas lernt ;)).
Und er scheint bei dir ja was zu Lernen! :applaus::dafuer:
 
Danke für deine Einschätzung!

Auf die Idee, dass es mit der Sympathie nicht stimmen könnte, bin ich noch gar nicht gekommen! Ich ging bisher davon aus, dass die Lehrerin Emotionen von Beruf trennen kann. Vor allem im Tierschutz müsste man doch darauf achten, auch unsympathischen Tieren dieselbe Aufmerksamkeit und einen sachlichen Blickwinkel zuteil werden zu lassen.
Ich wollte auch keinesfalls andeuten, dass ich die einzige bin, die sich mit dem Hund beschäftigt, das machen viele. Er braucht auch einiges an geistiger Auslastung, sonst ist er ziemlich anstrengend und fährt nicht runter.
Jedenfalls haben wir viel Spaß und haben uns sehr lieb. Nach dem Gassi gibt es auch immer viel Schmusen, auch damit er runter fahren kann. Ich glaube aber nicht, dass das viele Üben auch dem neuen Besitzer etwas bringen wird. Bei diesem Hund ist es scheinbar wirklich so, dass er sehr stark zwischen Einzelpersonen unterscheidet. Bei mir und der Tierheimleiterin ist er zum Beispiel inzwischen überwiegend vorbildlich, bei anderen zum Teil sehr anstrengend.
 
  • 30. April 2024
  • #Anzeige
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 9 Personen
Das zeigt dir dann ja, dass du was richtig machst.

Die Trainerin scheint euch zu unterschätzen, wenn sie sagt ihr kriegt das mit dem Hopp nicht hin und es klappt doch.

Ich finds trotzdem gut und wenn eure Art und Weise funktioniert, ist doch alles super.
 
Hach danke, das beruhigt mich irgendwie. Ich bin einfach verunsichert und will nichts falsch machen, weil ich das immer wieder zu hören kriege, aber sehe ja auch, dass er Spaß hat und hört, wenn ich richtig mit dem Körper zeige, was ich will. Darauf reagiert er auch mehr, als auf die Stimme. Sind meine Schultern eingesunken, oder gucke ich zu dem anderen Hund und nicht zu ihm, hängt er wieder in der Leine. Das musste ich aber auch erstmal rauskriegen und habe auch einige gute Tipps von anderen Gassigängern bekommen. Zum Beispiel wie man ihn ansprechbar behält und ihn gar nicht erst hochfahren lässt.
Seltsam ist, dass eigentlich keiner so wirklich einordnen kann, was für eine Art der Aggression das eigentlich bei ihm ist. Wie er ohne Leine auf andere Hunde reagiert, will man nicht testen. Durchaus verständlich wegen des Risikos, aber manchmal wüsste ich schon gerne, ob es nicht einfach nur Frust ist an der Leine.
 
Wir haben auch so einen typischen Leinenrambo.
Woher das genau kommt weiß man leider nicht. Unsere Hundeschule vermutet, dass er nie gelernt hat, dass er an der Leine keinen Kontakt haben darf bzw. richtig mit der Leine in Kontakt zu treten. Ohne Leine ist er super lieb zu allen Hunden. Gibt es halt was woran man arbeiten kann :D
 
Haha Steffi wir sind Leidensgenossen! :D
Wie übt ihr das mit eurem Hund? Wir versuchen immer, ihn absitzen zu lassen und lassen ihn an einem hochwertigen Leckerlie schlabbern, bis der andere Hund entweder vorbei gegangen ist, oder er in die Leine springt. Es ist momentan noch etwas zufällig, wann es klappt, aber der Abstand zum anderen Hund ist schon deutlich kleiner geworden. :)
Ist es bei euch auch so, dass euer Hund die, die er schon kennt, nicht mehr angeht an der Leine?
 
Auf meine Frage, ob man auch seine Jacke über die Hunde werfen könnte, wurde mit "dann kannst du ja auch gleich auf die einprügeln" reagiert und ich frage mich ernsthaft, wieso.

Ich glaube zwar nicht, dass die Hunde aufhören würden, wenn man eine Jacke drüber wirft und es dunkel wird, aber die Antwort, dass du dann ja gleich auf sie einprügeln kannst, wird dadurch nicht sinnvoller. Das ist natürlich Quark.

Dann wurde gefragt, wie ich das unterbinde und es hieß darauf, dass es daran liegen muss, dass ich es falsch mache. Die richtige Methode wäre, mit ihm umzudrehen, damit er auf mich achten muss.
...
In der Hundeschule wird eine Frage nach Alternativverfahren konsequent abgelehnt.
Stehen bleiben ist falsch, weil der Hund ja dann zu seiner Schnüffelstelle kommt, wenn er nicht zieht. Was ist denn daran falsch? Es ist seine Belohnung dafür, dass er nicht gezogen hat. Er erreicht sein Ziel. Aber nein, die Belohnung muss immer vom Hundeführer kommen. Warum ist das so? Wieso darf der Hund denn nicht bekommen, was er will?
Natürlich ist deine Methode nicht falsch, wie du schon daran siehst, dass sie zum Erfolg geführt hat. Umdrehen bzw. Richtungswechsel würden natürlich auch zum Erfolg führen. Es führen ja viele Wege nach Rom.
Dass der Hund sein Ziel nicht erreichen darf, sondern die Belohnung immer vom HF kommen muss, ist in meinen Augen reine Ideologie. Kannst du knicken. Ich sehe dass jedenfalls wie du: Der Hund darf und soll seine Ziele erreichen, wenn er die Spielregeln befolgt.
Ich habe ihm innerhalb von ein paar Minuten "hopp" und "runter" beigebracht. Also auf etwas rauf und runter springen. Das Mittel zur Wahl war ein Stück Geflügelwurst und er hat es wirklich schnell begriffen. Jedes Mal, wenn ich mit ihm unterwegs bin, wird das geübt. Bei Steinen, bei Bänken, bei Vorsprüngen. Ich habe es begeistert der Lehrerin der Hundeschule erzählt und sie meinte, der kann das nicht, das waren die Leckerlies.
Mir drängt sich ein wenig der Verdacht auf die "Lehrerin" gönnt dir deine Erfolge nicht.

Jedenfalls gab es dann zum ersten Mal Dummytraining bei der Hundeschule und ganz ehrlich: Plötzlich wusste er gar nicht, was er machen soll. Sie legten einen Futterbeutel auf den Boden und er sollte reinbeißen. Er hat es nicht kapiert, weil keiner deutlich drauf gezeigt hat. Bei mir bringt er das sogar zurück, auch wenn kein Futter drin ist. Als ich dann meinte, dass er das sonst gut kann, hieß es wieder, dass das gar nicht sein kann und er das bestimmt schon vorher kannte, als wenn ich nicht dazu in der Lage wäre, einem intelligenten Hund mit deutlicher Körpersprache etwas verständlich zu machen.
Siehe oben. Auf mich macht das einen sehr unsouveränen Eindruck, dass man dir deine Erfolge madig machen will.
 
Hallo Snowflake, danke für deine Meinung!

Ich war ja recht verunsichert, weil ich eben auch so dachte wie du, dass mehr als ein Weg nach Rom führt und es dann eben hieß, dass der Hund sich nicht selbst die Belohnung holen darf. Bin gerade auch froh, dass ich nicht die einzige bin, die das anders sieht, auch wenn mir immer noch nicht so recht aufgehen will, was daran falsch sein soll, dem Hund auch mal zu geben, was er möchte. Kann mir das irgendwie nur durch die Dominanztheorie erklären, aber in Verbindung mit positiver Bestätigung und Gebrauch von Körpersprache wäre das schon seltsam.

Wie würdest du handeln, wenn sich zwei Hunde ineinander verbeißen? Finde das Thema nach wie vor wichtig, da ich ja ein bis zweimal die Woche einen Hund an der Leine habe, der dazu fähig ist, einen anderen ernsthaft zu verletzen. Ich gebe zwar mein Bestes, es niemals soweit kommen zu lassen, aber ein Unglück kann ja trotzdem passieren. Finde es übrigens deshalb auch etwas fahrlässig, dass das Tierheim nicht mit Maulkorb arbeitet, auch wenn es sich bei besagtem Vorfall um eine Übersprungshandlung und einen Fehler des Hundeführers gehandelt hat.

Ich frage mich, warum man mir eigene Erfolge madig machen will. An sich ist es ja gut für den Hund, wenn er mehr lernt, oder? Es steigert seine Vermittlungschancen und die sind bei ihm ja leider durch sein Alter, seine Rasse und die Unverträglichkeit ja eh schon nicht unbedingt riesig.
 
Wie würdest du handeln, wenn sich zwei Hunde ineinander verbeißen?

Das kann ich dir so grundsätzlich da nicht sagen, ich hab damit auch nur sehr begrenzte Erfahrung. Es kommt ja auch immer auf die Größe und das Verhalten der beteiligten Hunde, und auch auf den anderen Hundehalter an, ob mit dem eine koordinierte, gemeinsame Reaktion möglich ist.

Hier mal ein Link zu einer früheren Diskussion dieser Frage hier im Forum, die aber auch ohne Patentlösung endete.
Mit der Suchfunktion findest du sicher noch weitere Diskussionen dieser Problematik.

So schlichten Sie eine Beißerei unter Hunden
 
Klingt für mich nach völlig übertriebener Ideologie.... gibt es unter Hundetrainern ja häufiger, dass die eigene Methode heilig ist und ja nicht in Frage gestellt werden darf.... oder gar einfach eine Alternative ausprobiert wird. Finde das hochgradig unprofessionell und auch unverschämt, wenn man bedenkt, dass du auf freiwilliger Basis letztendlich etwas für das Tierheim tust.

Ich persönlich arbeite viel mit "Umweltbelohnungen", also gibt es ab einem gewissen Trainingsstand als Belohnung statt Leckerlie auch schonmal Zugang zur Umwelt/dem was den Hund interessiert. Man muss sich bei solchen Dingen immer vor Augen halten, dass man mit operanter Konditionierung arbeitet und was für den Hund verstärkend wirkt ist von Hund zu Hund, aber auch von Situation zu Situation unterschiedlich. Wenn ich den Hund zum Beispiel aus dem Spiel mit anderen Hunden abrufe und er kommt, will er im Normalfall als Belohnung keine Leckerlies oder Streicheleinheiten, weil er gerade aufgeregt und energiegeladen durch die Gegend hüpft, da würde es Null verstärkend wirken, wenn ich ihm ein Leckerlie aufdränge, das er nicht haben will. Also bekommt er als Belohnung eher ein Spiel mit mir oder je nach Situation auch einfach schonmal die Erlaubnis weiter spielen zu gehen. Gleiches wenn der Hund wunderbar bei Fuß an einer interessanten Stelle vorbeigeht. Statt einem Leckerlie freut sich der Hund deutlich mehr darüber, wenn er plötzlich die Erlaubnis kriegt, die Stelle abzuschnüffeln. Oder wenn der Hund vor dem Ableinen Sitz macht. Statt eines Leckerlies ist die Belohnung die Erlaubnis loszulaufen. Wenn man diese Möglichkeit ausnutzt, den Hund zu belohnen, kommt man viel schneller von reinen Leckerliebelohnungen weg. Denn letztendlich will man ja nicht für den Rest seines Lebens ständig darauf angewiesen sein Hundekekse in der Tasche zu haben (auch wenn man ja meistens doch welche dabei hat :D). Und es ist völlig in Ordnung dem Hund durch Locken ein neues Verhalten beizubringen und das Leckerlie dann langsam abzubauen und die Bewegung zu einem einfachen Handzeichen umzubauen. Wobei "hopp" ja so ziemlich zu den einfachsten Dingen gehört, die man einem Hund so beibringen kann, da leuchtet mir so gar nicht sein, warum jemand bezweifeln sollte, dass das wunderbar funktioniert.

Diesen Schwachsinn von wegen "dann kannste ja gleich drauf einprügeln" kannst du vergessen, das klingt wie gesagt einfach nach übertriebener Heitaitai-wirhabenunsallelieb-Ideologie, wenn das denn ernst gemeint war. Soll ja Leute geben, die schon denken, dass das Hund nen Knacks kriegt, wenn er mal ein nein hört. In jedem Fall albern. Ob das mit der Jacke funktionieren würde, wage ich zu bezweifeln, aber ich habe auch wenig einhellige Erfahrung mit kämpfenden Hunden.
 
ich sehe da nix was Du falsch machst, im Gegenteil Du machst intuitiv genau das was dem Hund gut tut und für ihn passt.
Lass Dich nicht verunsichern
 
Zur Jacke:

Ich glaube auch nicht, dass das "immer" funktioniert, aber ich glaube auch nicht, dass es anheizend wirkt - was für mich das "Da kannst du ja gleich drauf einprüfeln" nämlich eher suggeriert. Hunde im Kampf lassen sich durch Schläge usw. eher nicht beeindrucken, die sind ja eh gerade drauf gepolt, auch etwas einzustecken. Das heizt die Stimmung nur noch auf.

Das bezweilfe ich bei "Jacke über die Köpfe" denn dich, würde aber wie gesagt denken, dass es diverse Kandidaten gibt, die das komplett ignorieren, zumal die Jacke sicher nicht lange dort liegenbleibt. ;)

Der berühmte Eimer Wasser ist sicherlich nicht von ungefähr fast sprichwörtlich geworden - allerdings hat man den unterwegs meist denn doch nicht zur Hand.

Ich bin mit: "Hund an den Hinterbeinen packen, hinten hochheben und leicht nach vorn schieben" immer ganz gut gefahren (idealerweise zu zweit, jeder einen Hund), aber je nach Erregungszustand und Gelenkigkeit des jeweiligen Hundes ist es durchaus im Bereich des Möglichen, dass der sich dabei herumdreht und nach einem bzw. den Händen schnappt.

Man muss sich bei solchen Dingen immer vor Augen halten, dass man mit operanter Konditionierung arbeitet und was für den Hund verstärkend wirkt ist von Hund zu Hund, aber auch von Situation zu Situation unterschiedlich.

Unbedingt. Mit meinem letzten, auch unverträglichen Hund haben wir zB im Rückblick einen riesigen Fehler gemacht, den aber auch der Hundetrainer (eigentlich sehr erfahren) glaube ich nie durchblickt hat.

Der Hund in meinem Avatar war ein typischer hysterischer Dobi mit noch ein paar Baustellen obendrauf. Andere Hunde machten ihm Angst, und er wollte sie nicht in seiner Nähe haben. Hatte er Zeit, sich auf die Begegnung vorzubereiten, baute er sich auf und versuchte, in "besser der als ich"-Manier sich auf den anderen zu stürzen. Wurde er dagegen von Hunden überrascht, fror er völlig ein, ließ sich wiederstandslos abschnüffeln, und wenn die wieder weg waren, schlotterte er am ganzen Körper und verlor durchaus auch mal die Kontrolle über die Blase.

Wir also, wegen der Unverträglichkeit, in der Hundeschule. Lief beim ersten Mal nach schrecklichen 20 Minuten sehr gut. Belohnung bei Wohlverhalten: Streicheleinheiten, Lob, Leckerchen (eigentlich für den total gestressten Hund uninteressant).

Problem war - schon beim zweiten, aber endgültig beim dritten Mal hatte der Hund gelernt, dass "ruhiges Wohlverhalten" eigentlich nur eine für ihn bedeutsame Konsequenz hatte: Er musste sich weiterhin in der Nähe anderer Hunde aufhalten (die auch nicht alle ruhig und friedlich waren) - und er musste sogar, je "besser" er sich benahm, immer dichter dran, und immer länger da in der Nähe bleiben.

Konsequenz beim vierten Mal war, dass er schon in der Wartephase so durchgedreht ist und alle Register gezogen hat, um gar nicht erst in dei Verlegenheit zu kommen, dass wir wieder nach Hause sind, und es dannn aufgegeben haben. Mir wurde dann noch mitgeteilt, ich sei dem Hund nicht gewachsen - das müsse der Grund sein, warum er sich immer schlimmer aufführen würde, alle anderen Hunde würden spätestens beim vierten Mal gelernt haben, dass ihnen in der Gegenwart anderer Hunde nichts passiert.

Dass ich dem Hund eigentlich nicht gewachsen war, stimmte - aber dass er gelernt hatte, dass ihm in der Gegenwart anderer Hunde nichts passiert, stimmte eben nicht.

Eine Freundin hier aus dem Forum, die selbst auch viel mit situationsbezogener Belohnung arbeitet, meinte, in seinem Fall wäre die einzige Belohnung eben gewesen, dass er sich von den anderen Hunden wieder entfernen darf. Und das hätte man eben üben müssen, nicht den gängigen Hundeschulenkram, der ihn in dem Moment total überfordert hat. Ich denke heute, das stimmt.
 
Ich habe erst den mischlingsfred gelesen, und jetzt den hier ueberflogen, wenn du mit die gleiche thesen wie im mischLingsfred um dich wirfst in der hundeschule, dann kann ich mich vorstellen das deine trainerin muehe mit dir und deine theorien hat, nicht mit dein hund.
 
Ich habe erst den mischlingsfred gelesen, und jetzt den hier ueberflogen, wenn du mit die gleiche thesen wie im mischLingsfred um dich wirfst in der hundeschule, dann kann ich mich vorstellen das deine trainerin muehe mit dir und deine theorien hat, nicht mit dein hund.

Nö, die hab ich kein einziges Mal geäußert und über sowas diskutiere ich auch nur, wenn ich genug Zeit und Langeweile habe. In der HuSchu möchte ich eher Fragen stellen in der Hoffnung, ich lerne viel und gucke mir einiges ab. Mir ist auch bewusst, dass meine Art nicht bei jedem gut ankommt, aber kann man nicht trotzdem von einer Hundeschule erwarten, im Bezug auf Erziehungsmethoden sachlich zu bleiben, unabhängig von der Sympathie?
 
Nein, die leute machen das fuer ein appel und ein ei, meistens in ihre freizeit.

Du brauchts ein teuren privat trainer, der geht vielleicht gerne auf dich ein.
 
Bei Kommentkämpfen mit Getöse und Geprolle mögen Hinterbeine anheben, Jacken oder Wasser vielleicht helfen - bei einem Ernstkampf kannst Du das vergessen. Leider selbst erlebt, da halfen nur Luft abdrehen oder raushebeln und beide Hunde sofort sichern - die wären direkt wieder aufeinander los. Arbeiten da nicht beide HF ruhig und gezielt zusammen, wird es fast unmöglich.
 
Das kann ich dir so grundsätzlich da nicht sagen, ich hab damit auch nur sehr begrenzte Erfahrung. Es kommt ja auch immer auf die Größe und das Verhalten der beteiligten Hunde, und auch auf den anderen Hundehalter an, ob mit dem eine koordinierte, gemeinsame Reaktion möglich ist.

Hier mal ein Link zu einer früheren Diskussion dieser Frage hier im Forum, die aber auch ohne Patentlösung endete.
Mit der Suchfunktion findest du sicher noch weitere Diskussionen dieser Problematik.

So schlichten Sie eine Beißerei unter Hunden

Danke für den Link, den werde ich mir gleich mal ansehen!

Klingt für mich nach völlig übertriebener Ideologie.... gibt es unter Hundetrainern ja häufiger, dass die eigene Methode heilig ist und ja nicht in Frage gestellt werden darf.... oder gar einfach eine Alternative ausprobiert wird. Finde das hochgradig unprofessionell und auch unverschämt, wenn man bedenkt, dass du auf freiwilliger Basis letztendlich etwas für das Tierheim tust.

Okay, warum jemand sich so verhält, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Ist mir selbst völlig fremd, auch von den Gedankengängen her. Unprofessionell ist das wohl, da stimme ich dir zu. Vielleicht tut das manch einer aber auch gar nicht bewusst?

Ich persönlich arbeite viel mit "Umweltbelohnungen", also gibt es ab einem gewissen Trainingsstand als Belohnung statt Leckerlie auch schonmal Zugang zur Umwelt/dem was den Hund interessiert. Man muss sich bei solchen Dingen immer vor Augen halten, dass man mit operanter Konditionierung arbeitet und was für den Hund verstärkend wirkt ist von Hund zu Hund, aber auch von Situation zu Situation unterschiedlich. Wenn ich den Hund zum Beispiel aus dem Spiel mit anderen Hunden abrufe und er kommt, will er im Normalfall als Belohnung keine Leckerlies oder Streicheleinheiten, weil er gerade aufgeregt und energiegeladen durch die Gegend hüpft, da würde es Null verstärkend wirken, wenn ich ihm ein Leckerlie aufdränge, das er nicht haben will. Also bekommt er als Belohnung eher ein Spiel mit mir oder je nach Situation auch einfach schonmal die Erlaubnis weiter spielen zu gehen. Gleiches wenn der Hund wunderbar bei Fuß an einer interessanten Stelle vorbeigeht. Statt einem Leckerlie freut sich der Hund deutlich mehr darüber, wenn er plötzlich die Erlaubnis kriegt, die Stelle abzuschnüffeln. Oder wenn der Hund vor dem Ableinen Sitz macht. Statt eines Leckerlies ist die Belohnung die Erlaubnis loszulaufen. Wenn man diese Möglichkeit ausnutzt, den Hund zu belohnen, kommt man viel schneller von reinen Leckerliebelohnungen weg. Denn letztendlich will man ja nicht für den Rest seines Lebens ständig darauf angewiesen sein Hundekekse in der Tasche zu haben (auch wenn man ja meistens doch welche dabei hat :D). Und es ist völlig in Ordnung dem Hund durch Locken ein neues Verhalten beizubringen und das Leckerlie dann langsam abzubauen und die Bewegung zu einem einfachen Handzeichen umzubauen. Wobei "hopp" ja so ziemlich zu den einfachsten Dingen gehört, die man einem Hund so beibringen kann, da leuchtet mir so gar nicht sein, warum jemand bezweifeln sollte, dass das wunderbar funktioniert.

Ich wusste gar nicht, dass man auch noch in den einzelnen Situationen die Belohnung effektiv anpassen kann. Dann habe ich es ja doch irgendwie ganz gut gelöst mit meinem Dicken.
Bisher habe ich nur zwischen verschiedenen Hunden unterschieden. Der eine findet Spielzeug besser, der nächste Streicheln, dann viele andere das Leckerlie. Meinen kraule ich manchmal über der Schwanzwurzel, wenn er entspannt ist und ein Lob verdient hat. Dann lehnt er sich richtig in die Hand und grunzt glücklich :love: Am Kopf mag er es wieder gar nicht, da zieht er sofort von dannen.


Diesen Schwachsinn von wegen "dann kannste ja gleich drauf einprügeln" kannst du vergessen, das klingt wie gesagt einfach nach übertriebener Heitaitai-wirhabenunsallelieb-Ideologie, wenn das denn ernst gemeint war. Soll ja Leute geben, die schon denken, dass das Hund nen Knacks kriegt, wenn er mal ein nein hört. In jedem Fall albern. Ob das mit der Jacke funktionieren würde, wage ich zu bezweifeln, aber ich habe auch wenig einhellige Erfahrung mit kämpfenden Hunden.

Okay, danke für die Einschätzung. Habe selbst ja auch noch nie vor der Situation gestanden und möchte ja richtig handeln, falls es soweit kommen sollte, auch wenn ich immer sehr aufpasse. Ich lese mir gleich mal den Link von snowflake durch, das hilft mir bestimmt weiter. :)



ich sehe da nix was Du falsch machst, im Gegenteil Du machst intuitiv genau das was dem Hund gut tut und für ihn passt.
Lass Dich nicht verunsichern

Oh, danke! Dachte nicht, dass ich jetzt besonders intuitiv bei dem Dicken bin. Normalerweise bin ich eher jemand, der nicht aus dem Gefühl heraus handelt, sondern alles genau durchdenkt. Jetzt, wo du es sagst, könnte es aber wirklich sein, dass mein Bauch heimlich mitgeredet hat. Ich achte bei dem Hund auch sehr bewusst auf seine Körpersprache, weil ich wissen will, dass es ihm gut geht und ob ihm etwas nicht gefällt und er zeigt das meistens auch unmissverständlich. Vielleicht habe ich mich daran auch einfach orientiert, so im Nachhinein kann ich das nicht so genau einordnen. Mag sein, dass zwischen uns die Kommunikation gut klappt.

Ich glaube auch nicht, dass das "immer" funktioniert, aber ich glaube auch nicht, dass es anheizend wirkt - was für mich das "Da kannst du ja gleich drauf einprüfeln" nämlich eher suggeriert. Hunde im Kampf lassen sich durch Schläge usw. eher nicht beeindrucken, die sind ja eh gerade drauf gepolt, auch etwas einzustecken. Das heizt die Stimmung nur noch auf.

Ah, das ergibt doch irgendwie Sinn. Bin wie gesagt in manchen Bereichen noch unerfahren. Bin belesen, aber an der Praxis mangelt es. Würde das auch jetzt noch behaupten, auch wenn ich nun nicht zum ersten Mal mit dem Süßen unterwegs bin und ihn ziemlich gut kenne und inzwischen auch gut mit ihm umgehen kann, jedenfalls überwiegend. Ich merke eben trotzdem noch diverse Unsicherheiten, wie ja schon gesagt.


Das bezweilfe ich bei "Jacke über die Köpfe" denn dich, würde aber wie gesagt denken, dass es diverse Kandidaten gibt, die das komplett ignorieren, zumal die Jacke sicher nicht lange dort liegenbleibt. ;)

Der berühmte Eimer Wasser ist sicherlich nicht von ungefähr fast sprichwörtlich geworden - allerdings hat man den unterwegs meist denn doch nicht zur Hand.


Genau das dachte ich mir bei meiner Frage. Man hat eben nicht immer Wasser zur Hand, also dachte ich über Alternativen nach, die eine ähnliche Wirkung haben könnten.


Ich bin mit: "Hund an den Hinterbeinen packen, hinten hochheben und leicht nach vorn schieben" immer ganz gut gefahren (idealerweise zu zweit, jeder einen Hund), aber je nach Erregungszustand und Gelenkigkeit des jeweiligen Hundes ist es durchaus im Bereich des Möglichen, dass der sich dabei herumdreht und nach einem bzw. den Händen schnappt.

Genau deshalb riet man mir davon auch ab und beharrte auf die Wasserflasche. Aber wenn ich mir nun bewusst bin, dass das passieren kann? Nun gut, das Tierheim hat die Haftung, insofern liegt das nicht unbedingt in der eigenen Verantwortung.


Der Hund in meinem Avatar war ein typischer hysterischer Dobi mit noch ein paar Baustellen obendrauf. Andere Hunde machten ihm Angst, und er wollte sie nicht in seiner Nähe haben. Hatte er Zeit, sich auf die Begegnung vorzubereiten, baute er sich auf und versuchte, in "besser der als ich"-Manier sich auf den anderen zu stürzen. Wurde er dagegen von Hunden überrascht, fror er völlig ein, ließ sich wiederstandslos abschnüffeln, und wenn die wieder weg waren, schlotterte er am ganzen Körper und verlor durchaus auch mal die Kontrolle über die Blase.

Oh Gott, der arme! Hast du das damals auch in der Hundeschule so geschildert? Man hätte da doch schon einen Plan bekommen können, was für ihn am besten klappen könnte.


Wir also, wegen der Unverträglichkeit, in der Hundeschule. Lief beim ersten Mal nach schrecklichen 20 Minuten sehr gut. Belohnung bei Wohlverhalten: Streicheleinheiten, Lob, Leckerchen (eigentlich für den total gestressten Hund uninteressant).

Problem war - schon beim zweiten, aber endgültig beim dritten Mal hatte der Hund gelernt, dass "ruhiges Wohlverhalten" eigentlich nur eine für ihn bedeutsame Konsequenz hatte: Er musste sich weiterhin in der Nähe anderer Hunde aufhalten (die auch nicht alle ruhig und friedlich waren) - und er musste sogar, je "besser" er sich benahm, immer dichter dran, und immer länger da in der Nähe bleiben.

Genau diese Problematik, dass der Hund Leckerlie uninteressant fand und nicht mehr wirklich aufnahmefähig war, hatte ich ja auch am Anfang mit meinem. Ich habe es dann so gelöst, dass ich schon viel früher angefangen habe, ihn abzulenken. Also auch wenn der andere Hund jetzt noch 200 Meter weit weg war, hab ich sofort das Futter ausgepackt und angefangen zu bespaßen. Das klappte dann in immer kleiner werdendem Abstand, weil der Hund noch nicht hochgefahren war. Klappt natürlich nicht immer, wenn man das Subbjekt der Aggression nicht rechtzeitig entdeckt und irgendwann ist er auch wieder zu abgelenkt und reagiert nicht mehr, aber es wird langsam, aber stetig besser.


Konsequenz beim vierten Mal war, dass er schon in der Wartephase so durchgedreht ist und alle Register gezogen hat, um gar nicht erst in dei Verlegenheit zu kommen, dass wir wieder nach Hause sind, und es dannn aufgegeben haben. Mir wurde dann noch mitgeteilt, ich sei dem Hund nicht gewachsen - das müsse der Grund sein, warum er sich immer schlimmer aufführen würde, alle anderen Hunde würden spätestens beim vierten Mal gelernt haben, dass ihnen in der Gegenwart anderer Hunde nichts passiert.

Das erinnert mich gerade an die Flooding-Techniken, die Cesar Milan so gerne anwendet, also den Hund einfach so sehr mit Reizen vollbomben, dass er komplett dicht macht (irks).
Aber hätte ein kompetenter Hundeschullehrer nicht an der Körpersprache erkennen müssen, dass da etwas schief läuft und es für den Hund nicht die beste Methode ist?


Eine Freundin hier aus dem Forum, die selbst auch viel mit situationsbezogener Belohnung arbeitet, meinte, in seinem Fall wäre die einzige Belohnung eben gewesen, dass er sich von den anderen Hunden wieder entfernen darf. Und das hätte man eben üben müssen, nicht den gängigen Hundeschulenkram, der ihn in dem Moment total überfordert hat. Ich denke heute, das stimmt.


Könnte durchaus sein, dass das funktioniert hätte, kommt bestimmt auf den Hund an. Wäre Klickern denn eine Möglichkeit gewesen?


Nein, die leute machen das fuer ein appel und ein ei, meistens in ihre freizeit.

Du brauchts ein teuren privat trainer, der geht vielleicht gerne auf dich ein.

Ich hoffe doch, du meinst das ironisch. Die Frau von der HuSchu wird doch vom Tierheim bezahlt. Klar, der Preis ist runtergesetzt, aber bezahlt wird sie trotzdem. Ich nehme teil, weil ich lernen will, wie ich helfen kann, den Hund vermittelbarer zu kriegen. Er wird da unter anderem auch auf den Sachkundenachweise vorbereitet.
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Liege ich falsch? (Trainingsmethoden)“ in der Kategorie „Erziehung / Verhalten“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

S
Wir haben diese Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können. und Auflage von Kuranda (das Knochenkissen gehört nicht dazu). Gut für drinnen und draussen: Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können. Noch nie so ein leichtes und dabei stabiles und pflegeleichtes...
Antworten
5
Aufrufe
3K
Bullterrierfun
Bullterrierfun
G
Nein, ich meinte eher ein Übersetzungsfehler aus dem Ursprungsland / Entdeckungsland der Sandmücke, also das es dort eine Bezeichnung mit Fliege .ä. gab die so übernommen wurde, aber es könnte tatsächlich aus dem Englischen falsch übersetzt worden sein... :gruebel: Z.B gibt es bei uns ja...
Antworten
5
Aufrufe
1K
Noena
kleines
Danke, für die Tipps, aber irgendwie nicht so toll wie die von Fressnapf :(. @ Erna: schade, hätte ich Donnerstag mal gepostet.
Antworten
10
Aufrufe
671
kleines
A
auch von mir mein herzliches beileid!
Antworten
25
Aufrufe
2K
MicShell
Becky1981
Schön, dass du wieder da bist und dich erholen konntest!!! Auf die Fotos bin ich gespannt :) Tjaja, du scheinst eine ähnliche Ader zu haben wie meine Tante :D In jedem Urlaub zieht sie die Viecher magisch an und kauft - egal wie teuer - irgendwo Katzen- oder Hundefutter und der Abschied ist...
Antworten
12
Aufrufe
1K
AngelBlueEyes
A
Zurück
Oben Unten