@kitty-kyf
Ich verstehe deinen Zwiespalt sogar zu hundert Prozent, auch wenn ich offenbar nicht gut ausdrücken konnte, was ich sagen wollte.
In der Grundschule war es hier, für mich, ganz genau so.
Ich glaube, die meisten Eltern in dieser Situation fühlen so.
Aber es ist eben das, und da bin ich bei Crabat: Was du dir zurechtlegst, ist genau das, was du auch selbst schreibt: “könnte eventuell“
„könnte eventuell“ ist keine wirkliche Alternative. Denn was, wenn nicht?
Der analytische Teil von Dir sieht das, denke ich zumindest aus der Ferne - schon korrekt: Sie muss ja irgendwann überall zurecht kommen - und alleine.
Man kann nicht ewig ein Märchenland um sie aufbauen.
Sieh es doch mal weiter analytisch: Wie alktagstauglich ist ein Mensch, der einfache Tests wegen extremer Ablenkbarkeit und Reizüberflutung gar nicht machen kann?
Wie soll der auf Dauer mit seinen Mitmenschen zurecht kommen? - Der lebt informationstechnisch quasi in einer Parallelwelt!
Das ist für beide Seiten so anstrengend!
Ich bin so ein Fall, der mangels Kenntnissen und dank der Fähigkeit zur Kompensation auch so seinen Weg gemacht hat.
Mit Mucken, Höhen und Tiefen und zB der Last, in jeder Vorlesung spontan einzuschlafen, wenn das Hirn voll ist (einmal bei einer längeren Geräteeinweisung im Stehen - ich wäre fast kopfüber in die Kühlzentrifuge gefallen…)
Aber gemessen an dem, was ich hätte leisten können, habe ich eigentlich nichts erreicht.
Ich sitze hier eingemauert in meinem kleinen Häuschen habe extrem wenig echte Sozialkontakte, gebe anderen Ratschläge als kostenfreie Briefkastentante im Internet (immerhin), arbeite Teilzeit - und wenn ich ein Mal im Supermarkt oder mit dem Auto zB beim Arzt war, muss ich eine Stunde schlafen, weil das Hirn total überfüllt ist und nichts mehr geht.
Nicht falsch verstehen: Ich tue, was ich gern tue, und habe mir ein Leben eingerichtet, mit dem ich ohne Hilfe leben kann… ich bin an sich zufrieden!
Aber ich sehe objektiv eben auch, dass das, was ich kann, im Vergleich zu anderen Leuten nicht besonders viel ist.
Wie so ein E-Auto: Gutes Fahrverhalten, exzellente Beschleunigung - und ein kleiner Radius bei langer Regenerationsphase.
Ich hatte Glück. Ich kann so leben.
Aber ich glaube für mich, jede Maßnahme, die hilft, den ganz normalen Alltag zu meistern - und Grundschule ist heute nicht besonders anspruchsvoll und soll ja auch auf das vorbereiten, was danach kommt - ist gut, weil sie die Möglichkeiten für später immens erweitert.
Tritt einfach mal einen Schritt zurück.
Lies vielleicht meine Beiträge erstmal nicht weiter, wenn du für dich das Gefühl hast, die bauen zu viel Druck auf.
Das möchte ich nicht, aber ich weiß wohl, dass ich manchmal so wirken kann.
Wenn du das gerade nichts gebrauchen kannst, schieb es erstmal beiseite.
Aber behalt es vielleicht da, für später.
Ich finde, du machst gerade alles richtig.
Man sollte die Medikamente wenigstens versuchen.
Wenn das aus irgendeinem Grund für F nichts ist - dann habt ihr ja immer noch eine Option.
Und das ist gut - und auch längst nicht immer der Fall.