ich habe meine kinder einfach so bekommen, haette kein schwein daneben gebraucht, ist das altmodisch geworden?
Die Frauen werden später schwanger, die Babys sind heute oft größer (das spielt zusammen, im Schnitt bekommen, möglicherweise wegen des etwas höheren Blutzuckerspiegels, ältere Frauen größere Kinder) - in Kombination "alte Erstgebärende - großes Baby" ist das nicht ganz optimal.
(Ich hätte allerdings durch eine Verwachsung von Wirbelsäule und Becken mutmaßlich nur unter sehr glückliche Umständen überhaupt ein Kind auf dem normalen Weg bekommen können. Die erste Geburt - man ahnte nix Böses - war entsprechend unerfreulich, die zweite dann ein geplanter Kaiserschnitt.)
Das ist die eine Seite.
Fallpauschalen, möglichst kurze Liegezeiten, Konzentration auf immer weniger Geburtsstationen wegen der "Bedarfsplanung" sind das andere.
Der Mann meiner Freundin ist Rettungsassistent. Im Landkreis, wo er fährt (NDS, da herum, wo
@Crabat jetzt wohnt, um eine Vorstellung zu haben), wurden alle Geburtsstationen geschlossen. Riesenfläche, wenig Einwohner. Gebährende werden jetzt Minimum 50 km ins nächste Krankenhaus gefahren. Denn die kleineren Stationen "rechnen" sich nicht.
Folge:
1) Es kommt 3mal so häufig zu Geburten im RTW wie früher
2) Wenn die Frauen nach der langen Anfahrt noch mit Wehen ankommen, und der Zustand ist nicht optimal, ist viel häufiger ein KS nötig (oder wird sicherheitshalber gemacht), als wenn die Frauen früher im KS gewesen wären.
Dazu kommt: Es wird einerseits gesagt, dass kleine Geburtsstationen für Risikogeburten ein Risiko darstellen, weil die Ärzte zu wenig Erfahrung damit haben.
(Tolle Stationen auf der anderen Seite des Bundeslandes andererseits können da sicher nur bedingt helfen).
Andererseits sind kleiner Stationen mit mehr Personal pro Schwangerer viel besser für die Leute, die eben keinen Spezialisten, sondern nur Unterstützung brauchen. Das wird aber in der derzeitigen Gebührenordnung überhaupt nicht berücksichtigt.
Hier herum sind die besten Geburtsstationen tatsächlich die von kirchlichen Krankenhäusern. Die leisten sich aus "weltanschaulichen" Gründen etwas mehr Personal und mehr Betreuung der Mütter. Dementsprechend hatte ich im ersten Anlauf zwar eine höchst unschöne Geburt, aber die meisten Leute dort waren sehr nett, haben allen Müttern viel mit dem Stillen usw geholfen, wenn es nicht ging und so weiter.
Und beim zweiten Mal, als klar war, was schief gelaufen war und warum, war wirklich gut. (Die hatten mich noch in den Akten und es stand auch alles drin. Und wurde auch berücksichtigt.)
Aber das ist echt nicht überall so.